
EDI: Verbesserungspotenzial bei der Revision von PKs
(BR) Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat in Zusammenarbeit mit der Revisionsaufsichtsbehörde (RAB) und der Oberaufsichtskommission für berufliche Vorsorge (OAK BV) abgeklärt, wie die Prüfung von Vorsorgeeinrichtungen der 2. Säule verbessert werden kann.
Ein Bericht an den Bundesrat gibt einen Überblick über die Aufgaben der Revisionsstellen und die Herausforderungen bei der Revision von Vorsorgeeinrichtungen. Er enthält zudem konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Revisionsabläufe und Prüfqualität. Der Bundesrat hat den Bericht in seiner Sitzung vom 14. Mai 2025 zur Kenntnis genommen und gutgeheissen.
Der Bericht schlägt die Einführung einer neuen Aufsichtsstruktur über die Revisionsstellen mit anlassbezogenen Prüfungen und laufender Überwachung der Vorsorgeeinrichtungen vor. Eine solche systematische Aufsichtsfunktion ist im heutigen System nicht gegeben.
Je nach Grösse und Risikoprofil der geprüften Einrichtungen könnten dabei unterschiedliche Anforderungen an die Revisionsstellen gestellt werden. Neben der Einführung einer Spezialzulassung mit spezifischen Anforderungen für Revisorinnen und Revisoren von Vorsorgeeinrichtungen werden im Bericht zudem regelmässige Inspektionen zur Überprüfung von Qualitätssicherungssystemen und Prüfungsstandards vorgeschlagen.
Die Umsetzung dieser Massnahmen setzt Gesetzesänderungen voraus, die im Rahmen eines künftigen Gesetzgebungsprojekts im Bereich Revisions- und Revisionsaufsichtsrecht mit Federführung des EJPD verfolgt werden sollen.
Streit um Deutsche Beamten-Pensionen
Die Frankfurter Rundschau berichtet über die Forderung der neuen Deutschen Arbeitsministerin Bärbel Bas, SP, dass künftig auch Beamte und Selbständige in die Rentenkasse einzahlen.
MoreDerzeit wird wieder intensiv über die gesetzliche Rente im Vergleich zu Beamtenpensionen diskutiert. Die individuellen Beträge sind zwar von diversen weiteren Faktoren abhängig, doch die Pension für Beamte fällt im Durchschnitt fast dreimal höher aus als die gesetzliche Rente.
Beamtinnen und Beamten zahlen aktuell nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein, ihre Pensionen werden direkt aus dem Steuerhaushalt bezahlt. Die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas will das nun ändern – die Debatte eskaliert.
Die SPD-Politikerin hat kürzlich vorgeschlagen, dass künftig auch Beamte und Selbstständige in die Rentenkasse einzahlen sollen. Diese Forderung wird von Beamten selbst kritisiert.
OAK-Bericht 2024 zur finanziellen Lage der VE
Die OAK BV fasst in ihrem jährlich erstellten Bericht zur finanziellen Lage der Vorsorgeeinrichtungen die in ihrer Umfrage erfassten Daten und Ergebnisse detailliert zusammen – eine weitere Bestätigung der in anderen Erhebungen ermittelten Informationen. Der wichtigste Unterschied liegt in der fast vollständigen Erfassung aller Kassen, die 97% des Totals erreicht.
Ein spezielles Kapitel ist dem Thema «Stresstest» gewidmet. Die OAK schreibt dazu:
Für die Systemaufsicht der beruflichen Vorsorge ist nicht nur wichtig zu wissen, wie sich die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen aktuell darstellt, sondern auch, wie sich diese in einem negativen Finanzmarktumfeld verändern kann. Im Rahmen des diesjährigen Schwerpunktthemas untersucht die OAK BV diese Fragestellung und versucht dadurch fünf zentrale Fragen zu beantworten:
– Wie stark sinken die Deckungsgrade der Vorsorgeeinrichtungen, sollte es zu einer gravierenden Marktkorrektur kommen?
– Was wäre der Einfluss von potenziellen mehrjährigen Sanierungsmassnahmen auf die Deckungsgrade nach einer solchen Marktkorrektur?
– Stellen die Vorsorgeeinrichtungen, die auch nach hypothetischen Sanierungsmassnahmen in Unterdeckung bleiben würden, ein materielles Risiko für das Vorsorgesystem dar?
– Welche Faktoren tragen dazu bei, dass sich die Vorsorgeeinrichtungen bei einer Marktkorrektur finanziell unterschiedlich entwickeln?
– Welche Möglichkeiten zur Stärkung der finanziellen Robustheit bestehen gegebenenfalls?
Die Ergebnisse sind allerdings wenig überraschend, und die Schlussfolgerungen und Anregungen an die PKs kommen über Bekanntes nicht hinaus. Die hohen DGs Ende 2024 boten möglicherweise auch nicht die optimale Ausgangslage für die Untersuchung. Zusammenfassend wird festgehalten:
Insgesamt zeigt die Analyse, dass das Schweizer Vorsorgesystem per Ende des Jahres 2024 gut aufgestellt ist, um auch in herausfordernden Zeiten seine Verpflichtungen zu erfüllen. Die identifizierten einrichtungsspezifischen Verbesserungspotenziale bieten die Chance, die Robustheit des Systems weiter zu stärken und für zukünftige Herausforderungen zu wappnen.
UK: Pension funds ‘to unlock up to £50bn’ of investment
The bosses of 17 of the UK’s biggest pension funds have struck a deal with the government that it claims will release up to £50bn worth of investments, with at least half earmarked for British assets including clean energy projects and homegrown startups.
Fund managers including Aviva, Legal & General, M&G, Phoenix and the Universities Superannuation Scheme have agreed to sign a new “Mansion House accord” that will lead to at least 10% of their workplace pension schemes being invested in private market assets by 2030.
Half of that money (5%) will be earmarked for UK investments, including stakes in private British businesses, property and major infrastructure projects, all areas of focus as the government tries to kickstart the economy.
The new accord doubles the size of commitments made under a deal arranged by the Conservative government in 2023, known as the Mansion House compact. Led by the then chancellor, Jeremy Hunt, signatories agreed to allocate 5% of funds to private assets, with no stipulation about keeping any of that money in the UK.
Höchste Verzinsung seit 20 Jahren
Complementa schreibt zu den Ergebnissen ihrer PK-Studie 2025:
Positive Renditen im Jahr 2024
Die Schweizer Pensionskassen können sich im Jahr 2024 über eine durchschnittliche Rendite von 7.5 % freuen. Diese ist mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert der letzten zwei Jahrzehnte 3.7 %% pro Jahr).
Potenter dritter Beitragszahler
Im Jahr 2024 entspricht der Anlageertrag (dritter Beitragszahler) 85 Milliarden Franken (2. Säule-Vermögen von CHF 1129 Mrd., BFS-Pensionskassenstatistik 2023). Dies ist mehr als die kumulierten Beiträge der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden von rund CHF 64 Mrd. aus dem Vorjahr (BFS-Pensionskassenstatistik 2023).
Selbst mit der Durchschnittsrendite von 3,7 % generieren Vorsorgeeinrichtungen zusätzlich zu den regulären Beiträgen der Arbeitgebenden und -nehmenden jährlich bereits rund 42 Milliarden Franken. Dies unterstreicht die Leistungsfähigkeit des Kapitaldeckungsverfahrens der 2. Säule.
Zum Vergleich: Die Gesamteinnahmen der 1. Säule lagen 2023 bei rund 53 Mrd. CHF (BSV AHV-Statistik 2023), welche primär durch Lohnbeiträge und Zuschüsse finanziert werden müssen.
MoreKeine steuerlichen Experimente mit der 2. Säule!
Nico Fiore, Geschäftsführer der inter-pension, hat HZ Insurance ein Interview zur Frage der Kapitalbezugssteuer in der 2. Säule gegeben. Das Geschäft sei keineswegs vom Tisch, stellt er fest. Fiore geht dabei auch auf den Vorschlag der Mitte zur Halbierung des versicherbaren Lohnes ein. Auszüge:
Nico Fiore, der Vorschlag einer stärkeren Besteuerung von Kapitalbezügen scheint unterdessen vom Tisch zu sein. Warum engagiert sich Inter-pension trotzdem weiter gegen die Besteuerungsidee?
Der Eindruck, die Diskussion sei bereits beendet, trügt leider. Zwar ist die Vernehmlassung zum Entlastungspaket 2027 am 5. Mai abgeschlossen – doch damit beginnt erst die nächste Phase: die Auswertung der Eingaben, gefolgt von der Ausarbeitung der Botschaft durch den Bundesrat, die im Herbst 2025 erwartet wird.
Die Idee einer erhöhten Besteuerung von Kapitalleistungen ist also keineswegs vom Tisch – sie schwebt vielmehr wie ein Damoklesschwert über der zweiten Säule. Gerade deshalb bleibt es für Inter-pension zentral, aktiv Stellung zu beziehen.
MoreKennzahlen zu FZ-Stiftungen und 3a
Der Verein Vorsorge Schweiz, der die Interessen der Freizügigkeits- und Säule 3a-Stiftungen vertritt, erhebt jährlich Vorsorgekennzahlen zur 2. und 3. Säule. Zu den FZ-Vorsorgekennzahlen wird ausgeführt:
- Die Anzahl Gesamtkunden ist mit ca. 2,4 Mio. Kunden und einer Wachstumsrate von 3% relativ stabil geblieben, hingegen konnte die Anzahl Kunden mit Depots einen erfreulichen Zuwachs von 9,5 % verzeichnen.
- Das Guthaben von rund 62% aller Kunden liegt unter 5000 Franken. Geringe Freizügigkeitsguthaben dienen nicht dem Vorsorgezweck, werden häufig vergessen und verursachen allen Beteiligten im Vorsorgesystem unverhältnismässig hohe Verwaltungskosten, die vermeidbar sind. Neue Möglichkeiten der vorzeitigen Auszahlung von Kleinstbeträgen, wie z.B. durch die parlamentarische Initiative 25.431 von Nationalrat Thomas Rechsteiner, könnten in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen.
- Die Anzahl der «kontaktlosen Kunden» liegt bei ca. 1.1 Mio. (47 % der Kunden). Dies sind überwiegend Kunden mit Guthaben von unter 5000 Franken, die bei der Stiftung Auffangeinrichtung BVG sind.
Begünstigungsregelung: absurde Folgen
Die NZZ schreibt über die Begünstigungsregelung für den Todesfall bei den Pensionskassen. Sie kann absurde und ungerechte Konsequenzen haben. So kann es vorkommen, dass von zwei Kindern eines das gesamte Vorsorgekapital erhält, während das andere leer ausgeht.
Kaum bekannt ist (…), dass es namentlich bei Todesfällen vor dem Erreichen des Pensionsalters zu stossenden Ungerechtigkeiten kommen kann.
Mario Bucher vom Vorsorgespezialisten Pensexpert verdeutlicht dies an einem Beispiel: Eine geschiedene Frau, welche 500’000 Franken auf ihrem Freizügigkeitskonto parkiert hat, stirbt. Sie hinterlässt zwei Söhne: Der ältere, 23-jährige befindet sich noch in der Ausbildung, während der jüngere, 21-jährige seine Berufslehre abgeschlossen hat und arbeitet.
«Gemäss der gesetzlichen Regelung erhält der ältere Sohn diese 500 000 Franken, während der jüngere komplett leer ausgeht», erklärt Bucher. «Dass die beiden Nachkommen so ungleich behandelt werden, ergibt jedoch keinen Sinn.» Der Grund für diese Benachteiligung liegt laut dem Vorsorgeexperten an der starren, vom Gesetz vorgegebenen Reihenfolge bei der Anspruchsberechtigung. (…)
Negativzinsen ab Juni?
Thomas Fust und Albert Steck gehen in der NZZ der Frage nach, ob und wann bereits wieder Negativzinsen drohen. Die Gefahr scheint real.
MoreWegen Donald Trumps Handelskrieg fliehen die Investoren einmal mehr in den Franken. Das Erstarken der Währung droht der Exportindustrie die Luft abzuschnüren. Zudem verbilligt der starke Franken die Importe. Bereits ist die Inflation auf 0,0 Prozent gefallen. Geht der Trend weiter, droht Deflation.
Die SNB muss nun alle Instrumente prüfen, auch solche, von denen man hoffte, sie nie wieder anwenden zu müssen. Die Rede ist von einem alten Reizthema: Negativzinsen. Bei seinem Auftritt im Herbst hatte Schlegel dazu gesagt: «Niemand mag Negativzinsen, auch nicht die SNB.» Er sagte aber auch, dass Negativzinsen funktionierten und weiterhin zum Werkzeugkasten der SNB gehörten.
Seither wird gerätselt: Welcher Teil der Antwort gilt letztlich? Und steht Schlegel den Negativzinsen positiver gegenüber als Jordan? (…)
Stabwechsel bei der IZS
Die neue Führung des Vereins IZS (von links): Mirja Sutter, Lukas Wiede, Mauro Guerra, Martin Hammele (Präsident), Cyrill Schubiger, Anna Lehmann (Geschäftsführung). Photo Claudio Zemp.
(vps.epas) An der Generalversammlung des Vereins Innovation Zweite Säule (IZS) wurden Präsident Josef Bachmann sowie die Vorstandsmitglieder Peter Wirth und Markus Bill verabschiedet. Zum neuen Präsidenten wurde Martin Hammele gewählt.
Martin Hammele ist Geschäftsführer der Veska Pensionskasse, eidgenössisch diplomierter Pensionskassenleiter und Mitglied der ASIP-Kommission «Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen». Zudem ist er Arbeitgebervertreter sowie Mitglied der Anlagekommission der Pensionskommission der Stadt Olten und Verwaltungsrat der Fachschule für Personalvorsorge in Olten.
Neu im Vorstand ist zudem Mauro Guerra, CEO der Cassa Pensioni di Lugano (CPdL). Der abtretende Präsident Josef Bachmann präsentierte eine ausgeglichene Rechnung und dankte allen, die sich ehrenamtlich für die Innovation in der 2. Säule engagieren. Im Jahr 2024 konnte der Verein IZS sowohl Firmen- wie Einzelmitglieder dazu gewinnen.
(pw) Die IZS hat unter der Leitung von Josef Bachmann in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Vom etwas verschlafenen Altherrenclub wurde sie dank der von Bachmann initiierten und zunehmend beachteten Online-Veranstaltungen zu einem wichtigen Partner für den Informationsaustausch unter Fachleuten. Im Geschäftsjahr 2024 wurden nicht weniger als 23 Anlässe organisiert, dazu ein Besuch des Bundeshauses unter Führung von NR Andri Silberschmidt.
Josef Bachmann, Vater von drei Kindern und demnächst erstmals Grossvater, wird sich nicht vom Thema Altersvorsorge verabschieden. Er hat sich bei der PwC-Pensionskasse mit der Einführung flexibler Renten einen Namen gemacht und mit dem Modell Pionierarbeit geleistet und gleichzeitig massive Kritik einstecken müssen.
Heute sieht er in der Benachteiligung der jüngeren Generationen bei der Vorsorge eines der grossen Problemfelder der Schweiz. Die von ihm getragenen Initiativen für eine generationengerechte Altersvorsorge blieben erfolglos. Jetzt will er den von ihm gegründeten Verein Generationeninitiative mit neuen Aktivitäten beleben. Wir wünschen viel Erfolg.
Architektur des Grauens
Bettina Weber vom Tages-Anzeiger hat einen Spaziergang durch Wiedikon mit einem Abstecher nach Aussersihl mit Blick auf die Architektur gemacht und ist erschüttert zurückgekommen. Es sieht vielfach grauslich aus. Die Pensionskassen, wichtige Immobilienbesitzer und -bauer, bekommen auch ihr Fett weg. Und der «Immobilienmensch einer Pensionskasse» gilt geradezu als Inbegriff des Verantwortlichen für all das betonierte Elend. Das ist grenzwertig und sehr pauschal, aber auch nicht komplett falsch. Wir dürfen hier immerhin auf die Stiftung Abendrot verweisen, die mit ihren Bauprojekten im In- und Ausland schon für Furore gesorgt hat – im durchaus positiven Sinn. Frau Weber schreibt abschliessend und unter Anrufung des Herrgotts:
Wo es noch nicht genügend Plattenbauartiges hat, wird dafür gesorgt, dass sich das ändert. Soeben hat der Gemeinderat der geplanten Siedlung Seebahn-Höfe zugestimmt. Das Ungetüm soll 2027 hingewuchtet werden. Verdichten ist ja schon recht, aber bestünde die Raffinesse nicht darin, selbiges, nun, optisch ansprechend zu tun?
Das hier sieht aus, wie sich der Immobilienmensch einer Pensionskasse seinen heimlichen Renditetraum vorstellt: monströs, gesichtslos, zweckmässig. Dabei stehen zwei Genossenschaften dahinter! Da hat man doch eine Verantwortung, nicht nur sozial, sondern auch optisch, Herrgott!
Sifo 2024: Weniger Insolvenzen, mehr Anfragen
Insolvenzfälle pro Jahr
(Leistungen dunkelblau, Rückzahlungen hellblau, Mio. Fr.)
Der Sicherheitsfonds schreibt zu den Ergebnissen des Geschäftsjahrs 2024:
Die finanzielle Situation der Vorsorgeeinrichtungen ist stabil. Auch der Sicherheitsfonds erzielte im Berichtsjahr auf dem Anlagevermögen eine erfreuliche Performance von 8.4 % (Vorjahr 5.4 %). Die Vermögensverwaltungs- kosten beliefen sich auf 0.15 %. Es resultierte ein Fi- nanzergebnis über 113.4 Mio. CHF.
Gleichzeitig blieben auch die Insolvenzleistungen mit 30.9 Mio. CHF deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Insgesamt resultierte im Berichtsjahr ein Gewinn von 89 Mio. CHF. Die Fondsreserve stieg per 31. Dezember 2024 von 690.2 auf 779.1 Mio. CHF
Das Bundesgericht fällte im Berichtsjahr drei Entschei- de zu Verantwortlichkeitsklagen des Sicherheitsfonds. In allen drei Verfahren wurde die Haftung der Mitglieder des Stiftungsrates grundsätzlich anerkannt. Im Verfahren ACSMS bestätigte das Bundesgericht auch die Haftung der Revisionsstelle, lehnte diejenige der Expertin für berufliche Vorsorge aber ab, und im Ver- fahren Fina / PK FIV wurde die Klage gegen die Revisionsstelle infolge Verjährung abgewiesen.
Die Anfragen bei der Zentralstelle 2. Säule stiegen im Berichtsjahr weiter an. Die Geschäftsstelle bearbeite- te 173’000 Anfragen. In knapp 80 % der Fälle konnte mindestens ein Guthaben gefunden werden. Insge- samt wurden 235’000 Guthaben zugeordnet.
Nach Ablauf von zehn Jahren nach Erreichen des ordentlichen Rücktrittsalters sind nicht geltend gemachte Guthaben an den Sicherheitsfonds zu übertragen (vergessene Guthaben). Per Ende 2024 verwaltete der Sicherheitsfonds 40’640 vergessene Guthaben über total 284.3 Mio. CHF von Personen, die das 74./75. Altersjahr überschritten haben. 180 Guthaben über insgesamt 4.0 Mio. CHF konnten im Jahr 2024 ausbezahlt werden. Ansprüche, die nicht bis zum 100. Altersjahr der versicherten Person geltend gemacht werden, verjähren.
Im Berichtsjahr wurden erstmals 201 Guthaben über insgesamt 1.0 Mio. CHF von Personen, welche das 100. Altersjahr überschritten hatten, ausgebucht. Auf Mitte 2024 traten mit Art. 58a BVG neue Bestimmungen zum Informationsaustausch zwischen Vorsor- geeinrichtungen und der Zentralen Ausgleichsstelle der AHV (ZAS) in Kraft. Der Datenaustausch erfolgt über ein Portal des Sicherheitsfonds.
UBS PK-Perfomance April 2025
Die Pensionskassen im UBS-Sample erzielten im April nach Abzug von Gebühren eine durchschnittliche Performance von ‑1,01%, wobei sie bei einzelnen Pensionskassen zwischen ‑2,83% und 0,85% betrug. Die Rendite seit Jahresbeginn liegt bei ‑0,53% und die annualisierte Rendite seit der Lancierung der UBS Pensionskassen-Performance im Jahr 2006 bei 3,10%.
Prevanto PK-Monitor Q1 2025
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse per 31. März 2025:
- Das erste Quartal 2025 an den Finanzmärkten war geprägt durch eine erhöhte Volatilität, mit US-Präsident Donald Trump im Auge des Sturms.
- Die geschätzte vermögensgewichtete Rendite der in der Erhebung erfassten Pensionskassen betrug im ersten Quartal 2025 0,0%.
- Der geschätzte Deckungsgrad der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen bewegte sich entsprechend seitswärts und notiert 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorquartal bei 121,5%. Für die öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung resultiert per 31. März 2025 ein Deckungsgrad von 113,8% respektive 90,9% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Teilkapitalisierung.
- Die starke Performance an den Finanzmärkten im Jahr 2024 hat es den Pensionskassen erlaubt, ihr finanziellen Reserven weiter auszubauen – die Turbulenzen seit Anfang Jahr fallen derzeit noch kaum ins Gewicht.
Mit 81,8% weisen inzwischen vier Fünftel der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen eine Deckung von 115% und mehr aus. Bei 12,8% der Kassen liegt der Deckungsgrad zwischen 110% und 114,9%.
Die öffentlich-rechtlichen Pensionskassen mit Vollkapitalisierunges verfügen allesamt über einen Deckungsgrad von mehr als 105%. Von diesen Kassen erreichen 28,9% einen Wert zwischen 110% und 114,9% bei 65,8% liegt der Deckungsgrad gar bei über 115%.
VZ Pensionskassen-Rating 2025
Das VZ Vermögenszentrum hat wiederum ein Rating von rund 30 grossen Sammeleinrichtungen publiziert. Folgende Kriterien wurden untersucht: Deckungsgrad, Umwandlungssatz, Verzinsung der Altersguthaben, Verwaltungskosten, Gesamtkosten, Sanierungsfähigkeit.
Als wichtigste Ergebnisse werden aufgeführt:
• Per 31. Dezember 2024 ist keine Vorsorgeeinrichtung mehr in Unterdeckung.
Per Ende 2023 waren es noch drei. Der höchste Deckungsgrad
beträgt rund 119 Prozent.
• Die Höhe der Umwandlungssätze variiert stark. So hat die letztplatzierte Vorsorgeeinrichtung einen um 30 Prozent tieferen Umwandlungssatz als die bestplatzierte. Dies führt zu einer um 30 Prozent tieferen lebenslangen Altersrente.
• Auch bei der durchschnittlichen Verzinsung der letzten drei Jahre gibt es grosse Unterschiede. So hat die letztplatzierte Vorsorgeeinrichtung die Altersguthaben um 78 Prozent tiefer verzinst als die bestplatzierte. Die Unterschiede sind bereits bei den Top 15 massiv: Die Pensionskasse auf Platz 1 gewährt gegenüber derjenigen auf Platz 15 einen fast doppelte so
hohen Zins.
• Die Unterschiede sind ebenso bei den Verwaltungskosten deutlich: Je nach Pensionskasse betragen sie zwischen 132 und 715 Franken pro Person.
• Neu werden die Gesamtkosten (Summe der Verwaltungs- und Vermögensverwaltungskosten) ins Rating aufgenommen mit einem beeindruckenden Resultat: Weist die bestplatzierte Vorsorgeeinrichtungen Gesamtkosten von lediglich 206 Franken aus, sind es bei der letztplatzierten 1579 Franken.
• Der tiefste Anteil der Rentner am Gesamttotal der versicherten Personen liegt bei 5 Prozent. Dies bedeutet, dass diese Vorsorgeeinrichtung rund 20-mal mehr aktiv Versicherte als Rentner hat. Der Rentneranteil bei der letztplatzierten Vorsorgeeinrichtung liegt bei 54,5 Prozent. Somit hat diese Pensionskasse mehr Rentner als aktiv Versicherte.
• Die Unterschiede sind auch beim Anteil des obligatorischen Guthabens am Gesamtguthaben gross: Während die bestplatzierte Vorsorgeeinrichtung einen Anteil von 33,5 Prozent verzeichnet, sind es bei der letztplatzierten Einrichtung 68,8 Prozent.