Die Schweizer Personalvorsorge hat wiederum alle wichtigen Kennzahlen der kantonalen Kassen erfasst und in einer Excel-Tabelle dargestellt. Kaspar Hohler, Chefredaktor der Schweizer Personalvorsorge, schreibt zum Thema technischer Zins dazu:
Die grosse Frage ist nun, ob Pensionskassen auch ihren technischen Zins anheben sollen. Dagegen spricht, dass der Satz vielerorts so langsam gesenkt wurde, dass er vor zwei Jahren noch zu hoch und im heutigen Umfeld gerade angemessen ist. Pensionskassen mit tieferen Sätzen können auch versucht sein, in der Bewertung eine gewisse Sicherheitsmarge zu schaffen.
Dafür spricht, dass sich der Satz an die effektiven Renditeerwartungen anlehnen soll, was auch die entsprechende Fachrichtline (FRP 4) der Pensionskassen-Experten nahelegt. Und eine Erhöhung des technischen Zinses hat den netten Nebeneffekt, und damit schliesst sich der Bogen zum Einstieg, dass der Deckungsgrad steigt: Für die Rentner muss weniger Kapital reserviert werden, die Verpflichtungsseite wiegt dadurch weniger schwer.
Bei der Festlegung des technischen Zinssatzes sollte sich der Stiftungsrat nicht von Bilanzkosmetik leiten lassen. Aber angenehme Nebeneffekte sind Entscheiden sicher zuträglicher als unangenehme.
Die UBS hat eine Bestandesaufnahme des Immobilienbereichs der Pensionskassen erstellt und eine Prognose für 2024 mit Blick auf die Zinswende gewagt. In einem Beitrag auf ihrer Website wird festgehalten:
«Nachfrageboom bei Mehrfamilienhäusern ist vorbei», konstatierte der «Tages-Anzeiger» im August letzten Jahres und titelte einige Wochen später, «Preise für Häuser, Wohnungen und Büros kommen ins Rutschen». Medienhype, Alarmismus oder Realität? Und wie sind Pensionskassen davon betroffen?
In der Tat sind gemäss Dr. Robert Weinert, Leiter Research bei Wüest Partner, die Preise für Wohnimmobilien 2023 um rund 4,4% gesunken. Und: Gesamtschweizerisch lag das Transaktionsvolumen letztes Jahr rund 35% unter dem langjährigen Mittel. Allerdings gilt es, beide Aspekte zu relativieren:
HZ Insurance berichtet über ein Positionspapier von Swiss Fintech Innovations (SFTI), das Möglichkeiten für die digitale Nutzung von Vorsorgedaten aufzeigt.
Was die digitale Nutzung von Vorsorgedaten anbelangt, hinkt die Schweiz im europäischen Vergleich meilenweit hinterher. Das möchte Swiss Fintech Innovations (SFTI) – ein unabhängiger Verband Schweizer Finanzinstitute, der sich für Zusammenarbeit und digitale Innovationen in der Finanzdienstleistungsbranche einsetzt – ändern.
Das Positionspapier «Open Pension» soll einen Beitrag dazu leisten, Einzelpersonen im Kontext von Open Finance einen sicheren und standardisierten Zugang zu Vorsorgeinformationen zu verschaffen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sie mit vertrauenswürdigen Dritten zu teilen.
Dabei berufen sich Swiss Fintech Innovations auf den im Dezember vom Bundesrat an das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) erteilten Auftrag zu prüfen, wie der digitale Zugang zu Vorsorgedaten angemessen gefördert werden kann. Denn: Die Altersvorsorge ist eine der wichtigsten Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer, halten die Autorinnen und Autoren in ihrem Positionspapier fest.
Das Vorsorgesystem sei darüber hinaus komplex und es fehle aufgrund der fragmentierten, säulenübergreifenden Daten oft eine klare Übersicht über die erwartende monatliche Pension. Hier kann vor allem mehr Transparenz und eine Auflistung über die aktuellen Rentenerwartungen der 1. und 2. Säule sowie Guthaben in der 3. Säule Abhilfe schaffen.
Alle Informationen aus den verschiedenen Vorsorgesystemen auf einen Blick und einfach abrufbar: Im digitalen Zeitalter eigentlich eine Selbstverständlichkeit, in der Schweiz immer noch Wunschdenken.
(BSV) Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) veröffentlicht das neue Forschungskonzept 2025 – 2028 zur «Sozialen Sicherheit». Gemäss der Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) gilt das Forschungskonzept als strategisches Planungsinstrument der Ressortforschung, d. h. der Forschung des Bundes, deren Ergebnisse von der Bundesverwaltung und der Bundespolitik für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigt werden.
Als federführendes Amt im Themenbereich «Soziale Sicherheit» gibt das BSV einen Überblick über die Forschungsaktivitäten des Bundes, informiert über Schnittstellen zu anderen Bundesämtern und Forschungsinstitutionen und stellt die wichtigsten Herausforderungen und Planungsschwerpunkte der nächsten Jahre vor. Das Konzept liegt in deutscher und französischer Sprache vor.
Eine Studie von BSS Volkswirtschaftliche Beratung mit den Daten der Lohnstrukturerhebung im Auftrag des überparteilichen Frauendachverbands alliance F belegt die positiven Auswirkungen der BVG-Reform auf Teilzeitanstellungen: Davon profitieren insbesondere viele Frauen. In der Mitteilung von alliance F heisst es dazu:
Insgesamt 275’000 Frauen erhalten durch die Reform der beruflichen Vorsorge eine höhere Rente, wie BSS berechnet hat. Der Grund dafür ist die überfällige Anpassung des Koordinationsabzugs, den alliance F seit vielen Jahren fordert.
Anstelle eines fixen Koordinationsabzugs von 25’725 Franken bleiben neu nur noch 20 Prozent jedes Lohns unversichert – damit sind Teilzeitarbeitende und Niedrigverdienende, die überwiegende Mehrheit davon Frauen, deutlich besser versichert. Sie profitieren darum tendenziell von der Reform.
Tiefer fällt die Rente aus dem BVG-Obligatorium bei 67’000 Frauen aus. Hier überwiegt der zweite Teil der Reform, die Senkung der Mindestverzinsung über den Umwandlungssatz von 6,8 auf 6 Prozent sowie die Senkung der Lohn-Beitragssätze ab 45 Jahren auf 14 Prozent (statt wie bisher 15 bzw. 18 Prozent).
Für einen Grossteil der Versicherten (rund 85 Prozent) hat die Senkung des Mindestumwandlungssatzes kaum Auswirkungen, da sie ausreichend überobligatorisch versichert sind und ihr Umwandlungssatz darum gesamthaft heute schon tiefer liegt.
Die Fachzeitschrift The Lancet hat Daten über die geschätzte Entwicklung der Fruchtbarkeitszahlen bis 2100 publiziert. Schon heute liegt die Mehrheit der europäischen Länder unter den für eine stabile Bevölkerung notwendigen 2,1 Kinder pro Frau. Eine Reihe von Staaten haben sogar bereits die Schwelle von 1,0 unterschritten. Die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen könnten dramatisch sein. Allerdings gibt es auch positive Aspekte. SRF schreibt auf ihrer Website dazu:
Autoren der Studie warnen vor den Auswirkungen des Geburtenrückgangs auf die Weltwirtschaft. «Wir stehen im 21. Jahrhundert vor einem erschütternden sozialen Wandel», sagt IMHE-Forscher Stein Emil Vollset laut der Mitteilung zur Studie. Die Welt werde gleichzeitig mit einem Baby-Boom in einigen Ländern und einem Nachwuchsmangel in vielen anderen Ländern konfrontiert sein.
Mitautorin Natalia Bhattacharjee ergänzt: Die Entwicklung werde «die Weltwirtschaft und das internationale Machtgleichgewicht völlig umgestalten und eine Neuordnung der Gesellschaften erforderlich machen». Es werde einen harten Wettbewerb um Migranten geben, um das Wirtschaftswachstum aufrechtzuerhalten.
Die Londoner Times schreibt:
“What we are facing is not a one-off population contraction but a situation where every new generation is smaller than the last. We need to wake up to the fact that falling fertility rates are one of greatest threats to western nations and their economies.”
Die NZZ berichtet über den neuen Länderbericht der OECD zur Schweiz.
Die am Donnerstag präsentierte Neuauflage des OECD-Länderberichts zur Schweiz enthält für verschiedene politische Lager Schmackhaftes und Unappetitliches. Die Schweiz erhält insgesamt wie gewohnt wegen ihrer vergleichsweise guten volkswirtschaftlichen Daten zu Produktivität, Lohnniveau, Beschäftigung und stabilen Staatsfinanzen passable Noten. Doch ebenfalls wie üblich gibt es für die Prüfergruppe der OECD in manchen Gebieten noch Luft nach oben.
Bei der Altersvorsorge empfiehlt die OECD wie schon in früheren Berichten unbeliebte Reformen: eine Erhöhung des ordentlichen Rentenalters und die Anbindung des Rentenalters an die künftige Zunahme der Lebenserwartung. Etwa dies forderte die Volksinitiative der Jungfreisinnigen, die das Volk vor knapp zwei Wochen mit fast 75 Prozent Nein-Stimmen wuchtig bachab schickte.
Die OECD empfiehlt zudem, dass die Berechnung der Jahresrenten in der zweiten Säule der Altersvorsorge (Pensionskassen) via Umwandlungssatz nicht per Gesetz als Minimum vorgegeben wird, sondern technisch festgelegt wird.
«Technisch» heisst hier, dass die Rentenvorgaben nicht der politischen Phantasie entspringen, sondern rechnerisch korrekt auf der Lebenserwartung und der Erwartung zu den Anlagerenditen beruhen sollten.
Welche aktuellen Themen beschäftigen Ihre Familie zurzeit am stärksten?
Mit dem jährlich erhobenen Familienbarometer fühlen Pax und Pro Familia Schweiz Familien in der Schweiz regelmässig den Puls und schaffen eine Datenbasis für familien- und sozialpolitische Debatten sowie den unternehmerischen Diskurs.
Für die aktuelle Ausgabe der Studie hat das Beratungs- und Forschungsunternehmen Empiricon AG 2’123 Familien in allen Landesteilen der Schweiz zu den Gebieten «Aktuelle Themen», «Situation und Erwartungen von Familien», «Finanzielle Situation», «Finanzielle Absicherung und Vorsorge», «Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben» sowie «Vereinbarkeit von Beruf und Angehörigenbetreuung» befragt. Bei der Auswertung wurde nach Sprachregion, Anzahl Kinder, Alter der Kinder, Familientyp und Haushaltseinkommen unterschieden.
Am stärksten beschäftigen Familien in der Schweiz die Themen Gesundheit und die damit verbundenen Kosten, gefolgt von Wohnkosten, Schulwesen/Bildungspolitik und Inflation. Damit stehen finanzielle Themen im Bewusstsein von Schweizer Familien ganz zuoberst. Themen wie Unsicherheiten und Bedrohungen durch Kriege, Jugendgewalt oder geopolitische Spannungen nehmen aus Sicht der Familien eine weniger prominente Rolle ein.
Diese Studie evaluiert anhand einer Kohortenanalyse die Massnahmen des beruflichen Eingliederungsprozesses der IV und ihre Auswirkungen bis ins Jahr 2021. Sie aktualisiert eine frühere Studie und deckt den Zeitraum vom Inkrafttreten der 5. Revision der Invalidenversicherung im Jahr 2008 bis zum Inkrafttreten der Weiterentwicklung der IV im Jahr 2022 ab. Letztere wird später im Rahmen von verschiedenen Projekten evaluiert werden. Der Bericht liegt in deutscher Sprache vor mit Zusammenfassungen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Die gedruckte Publikation kann ab April 2024 bestellt werden.
Lukas Müller-Brunner, Direktor des ASIP, und Michael Lauener, wissenschaftlicher Mitarbeiter, zeigen in einem Beitrag in Expert Focus die Folgen der zunehmenden Teilzeitarbeit für die Vorsorge der einzelnen Personen und die Gesellschaft insgesamt. Dabei wird auch auf die anstehende BVG-Reform eingegangen, welche diesbezüglich erhebliche Verbesserungen verspricht. In ihrem Fazit halten sie fest:
Wie die Ausführungen gezeigt haben, besteht im Bereich der Versicherung von Teilzeitarbeit in der zweiten Säule dringender Handlungsbedarf. Im Kern geht die heutige Versicherungslösung auf die Vorstellung eines Arbeitsmarkts aus den 1980er-Jahren zurück. Die zunehmende Anzahl an Teilzeit- oder Mehrfachbeschäftigten ist damit im BVG-Obligatorium deutlich schlechter abgesichert, als dies bei einer durchgehenden Vollzeiterwerbstätigkeit der Fall ist. Die entsprechenden Rentenlücken sind den versicherten Personen in vielen Fällen gar nicht bewusst.
In einer Mitteilung zu ihrem Research-Papier “Performance 2023: Positive Anlageresultate für institutionelle Anleger” schreibt PPCmetrics:
Die positive Performance im vergangenen Jahr ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Aufgrund der hohen Renditen von Aktien entwickelter Länder verzeichneten Portfolios mit einem höheren Aktienanteil tendenziell eine höhere Performance. Eine Beimischung von Aktien aus Schwellenländern oder aber auch von kleinkapitalisierten Unternehmungen (Small Caps) führte hingegen nicht zu einer Mehrrendite.
Indexierte Entwicklung Anlagekategorien (31.12.2022 = 100)
Weiter wirkte sich das eingegangene Zinsrisiko, insbesondere durch einen hohen Anteil an CHF-Obligationen mit langen Laufzeiten, positiv auf die Anlageresultate aus. In CHF abgesicherte Obligationen in Fremdwährungen erzielten ebenfalls eine positive, aber im Vergleich zu CHF-Obligationen tiefere Per-formance.
Durch eine Beimischung von Schwellenländer-Anleihen konnte die Rendite gesteigert werden. Eine Währungsabsicherung hatte aufgrund der Aufwertung des CHF gegenüber sämtlichen Leitwährungen (trotz hoher Zinsdifferenz) einen positiven Effekt. Durch die Reduktion der Kreditspreads wurde das Eingehen von Kreditrisiken, vor allem bei Anleihen in Euro, bei Anleihen von Schuldnern mit tiefer Bonität sowie bei Unternehmensanleihen, mit einer Mehrrendite entschädigt.
Avenir Suisse schreibt: Nachgelagerte Studiengebühren verbessern die Kostenwahrheit im Bildungssystem und können positive Effekte auf die Löhne haben. Davon würde auch das Vorsorgesystem profitieren. Dazu wird ausgeführt:
Auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zahlt sich Bildung aus: Personen mit Lehrabschluss verdienen üblicherweise mehr als jene, die nur die obligatorische Schule absolviert haben – und wer ein Studium abschliesst, kann mit einer deutlich besseren Entlohnung rechnen. Der Lohnzuschlag, die sogenannte Bildungsrendite, beträgt mit einem Universitäts-, ETH- oder Fachhochschulabschluss im Vergleich zum Lehrabschluss im Durchschnitt 53 Prozent.
Die Wissensgesellschaft zeigt sich allerdings nicht nur in hohen Bildungsrenditen, sondern auch in rasch wachsenden öffentlichen Bildungsausgaben. Diese sind in der Schweiz seit der Jahrtausendwende inflationsbereinigt um 67 Prozent gestiegen, deutlich stärker als die gesamten Staatsausgaben. So hat sich ihr Anteil an den öffentlichen Ausgaben von 14,8 Prozent im Jahr 2000 auf 16,2 Prozent im Jahr 2020 erhöht. Dabei fliesst rund ein Viertel der Bildungsausgaben in die Tertiärbildung.
(OECD) This edition of Pensions at a Glance discusses the challenges of high inflation for pensions and reviews the pension measures legislated in OECD countries between September 2021 and September 2023. As in past editions, a comprehensive selection of pension policy indicators is included for OECD and G20 countries. Moreover, this edition provides an in-depth analysis of pension provisions for hazardous or arduous work.
Life expectancy developments and main recent pension policy measures in OECD countries
Life expectancy at older ages bounced back from 2021 after a drop of about half a year in 2020 on average. However, since about 2012, the trend in life expectancy gains at age 65 has slowed down.
The Netherlands passed a systemic reform of private pensions from defined benefit to defined contribution. Spain formally removed the automatic adjustment mechanisms previously legislated to address financial sustainability, including low indexation of pensions in payment, and reintroduced price indexation. Instead, contributions were raised especially for high earners. Costa Rica extended the reference period for past wages used to calculate pensions from 20 last years to 25 best years.
Entwicklung der Wohnbevölkerung nach Geburtsstaat von 2002 bis 2070. Die durchgezogenen Linien zeigen die aus den Daten ablesbare Entwicklung; die gestrichelten Linien zeigen die prognostizierte zukünftige Entwicklung. Due Abbildung zeigt die indexierte Entwicklung mit Basisjahr 2020; es lässt sich ablesen um wieviel grösser bzw. kleiner die Bevölkerung in einem bestimmten Jahr verglichen mit dem Jahr 2020 ist.
(BR) Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherungen zeigt, dass sich die Zuwanderung auch in langfristiger Perspektive für die AHV, IV und EO positiv auswirkt, also auch unter Berücksichtigung des künftigen Leistungsbezugs der eingewanderten Beitragszahlenden. Hauptgrund dafür ist die durch die Zuwanderung verjüngte Bevölkerungsstruktur, die über Beitragszahlungen den ansteigenden Leistungsbezug kompensiert. Der Zeithorizont der Betrachtung reicht bis ins Jahr 2070. Die Studie beleuchtet in einem Exkurs auch die Bedeutung der Migration für die Ergänzungsleistungen und die Familienzulagen.
Die neue Swiss Life-Studie beleuchtet Vorsorgerisiken, die sich aufgrund von Teilzeitarbeit, Scheidung und Konkubinat ergeben. Sie zeigt: Erwerbsbiografien und Familienmodelle in der Schweiz sind im Umbruch – was insbesondere für Frauen Chancen, aber auch neue Herausforderungen für die Altersvorsorge mit sich bringt. Zusammenfassend heisst es:
Der Anteil an Konkubinatsfamilien stieg im letzten Jahrzehnt steil an: Jedes fünfte Paar mit Kindern unter fünf Jahren ist inzwischen unverheiratet, 2010 war es erst gut jedes zehnte.
Mütter in Konkubinatspaaren arbeiten mit einem Durchschnittspensum von 58% zwar mehr als verheiratete Mütter (45%), aber deutlich weniger als Väter mit rund 90%.
Unverheiratete Mütter setzen sich dadurch häufig erheblichen Vorsorgerisiken für den Fall einer Trennung oder des Todes des Partners aus, beschäftigen sich aber kaum damit.
Bezüglich Erwerbstätigkeit zeigen sich nach wie vor ausgeprägte Rollenbilder: Väter arbeiten hierzulande in einem um rund 40 Prozentpunkte höheren Pensum als Mütter. Wenn Väter und Mütter jedoch frei wählen könnten, würde sich dieser Unterschied mehr als halbieren.
Nur 39% der Bevölkerung setzen sich vertieft damit auseinander, wie sich das eigene Erwerbspensum auf die Altersvorsorge auswirkt. Frauen, die sich damit befassen, weisen im Durchschnitt einen um 6 Prozentpunkte höheren Beschäftigungsgrad auf.
Verheiratete Paare unterschätzen die Scheidungswahrscheinlichkeit. Lediglich jeder vierte Mann und jede fünfte Frau beschäftigt sich intensiv mit allfälligen Folgen für die Altersvorsorge.