(VPS) Pensionären geht es in keinem Land so gut wie der Schweiz. Das Land hat im sogenannten «Global Retirement Index 2024» Norwegen auf den 2. Platz verdrängt, vor Island. Alle Länder in den Top 10 seien «gute Allrounder», heisst es im Bericht. Die Schweiz sei jedoch das einzige Land, das zum zweiten Mal in Folge in allen vier Teilindizes – Finanzen im Ruhestand, materielles Wohlergehen, Gesundheit und Lebensqualität – unter den Top 10 rangiere. Vor allem in den Bereichen materielles Wohlergehen und Gesundheit habe sie zugelegt.
Studie
Solidarität in der Altersvorsorge
Die Hochschule Luzern (HSLU) hat der Schweizer Bevölkerung beim Thema Altersvorsage erneut auf den Zahn gefühlt. Der Fokus des diesjährigen «VorsorgeDIALOG» wurde dabei auf das Thema Solidarität gelegt.
Solidarität findet auch in der beruflichen Vorsorge Zustimmung – besonders bei jenen, die sich dabei Vorteile erhoffen. In der Zusammenfassung heisst es dazu:
MoreIn der 2. Säule ist die Solidarität nicht in allen sozioökonomischen Gruppen gleich stark ausgeprägt: 42 Prozent der Befragten finden eine Umverteilung in der 2. Säule als gerechtfertigt.
Eine knappe Mehrheit spricht sich dagegen aus. «Unsere statistischen Modelle zeigen, dass diejenigen Personen, welche eine solche Umverteilung befürworten, mit höherer Wahrscheinlichkeit finanziell schlechter gestellt sind», sagt die Studienleiterin.
Oder in anderen Worten: Die Solidarität bei Personen mit höherem Einkommen gegenüber Personen mit tieferem Einkommen ist in der 2. Säule weniger stark ausgeprägt.
Risiko Check-up 2024
Complementa hat die 30. Ausgabe ihrer Pensionskassen-Studie «Risiko Check-up» veröffentlicht. Die neue Studie zeigt Trends und Entwicklungen bei Schweizer Vorsorgeeinrichtungen und basiert auf den Daten von 445 Pensionskassen (neuer Teilnahme-Rekord) mit 810 Milliarden Franken Vermögen. Die Studie steht kostenlos zum Download zur Verfügung. Dazu schreibt Complementa:
2023 haben Schweizer Pensionskassen in einem wechselhaften Anlageumfeld, geprägt von geopolitischen Spannungen sowie der straffen Geldpolitik der internationalen Notenbanken, eine durchschnittliche Rendite von 5.2% erzielt. Die Verzinsung der aktiv Versicherten liegt mit 2.3% erneut über dem BVG-Minimum und dem technischen Zinssatz, welcher zum zweiten Mal in Folge leicht angestiegen ist.
Angesichts des aktuellen Zinsumfelds prüfen einige Pensionskassen ihre strategische Vermögensallokation. So sind beispielsweise Obligationen leicht attraktiver geworden. In diesem Jahr geben gut 15% der Pensionskassen an, ihre Obligationen-Quote erhöhen zu wollen. Dies und mehr lesen Sie im Sonderthema der Studie, «Minus zu Plus – worauf Pensionskassen im neuen Zinsumfeld achten müssen».
Website Risiko Check-up / Download Studie
PK-Jahrbuch 2024 der PPCmetrics
PPCmetrics hat ihr Pensionskassen-Jahrbuch 2024 veröffentlicht. Im Management-Summary heisst es:
MoreSeit zehn Jahren veröffentlicht die PPCmetrics AG das «Pensionskassen-Jahrbuch». In der Studie werden systematisch Strukturdaten von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen analysiert.
Die Studie stützt sich auf eine breite und repräsentative Peer Group von 334 Pensionskassen mit einem kumulierten Vorsorgevermögen von rund CHF 866 Mrd. und rund 4.3 Mio. Versicherten. (…)
Das Anlagejahr 2023 ermöglichte eine durchschnittliche Verzinsung von 2.16% (Median: 1.88%). Mit rund 75% hat eine grosse Mehrheit der Vorsorgeeinrichtungen eine Verzinsung über dem BVG-Mindestzinssatz von 1.00% gesprochen.
Alt werden in der heutigen Gesellschaft
Die neue Publikation «Panorama Gesellschaft Schweiz» beleuchtet in neun Kapiteln verschiedene Aspekte des Älterwerdens und des Alters. Ziel ist es, ausgewählte Themen zu vertiefen. Dabei entsteht ein differenziertes und vielschichtiges Bild verschiedener Aspekte und Dimensionen des Alterns in der Schweiz.
Die Schweizer Bevölkerung wird immer älter. Die Lebenserwartung steigt und nach der Pensionierung besteht die Aussicht auf einige gesunde Lebensjahre, die aktiv genutzt werden können.
Subjektiv fühlen sich Seniorinnen und Senioren erst mit 80 Jahren als alt. Bei den Lebens- und Haushaltsformen oder bei der nachberuflichen Lebensgestaltung zeigt sich eine wachsende Vielfalt. Ungleichheiten lassen sich bei der finanziellen Situation, der Gesundheit und der sozialen Partizipation feststellen. Dies sind einige Resultate der zweiten Ausgabe des Panoramas Gesellschaft Schweiz zum Thema älter werden und Alter in der heutigen Gesellschaft.
VZ Pensionierungs-Barometer 2024
Das VZ-Zentrum hat die Ausgabe 2024 seines Pensionierungs-Barometer herausgegeben. In der Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse heisst es:
- Es gibt immer weniger Geld für die Pensionierung. Heute bekommt man einen Fünftel weniger Gesamtrente (AHV & Pensionskasse) als noch 2002.
In diesem Zeitraum reduzierten die Pensionskassen ihre Renten um fast 40 Prozent. - Wird die BVG-Reform am 22. September angenommen, könnten die Pensionskassen ihre Renten auch im Obligatorium senken.
- Die Einkommenslücke nach der Pensionierung wird grösser. Erwerbstätige mit mittleren und höheren Löhnen erhalten oft nur die Hälfte oder weniger ihres letzten Lohnes als Rente ausbezahlt.
- Trotzdem glauben rund 80 Prozent der Befragten, ihre Pensionierung problemlos mit der AHV und der Pensionskasse finanzieren zu können.
Auswirkungen der BVG-Reform
Das VZ schreibt: Viele fragen sich: Bringt die Reform höhere oder tiefere Renten? Das VZ hat einige Szenarien durchgerechnet. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse gemäss Studie:
- Ob man mit oder ohne Reform finanziell besser dasteht, unterscheidet sich stark von Person zu Person. Ab Seite 14 finden Sie Berechnungsbeispiele, die zeigen, wer von der Reform profitiert und wer mit einer tieferen Rente rechnen muss.
- Viele Teilzeitarbeitende – das sind oft Frauen – würden deutlich mehr in ihrer Pensionskasse ansparen und könnten ihre Renten stark verbessern. Aber: Einige Teilzeitarbeitende würden sogar weniger Rente bekommen.
- Von der Senkung des Mindestumwandlungssatzes auf 6 Prozent wären viele Menschen gar nicht betroffen.
- Auch für KMU hat die Reform weitreichende Folgen. Sie sollten abklären, was für Kosten auf sie zukommen und ob sie ihre Pensionskassen-Lösung anpassen müssen.
Vorsorge-Sorgen der Gen X
Natixis hat eine international angelegte Studie zur Generation X (1965 – 1980) und ihrer Situation bez. Altersvorsorge publiziert. Nächstes Jahr werden ihre ältesten Mitglieder 60. Gut die Hälfte der Führungsjobs in der Wirtschaft werden heute von ihnen belegt. Aber während viel von den Babyboomers, den Millenials (Y) und der Gen Z die Rede ist, erscheinen sie kaum in der Generationen-Debatte. Zu ihrer finanziellen Situation bei der Altersvorsorge schreibt Natixis:
On the surface, Gen Xers say all the right things about risk: 62% say they are comfortable taking on risk to get ahead, and 69% say volatility creates investment opportunity. But when it comes down to it, they need to look more closely at how their view on risk may be changing as they get closer to retirement.
In reality, 72% of Gen Xers say, if forced, they would choose safety over investment performance, while almost half (47%) readily admit that they are taking on more risk than they should to get ahead. This disconnect could be costly as they near retirement. They will have less time to make up for potential losses, and income plans for nest egg savings could be thrown out of balance in the important early stages of drawdowns.
Wünsche und Fakten zur Erwerbstätigkeit im Rentenalter
Swiss Life hat eine neue Studie mit Zahlen, Fakten und Wünschen rund um die Erwerbstätigkeit im Alter publiziert. In der Zusammenfassung heisst es u.a.:
Im internationalen Vergleich weist die Schweiz bis zum Altersjahr 64 eine hohe Erwerbstätigenquote auf. Diejenige der 55- bis 64-Jährigen nahm hierzulande in den letzten Jahren sogar weiter zu, wenn auch weniger als in unseren Nachbarländern. Ein anderes Bild zeigt sich bezüglich der Erwerbstätigenquote im Alter 65 bis 69. Diese stieg in der Schweiz bis etwa 2016 auf 23% an, stagniert seitdem allerdings.
Im Gegensatz dazu nahm die Erwerbstätigenquote der 65- bis 69-Jährigen in den untersuchten OECD-Ländergruppen auch in den letzten Jahren – teilweise deutlich – weiter zu. Damit ist die Erwerbsbeteiligung ab 65 hierzulande aktuell zwar weiterhin höher als in unseren Nachbarländern, im allgemeinen OECD-Vergleich liegt sie allerdings nur im Mittelfeld.
Die meisten Erwerbstätigen im Rentenalter arbeiten Teilzeit – der durchschnittliche Beschäftigungsgrad beträgt 46%. Gut die Hälfte der Erwerbstätigen im Alter von 65 bis 70 Jahren sind selbstständig erwerbend oder Mitarbeitende in einem Familienbetrieb – bei den 55- bis 59-Jährigen beträgt diese Quote nur 20%.
Unterschätzte Leistungen
Seit der Einführung der obligatorischen beruflichen Vorsorge (BVG) 1985 profitieren über drei Viertel der Neurentner von Leistungen der zweiten Säule. Wie haben sich diese entwickelt, fragt Avenir-Suisse? Die Antwort wird in einer neuen Studie gegeben.
Besser als es bei isolierter Betrachtung der Renten scheint. Laut einer neuen Analyse von Avenir Suisse sind die durchschnittlichen BVG-Leistungen zwischen 2015 und 2022 je nach Berechnungsart nur wenig gesunken – weit weniger stark als gemeinhin angenommen.
Der Grund dafür ist die wachsende Bedeutung der Kapitalbezüge: Zwischen 2015 und 2022 ist der Anteil der Neurentner, die sich ihr Kapital ganz oder teilweise auszahlen liessen, um 7 Prozentpunkte von 49% auf 56% gestiegen. Zudem haben die Medianbeträge der bezogenen Sparvermögen von 85’000 Fr. auf 114’000 Fr. zugenommen.
Der Grund dafür ist die wachsende Bedeutung der Kapitalbezüge: Zwischen 2015 und 2022 ist der Anteil der Neurentner, die sich ihr Kapital ganz oder teilweise auszahlen liessen, um 7 Prozentpunkte von 49% auf 56% gestiegen. Zudem haben die Medianbeträge der bezogenen Sparvermögen von 85’000 Fr. auf 114’000 Fr. zugenommen.
Swiss Asset Management Study 2023
Relative share of institutional clients in AuM
(AMAS) Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern und die Asset Management Association Switzerland haben die sechste Ausgabe der Swiss Asset Management Study erstellt, die einen umfassenden Überblick über das Asset Management in der Schweiz bietet.
Eine starke Asset Management-Branche erweist sich für die unterschiedlichsten Schweizer Interessengruppen als gewinnbringend: Sie ist ein starker Differenzierungsfaktor für die Wertschöpfung des Schweizer Finanzplatzes, trägt zum Wachstum des Bruttoinlandproduktes bei, schafft Arbeitsplätze, ist ein relevanter Steuerzahler und erwirtschaftet hohe Beiträge in der 2. Säule der beruflichen Vorsorge BVG. Dies sind nur einige Erkenntnisse der neuen Swiss Asset Management Study 2023, die von der Asset Management Association Switzerland (AMAS) und der Hochschule Luzern (HSLU) veröffentlicht worden ist.
Die Studienergebnisse stehen im Kontrast zu den für die Asset Management-Branche sehr schwierigen Marktbedingungen im vergangenen Jahr. Ende 2022 beliefen sich die verwalteten Vermögen aller Schweizer Asset Manager auf 2.9 Billionen CHF, was einem Rückgang von 12.7% entspricht. Im ersten Halbjahr 2023 konnten die Schweizer Asset Manager Boden gutmachen und den Negativtrend von 2022 bereits wieder brechen.
Studie / Mitteilung / Finews / FR
Der 3. Beitragszahler hat geliefert
Die Asset Management Association Switzerland schreibt in einer Mitteilung zum Report 2024 über die Vermögenserträge der Schweizer Pensionskassen:
Der 3. Beitragszahler hat im Jahr 2023 wieder zuverlässig geliefert: Kapitalmarktbeiträge steuerten nach Kosten 58 Mrd. Franken an die Pensionskassenvermögen bei oder 11’370 Franken für jeden Versicherten. Der Report belegt die zentrale Rolle des 3. Beitragszahlers im Schweizer Vorsorgesystem, in welchem in diesem Jahr wichtige Weichen gestellt werden.
Er belegt anhand von neuen Daten die positive Korrelation zwischen den Vermögensverwaltungskosten und den erzielten Renditen der Pensionskassen und zeigt auf, wie stark der 3. Beitragszahler für Neu-Versicherte in der BVG-Reform zu Tragen kommt..
Der Report räumt zudem mit den anhaltend kursierenden und von politischen Kreisen instrumentalisierten Mythen einer im Vergleich zur AHV «teuren und ineffizienten» 2. Säule auf: In dieser wird jeder während der Berufstätigkeit einbezahlte Franken ohne Steuerbeiträge verdreifacht. Neben den Arbeitnehmerbeiträgen stärken jene der Arbeitgeber und der 3. Beitragszahler das individuelle Pensionskassenvermögen.
“Ungebremste Senkung der Umwandlungssätze”
Gabriela Medici, stv. Sekretariatsleiterin beim SGB, nimmt die Ergebnisse der ZKB PK-Studie zum Anlass, unhaltbare Vorwürfe gegen die Pensionskassen zu erheben. Das ist schon nicht mehr verwunderlich, aber doch beschämend, denn die Kassen sind eine sozialpartnerschaftliche Institution, und mit den plumpen Angriffen beschädigt der Gewerkschaftsbund nur sein eigenes Werk. Was verspricht man sich davon?
PK-Studie bestätigt gute Verfassung der 2. Säule
Was früher die Swisscanto-Studie war, heisst nun Schweizer Pensionskassenstudie und sie bestätigt in der Ausgabe 2024, dass die Pensionskassen in guter Verfassung sind. In der Medienmitteilung wird dazu ausgeführt:
Die 2. Säule präsentiert sich kurz vor der Abstimmung zur BVG-Reform stabil. Die 24. Ausgabe der Schweizer Pensionskassenstudie bestätigt: Der langjährige Leistungsabbau in der beruflichen Vorsorge wurde gestoppt. Nach dem guten Börsenjahr 2023 ist die finanzielle Situation der Pensionskassen solid und erstmals stehen wieder Leistungsverbesserungen in Aussicht.
Hohe Renditen ermöglichen Ausbau der Reserven und Leistungen
Im Anlagejahr 2023 erzielten die Pensionskassen im Schnitt eine Nettorendite von 5,1 Prozent. Damit konnten die Vorsorgewerke ihr finanzielles Polster deutlich ausbauen. Nachdem der Deckungsgrad der privatrechtlichen Kassen im Jahr 2022 durch die negativen Renditen von 122,1 auf 110,1 Prozent gesunken war, lag er Ende 2023 bereits wieder bei 113,5 Prozent. Fast die Hälfte der Kassen hat die Wertschwankungsreserven zu mindestens 75 Prozent aufgefüllt und wäre damit bereit für Leistungsverbesserungen.Die durchschnittliche Rendite der besten 10 Prozent der Kassen lag 2023 bei 8,2 Prozent, während die schlechtesten 10 Prozent der Kassen 2,3 Prozent erreichten. «Die höhere Performance der erfolgreichen Kassen kommt den Versicherten zugute: Die Top-Performer weisen per Ende 2023 wieder einen hohen Deckungsgrad aus und haben ihre Wertschwankungsreserven weitgehend gebildet. Dies hat ihnen ermöglicht, die gute Performance an die Aktivversicherten weiterzugeben und mit 3,7 Prozent deutlich über dem BVG-Mindestzins zu verzinsen», sagt Iwan Deplazes, Leiter Asset Management der Zürcher Kantonalbank. Die schlechtesten Kassen verzinsten die Altersguthaben der Aktiven mit 2,0 Prozent; der Durchschnitt über alle Kassen hinweg lag bei 2,44 Prozent.
“Gewerkschaften beharren auf ihrem Wunschdenken”
Christin Severin kritisiert in der NZZ die Forderungen des Gewerkschaftsbunds mit Blick auf die Daten des OAK-Berichts zur finanziellen Situation der Vorsorgeeinrichtungen.
Doch anstatt anzuerkennen, dass die Pensionskassen ihre Hausaufgaben gemacht haben, reagieren die Gewerkschaften mit harscher Kritik. Sie werfen den Einrichtungen vor, in Reserven zu schwimmen. Das Geld komme immer weniger bei den Versicherten an. Man bezahle immer mehr für weniger Rente, behauptet der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) als Reaktion auf den Bericht.
Dabei blendet der SGB das Offensichtliche vollkommen aus: Die Lebenserwartung ist in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen. Das Rentenalter wird gerade erst und lediglich bei den Frauen minim angepasst. (…)
Insofern liegt es nicht am Geiz der Pensionskassen, sondern an der höheren Lebenserwartung, dass die Lohnbeiträge heute höher und die durchschnittlichen Renten dennoch tiefer sind als vor 15 Jahren, wie der SGB schreibt.