Francis Bouvier und Sébastien Gyger (Waadtländer KB) zeigen in HZ Insurance auf, welche Folgen der demographische Wandel für die Pensionskassen hat. Absehbar ist eine Zeit rückläufiger Anlagen.
Der neue Trend, die Kapitalauszahlung dem Rentenbezug vorzuziehen, zeigt beispielhaft, welchen Herausforderungen die Pensionskassenverwalter hinsichtlich der ein- und ausgehenden Kapitalflüsse gegenüberstehen.
Der Eintritt der Nachkriegsgeneration ins Rentenalter bringt ein wachsendes Auszahlungsvolumen mit sich, das nicht mehr im bisherigen Umfang durch die Vorsorgebeiträge ausgeglichen wird.
Deshalb könnten die Pensionskassen in den nächsten rund 25 Jahren dazu gezwungen sein, einen Teil der in ihren Portfolios gehaltenen Vermögenswerte zu veräussern. (…)
Ein verstärkter Trend zum Verkauf von Vermögenswerten der Vorsorgeeinrichtungen würde sich direkt auf die Liquidität und die Angebots- und Nachfragevolumen an den Finanzmärkten auswirken. Mit Folgen für deren langfristiges Aufwärtspotenzial?
Die wichtigsten Einflussfaktoren der Finanzmärkte – die Produktivität sowie die Fiskal- und Geldpolitik – reagieren ebenfalls empfindlich auf den demografischen Wandel. Aufgrund ihrer alternden Bevölkerung sind reife Volkswirtschaften zur Sicherung ihres Wachstums stark von ihrer Innovationskraft abhängig.
Kann die Zuwanderung den Rückgang der Erwerbsbevölkerung diesbezüglich kompensieren? Eine brennende Frage, die nicht nur die Schweiz, sondern alle Industriestaaten beschäftigt.
Die Bevölkerungsalterung belastet nicht nur die Sozialversicherungen, das Gesundheits- und das Verkehrswesen, sondern wirkt sich auch auf das Volumen der Ersparnisse und somit auf die Zinssätze aus.
Ein Anstieg der Sparquote wird in der Regel als ein struktureller Faktor interpretiert, der die Zinsen nach unten drückt. Andererseits kann eine alternde Bevölkerung mit hoher Kaufkraft auch die Inflation und somit die Zinsen stützen.
Eine kürzlich durchgeführte Studie von Philippe Wanner, erschienen in «Die Volkswirtschaft», zeigt, dass das Vermögen von Personen im Ruhestand nicht schrumpft. Doch wie wird das bei der nächsten Generation aussehen?
HZ Insurance / Studie Philippe Wanner