Der Nominallohnindex stieg im Jahr 2023 gegenüber 2022 um durchschnittlich 1,7% auf 102,4 Punkte (Basis 2020 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergibt sich unter Einbezug einer durchschnittlichen Jahresteuerung von +2,1% bei den Reallöhnen ein Rückgang um 0,4% (96,9 Punkte, Basis 2020 = 100).
Statistik
Hohes Bevölkerungswachstum, starker Geburtenrückgang
(BFS) 2023 hat die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Am 31. Dezember umfasste sie etwas mehr als 8’960’800 Personen. Bei den Einwanderungen wurde gegenüber 2022 ein deutliches Plus verzeichnet, was hauptsächlich mit den Personen aus der Ukraine zusammenhängt.
Der bereits 2022 beobachtete Geburtenrückgang hielt an, gleichzeitig verringerte sich die Anzahl Todesfälle gegenüber dem Vorjahr. Auch die Zahl der Eheschliessungen und der Scheidungen nahm ab.
Am 31. Dezember 2023 umfasste die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 8’960’800 Personen, gegenüber 8815 400 im Vorjahr (+145’400 Personen; +1,6%). Damit ist sie ist fast doppelt so stark gewachsen wie 2022 (+0,9%), womit das Wachstum so markant ausfiel wie seit Beginn der 1960er-Jahre nicht mehr. Ohne die Personen aus der Ukraine hätte sich die Bevölkerungszahl um 1,0% erhöht.
Nach den provisorischen Zahlen wurden 2023 in der Schweiz durchschnittlich 1,33 Kinder pro Frau geboren, so wenige wie noch nie zuvor. 2022 waren es noch 1,39 gewesen. Die Geburtenhäufigkeit ist seit zwei Jahren stark rückläufig. 2023 wurden in der Schweiz 79 800 Lebendgeburten verzeichnet. Das sind 2500 bzw. 3,1% weniger als 2022.
Wird die Anzahl Geburten im Verhältnis zur Bevölkerung betrachtet, liegt die rohe Geburtenziffer seit zwei Jahren auf einem tiefen Niveau (2023: 9,0 Geburten auf 1000 Einwohner; 2022: 9,4). Der Geburtenrückgang gegenüber 2022 betrifft nahezu alle Kantone. Einzig Basel-Stadt, Uri, Jura, Obwalden, Luzern und Appenzell Innerrhoden bilden eine Ausnahme.
Felix Helvetia
(BFS) Die Lebenszufriedenheit in der Schweiz ist im europäischen Vergleich konstant hoch und erreichte 2022 sogar den höchsten Wert aller europäischen Länder. Auch der allgemeine Lebensstandard war im europäischen Vergleich weiterhin hoch. Dennoch hatte fast jede zehnte Person Schwierigkeiten, finanziell über die Runden zu kommen, und 4,9% der Bevölkerung mussten aus finanziellen Gründen auf wichtige Güter, Dienstleistungen und soziale Aktivitäten verzichten. Die Armutsquote betrug 8,2%.
Lohnstrukturerhebung 2022
(BFS) Im Jahr 2022 belief sich der Medianlohn einer Vollzeitstelle in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher )Sektor) auf 6788 Franken brutto pro Monat. Obwohl die allgemeine Lohnpyramide zwischen 2008 und 2022 relativ stabil geblieben ist, gab es markante Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen sowie nach Profil der Arbeitnehmenden. Ein Drittel der Arbeitnehmenden (33,6%) erhielten Boni und 12,1% einen Tieflohn.
Je nach Wirtschaftszweig waren 2022 auf dem Schweizer Arbeitsmarkt grosse Lohnunterschiede zu beobachten. Deutlich über dem Medianlohn (6788 Franken brutto pro Monat) lagen die Löhne in Branchen mit hoher Wertschöpfung wie in der Informationstechnologie (9412 Franken), der Pharmaindustrie (10 296 Franken), bei Banken (10 491 Franken) oder in der Tabakindustrie (13 299 Franken).
Entwicklung der mittleren Einkommensgruppen 1998-2021
(BFS) Zur Einkommensmitte – oder mittleren Einkommensgruppe – zählen gemäss Definition des Bundesamts für Statistik Personen aus Haushalten mit einem Bruttoäquivalenzeinkommen zwischen 70% und 150% des medianen Bruttoäquivalenzeinkommens des jeweiligen Beobachtungsjahrs. Im Jahr 2021 umfasste die mittlere Einkommensgruppe gemäss dieser Definition 57,6% der ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz. Zu ihr gehörten beispielsweise Alleinlebende mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 3 970 und 8 508 Franken (Quelle: Haushaltsbudgeterhebung HABE).
Auch wenn ihr Anteil seit 2015 tendenziell leicht abnimmt, ist über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg nicht von einer deutlichen Veränderung der Einkommensmitte auszugehen: Insgesamt betrachtet blieb der Bevölkerungsanteil in der mittleren Einkommensgruppe von 1998 bis 2021 weitgehend stabil und bewegte sich zwischen 54,4% (im Jahr 2018) und 61,3% (2009).
Indikatoren der Erwerbstätigkeit
Erwerbsquote:
(BFS) Im Jahr 2023 war einer von sechs Männern im Alter von 65 Jahren und mehr noch erwerbstätig oder auf Arbeitssuche (Erwerbsquote: 16,3%). Bei den Frauen waren es halb so viele, und zwar eine von zwölf (Erwerbsquote: 8,6%).
Erwerbslosenquote:
In den vergangenen zwei Jahren ist die Erwerbslosenquote gemäss ILO der 15- bis 64-Jährigen gesunken: bei den Frauen von 5,5% im Jahr 2021 auf 4,4% im 2023 und bei den Männern von 5,1% auf 3,9%. Diese Tendenz zeigt sich in allen Altersgruppen, mit Ausnahme der 15- bis 24-Jährigen. Bei jungen Frauen und Männern ist von 2021 auf 2022 zunächst ein Rückgang der Erwerbslosenquote zu verzeichnen, gefolgt von einem Anstieg von 2022 (je 7,5%) auf 2023 (Frauen 7,8%, Männer 8,3%).
Teilzeiterwerbstätigkeit:
Im Jahr 2023 arbeiteten 22,7% der erwerbstätigen Frauen zu einem Teilzeitbeschäftigungsgrad von unter 50%. Der entsprechende Anteil belief sich bei den Männern auf 7,6%. Seit 2010 ist dieser Anteil bei den Frauen abnehmend (2010: 26,1%), bei den Männern ist er hingegen zunehmend (2010: 5,3%).
Gesundheit Taschenstatistik 2024
Assistierter Suizid und Suizid nach Alter, Periode 2017-2021, Durchschnitt p.a.
(BFS) Wie hoch ist die Lebenserwartung bei guter Gesundheit? Wie viele Personen werden jeden Winter infolge Grippe hospitalisiert? Inwiefern hat sich der Anteil der übergewichtigen Bevölkerung in den letzten 30 Jahren erhöht? Wie hoch ist der Anteil älterer Menschen, die in einem Alters- und Pflegeheim leben oder Spitex-Leistungen in Anspruch nehmen? Wie viel geben die Haushalte monatlich für die Gesundheit aus?
In der neuen Ausgabe der Taschenstatistik werden unter dem Themengebiet Gesundheit Antworten auf die obigen Fragen sowie viele weitere Informationen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung und dessen Einflussfaktoren, zur Gesundheitsversorgung sowie zu den Gesundheitsausgaben in kompakter Form präsentiert und mit rund 40 neuen Grafiken illustriert.
Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit 2022
(BFS) Die Ausgaben für Sozialleistungen beliefen sich 2022 in der Schweiz auf 207,8 Milliarden Franken, was gegenüber 2021 einem realen Rückgang um 4,2 Milliarden Franken (–2,0%) entspricht. Auch in den meisten anderen europäischen Ländern waren die Sozialausgaben rückläufig (Median: –3,5%). Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie hatten sie 2020 einen historischen Höchststand erreicht. Die nun beobachtete Abnahme lässt sich weitgehend mit der wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie und der Teuerung infolge des Ukrainekriegs erklären.
Seco: Normalisierter Arbeitsmarkt
Das Seco schreibt zur aktuellen Arbeitsmarktlage:
Die positive Arbeitsmarktentwicklung des Vorjahres setzte sich zu Beginn des Jahres noch fort, bevor ab März 2023 eine allmähliche Normalisierung eintrat. Die saisonkorrigierte Arbeitslosenquote erhöhte sich im Jahresverlauf moderat von 1,9% (Januar 2023) auf 2,2% (Dezember 2023). Die Arbeitslosenquote im Jahr 2023 betrug insgesamt 2,0%, was dem tiefsten Wert seit 2001 entspricht. Der Umfang der ausbezahlten Kurzarbeitsentschädigung (KAE) entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich zurück. Solch niedrige Werte wurden zuletzt vor Beginn der Covid-19-Krise erzielt.
PK-Statistik 2022: steigende Kapitalbezüge
Das BFS hat die Daten und Kennzahlen der Pensionskassenstatistik 2022 publiziert. Dabei wird insbesondere die Zunahme der Kapitalbezüge thematisiert. Das Amt schreibt dazu:
Im Jahr 2022 wurden 13 Milliarden Franken in Form einer Kapital- oder Teilkapitalauszahlung bei Pensionierung ausbezahlt. Dies sind 79% mehr als 5 Jahre beziehungsweise 121% mehr als 10 Jahre zuvor, durchschnittlich 240 291 Franken pro Person. Die Pro-Kopf-Zunahme betrug 27% respektive 40% gegenüber vor 5 beziehungsweise vor 10 Jahren. Im Gegensatz dazu erhielten 893’888 Personen Altersrenten von insgesamt 25,2 Milliarden Franken ausbezahlt. Somit hatten sie Anspruch auf durchschnittlich 28’236 Franken pro Jahr, gemessen an der auf ein Jahr hochgerechneten Rente im Dezember 2022.
Ende 2022 betrug das Vermögen der 1353 Pensionskassen in der Schweiz 1066 Milliarden Franken, was praktisch dem Stand von 2020 entspricht. Bei den grössten Positionen sanken die Aktien auf 28,9% (Vorjahr 31,6%) und die Obligationen auf 27,1% (Vorjahr 27,8%) der Bilanzsumme. Demgegenüber erhöhte sich der Anteil der Immobilien auf 23,6% (Vorjahr 20,9%). Mit der Entwicklung an den Finanzmärkten schloss das Nettoergebnis aus Vermögensanlagen mit -105 Milliarden Franken erwartungsgemäss negativ ab.
PK-Statistik / Statistique des caisses de pension
Covid, Impfung und die Folgen
Andreas Oehler hat in seinem Substack Account die Daten der Gesundheitsbefragung 2022 des BFS etwas näher angesehen und einige überraschende Erkenntnisse gewonnen.
When the results of the latest survey of the Swiss Office for Statistics came out in Nov. 2023, that used to contain answers to such poignant questions as “Have you experienced a stroke, heart attack or cancer in the last 12 months?”, all Swiss Covid jab sceptics were eager to sink their teeth into the numbers. To their dismay, the most important survey questions have been reformulated, “for their added convenience”, to “Have you ever experienced a stroke, heart attack or cancer?” Which made comparisons with previous surveys from 2017, 2012, 2007 and 2002 utterly impossible. Just for the record (the slide at 3:35 in this video presentation in German by Konstantin Beck, a health economist and adjunct professor at the University of Lucerne):
The 4-6 times rise in the three conditions from the last survey is only apparent, but not factual, as the questions of the survey have been tweaked just enough to make such comparison meaningless. Thank you, the Swiss Office for Statistics!
Todesfall-Statistik 2022
(BFS) Im Jahr 2022 sind 74 425 Personen der Schweizer Wohnbevölkerung verstorben. Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren für den grössten Teil der Todesfälle verantwortlich (27,5%), gefolgt von Krebs (23,1%). Wie schon vor der Pandemie stand Demenz mit 8,8% der Todesfälle an dritter Stelle der Todesursachen. Covid-19 verursachte im Jahr 2022 insgesamt 5,5% der Todesfälle und belegte damit hinter den Atemwegserkrankungen (6,1%) den fünften Rang.
Im Jahr 2022 sind aus der Schweizer Wohnbevölkerung 36’442 Männer und 37’983 Frauen verstorben. Dies entspricht einer standardisierten Sterberate von 504 pro 100’000 Männer und 352 pro 100’000 Frauen, wobei das Durchschnittsalter der Verstorbenen bei den Männern 77 Jahre und bei den Frauen 83 Jahre betrug. Im Vergleich zu 2021 ist die Sterberate bei den Männern um 0,5% (+1337 Todesfälle) und bei den Frauen um 2,8% (+1896 Todesfälle) angestiegen. Die Ergebnisse der Todesursachenstatistik geben keinen Hinweis darauf, dass dieser Anstieg auf eine einzige Ursache zurückzuführen ist.
Sozialversicherungs-Statistik 2021/23
(BFS) In der neusten Gesamtrechnung von 2021 resultierte bei Einnahmen von 208,2 Milliarden Franken und Ausgaben von 186,2 Milliarden Franken ein Ergebnis von 22,0 Milliarden Franken. Dieses Ergebnis führte 2021 zusammen mit den positiven Kapitalwertänderungen (inkl. andere Veränderungen) von 81,4 Milliarden Franken zu einer Zunahme des zusammengefassten Sozialversicherungskapitals um 103,4 Milliarden Franken auf 1301 Milliarden Franken.
Stetes Bevölkerungswachstum
Die Bevölkerung der Schweiz ist von 3,3 Millionen im Jahr 1900 auf 8,8 Millionen Ende 2022 gewachsen.
Durchschnittliches Einkommen 6700 Franken
(BFS) Bei den Haushaltsausgaben der Privathaushalte in der Schweiz zeigten sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr wenig Veränderungen. Wie 2020 sind die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Konsumausgaben auch 2021 noch spürbar. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen von 6706 Franken pro Monat ist mit demjenigen der Vorjahre vergleichbar.
Die Erwerbseinkommen bildeten auch 2021 die wichtigste Stütze mit durchschnittlich 72,1% des Bruttoeinkommens, während die Renten und Sozialleistungen mit 21,5% die zweitwichtigste Einkommensquelle darstellten.
Die Vermögenseinkommen spielten auch 2021 für einen grossen Teil der Haushalte eine untergeordnete Rolle (im Mittel 5,2% des Bruttoeinkommens). Nur bei jedem siebten Haushalt machte dieser Anteil mehr als 5,2% des Bruttoeinkommens aus.