Bettina Weber vom Tages-Anzeiger hat einen Spaziergang durch Wiedikon mit einem Abstecher nach Aussersihl mit Blick auf die Architektur gemacht und ist erschüttert zurückgekommen. Es sieht vielfach grauslich aus. Die Pensionskassen, wichtige Immobilienbesitzer und -bauer, bekommen auch ihr Fett weg. Und der «Immobilienmensch einer Pensionskasse» gilt geradezu als Inbegriff des Verantwortlichen für all das betonierte Elend. Das ist grenzwertig und sehr pauschal, aber auch nicht komplett falsch. Wir dürfen hier immerhin auf die Stiftung Abendrot verweisen, die mit ihren Bauprojekten im In- und Ausland schon für Furore gesorgt hat – im durchaus positiven Sinn. Frau Weber schreibt abschliessend und unter Anrufung des Herrgotts:
Wo es noch nicht genügend Plattenbauartiges hat, wird dafür gesorgt, dass sich das ändert. Soeben hat der Gemeinderat der geplanten Siedlung Seebahn-Höfe zugestimmt. Das Ungetüm soll 2027 hingewuchtet werden. Verdichten ist ja schon recht, aber bestünde die Raffinesse nicht darin, selbiges, nun, optisch ansprechend zu tun?
Das hier sieht aus, wie sich der Immobilienmensch einer Pensionskasse seinen heimlichen Renditetraum vorstellt: monströs, gesichtslos, zweckmässig. Dabei stehen zwei Genossenschaften dahinter! Da hat man doch eine Verantwortung, nicht nur sozial, sondern auch optisch, Herrgott!