
Bald fehlen 400’000 Arbeitskräfte
Der demographische Wandel schlägt in der Schweiz voll durch. Trotz massiver Zuwanderung fehlen bald 400’000 Arbeitskräfte, ausgelöst durch den Rücktritt der Boomer-Generation und eine tiefe Geburtenrate. Die SNB hat dazu eine Studie verfasst. Die NZZ berichtet.
More[Die] Schweizerische Nationalbank (SNB) zeigt in einem neuen Forschungsbericht detailliert auf, wie stark der fehlende Nachwuchs die Wirtschaft bremst.
Laut dem Bericht werden in den kommenden zehn Jahren insgesamt 400’000 junge Menschen weniger in den Arbeitsmarkt nachrücken, als ältere ausscheiden. Zwar besteht das Manko an inländischen Arbeitskräften schon heute.
Derzeit steht der Saldo bei minus 25’000 – das heisst, um so viele Personen würde die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter pro Jahr schrumpfen, wenn es keine Zuwanderung gäbe.
Jetzt aber wird sich diese demografische Lücke in wenigen Jahren auf 50’000 verdoppeln, weil die Generation der Babyboomer vor einer Pensionierungswelle steht.
Stiftungsrat oder Parlamentarier oder keines von beiden
Die BVK schreibt vor, dass Parlamentarier nicht als Arbeitnehmer-Stiftungsräte in ihrem Stiftungsrat Einsitz nehmen können. GLP-Vertreter Daniel Kachel hat deshalb auf eine Kandidatur im Stadtparlament Illnau-Effretikon verzichtet, um für den BVK-Stiftungsrat kandidieren zu können. In den SR wurde er nun aber nicht gewählt, womit er amtsmässig mit leeren Händen dasteht. Kritik an der Vorschrift weist die BVK zurück. Der Zürcher Oberländer schreibt dazu:
MoreParlamentarier ist der Sekundarschullehrer seit 2019. Er ist ausserdem Präsident des Berufsverbands Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich (SekZH) und Vizepräsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands (ZLV). Und im Frühjahr hat nun Kachel an der Erneuerungswahl der BVK als Stiftungsrat kandidiert.
«Für diese Wahl habe ich mich schon im Herbst vorbereitet», erzählt er. Damals sei sein Sitz im Parlament noch kein Thema gewesen. Nach der Eingabefrist habe der Wahlausschuss jedoch eine Prüfung durchgeführt, worauf er mit der Entscheidung – und der fünftägigen Frist – konfrontiert worden sei.
PK-Strategie für Privatkunden
CIC (Schweiz) ermöglicht Privatkunden, ihr Vermögen 1:1 wie dasjenige ihrer PK anzulegen. Finews schreibt dazu:
«Wir sind bereit, unsere gesamten Investitionen in Echtzeit offenzulegen. Wenn wir beispielsweise beschliessen, den Anteil an Nestlé-Aktien in unserer Pensionskasse zu erhöhen, weil wir den Zeitpunkt für günstig halten, profitieren auch unsere Kundinnen und Kunden von diesem Anlageentscheid.
Ihre Portfolios funktionieren exakt wie unsere», fasst Olivier Maillard, Leiter Private Banking für den Marktbereich Jurabogen und Mittelland bei der CIC (Schweiz) und anerkannter Experte für berufliche Vorsorge, zusammen.
Das Angebot der CIC (Schweiz) läutet gewissermassen das Ende der «Zwei-Klassen-Vorsorge» ein: Bisher unterschieden sich institutionelle Lösungen oft deutlich von jenen für «gewöhnliche» Privatpersonen – in Bezug auf Rendite, Kosten oder Sicherheit.
Im hier vorgestellten Modell schliessen sich Privatkundinnen und -kunden einer bestehenden, bewährten Lösung an. So lassen sich zahlreiche Fallstricke vermeiden – besonders, wenn sich Kundinnen und Kunden bei der Pensionierung für den Kapitalbezug entscheiden.
«Das eigene Kapital selbst zu verwalten, ist äusserst aufwendig. Dessen sollte man sich bewusst sein», erklärt Olivier Maillard. «Es kann zu erheblichem Stress führen – was für eine langfristige Finanzstrategie denkbar ungünstig ist.» (…)
Konkret basiert das Angebot von CIC (Schweiz) auf dem sogenannten Verwaltungsmandat «Pensionskassenreplikat». Im Rahmen dieses Angebots legen Kundinnen und Kunden ihr Vermögen in einer Struktur an, die exakt derjenigen entspricht wie die Vorsorgekasse der Bankmitarbeitenden – mit erselben Anlagestrategie, denselben regulatorischen Vorgaben und derselben Governance.
«Egal, ob es um die Altersvorsorge unserer Mitarbeitenden oder unserer Kundinnen und Kunden geht – die Massstäbe sind identisch: gleiche Verwaltung, gleiche Sorgfalt, gleiche Regeln», erklärt Mario Geniale, Head Investments bei der CIC (Schweiz).
Entlassung vor der Pensionierung
Die «Schweiz am Wochenende» schreibt über Entlassungen und erzwungene Frühpensionierungen.
Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit
- Menschen ab 55 Jahren haben oft Schwierigkeiten, eine neue Stelle zu finden.
- Statistiken zeigen, dass 22,4 Prozent der Frühpensionierten unfreiwillig in die Pension gingen.
Gründe für Frühpensionierung
- 23,6 Prozent nennen betriebliche Gründe für ihre Frühpensionierung.
- 17,3 Prozent geben gesundheitliche Probleme an.
- Höhere Pensionskassenbeiträge ab 55 Jahren erhöhen die Kosten für Arbeitgeber.
Herausforderungen für ältere Arbeitnehmer
- Ältere Arbeitnehmer verlieren nicht häufiger ihren Job, aber die Jobsuche dauert länger.
- Über 55-Jährige können bis zu 640 Taggelder von der Arbeitslosenversicherung erhalten.
- Viele müssen auf ihre Pensionskassengelder zugreifen, wenn sie keine neue Anstellung finden.
«VZ ist eine Gewinnmaschine»
Das Vermögenszentrum (VZ) ist erfolgreich, gibt sich unabhängig und kundenfreundlich. Die Handelszeitung hat einen der «erfolgreichsten Vermögensverwalter der Schweiz» unter die Lupe genommen. Und äussert Zweifel an der Unabhängigkeit der «Gewinnmschine».
MoreIn der Finanzbranche gibt es Kritik. «Das VZ ist nicht wirklich unabhängig, das Unternehmen verdient mit den eigenen Anlagelösungen», sagen zwei Geschäftsleitungsmitglieder namhafter Banken. VZ-Gründer und Verwaltungsratspräsident Matthias Reinhart hält dagegen: «Beim VZ gibt es keine Interessenkonflikte, denn wir verkaufen keine eigenen Finanzprodukte.»
Fakt ist: Die Pensions- und Geldberatung ist ein wichtiges Akquisetool für die hauseigene Vermögensverwaltung. Keine zwölf Stunden nach dem ETF-Kurs klingelt bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Telefon. Grund für den Anruf ist die Frage, ob sie nicht mit dem VZ ins Geschäft kommen wollen.
Wer in Sachen Pensionsvorbereitung oder Anlagefragen ins Detail will, bucht die Honorarberatung, die 180 bis 260 Franken pro Stunde kostet. Und diese Honorarberatung ist oft das Vorspiel dafür, dass die Boomer-Kundschaft dann auch die Vermögensverwaltung des VZ kauft.
Prevanto PK-Monitor 25-06
Prevanto hat ihren monatlichen Monitor per 30.6.25 publiziert. Der aktuelle, geschätzte Deckungsgrad der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen beträgt 115.9% und hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0.3% verschlechtert.
IV-Renten für junge Menschen – kollabiert das System?
Der Tagesanzeiger beschäftigt sich in zwei Interviews und einem Podcast mit der rasch zunehmenden Anzahl psychischer Erkrankungen junger Menschen.
Die beiden interviewten Psychologen vertreten unterschiedliche Ansichten zu diesem Thema. Thomas Ihde erkennt eine tatsächliche Zunahme der Erkrankungen, während Niklas Baer meint, dass es primär die Diagnosen sind, die in den letzten Jahren markant zugenommen haben.
Entsprechend der Unterschiede in ihren Einschätzungen kommen die beiden auch zu unterschiedlichen Meinungen darüber, was angesichts des enormen Problems unternommen werden sollte.
MoreOAK: DG-Monitoring per 30.6.2025
Basierend auf der jährlichen Umfrage zur finanziellen Lage der Vorsorgeeinrichtungen werden von der OAK monatliche Hochrechnungen erstellt, die auf den individuellen Anlagestrategien der Vorsorgeeinrichtungen sowie der effektiven Entwicklung der Anlagemärkte fussen.
Das Monitoring beschränkt sich auf die Daten von 1237 Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie und ohne Vollversicherungslösung mit Vorsorgekapitalien von rund 907 Milliarden Franken.
Die Aufwertung des Schweizer Frankens um über 7 % im bisherigen Jahresverlauf belastete die Rendite nicht währungsgesicherter ausländischer Anlagen. Am stärksten legten Aktien zu (+ 6,5 %). Auch Immobilien (+ 2,6 %), alternative Anlagen (+ 2,1 %) und Obligationen (+ 0,3 %) trugen zum positiven Gesamtergebnis bei. Alle Angaben berücksichtigen Fremdwährungseffekte.
«1e Vorsorgepläne konkurrenzieren Pensionskassen»
Die individuellen Vorsorgelösungen für Kaderleute und Spezialisten werden immer beliebter. Mit derzeit über zwanzig Anbietern hat sich die Zahl der Anbieter solcher 1e-Pläne im letzten Jahrzehnt mehr als verdoppelt. Banken, Versicherungen und unabhängige Gesellschaften entwickeln entsprechende Vorsorgeprodukte, damit sie im Wettbewerb um gut verdienende Führungskräfte präsent sind. Kurt Speck schreibt dazu auf HZ-Insurance:
More«Die 1e-Pläne stellen für klassische Pensionskassen eine Konkurrenz dar», sagt Pensexpert-CEO Rafael Lötscher. Mit der Einführung von Kaderlösungen geht den Kassen Geld im überobligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge verloren, das wegen unterschiedlicher Umwandlungs- und Verzinsungssätze im Obligatorium nicht mehr zur Umverteilung verfügbar ist.
Anderseits helfen diese Vorsorgepläne für gut verdienende Arbeitnehmer einem Unternehmen bei der Suche nach einem talentierten Nachwuchs und der Abwerbung von Spitzenkräften.
Finanzkrise in Deutschland, PK-Anlagen gefährdet?
Dominik Ketterer warnt auf «Schweizerzeit» vor einer systemischen Krise des europäischen Finanzsystems. Besonders betroffen sei Deutschland, dessen Banken einen dramatischen Anstieg notleidender Kredite erlebten. Dabei stehen Gewerbeimmobilienkredite im Fokus, wo auch Schweizer Pensionskassen investiert sind. Zahlen dazu werden von 2013 zitiert, neuere seien nicht verfügbar. Zu den Anlagen der PKs schreibt Ketterer:
Die letzten verifizierbaren Zahlen stammen aus dem Jahr 2013 – und sie sind erschreckend. Die Migros-Pensionskasse investierte 1,435 Milliarden Euro in LBBW Immobilien, die Coop-Pensionskasse 2,45 Milliarden Euro in GBW Bayern mit 32.000 Wohnungen. 26 Schweizer Pensionskassen erwarben gemeinsam über die AFIAA die Romeo & Julia Hochhäuser in Frankfurt. Die verifizierte Gesamtsumme: 4,17 Milliarden Euro.
Das Problem: Seit 2013 herrscht wohl Funkstille. Keine Schweizer Pensionskasse veröffentlicht aktuelle Zahlen zu ihren Deutschland-Investments. Diese Geheimniskrämerei erfolgt genau dann, wenn deutsche Gewerbeimmobilien vor dem Kollaps stehen.
Bei normalem Wachstum der Pensionskassen-Vermögen dürften heute schätzungsweise acht bis zwölf Milliarden Schweizer Franken in deutschen Immobilien investiert sein – das Doppelte bis Dreifache der letzten bekannten Zahlen.
Der Trend zur Einkind-Familie
Der Beitrag im Tages-Anzeiger bringt eine Reihe interessanter Daten zur Entwicklung der Familie und der Kinderzahl in der Schweiz. Das Thema wird primär unter soziologischen und psychologischen Gesichtspunkten behandelt. Die sozialpolitischen und wirtschaftlichen Aspekte finden keine Erwähnung – bspw. der im OECD-Bericht befürchtete Wohlstandsverlust aufgrund des demographischen Wandels. Auch wird nicht auf die erhebliche Differenz der Geburtenzahlen von Schweizerinnen und Ausländerinnen eingegangen.
More[Es] fällt auf, dass nicht nur die Geburten weniger werden, die Familien werden kleiner. Immer mehr Mütter haben nur ein Kind.
Im letzten Jahr sind die Drittgeburten (minus 3,6 Prozent) und die Zweitgeburten (minus 2,8 Prozent) deutlich zurückgegangen. Die rückläufige Geburtenzahl bremst somit weniger die Familiengründung als die Familienvergrösserung.
BS: Mietzinsanstieg trotz Wohnschutz
Nach drei Jahren Wohnschutz zieht der Kanton Basel-Stadt Bilanz. Das Mitte 2022 eingeführte Gesetz hatte zum Ziel, den Anstieg der Mietpreise zu bremsen. Wie die nun publizierte Auswertung durch das Statistische Amt aber zeigt, sind die Mietpreise in Basel in den letzten Jahren stetig weitergewachsen – genau so wie im Rest der Schweiz. Die Basler Zeitung schreibt:
Das Statistische Amt untersuchte drei Indikatoren, um die Auswirkungen des Wohnschutzgesetzes zu analysieren: Erwünschte Effekte, mögliche Nebenwirkungen und Anzahl Fälle, die vor die Wohnschutzkommission kamen.
Besonders interessant sind die Zahlen zu den Nebeneffekten. So zeigt sich, dass eine aussergewöhnlich hohe Anzahl Grundstücke kurz vor der Einführung des Wohnschutzgesetzes in Basel-Stadt in Stockwerkeigentum umgewandelt wurde. Danach ging diese Zahl rasch wieder zurück.
Dieser sogenannte Vorholeffekt dürfte durch die neu eingeführte Bewilligungspflicht ausgelöst worden sein. In vielen Fällen, so schreibt das Statistische Amt weiter, seien die Grundstücke nach der Umwandlung in Stockwerkeigentum Mietwohnungen geblieben.
ESG-Reporting auf dem Weg zum Standard
Lukas Müller-Brunner, Direktor des ASIP, stellt in CHSS den ESG Reporting-Standard des Pensionskassenverbands vor. Mit seiner Hilfe soll die Vergleichbarkeit nachhaltiger Anlagestrategien verbessert werden.
MoreAuch bei den Schweizer Pensionskassen hat das Interesse an ESG-Kriterien in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Was einst als Nischenthema galt, ist heute in der beruflichen Vorsorge breit verankert.
Diesen Wandel möchten die Kassen auch in ihrer Berichterstattung sichtbar machen. Viele von ihnen vermissten jedoch bislang breit akzeptierte, ganzheitliche und vergleichbare Indikatoren für das ESG-Reporting.
Vorteile der Sammelstiftung gegenüber der Vollversicherung
HZ Insurance hat mit Simon Tellenbach (VZ) ein Interview zu den Vorteilen der teilautonomen Sammelstiftung gegenüber der Vollversicherungslösung sowie den Folgen für die Rentner geführt. Auszüge.
Worin besteht der Unterschied zwischen einer teilautonomen Sammelstiftung und einer Vollversicherung?
Bei einer Vollversicherungslösung garantiert ein Lebensversicherer die versicherten Leistungen sowie die Vorsorgevermögen gegenüber der Sammelstiftung und deren Versicherten. Eine teilautonome Sammelstiftung legt das Vorsorgevermögen der Versicherten selbst an, während die Invaliden- und Todesfallleistungen bei einem Lebensversicherer rückgedeckt sind, deshalb der Begriff «teilautonom».
Und eine vollautonome Sammelstiftung legt das Vorsorgevermögen der Versicherten ebenfalls selbst an und stellt die Invaliden- sowie Todesfallleistungen ohne vollständige Rückdeckung durch einen Lebensversicherer sicher, daher der Begriff «autonom» oder «vollautonom».
MoreDGs leicht rückläufig
Nach einem starken ersten Quartal 2025 war die Ausfinanzierung von Schweizer Pensionszusagen in den Unternehmensbilanzen im zweiten Quartal 2025 leicht rückgängig.
Gemäss WTW Pension Index ging der Deckungsgrad um 1,3 Prozentpunkte auf 124,2 % zurück. Der Diskontierungssatz sank um nur drei Basispunkte, was minimale Auswirkungen auf die Bilanzposition hatte.
Die Vermögenswerte blieben im zweiten Quartal 2025 weitgehend unverändert, während die Verpflichtungen aufgrund der leicht sinkenden Diskontierungssätze um 1,0 % zunahmen. Folglich verschlechterte sich der Deckungsgrad (d. h. das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen) im zweiten Quartal um 1,3%, wie aus dem WTW Pension Index hervorgeht. Er sank von 125,5 % per 31. März 2025 auf 124,2 % per 30. Juni 2025.
Unternehmensanleihen waren im zweiten Quartal volatil, doch letztendlich veränderte sich der Diskontierungssatz nur geringfügig über das Quartal und ging um 3 Basispunkte zurück. Dies hatte nur bescheidene Auswirkungen auf die Pensionsverpflichtungen in den Unternehmensbilanzen. Die Anlagenmärkte waren über das Quartal ebenfalls volatil, wobei die typischen Anlageklassen von Pensionskassen in der ersten Woche des zweiten Quartals um rund 5 % sanken, sich dann aber erholten und das Quartal praktisch unverändert abschlossen.