«Die 1e-Pläne stellen für klassische Pensionskassen eine Konkurrenz dar», sagt Pensexpert-CEO Rafael Lötscher. Mit der Einführung von Kaderlösungen geht den Kassen Geld im überobligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge verloren, das wegen unterschiedlicher Umwandlungs- und Verzinsungssätze im Obligatorium nicht mehr zur Umverteilung verfügbar ist.
Anderseits helfen diese Vorsorgepläne für gut verdienende Arbeitnehmer einem Unternehmen bei der Suche nach einem talentierten Nachwuchs und der Abwerbung von Spitzenkräften.
Auslöser für das Interesse an solchen Lösungen war eine Änderung in den Bestimmungen des Freizügigkeitsgesetzes: Die Pensionskassen müssen ihren Versicherten im Austrittsfall keine Mindestgarantien mehr gewähren. Seit dieser kostenlose Kapitalschutz in den 1e-Plänen entfällt, ist das Interesse gestiegen.
Da jedoch nur Löhne ab 136’080 Franken zum Einstieg in einen 1e-Plan berechtigen, besteht eine natürliche Obergrenze. In ihrer jüngsten Studie zu den Kaderplänen schätzt die Beratungsfirma PwC die Zahl der berechtigten Arbeitnehmenden auf etwa 46’000 und stuft das verwaltete Vermögen bei rund 10 Milliarden Franken ein.
«Aufgrund der erhöhten Anforderungen an die Versicherten haben 1e-Pläne nach wie vor ein Nischendasein», erklärt Jan Koller, Director People and Organisation bei PwC Schweiz.
Weil dieser Markt nur zu knapp 10 Prozent ausgeschöpft ist, besteht noch genügend Wachstumspotenzial. Gestützt auf die Entwicklung in den vergangenen Jahren geht der PwC-Pensionskassenexperte davon aus, «dass das Anlagevolumen in den kommenden fünf Jahren um rund 5 bis 10 Milliarden Franken zunehmen wird».
Die weitere Einführung oder das neue Aufsetzen von Kaderplänen sieht er als wichtigsten Treiber für das künftige Wachstum, wobei dies stark mit der wirtschaftlichen Entwicklung zusammenhängt. Zudem beeinflussen der Verlauf und die Volatilität an den Finanzmärkten den Entscheid für oder gegen einen 1e-Plan.
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