HZ Insurance hat mit Simon Tellenbach (VZ) ein Interview zu den Vorteilen der teilautonomen Sammelstiftung gegenüber der Vollversicherungslösung sowie den Folgen für die Rentner geführt. Auszüge.
Worin besteht der Unterschied zwischen einer teilautonomen Sammelstiftung und einer Vollversicherung?
Bei einer Vollversicherungslösung garantiert ein Lebensversicherer die versicherten Leistungen sowie die Vorsorgevermögen gegenüber der Sammelstiftung und deren Versicherten. Eine teilautonome Sammelstiftung legt das Vorsorgevermögen der Versicherten selbst an, während die Invaliden- und Todesfallleistungen bei einem Lebensversicherer rückgedeckt sind, deshalb der Begriff «teilautonom».
Und eine vollautonome Sammelstiftung legt das Vorsorgevermögen der Versicherten ebenfalls selbst an und stellt die Invaliden- sowie Todesfallleistungen ohne vollständige Rückdeckung durch einen Lebensversicherer sicher, daher der Begriff «autonom» oder «vollautonom».
Welche Vorteile hat es für Unternehmen, sich einer teilautonomen Sammelstiftung anzuschliessen?
Teilautonome Sammelstiftungen bieten in der Regel spürbar tiefere Kosten als Vollversicherungslösungen, da kein Versicherer die Vorsorgevermögen der Versicherten garantiert. Weil teilautonome Sammelstiftungen die Vorsorgevermögen der Versicherten selbst anlegen, können sie Anlagestrategien mit höherem Renditepotenzial umsetzen. Für die Versicherten bieten sie deshalb höhere Verzinsungen und höhere Umwandlungssätze als Vollversicherungslösungen.
Ist es legitim, für die bereits berenteten Versicherten ein eigenes Vorsorgewerk innerhalb einer Sammelstiftung zu gründen und diese dahin zu verschieben?
Das ist ein Modell, welches einige (teil)autonome Sammelstiftungen umsetzen. Entscheidend dabei ist, wie die angeschlossenen Unternehmen für das Rentenvorsorgewerk haften, wie das Verhältnis zwischen den aktiv Versicherten und den Rentnern aussieht und wie die Deckungskapitalien der Rentner bewertet sind. Weist die Pensionskasse viele Aktive und wenige Rentner auf, so ist sie in der Regel sehr risikofähig. Bei einer vorsichtigen Bewertung stellt die Pensionskasse mehr Kapitalien für die zukünftigen Rentenzahlungen zurück. Wenn diese Faktoren berücksichtigt werden, ist ein solches Modell legitim.
Welche Vorteile hat ein solches Modell?
Ein solches Modell hilft, dass Unternehmen mit verhältnismässig vielen Rentnern aus Pensionskassensicht wieder risikofähig(er) werden, da bei den meisten Sammelstiftungen mit diesem Modell alle angeschlossenen Unternehmen solidarisch für das Rentenvorsorgewerk haften.
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