Die Picard Angst ESG-Studie will Transparenz im Klimaprofil der institutionellen Vermögensanlage schaffen. Grundlage bilden die Portfolios von Vorsorgeeinrichtungen und Versicherungen aus der Deutsch- und Westschweiz, welche ihre Anlageallokation im Rahmen eines Klimachecks zur Verfügung gestellt haben. Die aggregierten Daten decken ein Anlagevolumen von 130 Milliarden Franken ab und erlauben so breit abgestützte und fundierte Angaben zum Klimaprofil.
Dabei werden die Anlageportfolios anhand von fünf etablierten Indikatoren analysiert, welche sowohl Bestandteil der ESG-Reporting-Empfehlungen des Pensionskassenverbands ASIP als auch der Swiss Climate Scores sind.
Die Studie zeigt unter anderem, dass sich die Portfolios hinsichtlich des Klimaprofils stark unterscheiden. Ein zentraler Einflussfaktor ist die Anlageallokation. Ein Home Bias wirkt sich positiv auf die Kohlenstoffintensität, die Exposition gegenüber fossilen Brennstoffen und den Temperaturanstieg aus. Die Höhe der verwalteten Vermögen spielt hingegen eine weniger wichtige Rolle. Der Klimascore beträgt 5.8, hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert und die Portfolios verteilen sich in einer Bandbreite zwischen 1.7 und 10.
Lange sah es so aus, als setze sich ESG als ethischer Goldstandard in der Vermögensanlage durch. In den USA ist der Hype um die drei Buchstaben nun aber vorbei. Und die Schweiz geht bei der ESG-Regulierung wieder einmal den falschen Weg, wie Adriano Lucatelli in seinem Gastbeitrag auf finews.ch feststellt. Er schreibt:
Mit ESG-Kriterien den Faktor des guten Wirtschaftens in der Finanzwelt mess- und vergleichbar zu machen, ist eigentlich eine gute Idee. In Europa gibt es dementsprechend kaum ein Finanzinstitut, das sich heute nicht die drei Buchstaben auf die Fahnen schreibt. Doch in den USA erlebt diese Strömung derzeit eine Art Kernschmelze.
Nachdem die grossen Asset Manager noch vor drei Jahren die Firmen, in die sie investierten, zu mehr ESG ermahnten – und ihnen andernfalls mit finanziellen Konsequenzen drohten – ist der Begriff jenseits des Atlantiks mittlerweile zum Unwort geworden. Das «Wall Street Journal» bezeichnete ihn kürzlich gar als «Latest Dirty Word in Corporate America».
Wie ist das passiert? Zwar können sich die meisten Leute im Abstrakten darauf einigen, dass Firmen ökologisch und sozial verantwortlich sowie gut strukturiert sein sollten. Was dies aber im Konkreten heisst, ist Gegenstand ideologischer Auseinandersetzungen.
Für die Nachhaltigkeitsstrategie einer Pensionskasse ist deren Stiftungsrat verantwortlich. An oberster Stelle steht dabei der treuhänderische Umgang mit dem Vermögen der Versicherten. Hanspeter Konrad, ehemaliger Direktor des ASIP, führt in einem Beitrag von CHSS die Grundsätze aus. Im Zentrum steht das Spannungsfeld zwischen Regulierung und Eigenverantwortung.
Der ASIP verfolgt das Ziel, mittels Selbstregulierung die Transparenz im Umgang mit ESG-Kriterien zu erhöhen. Im Fokus stehen vor allem die Wissensvermittlung sowie die Sensibilisierung und Aufklärung des obersten Organs für das Thema «nachhaltiges Investieren». Auf strategischer Ebene hat der ASIP Leitplanken zur Umsetzung einer verantwortungsvollen Anlagepolitik gesetzt, indem Nachhaltigkeitsaspekte in den ASIP-Leitfaden für Vermögensanlagen integriert wurden.
Im Sommer 2022 hat der ASIP eine praxisorientierte Wegleitung zur Be rücksichtigung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei Anlageentscheidungen von Pensionskassen publiziert. Pensionskassen sollen aber auch gegenüber ihren Versicherten vermehrt aufzeigen, in welcher Form sie die ESG-Kriterien in ihren Anlageprozess einbauen. Ende 2022 hat der ASIP deshalb in Zusammenarbeit mit Verbänden wie der Asset Management Association, Swiss Sustainable Finance und der Konferenz der Geschäftsführer von Anlagestiftungen (KGAST) einen ESG-Reporting-Standard veröffentlicht.
Philippe Luethy, Head of Aon Investment Switzerland, Zürich, zeigt in einem Beitrag auf HZ Insurance auf, wie ESG-Konzepte zu realisieren sind. Er hält fest:
Ein Trend zur stärkeren Integration von ESG-Kriterien in die Anlagestrategie ist bei vielen Pensionskassen deutlich vorhanden. Die Frage ist allerdings, wie man dies umsetzt. Soll ESG ein fester Bestandteil der Anlagestrategie sein, ist ein stringentes Vorgehen sinnvoll. Ein erfolgreiches Rezept zur Integration von ESG ist ein konsistenter Top-down-Ansatz. Die Anlagephilosophie hat Einfluss auf die ESG-Strategie. Und diese hat wiederum Einfluss auf die eingesetzten Produkte und Assetmanager.
Am Ende oder eben auch am Anfang steht das Überwachen der ESG-Strategie. Wenn zum Beispiel das Ziel festgelegt wird, den CO2-Fussabdruck innerhalb von fünf Jahren um 10 Prozent zu reduzieren, sollte auch überprüft werden können, ob er sich tatsächlich nach unten bewegt. Dies geht nur, wenn man über entsprechende Angaben zum Portfolio verfügt und die Entwicklung somit ersichtlich ist.
WTW schreibt zu den Ergebnissen der Benchmarking-Studie 2023:
Die seit rund 15 Jahren niedrigen Anleiherenditen hatten einen starken Einfluss auf den Schweizer Pensionsmarkt. Langsam, aber sicher mussten die Stiftungsräte vor allem in den letzten fünf bis zehn Jahren darauf reagieren: Da sie künftig geringere Anlagerenditen erwarteten, senkten sie ihre technischen Zinssätze (und erhöhten damit ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pensionsrückstellungen).
In dieser Zeit haben sich zudem die Umwandlungssätze, die den Arbeitnehmenden bei der Pensionierung für die Umwandlung ihres Kapitalbetrages in eine Rente angeboten werden, auf dem Markt schrittweise, aber stetig reduziert.
Die gute Nachricht dieser Studie für die derzeitigen Beschäftigten von SLI-Unternehmen ist, dass die durchschnittliche Altersrente aus den Pensionskassen in allen vier letzten Studien seit 2017 weitgehend stabil geblieben ist. Das bedeutet, dass es den SLI-Pensionskassen trotz Marktturbulenzen und volatiler Investitionen,
welche zu einem veränderten Ausfinanzierungsgrad führen, im Allgemeinen gelingt, die Altersrenten, die sie ihren Mitarbeitenden anbieten, stabil zu halten.
Der Pensionskassenverband schreibt zum heute publizierten ASIP ESG-Reporting Standard in einer Medienmitteilung:
Der ASIP verfolgt das Ziel, über ein regelmässiges, ganzheitliches Reporting die Transparenz bezüglich ESG-Umsetzung zu erhöhen. Im Fokus steht eine transparente Offenlegung von ESG-Informationen, mit welchen alle involvierten Stakeholder nachverfolgen können, wie die Pensionskassen investiert sind und welche Entwicklungsschritte bezüglich Nachhaltigkeit realisiert werden.
Dazu soll der ESG-Reporting-Standard dienen. In ein ESG-Reporting gehören qualitative Aussagen zur Art und Weise, wie die Pensionskassen mit diesem Thema umgehen, und auch quantitative Angaben zu einzelnen Anlagen.
Der vorliegende Standard wurde in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden – u.a. der Asset Management Association, Swiss Sustainable Finance und den Anlagestiftungen – erarbeitet. Er hat einen empfehlenden Charakter und wird regelmässig überprüft.
Die Anlagepolitik ist und bleibt Aufgabe der Pensionskassen. Es braucht diesbezüglich keine Regulierung des Gesetzgebers. Vielmehr wird mit diesen Reporting-Standards ein Zeichen gesetzt: Die PK-Branche befasst sich eigenverantwortlich mit diesem Thema, kommuniziert das auch aktiv und nimmt somit ihre Verantwortung wahr. Über ein regelmässiges Reporting wird eigenverantwortlich die Transparenz bezüglich ESG-Umsetzung erhöht.
WSJ. The claim that investors will make more money investing in green bonds is patently absurd. Green bonds typically have a slightly lower yield than a standard bond from the same issuer. This locks in guaranteed underperformance for taking identical risks that the government or company will fail to pay the bonds back.
Worse, the rapidly expanding sales of sovereign green bonds of developed countries are doing nothing for the environment, and most corporate green bonds achieve nothing either.
“Nicht nur Firmen wie VW greifen in die Trickkiste, um sich oder ihre Produkte als umweltbewusster darzustellen, als sie tatsächlich sind. Ähnliche Praktiken gibt es bei Anlageprodukten, die auch die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) und den Bundesrat beschäftigen”, schreibt Michael Schäfer in der NZZ.
Auch Banken und Fondsgesellschaften greifen in die Trickkiste, um ihren Produkten einen besonders grünen bzw. nachhaltigen Anstrich zu geben. Diese Praktiken, die ebenfalls in zahlreichen Ausprägungen und Schattierungen daherkommen, sind etlichen Akteuren aus der Branche selbst ein Dorn im Auge. Zu den Stimmen, die immer wieder Greenwashing in der Vermögensverwaltung thematisieren, zählt Masja Zandbergen vom niederländischen Asset Management Robeco.
In einer ihrer jüngsten Wortmeldungen zeigte sie sich besorgt darüber, dass immer mehr als Impact-Investing deklarierte Anlageprodukte auf den Markt kommen, die in kotierte Aktien und Anleihen investieren und die dem Investor suggerieren, mit seinen Geldern eine positive Wirkung in der realen Welt zu erzielen. In der Regel beziehe sich dieser «Impact» auf mehrere der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Goals, SDG), etwa die Eindämmung des Hungers oder die Bewahrung der Biodiversität.
Henrique Schneider entwickelt auf Inside Paradeplatz ketzerische Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit, Governance etc.
Environmental, Social, Governance: ESG. Diese drei Buchstaben stehen heute für ein Allheilmittel transzendentaler Dimension. Sie geben vor, Unternehmen zu besseren Führungs- und Operationsabläufen zu verhelfen, sie dazu bringen, für die Allgemeinheit zu wirtschaften und erst noch die Natur zu retten.
Banker und Vermögensverwalter bekommen leuchtende Augen, weil sie unter ESG höhere Gebühren rechtfertigen können. Anlagechefs öffentlicher und privater Anstalten lachen über dicke Backen, denn solange sie sich dem Trend anschliessen, können sie ihre Reputation – aka Boni und Lebensstil – verbessern.
Stiftungs- und Verwaltungsräten ist es Musik in den Ohren, weil sie sämtliche Verantwortung auf die magischen Buchstaben delegieren können. Sozialisten bekommen Tränen in den Augen, weil sie sich mit ESG alle gefügig machen. Dabei wird immer wieder gepredigt, ESG koste nichts und schütze vor Risiken. Das ist ein Ammenmärchen – oder eine blanke Lüge.
“Wie nachhaltig investieren Schweizer Pensionskassen” lautet der Titel eines Beitrags von Patrick Herger und Alexandra Stuhff in der NZZ. Eine von ihnen durchgeführte Untersuchung habe ergeben, dass die Hälfte der befragten PKs mindestens 50 Prozent nach Nachhaltigkeitskriterien anlegten. Es gab dazu auch kritische Stimmen, was die Autoren offenbar irritierte, obwohl der Einwand der PK Post durchaus stichhaltig ist. Aber in Sachen Nachhaltigkeit gelten offenbar besondere Regeln.
Umso erstaunlicher ist es allerdings, dass gerade zwei Pensionskassen von Betrieben mit staatlicher Beteiligung eine Antwort auf die Frage der NZZ, welchen Anteil ihrer Vorsorgegelder sie einem ESG-Screening unterziehen, verweigern (vgl. Tabelle).
So antwortet die Pensionskasse der Post schriftlich: «Sowohl die Medien als auch die Öffentlichkeit erwarten von institutionellen Investoren immer öfter eine Aussage zu einem exakten prozentualen Anteil der Vermögensanlagen, welche nach ESG-Kriterien getätigt werden. Eine solche Aussage ist aus Sicht der Pensionskasse Post sehr pauschal, deckt die Komplexität der ESG-Thematik nicht ab und ergibt demzufolge unseres Erachtens ein falsches Bild.»
Und auch die Pensionskasse der Swisscom lässt sich nicht auf die Äste hinaus. Immerhin geht aus der Antwort hervor, dass der Stiftungsrat die Strategie für verantwortungsbewusstes Investieren Ende 2019 in Kraft gesetzt hat. Bis auf wenige Ausnahmen scheinen aber die von der NZZ befragten Kassen mit der Frage nach dem prozentualen Anteil keine Probleme zu bekunden, zumal auch die in der Branche renommierte und vielbeachtete jährliche Schweizer Pensionskassenstudie von Swisscanto exakt die gleiche Frage stellt.
Einen wichtigen Punkt muss man allerdings herausstreichen: Die tabellarische Übersicht stellt kein Ranking dar, das Kassen mit vollständiger ESG-Integration gleichsetzt mit einer guten Note und solche, die weniger als die Hälfte ihrer Vorsorgegelder nachhaltig anlegen, schlecht beurteilt. Dennoch gibt der prozentuale Anteil den Versicherten einen Hinweis darauf, wie umfassend das Thema bei den Kassen umgesetzt wird.
Bloomberg. Thematic indices make investors feel good. But is simple virtue enough to fatten retirement accounts and support an aging population?
No doubt, with the European Union and Biden administration pushing fiscal stimulus money into clean energy and climate technology, ESG investing will remain a hot topic. But if the world’s largest pension fund seems to have become more circumspect, shouldn’t you? From the perspective of pure returns, passive ESG investing can still be fruitful, but one has to be nimble and practical, able to switch quickly from one thematic fund to another — or out of ESG funds altogether. Dogma won’t work.
Der Pensionskassenverband hat bei seinen Mitgliedern eine Umfrage zum Thema ESG und Anlagen durchgeführt. Es haben 160 Kassen oder 22% der Mitglieder teilgenommen. Die Ergebnisse werden als repräsentativ bezeichnet. Der Verband schreibt dazu in einer Mitteilung:
Die zentralen Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass für die 160 befragten Pensionskassen die Hauptmotive für die Umsetzung von ESG/ Nachhaltigkeit in der Anlagestrategie zum einen Nachhaltigkeit aus Überzeugung, zum anderen der Nutzen für das Risikomanagement sind. So verwendet bereits mehr als die Hälfte der befragten Pensionskassen die Ausschlussliste des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen SVVK-ASIR, und über ein Drittel haben eine Nachhaltigkeitsstrategie in ihrem Anlagereglement verankert.
Rund 60% bis 80% der Pensionskassen, die in Aktien und Obligationen investiert sind, befassen sich mit einer Nachhaltigkeitsstrategie bzw. mit der Umsetzung sowohl von ESG-Negativ- als auch ESG-Positivkriterien. Nachhaltigkeitsstrategien finden aber auch bei über der Hälfte der in Immobilien und Private Equity investierten Pensionskassen Anwendung. (…)
Wie Pensionskassen diesen Risiken im Rahmen des Anlageprozesses konkret Rechnung tragen, steht aber immer in der Verantwortung der obersten Führungsorgane. Sie tragen letztlich auch die treuhänderische Verantwortung für eine nachhaltige, zukunftsorientierte Bewirtschaftung der Vermögen ihrer Versicherten. Die Forderungen nach weiterer Regulierung sind daher nicht zielführend. Es braucht diesbezüglich keine Regulierung des Gesetzgebers. Der Verband erinnert daran, dass mehr Regulierung die Bürokratie verstärkt, und damit auch die Verwaltungskosten unnötig aufbläht, aber zu keinem Zusatznutzen führt.
Vor rund 20 Jahren kamen für institutionelle Anleger in der Schweiz die ersten nachhaltigen Lösungen auf den Markt. Diese führten aber ein Schattendasein aufgrund ihrer zum Teil unterdurchschnittlicher Resultate. Heute ist vieles anders. Die ESG Umsetzungen bleiben nicht hinter den «normalen» Umsetzungen zurück und die Relevanz der Thematik nimmt bei Investoren stetig zu, einerseits aufgrund sozialer Veränderungen in der Gesellschaft, gestiegene Wahrnehmung und entsprechende Regulationen.
ESG ist in aller Munde, aber was es für ein Portfolio genau bedeutet, ist oft nicht genau bekannt. ESG steht für Environmental, Social, Corporate Governance. Es ist also nicht nur die Rücksichtnahme zur Umwelt, sondern auch gegenüber den Mitarbeitenden und gegenüber der Gesellschaft. AON befasst sich mit dem Thema in Nr. 6/20 ihrer Mitteilungen mit dem Thema.
Das innovative Grossprojekt “Cargo Sous Terrain” nimmt laut finews langsam Gestalt an. Geplant sind im Endausbau 500 km Tunnel, durch welche mit Kleintransportern die Güterverteilung zwischen den Zentren der Schweiz künftig abgewickelt werden soll. Was fehlt, sind die notwendigen gesetzlichen Grundlagen, sie sollen 2021 verabschiedet werden, und das Geld: 33 Mrd. Franken, die vorteilhaft unter ESG verbucht werden können. Die Finanzierung erfolgt rein privat und angesprochen werden dafür auch Pensionskassen. Finews schreibt dazu:
Sobald der Bundesrat das Gesetz in Kraft gesetzt hat, wird die Projektleitung mit den Roadshows im In- und Ausland beginnen. Dabei kann das Projekt mit einem weiteren Pluspunkt aufwarten: die 33 Milliarden Franken sind ESG-Gelder. Und davon gibt es seit der Klimadiskussion riesige Summen, welche die Banken und auch andere Investoren anlegen müssen.
Mittlerweile können auch Pensionskassen in Infrastrukturanlagen investieren, was den Pool an möglichen Investoren noch erweitert. Während es also einigermassen machbar erscheint, im gegenwärtigen Zinsumfeld das Kapital für eine Schweizer Infrastrukturanlage zu finden, ist der Weg dazu trotzdem steinig, wie Schraner sagt. Da das Bundesgesetz die Grundlage für das Projekt bildet, muss das Finanzkonstrukt und der weitere Planungsprozess eng aufeinander abgestimmt werden.
Volksaktie eine Option für späterKern der ganzen Investition bleibt aber dessen privater Charakter. Abgesehen von der Energieerzeugung und den Bergbahnen sind die meisten Infrastrukturbauten der Schweiz, gerade im Bahnbereich, staatlich finanziert. Die Macher der CST betonen darum die Bedeutung der effizienten Nutzung des Kapitals sowie der Absicherung der Rentabilität durch die künftigen Ankernutzer wie Migros, Coop oder eben auch der Post.
In einem Email an seine Mitglieder schreibt der ASIP mit Bezug auf den vom Bafu empfohlenen Klimaverträglichkeitstest zur Analyse von Finanzportfolien:
Bereits heute berücksichtigen viele Pensionskassen (PK) im Rahmen ihres Risikomanagements aus Eigeninitiative und unter Wahrnehmung ihrer treuhänderischen Sorgfaltspflichten Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance-Aspekte (ESG-Kriterien). Wir stellen erfreut fest, dass immer mehr PK in ihren Anlagereglementen entsprechende Grundsätze verankern. Diesen Weg gilt es weiter zu beschreiten.
Zu beachten ist, dass die Europäische Union einen Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums» erstellt hat, der auch Auswirkungen auf die Schweiz haben wird. Im Rahmen der bevorstehenden Diskussion um das CO2-Gesetz werden diese Fragen zudem im Parlament immer relevanter. Auch wenn Nachhaltigkeitsthemen vermehrt in die Berichterstattung der Investoren gehören, will der ASIP keine automatische Übernahme der EU-Massnahmen. Der Entscheid bezüglich Umsetzung liegt immer beim obersten, die Verantwortung tragenden Führungsorgan der PK. Es braucht diesbezüglich keine Regulierung.
Für den ASIP als Fachverband stehen seit Jahren die Wissensvermittlung und die Sensibilisierung für das Thema „zukunftsorientiertes (nachhaltiges) Investieren“ im Vordergrund. Der ASIP hat in seinem Leitfaden für Vermögensanlagen von PK Grundsätze zur Umsetzung einer verantwortungsvollen Anlagepolitik definiert. Ergänzend zum Leitfaden haben wir zudem ein Video zur Thematik erstellt (vgl. www.asip.ch).
Im Sinne dieser Sensibilisierung empfiehlt der ASIP seinen Mitgliedern heute, an den seitens des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und des Staatssekretariates für Internationale Finanzfragen (SIF) angebotenen freiwilligen Klimaverträglichkeitstests zur Analyse der Finanzportfolien teilzunehmen.