
Einschätzung der Negativzinsen
In der Frage des Monats wollte die Schweizer Personalvorsorge wissen, wie die Pensionskassen die Folgen der drohenden Negativzinsen einschätzen.
Die Mehrheit (56%) der Umfrageteilnehmer hält die Auswirkungen für negativ. 37% sind der Meinung, dass dies kaum Einfluss habe. Nur eine Minderheit von 7% hält die Auswirkungen für positiv. In der neuen Frage des Monats möchten wir erfahren, ob Rüstungsaktien angesichts globaler Krisen wieder einen Platz im Portfolio haben sollten.
EU: Verstärkte Aufsicht über PKs
(DPN) Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat eine neue Stellungnahme zur Verbesserung der Beaufsichtigung des Liquiditätsrisikomanagements von Instituten für die betriebliche Altersversorgung (EbAV) abgegeben.
Ziel ist es, die Überwachung und Steuerung von Liquiditätsrisiken zu verstärken und so die Stabilität der Pensionsfonds sowie des Finanzsystems insgesamt zu sichern. Dies soll auch den Schutz der Mitglieder und Begünstigten von Pensionsfonds erhöhen.
Die Kosten der AHV-Lücke
Unter der Rubrik «Gesch gwüsst» zeigt der Beobachter auf, was Versicherte schon mit einer einzigen Lücke bei ihren AHV-Beitragszahlungen an Rente verlieren können und anderes Wissenswertes zum Thema.
Und es ist leider schnell passiert – wenn man Lücken in der AHV hat. Die entstehen, wenn man nicht jedes Jahr den Mindestbetrag einbezahlt. Schon wegen eines Lückenjahrs kann man 13’920 Franken an Rente verlieren.
Minimalbetrag … Wie viel ist das? Angestellte, die das Minimaleinkommen erreichen, sind fein raus – weil dann auch genug in die AHV ging. Für 2025 sind das für Angestellte 5000 Franken (pro Jahr, nicht pro Monat).
Und wenn ich nicht arbeite? Nichterwerbstätige müssen für dieses Jahr selber mindestens 530 Franken jährlich einzahlen. Das gilt etwa für Leute unter 25, die noch studieren. Oder Weltreisende. Oder ausgesteuerte Arbeitslose.
Der Betrag ändert sich jedes Jahr ein wenig. Die Beitragstabelle von Ahv-iv.ch gibt Auskunft dazu.
Und wie sehe ich, ob ich Lücken habe? Das ist ganz einfach. Im AHV-Auszug steht, wie viel man pro Jahr verdient hat. Wenn man nicht genug verdient hat, damit der Mindestbetrag einbezahlt wurde, gibt es eine Lücke.
In diesem «Hesch gwüsst?» haben wir es erklärt. (Und hier kann man den Auszug direkt bestellen.)
Black Rock mit Voting Choice für Institutionelle
Mit dem Voting Choice-Programm erhalten institutionelle Kunden in der Schweiz erstmals direkten Einfluss auf Stimmrechte bei Fonds im Wert von 5,8 Milliarden Dollar. Finews schreibt:
Blackrock führt sein globales Voting Choice-Programm nun auch für institutionelle Kunden in der Schweiz ein.
Damit können diese künftig direkt über die Stimmrechte ihrer Anlagen in zehn ausgewählten, in der Schweiz domizilierten Fonds mit einem Gesamtvermögen von rund 5,8 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Franken) entscheiden. Bisher war dies lediglich für Kunden mit Einzelmandaten möglich.
Mit Voting Choice erhalten Anleger die Möglichkeit, aus 16 Drittanbieter-Stimmrichtlinien zu wählen oder weiterhin BlackRocks Investment Stewardship (BIS) mit der Stimmrechtsvertretung zu betrauen. Ziel ist es, institutionellen Kunden – wie Schweizer Pensionskassen, die mehr als 4,7 Millionen Menschen vertreten – eine stärkere Mitsprache bei der Verwaltung ihres Kapitals zu ermöglichen.
Global sind bereits Vermögenswerte in Höhe von 2,7 Billionen Dollar für Voting Choice qualifiziert, was mehr als 90 Prozent des von Blackrock verwalteten Index-Aktienvermögens entspricht. Rund 662 Milliarden Dollar werden derzeit von Kunden aktiv im Rahmen des Programms genutzt.
Vorsorgesteuer mit Schlupfloch
Der Tages-Anzeiger zeigt, dass das geplante Sparpaket mit Steuererhöhungen für Kapitalbezüge aus der PK ein Schlupfloch für Ehepaare bereithält:
MoreIn Wahrheit könnte es für etliche Bezügerinnen und Bezüger aber günstiger werden. Warum? Für Tranchen unter 100’000 Franken ist der Steuertarif künftig noch tiefer als heute. Das hilft nicht nur Kleinverdienern, wie viele glauben, sondern auch all jenen, die sich ihre Kapitalbezüge mithilfe von Beratern geschickt staffeln lassen.
Und vor allem: Heute werden Kapitalbezüge bei Verheirateten zusammengerechnet, wenn sie im selben Jahr erfolgen. Das führt zu einer höheren Steuerprogression – und setzt so der Steueroptimierung Grenzen.
Nun will die Finanzministerin diese Hürde abschaffen: Auch wenn beide Partner im selben Jahr Kapital beziehen, würden ihre Tranchen nach neuer Regel separat besteuert. Damit steigt das Optimierungspotenzial massiv.
Aktien, Risiken – und wer sie trägt
Im Echo der Zeit vom 26.7.25 berichtet Susanne Schmugge über die Risiken, die Pensionskassen für die Erzielung höherer Renditen eingehen müssen. Ausgangspunkt der Sendung ist die Feststellung (Behauptung?), es würden angesichts der tiefen Zinsen jetzt wieder Stimmen laut, die von den Kassen das Eingehen höherer Risiken etwa durch einen höheren Aktienanteil fordern. Solche Stimmen sind uns allerdings in letzter Zeit nicht zu Ohren gekommen, aber egal.
Stefan Skaanes von PPCmetrics expliziert den nicht sonderlich komplizierten Zusammenhang von Risiko und Rendite und wer die Risiken trägt. Und er wagt die provokative Feststellung: Wenn bei Sanierungen auch die Rentner beitragen müssten, würde das die Risikofähigkeit der Kassen erhöhen – zum Nutzen aller. Davon hält Gabriela Medici vom SGB wenig überraschend nichts. Sie plädiert, auch das keine Überraschung, für das solidarische Tragen von Risiken, ergo durch Umverteilung.
Rüstungsaktien und PKs
In 10 vor 10 behandelt SRF die Investitionen von Pensionskassen in Rüstungsaktien. 90 Prozent der Kassen hätten solche Anlagen, wird ausgeführt, und Laurent Schlaefli von Profond betont, Rüstungsaktien gehörten zum Anlageuniversum der Kasse, ob Krieg oder Frieden herrsche. Stefan Skaanes von PPCmetrics präzisiert, dass solche Papiere zwar weit verbreitet wären, die Kassen aber nicht in Firmen investierten, welche Streumunition oder Antipersonenminen herstellten.
Assekuranz über Kreuz mit der Finma
Ueli Kneubühler berichtet in der Bilanz über den wachsenden Unmut bis Aerger bei den Versicherern über das Verhalten der Finma. Der Vorwurf der Inkompetenz bei der Aufsicht und der mangelnden Praxiserfahrung geht um. Nach dem Debakel mit der CS vermisst der Versicherungsverband die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und die einseitige Betonung der Bankenperspektive.
Hypotheken: PKs schliessen zu Versicherungen auf
Money Park hält in ihrer Studie «Der Schweizer Hypothekenmarkt 2024» fest:
Die Entwicklung des Hypothekarmarktes im Jahr 2024 zeigt, dass der wachsende Immobilienmarkt und die tiefen Hypothekarzinsen weiterhin zwei wichtige Wachstumsmotoren sind.
Diese könnten in den kommenden Jahren aber durch weitere regulatorische Verschärfungen, eine mögliche Abschaffung des Eigenmietwertes und nicht zuletzt durch demografische Risiken ins Stocken geraten und für kleinere Wachstumsraten sorgen als in den letzten zehn Jahren.
2025 zeichnet sich auf Basis des ersten Quartals zwar wieder ein etwas stärkeres Wachstum ab, aber es dürfte trotz Leitzinsreduktionen weiterhin knapp unter dem langjährigen Durchschnitt bleiben.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Schweizer Hypothekarmarkt ist 2024 um 2.6% auf CHF 1’271 Mrd. gewachsen. Das Wachstum liegt damit erneut unter dem langfristigen Durchschnitt von 3%.
Verschärfte Strafe für Insiderhandel
(VPS) Das Bundesstrafgericht hat die Freiheitsstrafe für einen ehemaligen Portfolio-Manager der St. Galler Pensionskasse von 20 auf 28 Monate erhöht. Der 51-Jährige muss sechs Monate unbedingt absitzen, wobei Halbgefangenschaft oder elektronische Überwachung möglich sind. Zusätzlich verhängte das Gericht eine bedingte Geldstrafe von 13’200 Franken sowie eine Ersatzforderung von 1.18 Mio. Franken zugunsten der Eidgenossenschaft.
Der Mann hatte zwischen 2014 und 2016 systematisch Front-Running betrieben, indem er vor grösseren Käufen für die Pensionskasse zunächst privat identische Aktien erwarb. In 122 Fällen erzielte er dadurch unrechtmässige Gewinne, die Ersatzforderung entspricht knapp 38% seiner Profite.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann beim Bundesgericht angefochten werden. (Urteil CA.2023.27 vom 26.6.2024)
Encore plus intelligente, la prévoyance professionnelle?
Avec l’avènement de sa dimension générative et ChatGPT, l’intelligence artificielle s’immisce dans notre vie privée comme professionnelle, mais également dans tous les pans de l’économie. L’IA pourrait bien aussi transformer progressivement le secteur de la prévoyance professionnelle suisse, au même titre que toutes les activités nécessitant un niveau élevé de compétences. Marlène Rast, Responsable Stratégie Prévoyance au Groupe Mutuel, écrit à ce sujet dans Le Temps:
MoreLes possibilités offertes par l’intelligence artificielle au bénéfice des caisses de pension, des assurés ainsi que des entreprises affiliées paraissent sans frontière. Cependant, le cadre réglementaire flou qui régit actuellement le monde de l’IA mènera logiquement au défi majeur de son adoption: la qualité, la sécurité et la confidentialité des données.
Disposer de données de qualité optimale est un prérequis essentiel, l’IA n’étant pas performante sans données fiables. Sur le plan éthique, la transparence des algorithmes et la protection de la vie privée suscitent aussi des interrogations.
Est-il notamment fiable de confier des décisions financières et des données sensibles à des machines? Des garanties strictes à ce sujet sont donc impératives, tout comme une gouvernance adaptée et une réflexion collective sur les usages acceptables.
KMU gegen Staat und Konzerne
Axa hat in Zusammenarbeit mit Sotomo die 4. Ausgabe ihrer Arbeitsmarktstudie publiziert. Für die vorliegende Ausgabe wurden vom 3. bis 10. März 2025 insgesamt 300 KMU aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz befragt.
Trotz steigender Arbeitslosenzahlen bleibt der Arbeitskräftemangel mit Abstand die grösste Herausoder sogar meistens bzw. immer Probleme, offene Stellen zu besetzen, weitere 40 Prozent bekundeten zumindest teilweise Mühe, geeignetes Personal zu finden. Nur 16 Prozent hatten keine Probleme, offene Stellen zu besetzen.
Der Fachkräftemangel wird zusätzlich durch Personalausfälle verstärkt – ein Problem, das sich in den letzten vier Jahren deutlich verschärft hat: Für rund ein Viertel der befragten Unternehmen gehört dieses Thema heute zu den grössten Herausforderungen. «Trotz der konjunkturellen Abschwächung bleibt der Arbeitskräftemangel damit ein strukturelles Problem für KMU», sagt Michael Hermann, Leiter Sotomo.
Erschwerend kommt hinzu, dass KMU nicht nur untereinander, sondern auch mit grossen Konzernen und staatlichen Institutionen in einem intensiven Wettbewerb um Talente stehen.
KMU spüren dabei den Konkurrenzdruck durch Grossunternehmen deutlich stärker als durch den Staat: 67 Prozent fühlen sich durch Grossunternehmen, die Hälfte durch den Staat stark oder mittelmässig konkurrenziert.
Zwar schätzen sich die meisten KMU in Bezug auf Werte wie Teamgeist, Wertschätzung und einer familiären Arbeitsatmosphäre gegenüber Grossunternehmen und Staat als attraktiver ein, bei harten Faktoren wie Lohn, Vorsorge oder Karrieremöglichkeiten sehen sich die Befragten hingegen eindeutig im Nachteil gegenüber Grossunternehmen und Staat.
Vorsorge, Finanzmärkte und demographischer Wandel
Francis Bouvier und Sébastien Gyger (Waadtländer KB) zeigen in HZ Insurance auf, welche Folgen der demographische Wandel für die Pensionskassen hat. Absehbar ist eine Zeit rückläufiger Anlagen.
MoreDer neue Trend, die Kapitalauszahlung dem Rentenbezug vorzuziehen, zeigt beispielhaft, welchen Herausforderungen die Pensionskassenverwalter hinsichtlich der ein- und ausgehenden Kapitalflüsse gegenüberstehen.
Der Eintritt der Nachkriegsgeneration ins Rentenalter bringt ein wachsendes Auszahlungsvolumen mit sich, das nicht mehr im bisherigen Umfang durch die Vorsorgebeiträge ausgeglichen wird.
Deshalb könnten die Pensionskassen in den nächsten rund 25 Jahren dazu gezwungen sein, einen Teil der in ihren Portfolios gehaltenen Vermögenswerte zu veräussern. (…)
Staatsschulden wachsen und werden teurer
Steigende Ausgaben für Verteidigung und Soziales und der demographische Wandel treiben die Zinskosten für die Staatsverschuldung rasant in die Höhe. Die NZZ fasst eine Studie der Commerzbank zum Thema zusammen.
Der alte Kontinent gelangte wieder an jenen Punkt, an dem er vor mehr als 10 Jahren in der Euro-Krise schon einmal stand. Damals mutierte die EZB zum Büttel der Regierungen, kaufte deren Staatsanleihen und pumpte massenhaft Liquidität ins Bankensystem.
In der Corona-Pandemie liess die Zentralbank die Käufe eskalieren und löste dadurch eine Inflationswelle aus.
Der Mix aus expansiver Finanz- und Geldpolitik droht sich in den nächsten Jahren zu wiederholen. Zieht die Inflation an, könnten Regierungen und Zentralbanken versucht sein, den höheren Renditeforderungen der Anleger mit dem Mittel der finanziellen Repression zu begegnen. So wie in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Damals wiesen die Regierungen die Zentralbanken an, die Zinsen nach unten zu drücken, legten Obergrenzen für die Verzinsung von Spareinlagen fest, verpflichteten institutionelle Anleger zum Kauf von Staatsanleihen und verhängten Kapitalverkehrskontrollen, um Investoren die Flucht ins Ausland zu erschweren.
Was wie ein Doomsday-Szenario anmutet, könnte schneller Realität werden als gedacht. Für die Bürger und Sparer sind das keine guten Aussichten. Doch solange die Regierungen nicht den Mut aufbringen, das Ruder in der Finanzpolitik herumzureissen, tun die Bürger gut daran, sich auf ein neuerliches Zeitalter der finanziellen Repression einzustellen. Darüber können auch telegen in Szene gesetzte Freundschaftstreffen der Staats- und Regierungschefs nicht hinwegtäuschen.
Bald fehlen 400’000 Arbeitskräfte
Der demographische Wandel schlägt in der Schweiz voll durch. Trotz massiver Zuwanderung fehlen bald 400’000 Arbeitskräfte, ausgelöst durch den Rücktritt der Boomer-Generation und eine tiefe Geburtenrate. Die SNB hat dazu eine Studie verfasst. Die NZZ berichtet.
More[Die] Schweizerische Nationalbank (SNB) zeigt in einem neuen Forschungsbericht detailliert auf, wie stark der fehlende Nachwuchs die Wirtschaft bremst.
Laut dem Bericht werden in den kommenden zehn Jahren insgesamt 400’000 junge Menschen weniger in den Arbeitsmarkt nachrücken, als ältere ausscheiden. Zwar besteht das Manko an inländischen Arbeitskräften schon heute.
Derzeit steht der Saldo bei minus 25’000 – das heisst, um so viele Personen würde die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter pro Jahr schrumpfen, wenn es keine Zuwanderung gäbe.
Jetzt aber wird sich diese demografische Lücke in wenigen Jahren auf 50’000 verdoppeln, weil die Generation der Babyboomer vor einer Pensionierungswelle steht.