UBS PK-Performance August 2024
- Die Pensionskassen im UBS-Sample erzielten im August nach Abzug von Gebühren eine durchschnittliche Performance von 0,11%, wobei sie bei einzelnen Pensionskassen zwischen –0,49% und 0,75% betrug. Die Rendite seit Jahresbeginn liegt bei 6,12% und die annualisierte Rendite seit der Lancierung unseres Barometers im Jahr 2006 bei 3,15%.
Solidarität in der Altersvorsorge
Die Hochschule Luzern (HSLU) hat der Schweizer Bevölkerung beim Thema Altersvorsage erneut auf den Zahn gefühlt. Der Fokus des diesjährigen «VorsorgeDIALOG» wurde dabei auf das Thema Solidarität gelegt.
Solidarität findet auch in der beruflichen Vorsorge Zustimmung – besonders bei jenen, die sich dabei Vorteile erhoffen. In der Zusammenfassung heisst es dazu:
MoreIn der 2. Säule ist die Solidarität nicht in allen sozioökonomischen Gruppen gleich stark ausgeprägt: 42 Prozent der Befragten finden eine Umverteilung in der 2. Säule als gerechtfertigt.
Eine knappe Mehrheit spricht sich dagegen aus. «Unsere statistischen Modelle zeigen, dass diejenigen Personen, welche eine solche Umverteilung befürworten, mit höherer Wahrscheinlichkeit finanziell schlechter gestellt sind», sagt die Studienleiterin.
Oder in anderen Worten: Die Solidarität bei Personen mit höherem Einkommen gegenüber Personen mit tieferem Einkommen ist in der 2. Säule weniger stark ausgeprägt.
«Es ist klar, was die Linke will»
Im Interview mit dem Tages-Anzeiger erklärt die frühere Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel, weshalb sie die BVG-Reform unterstützt und die Kritik der Linken verfehlt ist. Auszüge:
Frau Humbel, Sie haben als Nationalrätin an mehreren Reformen der beruflichen Vorsorge (BVG) mitgearbeitet, die am Schluss gescheitert sind. Glauben Sie, dass dieser Anlauf gelingt?
Ich würde ein Nein ausserordentlich bedauern. In unserem bewährten Dreisäulensystem sind AHV und BVG die entscheidenden Säulen. Es stellt sich die Frage, ob die Altersvorsorge noch reformfähig ist.
Klar ist, was die Linke will: Die AHV ausbauen und die zweite Säule schwächen. Mit einer Ablehnung der BVG-Reform würden wir der Linken den Weg ebnen für den Ausbau der AHV zu einer Volksversicherung.
Die Gewerkschaften kritisieren, dass Erwerbstätige künftig mehr bezahlen müssten, während die Renten gekürzt würden.
Ich finde die Kampagne unredlich und irreführend. Die Gewerkschaften vermischen zwei Elemente: Die Senkung des rentenbestimmenden Umwandlungssatzes und die Verbesserungen, von denen vor allem Frauen profitieren. Bei der Erhöhung des Frauenrentenalters gehörte ich zu jenen, die versprachen, die Renten der Frauen zu verbessern.
Da gibt es nichts anderes, als den Erwerbstätigen mit tiefem Einkommen das Sparen in der zweiten Säule zu ermöglichen. Wer mehr Beiträge bezahlt, erhält später eine höhere Rente. Linke und Gewerkschaften reden nun von Bschiss, obwohl sie vor sieben Jahren bei der Altersvorsorge 2020 der Senkung des Umwandlungssatzes zustimmten.
MoreEine gespaltene Branche
In der NZZ geht Hansueli Schöchli der Frage nach, was nach einem Nein zur BVG-Reform passieren könnte und welche Haltung die Pensionskassen-Verbände zur Reform einnehmen.
MoreDie Pensionskassenbranche ist bei dieser Reform gespalten. Der Ausbau des Versicherungsobligatoriums bei tieferen Einkommen stösst grossenteils auf Zustimmung, die Reduktion des Mindestumwandlungssatzes wird weitherum begrüsst, doch das Ausmass der Rentenzuschläge für die Übergangsjahrgänge stösst auf viel Kritik.
Letztgenanntes, weil damit die Umverteilung von Jung zu Alt vorübergehend sogar noch zunehmen dürfte und weil die Kassen erheblichen administrativen Zusatzaufwand befürchten.
Der Branchenverband Inter Pension verzichtet mangels klarer Mehrheit auf eine offizielle Abstimmungsparole. Dieser Verband vertritt Sammelstiftungen und Gemeinschaftseinrichtungen.
Das sind Vehikel, welche die Vorsorgepläne vieler Klein- und Mittelbetriebe gemeinsam verwalten; denn für viele KMU lohnt sich eine firmeneigene Pensionskasse nicht.
Der Pensionskassenverband Asip, der nebst Sammelstiftungen auch viele firmeneigene Pensionskassen vertritt, hat trotz vielen Zweifeln bei Mitgliedern die Ja-Parole zur Reform herausgegeben.
Ein Volks-Nein wäre aber für die Pensionskassen «keine Katastrophe», sagt der Asip-Geschäftsführer Lukas Müller-Brunner. «Finanziell wäre dies tragbar», sagt auch Nico Fiore, Geschäftsführer von Inter Pension.
K-Tipp macht Propaganda
Zur Abstimmung über die BVG-Reform der beruflichen Vorsorge hat «K-Tipp» eine achtseitige Sonderausgabe publiziert, die breit gestreut wurde. «Alles Wichtige zur Pensionskassen-Abstimmung» verspricht die Kopfzeile. Die Lektüre zeigt: Es ist reine Propaganda gegen die Reform.
Wie wenig Ahnung die Autoren von der beruflichen Vorsorge haben, zeigen die «Sechs Vorschläge für eine faire Reform der zweiten Säule. Die CH-Medien berichten über die Reaktion auf der Seite der Befürworter.
MoreIm Ja-Lager löst der Kurs des «K-Tipps» schon länger Verärgerung aus. «Der ‹K-Tipp› ist bei der BVG-Reform erneut – wie schon bei der 13. AHV-Rente – Teil der gewerkschaftlichen Kampagne», sagt Stefan Heini vom Arbeitgeberverband.
«Er betreibt eine fragwürdige, intransparente Vermischung zwischen Konsumtipps und politischem Campaigning und scheut sich auch nicht, dies mit bewussten Falschangaben zu tun.»
Der Stimmbürger darf überfordert werden
In einem Kommentar der NZZ am Sonntag bricht Michael Hermann, Leiter des Zürcher Forschungsinstituts Sotomo, mit Blick auf die BVG-Abstimmung eine Lanze für unser direktdemokratisches System, das notwendigerweise den Stimmbürger (über)fordern kann.
More«Das Hauptmotiv einer BVG-Reform war immer die Senkung des gesetzlichen Mindestumwandlungssatzes, der festschreibt, welcher Anteil des ersparten Rentenkapitals pro Jahr als Rente ausbezahlt werden muss.
Diese starre Vorgabe brachte das System in Schieflage: Den Älteren mussten höhere Renten ausbezahlt werden, als sie in jungen Jahren an Kapital angespart hatten. Doch mittlerweile haben die Pensionskassen das Problem der Umverteilung von Jung zu Alt mit einer Mischrechnung aus gesetzlicher und freiwilliger Vorsorge weitgehend gelöst.
Die Branche hat einen Weg gefunden, ohne Reform zu überleben und sich auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen. Die Branche würde ebenso agil mit der Reform umzugehen wissen. Die Abstimmungsvorlage mag überfordernd sein.
«Der Fokus auf die Kosten ist falsch»
Iwan Deplazes, Präsident der Asset Management Association Switzerland und Leiter der ZKB Vermögensverwaltung, äussert sich im Interview mit dem Sonntagsblick zu den Kosten der PK-Vermögensverwaltung.
Herr Deplazes, gemäss Berechnungen des Gewerkschaftsbundes hat die Finanzindustrie an den Vorsorgevermögen der zweiten Säule innert zehn Jahren 67,6 Milliarden Franken verdient. Was sagen Sie zu dieser Summe?
Iwan Deplazes: Die Zahl scheint auf den ersten Blick sehr hoch. Zieht man aber in Betracht, dass in der zweiten Säule mittlerweile 1200 Milliarden Franken an Vermögen bewirtschaftet werden, relativiert sich dieser Eindruck stark. Zumal sich die Summe auf zehn Jahre bezieht und darin auch Beratungen, Anwaltshonorare und weitere Dienstleistungen enthalten sind.
2012 beliefen sich die Verwaltungskosten auf 5,7 Milliarden Franken, 2022 auf 8,2 Milliarden. Wie erklären Sie diese Zunahme?
Ich kann die Berechnungen der Gewerkschaften nicht im Detail beurteilen. Da wurden etwa Risikokosten hinzugerechnet, was für mich nicht nachvollziehbar ist. Es ist aber unbestritten, dass die Kosten in absoluten Zahlen gestiegen sind.
Der Hauptgrund dafür ist, dass auch das Volumen der verwalteten Vermögen stark zugenommen hat. Zudem sind die Pensionskassenvermögen heute breiter diversifiziert als früher, was einen Mehraufwand mit sich bringt. Prozentual gesehen sind die Vermögensverwaltungskosten relativ stabil und liegen seit Jahren bei rund 0,5 Prozent der verwalteten Vermögen. Das ist ein guter Wert, gerade auch im Vergleich mit Privatanlegern.
MoreAbschaffung der 2. Säule? Maillard ist dabei
Die SonntagsZeitung berichtet über eine parlamentarische Initiative von Stefania Prezioso , welche 2022 eine radikale Neufassung von Art. 111 Altersvorsorge in der Bundesverfassung verlangte. In Absatz 2 sollte es dort neu heissen: «Die obligatorische Säule wird durch eine eidgenössische Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung umgesetzt, die auf dem Umlageverfahren beruht. Der Bund sorgt dafür, dass sie ihre Funktion auf nachhaltige Weise erfüllen kann.» Unter «Obligatorischer Säule» ist die Zusammenlegung von 1. und 2. Säule zu verstehen. Der Vorstoss war chancenlos, SGB-Präsident Maillard hatte zugestimmt. Die Zeitung schreibt dazu:
More[Die] Genfer Linksaussen-Politikerin forderte «die Integration der zweiten Säule in die AHV». Ziel sei «ein vereinheitlichtes Rentensystem, eine AHV+++, die hauptsächlich auf dem Umlageverfahren beruhen» solle, schrieb sie.
Faktisch würde das die Abschaffung des bestehenden, auf individuellem Sparen beruhenden Pensionskassensystems bedeuten. Der Nationalrat hat Preziosos parlamentarische Initiative schon in der ersten Runde abgelehnt. Die Forderung war damit bereits im Keim erstickt.
Damian Müller gegen die Reform
In den CH-Medien wird über die unerwartete Opposition des Luzerner Ständerats Damian Müller gegen die BVG-Reform berichtet.
More«Am lautesten bekämpfen Gewerkschaften und linke Parteien die Rentenreform. Doch es gibt auch bürgerliche Gegnerinnen und Gegner, wobei bisher vor allem Mitglieder der SVP prominent auftraten.
Jetzt wirft sich mit dem Luzerner Ständerat Damian Müller auch ein Freisinniger in den Kampf gegen die BVG-Reform, obwohl seine FDP diese unterstützt.
«Eine Reform der Banken und Versicherungen»
Republik, die Online-Publikation, hat eine ausführliche Chronologie der BVG-Reform mit allen guten und bösen Protagonisten ins Netz gestellt. Gemäss ihrer Weltsicht geht es bei der Reform eigentlich nur um Eines: das Milliardengeschäft der Banken und Versicherungen. Wer das parlamentarische Reformgeschehen als Finanzkrimi mit Hinterzimmerlobbyisten und willfährigen Politikern erleben will, wird hier gut bedient.
Republik /
Medici contra Müller-Brunner
HZ Insurance wollte vom Pensionskassenverband Asip und dem Gewerkschaftsbund SGB wissen, was an der BVG-Revision gut und was weniger gut ist. Red und Antwort standen Gabriela Medici und Lukas Müller-Brunner. Auszüge:
Frau Medici, Herr Müller-Brunner, die Reform sieht eine Reduktion des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6,0 Prozent vor. Braucht es diese Massnahme wirklich?
Gabriela Medici: Ausnahmslos alle Beobachter der Pensionskassen bestätigen die hervorragende finanzielle Lage der Pensionskassen. Ihre Reserven sind geäufnet und viele befinden sich an der Grenze zu freien Mitteln.
Das Problem ist also nicht die finanzielle Stabilität der Kassen – sondern die Tatsache, dass die Versicherten immer weniger Rentengarantien und Zins gutgeschrieben erhalten. Die Pensionskassen lagern immer mehr Risiko an sie aus. Besonders störend ist, dass die Renten real sanken, während die Gewinne der Banken, Versicherungen und Makler ungebremst gestiegen sind.
Lukas Müller-Brunner: Die Anpassung des Umwandlungssatzes im Obligatorium ist angesichts der seit Jahrzehnten steigenden Lebenserwartung schlicht unausweichlich, denn die einbezahlten Sparbeiträge müssen gegenüber früher über eine längere Lebensdauer verteilt werden.
Das gilt übrigens unabhängig von der finanziellen Lage der Pensionskassen.Wird die Chance für die Nachführung des Gesetzes verpasst, müssen alle Kassen für ihren obligatorischen Bereich weiterhin systemfremde Quersubventionierungen für die Pensionierten tolerieren. Dafür herhalten müssen die Erwerbstätigen, indem unter anderem ihre BVG-Konten weniger verzinst werden.
More«Bei einem Nein droht die Volkspension»
In einem Interview mit «Feusi Fédéral» vom Nebelspalter erklärt der Mitte-Präsident Gerhard Pfister, warum sich die Linke nicht für diese Säule der Altersvorsorge interessiert und was er der Kampagne der Gewerkschaften entgegensetzt. Im Begleittext heisst es beim Nebelspalter dazu:
Die BVG-Reform ist ein grosser Kompromiss, um die zweite Säule zu sichern. Warum haben die Gewerkschaften trotzdem das Referendum ergriffen?
«Die Linken würden bei jedem Kompromiss, bei jeder Lösung für die zweite Säule dagegen sein», sagt Gerhard Pfister. Sie hätten kein Interesse daran, dass die zweite Säule gleich stark werde wie die AHV.
«Sie setzen langfristig darauf, dass es eine Volkspension gibt.» Wer die Vorlage ablehne, nehme das in Kauf. Die Linken hatten eigentlich nie ein grosses Interesse an der zweiten Säule, weil es eben auch durchaus eine liberale und gute Lösung ist.»
«Die totgeschwiegene Mehrheit»
Claude Chatelain verweist in einem Kommentar in der Schweizer Personalvorsorge auf einen kaum beachteten Punkt der BVG-Reform: Die Kapitalbezüger würden «uneingeschränkt» von einem Ja profitieren.
MoreGemäss der Neurentenstatistik bevorzugten 2022 nur gerade 44 Prozent die Rente, 37 Prozent bezogen das Kapital, und 19 Prozent entschieden sich für eine Kombination aus beidem.
Oder anders gesagt: Nicht einmal die Hälfte aller neuen Rentenbezügerinnen und Rentenbezüger setzt voll auf die Rente. Die Mehrheit wollte mindestens einen Teil des Guthabens ausbezahlt haben.
Die Mängel des Zuschlag-Systems
Markus Brotschi geht im Tages-Anzeiger der Frage nach, wer gemäss BVG-Reform Anspruch auf Zuschläge hat und wer nicht und was die Folgen für die Renten sind. Die Situation wird an konkreten Beispielen durchexerziert, mit Angaben der jeweiligen Pensionskassen. Solange allerdings keine Ausführungsbestimmungen vorliegen, sind keine definitiven Angaben möglich. Abschliessend heisst es im TA:
Schliesslich bleibt die Frage, warum das Parlament kein Zuschlagssystem zustande gebracht hat, das Rentenverluste vermeidet. Denn laut einer Studie von Alliance F bekommen zwar 360’000 Erwerbstätige höhere Renten, darunter 275’000 Frauen.
Aber immerhin 170’000 Versicherte müssen wegen der Reform eine Rentenkürzung in Kauf nehmen. Die grössten Rentenverluste erleiden über 50-Jährige mit einem Jahreseinkommen von 70’000 bis 80’000 Franken. Bei ihnen können die Rentenzuschläge nicht verhindern, dass sie monatliche Renteneinbussen von bis zu 270 Franken erleiden.
Für den Pensionskassenexperten Roger [fälschlich René] Baumann ist denn auch das Zuschlagssystem eine Schwäche der Reform. «Die Verlierer sind ausgerechnet jene, die ein Leben lang Vollzeit gearbeitet haben und nur obligatorisch versichert waren.
Betroffen sind häufig Leute mit gewerblichen Berufen.» Dass das gewählte Zuschlagssystem zu Problemen führt, ist in der Fachwelt klar, sagt Baumann: «Aber man hat die Fachleute gar nicht gefragt.»
GV des Vereins für BVG-Auskünfte
Von links nach rechts: Heinz Niedermann, André Tapernoux, Kaspar Hohler, Karin Hansen, Marta Hofmann, Felix Tromp, Yves Hüssi, Florian Küng
(VPS) Der Verein BVG-Auskünfte konnte an seiner Generalversammlung (GV) auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurückblicken: Insgesamt konnten 701 Personen beraten werden, gut 10 % mehr als im Vorjahr.
Die meisten Personen besuchten die festen Standorte des Vereins (331), 164 Personen wurden per Zoom beraten und 206 am BVG-Mobil, das am 23 Standorten anzutreffen war. Anlässlich der GV wurde Esther Sager als langjährige Leiterin des Standorts Luzern sowie Vize-Präsidentin des Vereins verabschiedet. Die Standortleitung übernimmt neu Karin Hansen, das Vize-Präsidium Florian Küng (Regionalleiter Zürich).
Neben diesen beiden Personen sowie dem wiedergewählten Präsidenten André Tapernoux setzt sich der Vorstand nun aus folgenden Personen zusammen: Sébastien Cot- treau, Daniel Dürr, Kaspar Hohler (neu), Yves Hüssi (neu), André Lehmann, Reto Leibundgut, Didier Sauteur, Tobias Schmid und Felix Tromp.