Die Republik hat eine Übersicht über die Entwicklung des Vermögens und der Anlagen unserer Pensionskassen zusammengestellt. Ohne weitere Wertung.
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Kennzahlen Arbeitsmarkt
By pwirth in Arbeitgeber, Statistik
Der Arbeitgeberverband stellt neu auf seiner Website die jeweils aktuellen Kennzahlen zum Arbeitsmarkt zusammen. In einer Mitteilung zum Service heisst es:
Sie interessieren sich für die Höhe der Erwerbstätigen- und Erwerbslosenquote, wollen mehr über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wissen oder suchen Zahlen zur Situation von Jugendlichen im Arbeitsmarkt? Erfahren Sie diese und weitere Arbeitsmarktdaten auf einen Blick: Auf seiner Website trägt der Schweizerische Arbeitgeberverband neu eine Auswahl der wichtigsten Kennzahlen von BFS, Seco, OECD und Eurostat zum Schweizer Arbeitsmarkt zusammen. Die Tabellen und interaktiven Grafiken werden monatlich aktualisiert und stehen zum Download bereit.
GB: Seven-year jail terms unveiled for pension fund mismanagement
By pwirth in International Tags: GB
MPs and pension experts have welcomed government plans to introduce lengthy jail sentences for executives who recklessly mismanage pension funds, in an effort to avoid a repeat of recent scandals like BHS or Carillion.
Amber Rudd, the work and pensions secretary, said the current fines were not enough and that a new criminal offence would be introduced to punish “wilful or reckless behaviour” relating to a pension scheme, threatening unlimited fines and prison terms of up to seven years for the worst offenders.
She will tell parliament on Monday that the new measures “show that the Conservative government is on the side of workers saving for retirement” and that “we will protect their incomes from reckless behaviour”.
More than 10 million people are now enrolled in workplace pension schemes.
SRF Trend Streitgespräch: Flexibel oder nicht?
By pwirth in Medien, Versicherte Tags: Flexible Renten, SRF
Wer einmal eine Rente aus der zweiten Säule hat, kann sich sicher sein, dass sie immer gleich hoch ist. Ist das gerecht? Oder sollten Rentner nicht auch ihren Beitrag leisten, wenn es an den Märkten abwärts geht und die Pensionskassen schlechte Anlagerenditen erzielen? Das Streitgespräch im «Trend» zwischen Josef Bachmann (ex PwC) und Thomas Schönbächler (BVK), Leitung Jacquelin Jacquemart. In der Sendung von SRF ab 13 Min.
Fast jeder Zweite wählt die Frühpensionierung
By pwirth in Statistik, Versicherte Tags: Pensionierung
Dominik Feldges befasst sich mit der anhaltenden Beliebtheit der Frühpensionierung bei den Schweizer Erwerbstätigen.
Die Schweizer tun sich schwer mit dem ordentlichen Pensionierungsalter. Zwar ist in der Bevölkerung der Anteil der Erwerbstätigen unter den 55- bis 64-Jährigen seit Anfang der 1990er Jahre erfreulicherweise von knapp 64 auf über 74 Prozent gestiegen, doch noch immer gehen fast 40 Prozent der Schweizer vorzeitig in Rente. Zugleich arbeitet laut Angaben des Bundesamtes für Sozialversicherungen rund ein Drittel über das AHV-Alter hinaus, oft als Selbständigerwerbende oder mit einem Teilzeitpensum. Zum ordentlichen Zeitpunkt, also für Männer im Alter von 65 Jahren und bei Frauen mit 64, erfolgt nur gut ein Viertel der Pensionierungen.
Angesichts der demografischen Entwicklung wächst indes das Bewusstsein, dass sich die Schweizer Wirtschaft die vielen Frühpensionierungen nicht mehr leisten kann. Dachorganisationen wie der Schweizerische Arbeitgeberverband oder die Vereinigung der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem) schlagen Alarm und weisen darauf hin, dass diverse Betriebe in den kommenden Jahren mit einer Welle von Abgängen bei ihren Mitarbeitern fertigwerden müssten.
Wie Ökonomen der Grossbank UBS berechnet haben, droht bis 2027 allein wegen der Tatsache, dass vermehrt Angehörige der geburtenstarken Babyboomer-Generation das Pensionierungsalter erreichen werden, eine Lücke von mehreren hunderttausend Arbeitskräften. Diese wird sich, so ist man sich in Wirtschaftskreisen einig, nicht durch eine verstärkte Zuwanderung schliessen lassen. Einer derartigen Lösung stünden die Massnahmen, die nach der Annahme der Volksinitiative zur Begrenzung der Masseneinwanderung eingeleitet worden seien, klar im Weg.
NZZ /
Studie UBS /
Negativstimmung–Negativzinsen
By pwirth in Aktuell, Volkswirtschaft Tags: Negativzinsen
Daniel Hug exploriert in der NZZ am Sonntag die Aussichten für eine Erhöhung der Leitzinsen und damit für ein Ende der Negativzinsen in der Schweiz. Sie scheinen schlecht.
Schweizer Anleger und Pensionskassen werden länger mit den Negativzinsen leben müssen als bisher angenommen. In den letzten Wochen haben sich die Perspektiven in den grossen Wirtschaftsnationen deutlich eingetrübt. Am Donnerstag hat die EU-Kommission ihre Prognose für das wirtschaftliche Wachstum in Europa markant nach unten korrigiert: Statt wie bisher um 1,9% soll die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr bloss noch um 1,3% zunehmen.
Weil die Schweizerische Nationalbank die Zinsen nicht anheben kann, ohne dass sich der Franken aufwertet, wird sie warten müssen, bis die EZB erstmals an der Zinsschraube dreht. Zudem läuft der Schweizer Wirtschaftsmotor in diesem Jahr spürbar langsamer, statt 2,5% wie 2018 werden im laufenden Jahr bloss 1,5% Wachstum erwartet. Das ist der falsche Zeitpunkt für höhere Zinsen, die tendenziell eine bremsende Wirkung haben.
Alles deutet darauf hin, dass wir noch länger mit den ärgerlichen Negativzinsen leben müssen. Der Druck auf die Nationalbank, die Negativzinsen zu beenden, habe zwar in den letzten Monaten «deutlich zugenommen», beobachtet UBS-Ökonom Alessandro Bee. «Nach vier Jahren negativer Leitzinsen werden die Nebenwirkungen für den Finanzsektor und die Pensionskassen immer stärker sichtbar», schreibt er in seiner Analyse. Der Widerstand gegen «die heute praktizierte Geldpolitik» steige.
Für die Anleger sind das schlechte Aussichten. «Die Negativzinsen stellen ein Ärgernis dar», schimpft Hanspeter Konrad, Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbands. «Sie belasten alle Versicherten zusätzlich.» Überdies steige der Aufwand für die Pensionskassen, die Zinskosten tief zu halten. «Die Banken kürzen tendenziell bestehende Guthaben-Limiten, welche noch nicht von einer Negativverzinsung betroffen sind», so Konrad. Sein Verband verlange seit Jahren eine Ausnahmeregelung.
«Die Zinskontrakte, die sich in die Zukunft richten, signalisieren keine Leitzinserhöhung im laufenden Jahr», bestätigt Pictet-Stratege Frangulidis. Der Verzicht auf die Zinserhöhungen hat zwar vorübergehend die Aktienkurse befeuert, aber auch dieser Impuls scheint schon wieder zu verebben. Denn gleichzeitig wurden die Schätzungen für die Gewinne der US-Firmen deutlich reduziert.
Im November ging man noch von einem Gewinnwachstum von 11% im laufenden Jahr aus, heute prognostizieren die Banken im Schnitt noch 5,8%. «Wir glauben, dass auch das noch zu hoch ist – und rechnen eher mit 3%», sagt Frangulidis.
Liberté, Egalité, Maternité
By pwirth in No Comment

Das Bundesamt für Statistik hat neue Zahlen zur Lohnungleichheit veröffentlicht. Das Endresultat und der Titel der Medienmitteilung lauten: 2016 verdienten Frauen 19,6% weniger als Männer. So weit so schlimm. Jedenfalls hat Zentralsekretärin Regula Bühlmann vom Gewerkschaftsbund umgehend reagiert: «Die Frauen sind nicht mehr bereit, diesen Malus zu akzeptieren. Am 14. Juni werden die Gewerkschafterinnen mit vielen anderen Frauen* für mehr Lohn, Zeit und Respekt streiken. Damit die Schweiz in der Gleichstellung endlich vorwärts macht und im 21. Jahrhundert ankommt!»
(Falls Ihnen das sog. Gendersternchen hinter «Frauen» spanisch vorkommt, sei darauf verwiesen, dass damit nicht bloss Frauen im engeren Sinn gemeint sind, sondern auch alle anderen geschlechtlichen Schattierungen, die sich von der toxischen Männlichkeit abgrenzen).
Die Spontanreaktion ist also Empörung. Die Folgerung aus den Zahlen: Frauen werden diskriminiert. Wird weniger spontan regiert, sondern nachgedacht, wird die Situation komplizierter – und interessanter. Allerdings nimmt damit auch das Empörungspotenzial ab.
Man wird sich daran erinnern, dass im vergangenen Herbst eine Studie im Auftrag des Bundes zum Schluss kam, dass selbständige Ärztinnen ein um fast 20% tieferes Medianeinkommen erzielen als ihre ebenfalls selbständigen, männlichen Kollegen.
Diskriminierung fällt zumindest in diesem speziellen Fall weg. Auch andere Faktoren wie etwa höhere Abrechnungen pro Patienten kommen als Erklärung nicht in Frage, weil keine Unterschiede festgestellt werden können. Also besteht der Gender Pay Gap auch in einem von Diskriminierung freien Feld, und dazu in genau gleichem Mass wie für die statistische Gesamtheit der Erwerbstätigen bei den BFS-Zahlen. Bemerkenswert.
In den Lohn-Statistiken wird mit dem Begriff der «objektiven Faktoren» hantiert. Die Einkommensdifferenz, welche damit nicht erklärt werden kann, gilt entsprechend als «ungeklärt» oder als «unerklärbar» mit jeweils negativem Unterton und dem Beiklang von «nicht akzeptabel». Als objektive Faktoren gelten strukturelle Unterschiede (Ausstattungseffekte) bezüglich Bildungsniveau, Alter, Berufswahl, berufliche Stellung, Branchenzugehörigkeit.
Man stellt fest, dass weder Zivilstand (Verheiratung) noch Mutterschaft als objektive Faktoren gelten. Allerdings kann man die Daten nach diesen Faktoren analysieren. Das heisst, man könnte, wenn man wollte. Das BFS tut es nicht. Auch das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS, welches 2017 die Lohnerhebungsdaten von 2014 im Bundesauftrag analysierte, tat es nicht. Zum Glück dafür das statische Amt des Kantons Zürich in einer Studie von 2016. Deren Ergebnisse sind ebenfalls bemerkenswert. Für kinderlose Frauen beträgt der Lohnunterschied zu den Männern weniger als 10%, wohingegen er für Mütter bei über 25% liegt. Da mögen die Faktoren zwar nicht objektiv sein, aber jedenfalls sehr wirkungsvoll.
Damit ist vielleicht noch nichts geklärt, aber sehr wohl ein Hinweis darauf gegeben, dass familiäre Strukturen bedeutender sind, als man dies gemeinhin wahrhaben will. Zivilstand und Mutterschaft sind offenbar entscheidende Elemente im sozialen und wirtschaftlichen Kontext, auch wenn das im Zuge einer forcierten Egalisierung verdrängt wird. (Wer sich mit diesen Zusammenhängen vertieft auseinandersetzen will, dem seien die Bücher der amerikanischen Feministin Camille Paglia empfohlen. 1))
Eine dritte Überlegung sei noch angefügt. Die Lohnunterschiede treten nicht bloss in der Privatindustrie auf, sie sind auch bei der öffentlichen Hand zu registrieren. Sie betragen hier 16,7 Prozent, sind also nur wenig geringer im Privatsektor mit 19,6. Nun fragt man sich, wie solches möglich ist angesichts der Machtposition, welche VPOD und Angestelltenverbände im öffentlichen Sektor einnehmen und dabei nicht müde werden in ihrem Einsatz für Gerechtigkeit und Gleichheit. Findet hier Diskriminierung direkt unter ihren Augen statt, ohne dass sie eingreifen, reagieren oder es überhaupt bemerken? Oder liegen die Ursachen womöglich woanders als beim medienwirksamen und politisch ergiebigen Diskriminierungsverdacht?
Sicherheitshalber stellen wir abschliessend fest, dass wir kein Verständnis haben für unterschiedliche Lohnzahlung wo keine Unterschiede in der Tätigkeit vorliegen. Aber wir haben auch kein Interesse für unreflektierte Empörungsbekundungen, vor allem dann nicht, wenn – wie beim Frauenrentenalter – mit der statistischen Lohnungleichheit Obstruktions- und Klientelpolitik gemacht und eine vernünftige Revision unserer Vorsorgewerke hintertrieben wird. Und wir plädieren für eine unvoreingenommene Analyse ohne reflexhaften und geistlosen Ruf nach dem staatlichen Regulierer.
Peter Wirth, E-Mail
1) In ihren Geschichtsstudien hat Paglia gefunden, dass immer dann, wenn in einer Gesellschaft die Geschlechterrollen sich von ihren biologischen Normen und Grundlagen entfernten, eine Gegenreaktion einsetzte. «I do believe that gender roles are malleable and dynamically shaped by culture. However, the frequency with which gender roles return to a polarized norm, as well as the startling similarity of gender roles in societies separated by vast distances of time and space, does suggest that there is something fundamentally constant in gender that is based in concrete facts.»
Umlage
By pwirth in No Comment

Am «Jahresstart» des ASIP in Bern gab sich Arbeitgeber-Direktor Roland Müller optimistisch. Befragt nach seinen Erwartungen bei den Sozialpartner-Gesprächen zur BVG-Revision verblieb er gemäss Abmachung im Allgemeinen, betonte aber, die Diskussion laufe, sie sei konstruktiv und vermittelte insgesamt den Eindruck, dass man im Mai in der Tat mit einem vorzeigbaren Ergebnis rechnen dürfe. Müller spekulierte gar, die BVG-Revision könnte rascher vorangehen als jene der AHV.
Keine zwei Wochen später hat Daniel Lampart von der Gewerkschaftsseite seine Einschätzung der beruflichen Vorsorge und die daraus folgenden Revisionsforderungen formuliert. Und man fragt sich, ob wirklich ein Kompromiss für eine Revision zwischen den beiden Trägern der 2. Säule möglich ist, und woraus die Arbeitgeber ihren Optimismus schöpfen.
Ganz oben auf dem Forderungskatalog des SGB steht weiterhin ein AHV-Ausbau. Nach dem Scheitern aller bisherigen Vorhaben mit AHV-Plus und 70 Franken-Zustupf wird es neu mit einer 13. Rente versucht.
Aus Lamparts Äusserungen lässt sich schliessen, dass der Gewerkschaftsbund das Rentenniveau zwar unbedingt halten aber nicht gesamthaft ausbauen will, eine Gewichtsverschiebung von der 2. zur 1. Säule dafür jedoch für notwendig hält. Zu befürchten ist, dass dahinter erneut eines der in Mode gekommenen «Päckli» steckt. Möglicherweise wieder nach dem Strickmuster «Umwandlungssatz-Senkung gegen mehr AHV». Ob der Arbeitgeberverband da mitmacht?
Schwieriger zu interpretieren ist die Forderung nach «Stärkung der Umlagekomponente zur Verbesserung des Preis-Leistungsverhältnisses» der 2. Säule. Haben wir denn nicht schon genug Umlage? Soll sie jetzt auch noch gezielt und mit gesetzlicher Grundlage ausgebaut werden? Das würde dem Individual-Charakter der beruflichen Vorsorge den Garaus machen. Jedenfalls wäre ein Schritt Richtung Volkspension getan, was wohl noch immer die Vision der Gewerkschaft ist. Und das berühmt berüchtigte Preis-Leistungsverhältnis, das wir von den deutschen Discountern kennen, würde nur scheinbar besser und nur dank Verschiebung von laufenden Kosten auf die nächste Generation. Aber das wäre dann unter dem Titel «Mogelpackung» abzubuchen.
Und schliesslich wird ein weiteres Mal die uralt/immergrüne Forderung nach Verbot der Gewinne in der 2. Säule präsentiert. Das heisst in der Realität eine noch höhere Legal Quote. Man mag schon gar nicht mehr darüber diskutieren. Deren Realisierung würde die Anlagen in der Kollektivversicherung noch mehr Richtung Mündelsicherheit verschieben, was allein auf Kosten der Versicherten geht. Aber das scheint dem Chefökonomen des SGB ziemlich egal, obwohl gerade sie unter einem besonders schlechten Preis-Leistungsverhältnis leiden. Die Arbeitgeberseite kann und darf hier nicht nachgeben.
Wie bei dieser wenig erbaulichen Ausgangslage irgendetwas Brauchbares bis Mai entstehen soll, entzieht sich unserer Vorstellungskraft.
*
Wenig erbaulich auch die Aussicht auf den Abstimmungskampf um die Staf alias Kuhhandel im Mai. Man muss dagegen sein, weil es sich bei dem Doppelgeschäft – wie in der FuW formuliert – um einen Fall von Nötigung und Erpressung des Stimmbürgers und damit um einen kriminellen Akt handelt. Man sollte und kann auch diese Vorlage wieder versenken, aber unsere Hoffnung, dass in Zukunft etwas Gescheiteres vorgelegt wird, sinkt angesichts der bisherigen Arbeit des Parlaments asymptotisch gegen Null. Machen wir uns nichts vor: Zu mehr und Besserem scheinen das politische System der Schweiz und seine Träger derzeit schlicht und ergreifend nicht fähig.
Peter Wirth, E-Mail
GE: La Caisse de pension de l’Etat transforme les députés genevois en charretiers
By pwirth in Öffentliche Kassen Tags: Genève
L’impossible réforme de la caisse de prévoyance des fonctionnaires a mis la politique genevoise dans une situation inextricable. Un vote complexe se prépare en mai. Un autre se profile en novembre, au risque de perdre le citoyen.
Rücktritt von BSV-Direktor Brechbühl
By pwirth in Personelles
Jürg Brechbühl hat seinen Rücktritt eingereicht. Der Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) wird sein Amt übergeben, sobald seine Nachfolge geregelt ist, spätestens aber Ende 2019. Die Stelle wird ausgeschrieben.
Jürg Brechbühl (1956) wurde vom Bundesrat auf den 1. Juli 2012 zum Direktor des BSV gewählt. Zuvor arbeitete er während rund 30 Jahren in verschiedenen Funktionen für das BSV. Seine Tätigkeit im BSV begann er 1982 als juristischer Mitarbeiter. Im Jahr 2000 wurde er zum Vizedirektor und Leiter des Geschäftsfelds Altersvorsorge ernannt. Von 2005 bis 2012 wechselte er in die Privatwirtschaft als Berater sowie Verwaltungs- und Stiftungsrat von Vorsorgeeinrichtungen.
Seit seinem Amtsantritt als BSV-Direktor hat er eine Reihe von wichtigen sozialpolitischen Projekten geleitet, insbesondere die Altersvorsorge 2020, die Weiterentwicklung der IV und die EL-Reform sowie die Bundesprogramme zum Jugendmedienschutz, zur Gewaltprävention und zur Armutsbekämpfung.
Jürg Brechbühl hat den Wunsch geäussert, sich beruflich noch einmal neuen Projekten widmen zu können. Der Vorsteher des eidgenössischen Departements des Innern spricht Jürg Brechbühl für seinen langjährigen Einsatz im Dienste der Eidgenossenschaft seinen besten Dank und seine Anerkennung aus.
WWF Pensionskassen-Rating 18/19
By pwirth in Kapitalanlagen Tags: Nachhaltigkeit
Der WWF hat eine Neuauflage seines umfangreichen PK-Ratings zum Stand der “verantwortungsvollen Kapitalanlage” publiziert. Zusammenfassend wird festgehalten:
Das WWF Pensionskassen-Rating 2015/2016 brachte zutage, dass sich die meisten der 20 Vorsorgeeinrichtungen bei ihren Kapitalanlagen mit Nachhaltigkeitsaspekten auseinandersetzen. Jedoch fällt auf, dass nach wie vor nur wenige einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz verfolgen, der sozialgesellschaftliche, ökologische und Governance-bezogene Aspekte relativ konsequent in ihre Anlageprozesse integriert.
3 Vorsorgeeinrichtungen – die Bernische Pensionskasse, die Caisse de prévoyance de l’État de Genève und die Pensionskasse Stadt Zürich – wurden als «Vorreiter» identifiziert. Sie verfolgen relativ ganzheitliche Ansätze und schreiten bei wichtigen Themen der Branche voran. In der Bewertungsklasse «Verfolger» – und damit sind sie ebenfalls überdurchschnittlich eingestuft – finden sich 4 Pensionskassen. Das «Obere Mittelfeld», das dem Durchschnitt entspricht, umfasst 7 und damit ein Drittel der untersuchten Pensionskassen. Im «Unteren Mittelfeld» wurden 2 Pensionskassen eingestuft, «Nachzügler» gab es keine.
4 Pensionskassen verzichteten auf eine aktive Teilnahme und wurden basierend auf den öffentlich verfügbaren Informationen bewertet. Für diese Pensionskassen war aufgrund mangelnder Informationen letztlich keine gesamthafte Bewertung möglich. Transparenz ist jedoch von grosser Bedeutung: Zum einen ist eine Bestandsaufnahme die notwendige Voraussetzung dafür, die treuhänderische Sorgfaltspflicht wahrzunehmen und sich diesbezüglich sukzessive und zielgerichtet zu verbessern. Denn das Management nachhaltigkeitsbezogener Chancen und Risiken ist bereits heute potenziell wirtschaftlich materiell und wird es in Zukunft noch mehr werden. Zum anderen ist auch gegenüber externen Anspruchsgruppen und der kritischen Öffentlichkeit eine Offenlegung der eigenen nachhaltigkeitsbezogenen Politiken und Praktiken wichtig.
Damit ist die Mehrheit der 20 grössten Schweizer Pensionskassen noch relativ weit davon entfernt, entsprechend der Vision des WWF Schweiz für die 2. Säule proaktiv ihren Anteil am Umbau hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen. Selbst die als «Vorreiter» identifizierten Pensionskassen weisen Handlungsbedarf auf, insbesondere hinsichtlich der Messung des Nachhaltigkeits-Impacts ihrer Vermögensanlagen sowie der systematischen Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren mit dem Ziel, diese Impacts zu verbessern.
SNB-Negativzinsen für PKs: Negativreaktionen
Die NZZ hält wenig von der Kuprecht/Rechsteiner-Initiative, die Einnahmen der Nationalbank den Pensionskassen zugut kommen zu lassen. Es liessen sich belieb weitere Felder denken, für welche die Gelder eingesetzt werden könnten.
Wieso nicht zum Beispiel zur erleichterten Aus- und Weiterbildung der Jüngeren, damit diese den technologischen Wandel erfolgreich meistern? Oder zur Verbesserung der Infrastruktur? Das sind politische Fragen, mit denen Parlamentarier von links und rechts gerne in den Wahlkampf ziehen können.
Aber es sind Fragen, welche die SNB als technokratische Institution nicht kümmern sollen; das wäre Gift für ihre gerade auch im Zuge der Finanzkrise unter Beweis gestellte Unabhängigkeit und Effizienz. Vorschläge wie jener, die SNB zur Finanzierung der Pensionskassen einzuspannen, sind deswegen als das zu demaskieren, was sie sind: billige Wahlkampftricks, die das Land sehr teuer zu stehen kämen.
Auch Werner Vontobel ist wenig angetan. Er schreibt im Blick:
Aus Sicht des Versicherungslobbyisten Kuprecht ist dieser Vorstoss verständlich. Für den Sozialdemokraten und ehemaligen Gewerkschaftsboss Rechsteiner macht das allerdings weniger Sinn. Seine Klientel würde von den zwei Milliarden kaum profitieren. Gemäss der neusten Statistik der Neurenten kommt nicht einmal die Hälfte aller neuen Rentner in den Genuss einer BVG-Rente. Bei den Frauen sind es sogar nur gut ein Drittel.
Blick: Bauboom und PKs
By pwirth in Kapitalanlagen Tags: Immobilien
Bauboom bei Mietliegenschaften, steigender Leerwohnungsbestand – und die Pensionskassen mitten drin. Der Blick berichtet:
Der Hauptgrund für den Bauboom der letzten Jahre: Das andauernde tiefe Zinsumfeld treibt reiche Schweizer und institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen auf der Jagd nach Rendite in den Immobilienmarkt.
«Sie haben viel Cash, das sie sonst zu Negativzinsen anlegen müssten», sagt Adrian Wenger (46) vom VZ Vermögenszentrum. Dieses Geld in Immobilien zu investieren, lohne sich – auch bei hohem Leerstand. «Selbst wenn es null Prozent Rendite gibt, ist das immer noch besser als Minuszinsen», erklärt Wenger.
Und da kaum eine Liegenschaft zu hundert Prozent leerstehe, fiele immer noch genug Gewinn ab, um die laufenden Kosten zu decken. Ob die Liegenschaft in einem Randgebiet oder einer Gemeinde mit hoher Leerstandsquote liege, spiele dabei oft keine Rolle.
Doch die Pensionskassen müssen immer erfinderischer werden. Denn obwohl der Leerstand wächst, sind die Mehrfamilienhäuser auf dem Markt so gut wie aufgekauft. Die Möglichkeit, hier Gelder anzulegen, sinkt. Zudem sind kleine Mehrfamilienhäuser als Anlageobjekte kaum relevant. «Ab einem Investitionsvolumen von acht Millionen ist ein Kauf interessant.»
Käme es nun zu hohen Rentenauszahlungen, wären die Pensionskassen gezwungen, Liegenschaften zu verkaufen. Im schlimmsten Fall würde der Markt mit Immobilien überflutet, die dann keine Abnehmer fänden. «Dann würde die Blase platzen», sagt Wenger. Dass es in den nächsten Jahren so weit kommt, sei aber unwahrscheinlich.
PK übergeht Konkubinatspartnerin zu Unrecht
By pwirth in Rechtsfälle
(SDA). Die Pensionskasse eines Unternehmens muss einer hinterbliebenen Konkubinatspartnerin das Todesfallkapital des Versicherten auszahlen. Das Berner Verwaltungsgericht hiess die Klage der Frau gut, welche die rund 650’000 Franken für sich einforderte.
Die in der Westschweiz ansässige Pensionskasse hatte das Geld 2015 nach dem Tod des damals 52-jährigen Versicherten dessen Schwester ausgezahlt. Die Vorsorgeeinrichtung sah es nicht als erwiesen an, dass die Klägerin mit dem Versicherten eine eheähnliche Lebensgemeinschaft geführt hatte. Daran zweifelte auch die Schwester des Verstorbenen.
In einem am Freitag publizierten Urteil kommt das Berner Verwaltungsgericht zum gegenteiligen Schluss. Könne der überlebende Partner ein mindestens fünfjähriges Konkubinat nachweisen, gelte die „Tatsachenvermutung“, dass es sich tatsächlich um eine eheähnliche Schicksalsgemeinschaft gehandelt habe.
“Dunkle Ecken in der Altersvorsorge”
By pwirth in Aufsicht, Verbände Tags: ASIP, inter-pension, OAK, Sammelstiftungen
In der Berner Zeitung beschäftigt sich Bernhard Kisling mit den Sammelstiftungen im Zusammenhang mit dem umstrittenen Weisungsentwurf der OAK.
«Die Entwicklung bei den Sammeleinrichtungen bereitet uns grosse Sorge», sagt Manfred Hüsler, Direktor der Oberaufsichtskommission (OAK). Zum Teil sind es sehr viele Arbeitgeber, die einer Sammeleinrichtung die Altersvorsorge ihrer Angestellten anvertrauen. Hüsler nennt zwei Probleme, die eine gefährliche Dynamik in Gang setzen können: Erstens legen die Sammeleinrichtungen stark zu, weil sich ihnen je länger je mehr Mitglieder anschliessen – damit steigt das verwaltete Kapital und das finanzielle Risiko.
Zweitens weisen die Sammeleinrichtungen oft komplexe Strukturen auf, was die Aufsicht und die Risikobeurteilung erschwert. «Es besteht die Gefahr, dass kaum durchschaubare Gebilde entstehen, in denen angeschlossene Vorsorgewerke ein Eigenleben führen und der Stiftungsrat der Gesamtstiftung die Kontrollen nur ungenügend wahrnimmt», warnt Hüsler. (…)
Die betroffenen Verbände lehnen die Vorlage ab. Inter-Pension, die Interessengemeinschaft der Sammeleinrichtungen, befürchtet Bürokratie und happige administrative Kosten zulasten der Versicherten. Der Pensionskassenverband Asip kritisiert den Transparenzentwurf der OAK vorab aus formalen Gründen. «Hier geht es um eine neue Regulierung, damit überschreitet die Aufsicht ihre Kompetenzen», sagt Asip-Direktor Hanspeter Konrad. Die OAK bewege sich mit ihrem Vorstoss auf juristisch dünnem Eis. Ein Vorwurf, den SVP-Ständerat Alex Kuprecht übernommen hat: Per Interpellation verlangte er Auskunft über das Vorgehen der OAK.
Marco Jost, Pensionskassenexperte bei der Beraterin PPCmetrics hat hingegen «volles Verständnis» für die OAK. «In einigen Fällen werden mit Absicht intransparente Konstrukte geschaffen», moniert Jost. Er habe Einblick in Sammeleinrichtungen gehabt, «bei denen selbst mir als Experte nicht klar war, wer das Risiko trägt und wer bei ungünstiger Entwicklung haftet». (…)
Auf Nachfrage räumt Asip-Direktor Konrad ein, dass es in der Regulierung Lücken gebe und die Transparenz bei Sammeleinrichtungen in einigen Punkten erhöht werden müsse. «Doch dafür braucht es Gesetzesänderungen», betont Konrad. Nach seiner Einschätzung wäre es Aufgabe von Parlament oder Bundesrat, mehr Transparenz zu schaffen und allfälligen Risiken in der Altersvorsorge zahlreicher Versicherter vorzubeugen.
Marco Jost spricht von einer «heissen Kartoffel», die niemand in die Hand nehmen wolle. Er spürt aber auch Desinteresse. So habe die Politik das Problem bislang nicht erkannt. «Vielleicht müssen erst einmal Arbeitnehmende ihr Vorsorgekapital verlieren, bevor etwas geschieht», stellt Jost ernüchtert fest.
Berner Zeitung / OAK-Weisung / Interpellation Kuprecht