Die Kontroverse um die Entwicklung der PK-Renten – sind sie gestiegen oder gesunken – wird auch auf dem politischen Parkett ausgefochten. Die SP möchte sich das Argument der verringerten Renten nicht nehmen lassen. In den CH-Medien heisst es dazu:
«Die schlechte Leistung der zweiten Säule ist auf die überhöhten Verwaltungskosten und die schlechten Anlagerenditen zurückzuführen», sagt SP-Nationalrat Nordmann. «Die Steigerung der Lebenserwartung hätte niemals einen derartigen Leistungsrückgang gerechtfertigt.» Der Bund schreibt die Einbussen allerdings der höheren Lebenserwartung und dem schlechten Zinsumfeld zu.
Für Nordmann ist klar: Wird die 13. AHV-Rente angenommen, brauche es eine «grundlegende Reform» der zweiten Säule. Vor allem müssten ihre Verwaltungskosten angegangen werden. «Sie belaufen sich auf 6,8 Milliarden Franken pro Jahr, wovon 5,1 Milliarden alleine auf die Vermögensverwaltung entfallen.»
Der sinkende Umwandlungssatz ist ein Grund für sinkende Renten. Es gibt aber auch einen zweiten Grund: Immer mehr neu Pensionierte ziehen einen Teil ihres Kapitals oder das ganze Kapital aus dem Pensionskassen-System ab, wie «Handelszeitung» und «Blick» aufzeigten.
Wer wenige Jahre vor dem Eintritt in die Pension die Stelle verliert, muss oftmals völlig neu rechnen. Was dabei zu beachten ist und welche vier Optionen ältere Arbeitslose haben beschreibt Michael Ferber in der NZZ.
Unfreiwillige Arbeitslose mit einem Alter von 58 Jahren sowie einem Anschluss an eine Pensionskasse haben folgende vier Optionen:
Sie können das Pensionskassen-Altersguthaben als Freizügigkeitsleistung beziehen und müssen sich zwingend bei der Arbeitslosenversicherung (ALV) anmelden.
Sie können sich freiwillig in der Pensionskasse weiterversichern und sich bei der ALV anmelden.
Sie können sich freiwillig in der Pensionskasse weiterversichern und sich nicht bei der ALV anmelden.
Sie können sich vorzeitig pensionieren lassen und ihre Altersleistung aus der Pensionskasse in Form einer Rente oder einer Kapitalzahlung beziehen, ohne sich bei der ALV anzumelden. Diese Regelung muss aber im Reglement der Pensionskasse vorgesehen sein.
Folgende Fragen sollten die Betroffenen sich stellen:
1. Will beziehungsweise möchte man Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung beziehen?
2. Will man das Altersguthaben später als Rente oder als Kapitalzahlung beziehen?
3. Hat man die Wahl, bis zur ordentlichen Pensionierung auf regelmässige Einkünfte zu verzichten?
Prevanto publiziert monatlich den prevantoMonitor mit einer Reihe von Grafiken zur Finanzierungssituation der Pensionskassen und mit Kapitalmarktinformationen.
pw. Die Baloise-Versicherung, Besitzerin von über 1000 Wohnungen in Basel, stoppt per sofort sämtliche Renovierungen. Grund: die Basler Wohnschutz-Gesetzgebungen, die Sanierungen zum Verlustgeschäft macht. Die Erfinder des Wohnschutzes sind empört. Aber die Konsequenzen waren von Beginn weg abzusehen. Der naive Populismus, der auch die Initiative zur 13. AHV-Rente antreibt, führt in eine Sackgasse, mit schwerwiegenden finanziellen und sozialen Folgen. Die Basler Zeitung schreibt dazu:
Der Baloise gehören über 1000 Wohnungen in Basel-Stadt. Dass sich eine Vermieterin in dieser Grössenordnung zu einem derartigen Schritt entschliesst, ist heftig.
Der Anlass zu dieser – man kann es kaum anders benennen – Eskalation im Basler Wohnschutzstreit ist, dass die Mietzinswächter und Mietzinswächterinnen in der Wohnschutzkommission jüngst ihre Praxis veröffentlicht haben. Darauf haben Eigentümer und Vermieterinnen im Kanton lange gewartet. Über ein Jahr lang arbeitete die Kommission sozusagen im Geheimen. Es gab keine öffentliche Praxis, keine Fallbeispiele auch, wie viel man die Miete denn nun für eine durchschnittliche Renovation erhöhen darf.
Thierry Ferro, Vermögensplaner und Vorsorgespezialist der Société Générale Private Banking Suisse, schreibt auf HZ Insurance über die zunehmenden Kapitalbezüge aus der 2. Säule bei der Pensionierung und zeigt auf, dass die lebenslange Rente noch immer die beliebteste Option ist, aber nicht immer die günstigste.
Um zu bestimmen, wie viele Jahre es dauert, bis die kumulierten Renten das Anfangskapital erreichen, teilt man 1 durch den Umwandlungssatz (Beispiel für einen Umwandlungssatz von 5 Prozent: 1:5 = 0,2; das entspricht 20 Jahren). Dies ist der sogenannte Wendepunkt.
Nehmen wir das Beispiel einer alleinstehenden Person mit Wohnsitz in Zürich, die kurz vor der Pensionierung steht. Sie besitzt 500’000 Franken in ihrer Pensionskasse mit einem Umwandlungssatz von 5,25 Prozent. Die beiden gegensätzlichen Lösungen sind also eine jährliche Rente von 26’250 Franken oder ein einmaliges Kapital von 500’000 Franken. In diesem Fall ist der Wendepunkt nach 19 Jahren (1/5, 25 Prozent) erreicht.
In den Wochen danach hat die Unterstützung nun aber nachgelassen, wie dies bei Volksinitiativen oft der Fall ist, weil auch die Schattenseiten vermehrt diskutiert werden. Mitte Februar wollten noch 53 Prozent für den Ausbau des grössten Sozialwerks stimmen. Dies geht aus der zweiten SRG-Umfrage hervor, die am Mittwochmorgen publiziert worden ist. Die Ablehnung hat von 36 auf 43 Prozent zugenommen. 4 Prozent sind noch unentschlossen.
Assistierter Suizid und Suizid nach Alter, Periode 2017-2021, Durchschnitt p.a.
(BFS) Wie hoch ist die Lebenserwartung bei guter Gesundheit? Wie viele Personen werden jeden Winter infolge Grippe hospitalisiert? Inwiefern hat sich der Anteil der übergewichtigen Bevölkerung in den letzten 30 Jahren erhöht? Wie hoch ist der Anteil älterer Menschen, die in einem Alters- und Pflegeheim leben oder Spitex-Leistungen in Anspruch nehmen? Wie viel geben die Haushalte monatlich für die Gesundheit aus?
In der neuen Ausgabe der Taschenstatistik werden unter dem Themengebiet Gesundheit Antworten auf die obigen Fragen sowie viele weitere Informationen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung und dessen Einflussfaktoren, zur Gesundheitsversorgung sowie zu den Gesundheitsausgaben in kompakter Form präsentiert und mit rund 40 neuen Grafiken illustriert.
Die für die Verwaltung des AHV-Fonds zuständige Compenswiss weist für 2023 eine Anlagerendite von rund 5 Prozent aus. Im langfristigen Mittel holen die Pensionskassen mehr Rendite heraus als der AHV-Fonds. Der Hauptgrund: Sie können längerfristiger investieren, schreibt die NZZ.
Die Haupterklärung der Renditedifferenz: Die Pensionskassen halten dank längerfristiger Optik einen grösseren Anteil ihres Vermögens in relativ risikoträchtigen Anlagekategorien wie Aktien, aktienähnlichen Vehikeln und Immobilien. Solche Anlagen können kurzfristig stark schwanken, versprechen aber langfristig höhere Erträge. Die Pensionskassen hielten Ende 2022 im Mittel über 60 Prozent ihrer Anlagen in relativ risikoträchtigen Kategorien, bei den Anlagen von Compenswiss für AHV und Co. waren es nur etwa 40 Prozent. Im Gegenzug lag der Anteil an Anleihen bei der AHV deutlich höher als bei den Pensionskassen.
compenswiss (Ausgleichsfonds AHV/IV/EO) schliesst das Jahr 2023 mit einer Performance von 4.98 % ab. Dazu trugen vor allem die beiden Anlageklassen Aktien und Anleihen bei. Insgesamt beläuft sich das verwaltete Vermögen der Anstalt per Ende 2023 auf 40’596 Millionen Franken, gegenüber 37’282 Millionen Franken vor einem Jahr.
Credit Ratings liefern eine Indikation für die Bonität von Anleiheschuldnern. Doch was genau ist bei diesen Ratings zu beachten? Einige zentrale Zusammenhänge und Überlegungen hat Sven Ebeling von der UBS in einem Artikel zusammengestellt. Zusammengefasst heisst es:
Credit Ratings sind hilfreiche Indikatoren für die Beurteilung der Bonität von Anleiheschuldnern.
Das Bonitäts- bzw. Kreditrisiko wird mittels einer Risikoprämie finanziell entschädigt.
Werden Kreditrisiken bewusst eingegangen, sind sie zu steuern und zu überwachen.
Der Stiftungsrat sollte das zulässige Credit-Rating-Spektrum im Anlagereglement festlegen.
Hansueli Schöchli zeigt in einem Kommentar der NZZ die absurden Blüten linker “Nachhaltigkeit” bei der Abstimmung zur 13. AHV-Rente auf.
Ehrlichkeit gewinnt in der Schweiz keine Abstimmungen und Wahlen. Wer in politischen Kämpfen bestehen will, muss sein Gewissen beim Eingang abgeben. Etwa dies ist die vorherrschende Denkhaltung auf der nationalen Politikbühne, wie sich aus dem Verhalten vieler Akteure ableiten lässt.
Bei Debatten um die Altersvorsorge haben Heucheleien Hochkonjunktur. Der laufende Abstimmungskampf um die beiden Renteninitiativen dokumentiert dies wieder einmal. Im Kern geht es in der Altersvorsorge um die gleiche Frage wie in der Klimapolitik: Welche Lasten wollen wir den kommenden Generationen hinterlassen? Die Tendenz ist klar: Je stärker man die AHV-Leistungen noch weiter ausbaut und je länger man auf eine Verknüpfung des ordentlichen Rentenalters mit der Lebenserwartung verzichtet, desto grösser sind die Hypotheken für die Jüngeren. Der Rest sind Nebelpetarden. (…)
Immerhin hat die Umweltorganisation Greenpeace diese Woche eine Erklärung geliefert: «Eine Stärkung der umweltverträglichen AHV ist ein Schritt in Richtung gerechte Zukunft für alle.» Die Erhöhung der AHV-Renten sei «gut für Mensch und Umwelt». Und: Die Altersvorsorge solle man «wachstumsunabhängig» gestalten – was die AHV im Unterschied zu den Pensionskassen ermögliche. Frei übersetzt: Das Geld für die AHV fällt vom Himmel, die Wirtschaft braucht man dazu nicht.
Daniel Lampart, Zentralsekretär und Chefökonom des Gewerkschaftsbundes, diskutiert mit Dominik Feusi vom Nebelspalter über die 13. AHV-Rente, die langfristige Finanzierung der Altersvorsorge und die Rahmenverträge mit der EU und was die Gewerkschaften dabei befürchten.
Die Professionalisierung und Weiterentwicklung der inter-pension, Verband der unabhängigen Smmel- und Gemeinschaftseinrichtungen, schreitet weiter fort. “Generalüberholt” wurde jetzt die Website, mit den Zielen gemäss Eintrag auf LinkedIn:
Ein modernes Design, das intuitiv und einfach zu bedienen ist.
Spannende neue Features, die den Zugang zu unseren Inhalten erleichtern.
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Die gut 50 Mitglieder der inter-pension versichern rund 2 Mio. Destinatäre und weisen zusammen ein Vermögen von 250 Mrd. Franken auf.
(Bafu) Im Jahr 2024 führen das BAFU und das Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen SIF zum vierten Mal den umfassenden Klimatest des Finanzmarkts durch. Der sogenannte PACTA-Test analysiert Finanzportfolien auf ihre Klimaverträglichkeit. PACTA steht für Paris Agreement Capital Transition Assessment.
Alle Schweizer Banken, Vermögensverwaltenden, Pensionskassen und Versicherungen sind eingeladen, freiwillig und anonym ihre Portfolien testen lassen. Jedes teilnehmende Finanzinstitut erhält einen automatisch generierten individuellen Testbericht für jedes Portfolio sowie für das gesamte Institut. Neben dem Vergleich mit den weiteren Testteilnehmenden werden darin auch Indikatoren für die Swiss Climate Scores bereitgestellt. Über die Veröffentlichung dieser individuellen Ergebnisse entscheidet das Finanzinstitut.
Die Gewerkschaften werben mit sinkenden Pensionskassenleistungen für den AHV-Ausbau. Dabei zeigt sich: Der Rückgang ist gemäss Berechnungen der Handelszeitung gar keiner. Der scheinbare Rückgang ist auf die Zunahme der Kapitalbezüge zurückzuführen.
Der Blick in die Statistiken des Bundes scheint den Gewerkschaftern zunächst recht zu geben: Zwischen 2015 und 2022 sind die Anfangsrenten jener, die neu pensioniert wurden, tatsächlich gesunken. Von durchschnittlich 27 825 Franken pro Jahr auf zuletzt 25 873 Franken. Das Pensionskassensystem erodiert. Oder etwa doch nicht?
Recherchen der «Handelszeitung» zeigen: Die Neurentenstatistik vermittelt ein falsches Bild. Zwar ist unbestritten, dass sich die Konditionen für Neupensionierte verschlechtert haben. Der sogenannte Umwandlungssatz, mit dem das angesparte Kapital in eine Rente umgewandelt wird, ist bei praktisch allen Pensionskassen gesunken. Von durchschnittlich 6,05 Prozent im Jahr 2014 auf 5,2 Prozent im Jahr 2022. Aus gleich viel Sparguthaben wurde somit 14 Prozent weniger Rente. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
In der gleichen Zeit haben auch die Kapitalbezüge bei der Pensionierung massiv zugenommen. Statt ihr Geld in der Pensionskasse zu lassen und als Rente zu beziehen, heben immer mehr Pensionierte Kapital ab. Teilweise handelt es sich auch um Altersguthaben, das gar nicht direkt in eine Rente gewandelt werden kann, weil es zum Beispiel auf einem Freizügigkeitskonto liegt.