(TA) Rentenalter Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, dass sich Beschäftigte in der Finanzbranche im Schnitt mit 62,8 Jahren zur Ruhe setzen – nicht einmal die Hälfte arbeitet bis zum 65. Lebensjahr. Natalia Ferrara, Geschäftsleiterin des Bankpersonalverbands, sagt gegenüber dem «SonntagsBlick»: «Die hohen Löhne tragen sicher dazu bei, dass sich viele Banker frühpensionieren lassen.» Gabriela Medici, Sozialversicherungsexpertin des Gewerkschaftsbundes, stört sich daran, dass die Frühpensionierungsquote bei Banken und Versicherungen am höchsten ist: «Damit gehen ausgerechnet die Beschäftigten jener Branchen, die mit unseren Pensionskassenvermögen Geld verdienen, überdurchschnittlich früh in Rente.»
pwirth
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Es wird länger gearbeitet
Erwerbstätigenquote nach Alter, Veränderung 2001 bis 2020
Der Tages-Anzeiger schreibt zum Trend, dass zunehmend die Erwerbstätigen bis in höhere Alter arbeiten. Gleichzeitig nehmen die Frühpensionierungen ab.
Menschen in der Schweiz arbeiten zunehmend auch im fortgeschrittenen Alter in ihrem Beruf weiter. Dass dieser Trend existiert, lässt sich anhand von Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung belegen. Sie zeigen zum einen, dass die Erwerbstätigkeit unmittelbar vor dem Pensionierungsalter zugenommen hat: Es arbeiten prozentual mehr 61-, 62-, 63- und 64-Jährige als vor zwanzig Jahren.
Basler Mieterschutz und die Folgen
Der an dieser Stelle schon mehrfach behandelte Basler Wohnschutz und seine üblen Folgen sind auch Thema beim Nebelspalter, wo Daniel Wahl die Konsequenzen per Franken und Rappen beziffert.
Die Fakten: Das von den Baslern beschlossene Gesetz zum «Schutz von bezahlbarem Wohnraum» entfaltet knapp zwei Jahre nach Einführung seine volle Wirkung. Weil die Sanierungs- und Renovationskosten nur zu einem Bruchteil an die Mieter weitergegeben werden können,
- lassen die Hauseigentümer die Liegenschaften verlottern,
- beklagt das Gewerbe seit Wochen einen dramatischen Einbruch von Aufträgen,
- ist die Stadt Basel um 1,62 Milliarden Franken ärmer geworden (die Rechnung dazu unten),
- haben die Banken ihre Bestimmungen zur Kreditvergabe bei Sanierungen verschärft,
- ist die Zahl von Wohnungsneubauten eingebrochen (Link).
Am Rheinknie herrscht Katerstimmung. Während sich Grossunternehmer im Abstimmungskampf nicht exponieren wollten, beklagen sie heute das linke Gesetz. (Link)
Warum das wichtig ist: Schweizweit kämpfen Mieterverbände für Mietzinsdeckelungen und wollen verhindern, dass gute Renditen erzielt werden können.
- In Zürich hat der Mieterverband eine ähnliche lautende Wohnschutzinitiative wie in Basel im vergangenen August lanciert (Link).
- Genf leidet seit 1983 unter dem strengen Wohnschutzgesetz. Liegenschaften werden sichtbar unzureichend saniert.
Long Live Freedom, Dammit!
pw. Javier Milei, seit 10. Dezermber 2023 neuer Präsident Argentiniens, hat am WEF eine Rede gehalten, bei welcher manchen der alteingesessenen Davos-Men die Ohren gewackelt haben dürften. Rot/grünen Wokies sind sie wohl gleich abgefallen. “Der Staat ist das Problem”, stellte er locker fest und predigte dann das Credo einer freien Marktwirtschaft, wie wir es schon lange nicht mehr gehört haben. Hier zusammengefasst 20 Zitate.
1: «Today I am here to tell you that the western world is in danger, and it’s in danger because those who are supposed to defend the values of the west are co-opted by a vision of the world that inexorably leads to socialism, and thereby to poverty.»
2: «Unfortunately, in recent decades, motivated by some well meaning individuals willing to help others, and others motivated by the desire to belong to a privileged class, the main leaders of the western world have abandoned the model of freedom for different versions of what we call collectivism.»
3: «We are here to tell you that collectivist experiments are never the solution to the problems that afflict the citizens of the world, rather they are the root cause.»
4: «The problem with neoclassical (economists) is the model they love so much does not match reality, so they attribute their own mistakes to the supposed market failure, rather than reviewing the premises of their model.»
Stabile Auffangeinrichtung
(Avenir Suisse) Was passiert mit Arbeitgebern und Angestellten, die bei keiner Pensionskasse unterkommen? Seit 40 Jahren gibt es die Stiftung Auffangeinrichtung BVG. Dass sie einen konstant niedrigen Marktanteil von weniger als einem Prozent aller Versicherten aufweist, ist für Diego Taboada und Jérôme Cosandey ein gutes Zeichen. Weshalb das so ist, erklären die beiden Experten für die Altersvorsorge in ihrem jüngsten Beitrag. Sie schreiben:
Droht der Ausnahmefall also die Regel zu werden? Auf den ersten Blick scheint dies nicht völlig abwegig zu sein. Seit 2002 vervierfachte sich die Anzahl Aktiven, die bei der Auffangeinrichtung versichert sind, auf ca. 43’000 Personen per Ende 2022. Setzt man diese Zahlen allerdings in Relation zum Total aller Aktiven in der beruflichen Vorsorge, erscheint die Entwicklung alles andere als düster. 2022 betrug ihr Anteil 0,93 Prozent, gleich viel wie noch 2007 (vgl. Abbildung). Dieser Wert wurde nur 2021 (0,95%) übertroffen.
In der Grafik ist ersichtlich, dass zwei Drittel der Aktiven bei der Auffangeinrichtung aufgrund eines freiwilligen Anschlusses ihres Arbeitgebers versichert sind. Der restliche Anteil besteht vor allem aus Zwangs- und Wiederanschlüssen.
Höheres Rentenalter ist unvermeidlich
Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen, ist Kopf der Initiative, die erst Rentenalter 66 und dann dessen Koppelung an die Lebenserwartung verlangt. Zur linken Initiative für eine 13. AHV-Rente sagt er in einem Interview mit den CH Medien, damit würden Milliarden an Reiche verschleudert. Auszüge:
Ihre Initiative kommt zur Unzeit. Man spricht über den Verlust an Kaufkraft, über höhere Krankenkassenprämien und höhere Mieten. Das ist kein guter Moment, um das Rentenalter anzuheben.
Matthias Müller: Bis zum Jahr 2050 fehlen der AHV 120 Milliarden Franken. Das kumulierte Umlagedefizit entspricht zehnmal den Kosten des Gotthard-Basistunnels. Dieses Problem schafft man nicht aus der Welt, indem man es ignoriert. Eine gute Sozialpolitik schlägt Lösungen vor. Das tun wir. Was wäre denn die Alternative?
Sagen Sie es.
Entweder man senkt die Renten massiv. Das will niemand. Oder man erhöht die Steuern und Abgaben. Das ist das Rezept der Linken. Es ist der falsche Ansatz. Mit einer dosierten Erhöhung des Rentenalters stellt man die AHV hingegen langfristig auf eine solide Basis.
Die Gewerkschaften sprechen davon, dass die Lohnabzüge erhöht werden sollen.
Das wäre brutal. Will man das Defizit der AHV wegbringen, muss man 1,7 Prozentpunkte mehr von den Löhnen abziehen. Will man das? Für Familien mit eher tiefem Einkommen wäre der Kaufkraftverlust einschneidend. Ist es da nicht viel sinnvoller, wenn alle nur ein Jahr länger arbeiten?
Ein Jahr mehr in einem ersten Schritt.
Ja. Bis 2033 würde das Rentenalter auf 66 steigen. Dann folgt die Koppelung an die durchschnittliche Lebenserwartung. Bis 2043 wären wir bei einem Rentenalter von 67. Das ist moderat, wenn man die Massnahmen im Ausland betrachtet – viele Länder erhöhen die Schwelle viel schneller. Wenn nun linke Politiker sagen, dass wir bald bis ins Alter von 100 arbeiten müssten, ist das Mumpitz.
Gezinkte Karten
Werner C. Hug wirft den Initianten der 13. AHV-Rente vor, bei ihren Daten mit gezinkten Karten zu spielen. “In ihrem Kampf für eine 13. AHV-Rente greifen die Gewerkschaften zu dubiosen Mitteln. Ein Blick in die Neurentenstatistik 2022 genügt, um festzustellen, wie ungenau, ja falsch die Darstellung von einem «Rentenzerfall» ist. Was sicher ist: Zusätzliche fünf Millarden Franken pro Jahr werden fehlen – und anderswo beschafft werden müssen.” Dabei geht es auch um die Entwicklung der PK-Renten.
Es ist richtig, dass die Pensionskassen-Renten für Männer im Durchschnitt seit 2015 von 2879 auf 2656 Franken und auch im Median abgenommen haben. Bewusst wird jedoch vom SGB nicht erwähnt, dass seit 2015 zur Finanzierung der Langlebigkeit und der Umverteilung zugunsten der kleinen Einkommen im BVG-Obligatorium die Umwandlungssätze im Überobligatorium von 6,25 auf 5,43 Prozent gekürzt wurden. Parallel dazu sind die Kapitalbezüge aus Pensionskassen der Männer im Mittel von rund 238’000 auf 333’000 Franken angestiegen. Die tieferen Renten sind somit nicht nur auf die Senkung des Umwandlungssatzes, sondern auf die höheren Barbezüge auf den vorhandenen Altersguthaben zurückzuführen. Aus höheren Kapitalbeständen resultieren höhere Renten. (…)
Die Politik spielt Roulette und hofft auf Einnahmen, die nicht zu erwarten sind. Denn eines ist klar: Gemäss jüngsten Berechnungen des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BVS) benötigt die AHV spätestens nach den Jahren 2030 weitere 0,9 zusätzliche Mehrwertsteuerprozente.
Gouverner c`est prévoir. Diesen Grundsatz kennen SP und Gewerkschaften offenbar nicht. Im Gegenteil: Die AHV soll es sich leisten, zusätzliche fünf Milliarden pro Jahr für eine 13. Rente auszugeben. Damit kämen mindestens 1,1 zusätzliche Mehrwertsteuerprozente hinzu, oder die AHV-Beiträge müssten um 0,8 Prozentpunkte erhöht werden.
OAK: Mitteilungsentwurf «Übertragung von 1e Vorsorgeguthaben»
inter-pension hat sich in der Anhörung zum Mitteilungsentwurf «Übertragung von Vorsorgeguthaben von einer Nicht-1e-Vorsorgeeinrichtung auf eine 1e-Vorsorgeeinrichtung» der OAK geäussert. Der Verband schreibt dazu:
Dass im Bereich der 1e-Vorsorgeeinrichtungen einige ungeklärte Fragen bestehen, ist unbestritten. Vieles ist, wie auch Sie festhalten, weder auf Gesetzes- noch auf Verordnungsstufe geregelt. Die OAK BV ist in ihrem Bestreben, für die Anwendung einer gesamtschweizerisch einheitlichen Praxis zu sorgen, grundsätzlich zu unterstützen. Dabei setzen wir jedoch voraus, dass ausschliesslich Fragen der Rechtsanwendung, eben Praxisfragen, durch die OAK BV geklärt werden sollen.
Die OAK BV hat bekanntlich nicht die Kompetenz, eigene (generell-abstrakte) Regeln zu erlassen, die Gesetzes- oder Verordnungscharakter haben. Der OAK BV steht es auch nicht zu, vom Gesetzes- oder Verordnungsgeber (bewusst oder unbewusst) geschaffene Lücken zu füllen. Leider trifft genau dies mit der vorliegenden Mitteilung zu.
Researchpapier: Anlagestrategien 2023
In einer Mitteilung zu ihrem Research-Papier “Performance 2023: Positive Anlageresultate für institutionelle Anleger” schreibt PPCmetrics:
Die positive Performance im vergangenen Jahr ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Aufgrund der hohen Renditen von Aktien entwickelter Länder verzeichneten Portfolios mit einem höheren Aktienanteil tendenziell eine höhere Performance. Eine Beimischung von Aktien aus Schwellenländern oder aber auch von kleinkapitalisierten Unternehmungen (Small Caps) führte hingegen nicht zu einer Mehrrendite.
Indexierte Entwicklung Anlagekategorien (31.12.2022 = 100)
Weiter wirkte sich das eingegangene Zinsrisiko, insbesondere durch einen hohen Anteil an CHF-Obligationen mit langen Laufzeiten, positiv auf die Anlageresultate aus. In CHF abgesicherte Obligationen in Fremdwährungen erzielten ebenfalls eine positive, aber im Vergleich zu CHF-Obligationen tiefere Per-formance.
Durch eine Beimischung von Schwellenländer-Anleihen konnte die Rendite gesteigert werden. Eine Währungsabsicherung hatte aufgrund der Aufwertung des CHF gegenüber sämtlichen Leitwährungen (trotz hoher Zinsdifferenz) einen positiven Effekt. Durch die Reduktion der Kreditspreads wurde das Eingehen von Kreditrisiken, vor allem bei Anleihen in Euro, bei Anleihen von Schuldnern mit tiefer Bonität sowie bei Unternehmensanleihen, mit einer Mehrrendite entschädigt.
Fachschule lanciert “DreisäulenKolumne”
Die Fachschule für Personalvorsorge lanciert neu die «DreisäulenKolumne». Ein profiliertes Autorenteam befasst sich darin mit aktuellen Vorsorgethemen in der Schweiz – mit dem Verständnis fürs grosse Ganze und dem Auge fürs entscheidende Detail. Kompetent und unterhaltsam. Die Autoren sind:
Claude Chatelain, Jahrgang 1953, beschäftigt sich seit gut 25 Jahren mit Vorsorgethemen. Zuerst als Wirtschaftsredaktor bei der Berner Zeitung, dann beim Blick, Cash, Beobachter und wieder bei der Berner Zeitung. Seit Anfang 2017 ist der studierte Ökonom freier Autor und wirkt unter anderem als Bundeshauskorrespondent von «Schweizer Personalvorsorge». Bis im Sommer 2023 verfasste er beim «SonntagsBlick» die Kolumne «Gopfried Stutz». Claude Chatelain ist in Bern aufgewachsen und lebt heute in Bolligen. Er ist Vater zweier erwachsener Kinder.
Sandra Willmeroth hat Politologie und Ökonomie studiert und war unter anderem als Redaktorin beim Tages-Anzeiger, Ressortleiterin bei der Handelszeitung und Chefredakteurin des Unternehmenskunden-Magazins der Axa Schweiz tätig. Heute arbeitet sie als freie Wirtschaftsjournalistin für verschiedene Auftraggebende, unter anderem für die NZZ am Sonntag und die Handelszeitung. Als Buchautorin hat Sandra Willmeroth unter anderem das Buch «Exgüsi, ein Knigge für Deutsche und Schweizer zur Vermeidung grober Missverständnisse» und zuletzt das Sachbuch «Kryptowährungen und der Dezentrale Finanzmarkt» geschrieben.
Beat Schmid ist Wirtschaftsjournalist und schreibt seit über 20 Jahren über Finanzthemen. Er arbeitete als Redaktor bei verschiedenen Schweizer Tages- und Wochenzeitungen. Er war Wirtschaftschef der «SonntagsZeitung» und stellvertretender Chefredaktor der «Schweiz am Wochenende» (CH Media). 2022 gründete er das Online-Medium Tippinpoint.
Mieterschutz verhindert Sanierungen und Neubauten
Die Basler Zeitung zeigt in einem weiteren Beitrag, was für Konsequenzen der über jede Vernunft hinaus betriebene Mieterschutz im Kanton Basel-Stadt hat. Auslöser ist ein Brief, den Oscar Elias, CEO des Bauunternehmens Stamm, an die Basler Regierung geschickt hat.
Er stelle fest, dass «Projekte im Sanierungs- und Umbaubereich im Kanton Basel-Stadt in den letzten Monaten stark eingebrochen sind». Zwei Drittel des Umsatzes mache Stamm Bau mit Sanierungen – mit Umbauten, die auf den Erhalt von Liegenschaften abzielen würden. Leider seien diese Leistungen beim Wohnraum von privaten und institutionellen Vermietern in Basel-Stadt «vollkommen zum Erliegen gekommen». Die Ursache dafür sei das Wohnschutzgesetz, das auf die Initiative «Ja zum echten Wohnschutz» des Basler Mieterverbands zurückgeht.
Auf der anderen Seite entstehe kaum neuer Wohnraum, weil die Investoren «Basel meiden oder sich vom Markt verabschieden», schreibt Elias. Sie würden versuchen, ihre Immobilien in Basel abzustossen und in anderen Kantonen zu investieren. Die Planungssicherheit sei nicht mehr gegeben. Projekte würden «unberechenbar und übermässig risikobehaftet». (…)
Jungparteien gegen 13. AHV-Rente
Eine Allianz aus vier bürgerlichen Jungparteien macht sich für ein Nein zur Initiative für eine 13. AHV-Rente stark. Die Initiative sei teuer, ungezielt und nicht generationengerecht. Das teilten Vertreter der Jungfreisinnigen, der Jungen SVP, der Jungen Mitte und der Jungen GLP am Montag in Bern mit. Nau schreibt dazu:
Die Allianz warnte vor hohen Folgekosten von mehreren Milliarden Franken pro Jahr. Eine Annahme der Initiative durch das Volk am 3. März 2024 würde dies mit sich bringen.
Erwerbstätige und Konsumenten müssten diese dann über höhere Lohnbeiträge und eine höhere Mehrwertsteuer bezahlen. Das führte die Allianz an der Medienkonferenz weiter aus.
Die ohnehin angespannte finanzielle Situation der AHV würde sich derweil weiter verschärfen. «Die Finanzierung der AHV ist schon heute arg in Gefahr. Die Initiative für eine 13. AHV-Rente wirkt hier wie ein Brandbeschleuniger», sagte Matthias Müller, Präsident der Schweizer Jungfreisinnigen.
Die Initiative begünstige zudem die finanziell bessergestellten Rentner, teilte die Allianz weiter mit. Wer heute bereits eine hohe Rente erziele, würde künftig einen höheren Zuschlag erhalten. Dies sei keine generationengerechte Politik, betonte Marc Rüdisüli, Präsident der Jungen Mitte Schweiz.
Eine Erhöhung der AHV-Renten für alle Pensionierten sei angesichts der finanziellen Lage der AHV gegenüber künftigen Generationen nicht verantwortungsvoll. So Rüdisüli weiter.
Anhaltend hohe Zustimmung zu 13. AHV-Rente
Der Tages-Anzeiger schreibt zu den neuen Umfrageergebnissen:
Noch nie ist es den Gewerkschaften gelungen, mit einer Volksinitiative den Sozialstaat auszubauen. Das könnte sich am 3. März ändern. Die Initiative für eine 13. AHV-Rente erzielt in der ersten Umfragewelle von «20 Minuten» und Tamedia eine Zustimmung von 71 Prozent. Ausser bei der FDP-Basis erzielt die Gewerkschaftsinitiative in allen Parteien Mehrheiten, namentlich auch bei der bürgerlichen SVP. 70 Prozent ihrer Wählerinnen und Wähler sagen Ja zu einer zusätzlichen Monatsrente. (…)
Ist eine Trendumkehr für die 13. AHV-Rente zu erwarten? Politologe Fabio Wasserfallen sagt: «Wie stark der Rückgang sein wird – und ob dieser vergleichbar wird wie damals –, werden wir erst in der zweiten Welle sehen.» Deren Ergebnisse sollen am 21. Februar vorliegen, elf Tage vor der Abstimmung.
Auffallend ist laut Wasserfallen bei der 13. AHV-Rente der tiefe Anteil an Unentschiedenen sowie «Eher ja»- und «Eher nein»-Antworten bereits in der ersten Welle. Das deute auf eine fortgeschrittene Meinungsbildung hin. (…)
Das Nein-Lager gibt sich trotz wuchtiger Ja-Mehrheit nicht geschlagen. «Wenn ich mir die Fragestellung der Umfrage anschaue, erstaunt mich das Resultat nicht: Wer ist schon gegen eine 13. AHV-Rente?», sagt Regine Sauter, Co-Präsidentin des bürgerlichen Gegenkomitees.
Eigentlich hätte die Frage so lauten sollen, sagt die FDP-Nationalrätin: «Wollen Sie höhere Lohnabzüge und eine um ein Prozent höhere Mehrwertsteuer in Kauf nehmen, damit auch Millionäre eine 13. AHV-Rente erhalten, die sie gar nicht benötigen?»
Private Equity-Anlagen für PKs
Wie populär die Anlageklasse Private Equity weltweit ist, zeigt die Grafik eindrücklich: Seit 2012 sind die verwalteten Vermögen in Private Equity von ca. 2.4 Billionen US-Dollar auf geschätzt über 9.1 Billion US-Dollar per 31.12.2022 gewachsen.
Die Handelszeitung hat einen Beitrag von zwei UBS-Mitarbeitern zum Thema “Wie kommen Schweizer PK’s schnell zu Private Equity?” publiziert. Sie schreiben:
Laut der Schweizer Pensionskassenstudie von Swisscanto lagen bei den Schweizer Pensionskassen die Anlagequoten im Private Equity Bereich mit durchschnittlich 1.7% deutlich niedriger als in Ländern wie beispielsweise USA und Kanada, haben sich in den letzten 10 Jahren jedoch stetig erhöht. Der Vergleichswert lag 2013 bei lediglich 0.7%. Vorsorgewerke mit relativ hohen Anteilen an illiquiden Anlagen haben im generell schwierigen Anlagejahr 2022 gemäß Studie überdurchschnittlich performt. Private Equity in schweizdomizilierte und vor ort operativ tätige Unternehmen ist seit 2022 gemäß BVV2 außerdem als eigene Anlageklasse aufgeführt. Deshalb dürfte sich dieser Trend unserer Einschätzung nach weiter fortsetzen.
Die AHV-Umverteilungsmaschine
Hansueli Schöchli, zurück aus Brüssel, kann angesichts der 13. AHV-Renten-Initiative des SGB in der NZZ wieder aus dem Vollen schöpfen. Unter den Titel “Wie die Umverteilungsmaschine AHV funktioniert – das unbequeme Geheimnis des Sozialwerks” schreibt er:
Die AHV ist eine riesige Umverteilungsmaschine. Die Umverteilungen sind angesichts der Komplexität der Finanzströme schwer zu durchschauen. Das System ist überdies anfällig auf demografische Veränderungen: Die heutigen Erwerbstätigen zahlen für die heutigen Rentner, und die Erwerbstätigen von morgen sollen die Rentner von morgen finanzieren. Das funktioniert gut, solange die Erwerbsbevölkerung im Verhältnis zur Rentnerbevölkerung genügend gross ist und die Reallöhne deutlich wachsen. Diese Bedingungen trafen nach der Gründung der AHV 1948 lange zu.