Nach der Übernahme der CS baut die UBS jetzt vermehrt Personal ab. Die UBS ist nicht die einzige Bank, welche die Belegschaft verringert. Grosszügige PK-Entschädigungen werden von der Firma getragen. Der Sonntags-Blick schreibt:
Das RAV Meilen ist zuständig für die ganze Goldküste von Zollikon bis Stäfa – eine Region mit einer hohen Dichte an Bankangestellten.
Hier wohnen auch die Spitzenmanager der UBS: Schweiz-Chefin Sabine Keller-Busse (62) oder der heute mehrheitlich in Hongkong lebende Co-Chef der Vermögensverwaltung, Iqbal Khan (49). Auch ehemalige Spitzenmanager der untergegangenen Credit Suisse wie Axel Lehmann (66), Ueli Körner (62) oder Urs Rohner (65) residieren in Villen über dem rechten Zürichseeufer.
Zwei Jahre nach der Megafusion von UBS und CS sind Tausende Arbeitsplätze in der Schweiz verschwunden. «Es ist brutal zu sehen, wie ein ehemaliger Kollege nach dem anderen die Bank verlässt und sich beim RAV anmelden muss», sagt ein ehemaliger CS-Angestellter, der heute eine Festanstellung bei der UBS gefunden hat. (…)
Für Angestellte im Finanzsektor wird es schwieriger, wieder eine Stelle zu finden. Das liegt nicht nur an der UBS, auch andere Banken bauen Stellen ab, zum Beispiel die Privatbank Julius Bär, die rund 400 Stellen streicht.
Dass es schwieriger wird, merkt auch Natalia Ferrara (42). Die Vizepräsidentin des Schweizerischen Bankpersonalverbands (SBPV) verfolgt die Entwicklung bei den Banken genau. Ihr Verband begleitet den Stellenabbau bei der UBS eng und sass bei der Ausarbeitung des Sozialplans mit am Tisch.
Die Bank lässt sich die Frühpensionierung etwas kosten. Die Kosten werden nicht von der Pensionskasse, sondern von der Bank getragen. Auch die langen Kündigungsfristen von bis zu zwölf Monaten schlagen zu Buche. Trotzdem finden nicht alle Gekündigten in dieser Zeit eine neue Stelle.
Einige, vor allem hoch bezahlte Spezialisten mit vielen Jahren Berufserfahrung, lassen sich mit der Suche viel Zeit. Sie beziehen hohe Löhne und lassen sich nicht mehr so einfach herumschieben. Ihr Interesse an einem schlechter bezahlten Job innerhalb der Bank ist gering. Sie sagen sich, die UBS soll einmal zahlen. Laut einer Auskunftsperson lassen sie es darauf ankommen und gehen zum RAV, wo sie in der Regel zum Spitzensatz Arbeitslosengelder beziehen können.
Wie viele Mitarbeitende derzeit beim RAV landen, gibt die UBS nicht bekannt. «Wir werden den integrationsbedingten Stellenabbau in der Schweiz und weltweit so gering wie möglich halten», schreibt ein Sprecher. Der Stellenabbau werde sich über mehrere Jahre erstrecken und hauptsächlich über natürliche Fluktuation, Frühpensionierungen, interne Mobilität und die Internalisierung externer Funktionen erfolgen.