
OAK: Anhörung zu Weisungsentwurf
Die OAK hat den Weisungsentwurf «Anforderungen für die Übertragung von Vorsorgeguthaben und von kollektiven Mitteln von einer Nicht-1e-Vorsorgeeinrichtung auf eine 1e-Vorsorgeeinrichtung» (Frist: 02.12.2024) in die Anhörung gegeben.
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
(BFS) Die erwerbstätige Bevölkerung der Schweiz ist zwischen 1970 und 2023 kräftig gewachsen: von 2,843 auf 4,848 Millionen Personen. Im gleichen Zeitraum hat sich der Anteil der Frauen auf dem Arbeitsmarkt von 33,9% auf 46,7% und jener der ausländischen Arbeitskräfte von 19,2% auf 27,5% erhöht.
Ebenfalls an Bedeutung gewonnen hat die Teilzeiterwerbstätigkeit: 1970 hatten lediglich 12,7% aller Erwerbstätigen ein Teilzeitpensum, 2023 waren es 37,6%. Zudem sind sowohl die Geschlechter als auch die schweizerischen und ausländischen Arbeitskräfte in den Berufshauptgruppen gleichmässiger vertreten. Dies sind einige Ergebnisse der Publikation «Die Entwicklung der erwerbstätigen Bevölkerung in den letzten 50 Jahren: Demografie, Arbeitszeit und Berufe».
Jeder Siebte hat 2023 die Stelle gewechselt
(BFS) In der Schweiz haben zwischen 2022 und 2023 insgesamt 14,7% der erwerbstätigen Personen ihren Arbeitsplatz gewechselt. Besonders ausgeprägt ist die Mobilität bei den Jungen und bei den Personen ohne Kinder. Durch den Stellenwechsel erhöhte sich bei 15,1% der Erwerbstätigen der Beschäftigungsgrad und bei 38,1% der Arbeitnehmenden der Lohn.
Erwerbstätige zwischen 25 und 64 Jahren, die zwischen 2022 und 2023 ihren Arbeitsplatz gewechselt haben, hatten vor ihrem Austritt durchschnittlich 5,6 Jahre im gleichen Betrieb gearbeitet. Frauen wechseln ihren Arbeitsplatz schneller als Männer (5,2 gegenüber 5,9 Jahre).
Zwischen 2022 und 2023 orientierten sich 34,5% der Stellenwechselnden beruflich neu (anderer Beruf gemäss Berufsgruppen der Schweizer Berufsnomenklatur CH-ISCO). Oft gehen Stellenwechsel zudem mit veränderten Arbeitsbedingungen einher, insbesondere mit einer Erhöhung des Beschäftigungsgrads und einem Lohnanstieg.
Bei 15,1% der Stellenwechselnden veränderte sich der Beschäftigungsgrad nach dem Wechsel um mindestens 10 Stellenprozente und 38,1% der Arbeitnehmenden erhielten in der neuen Funktion mindestens 10% mehr Lohn (bei gleichem Beschäftigungsgrad).
Telearbeit scheint dagegen kein Argument für den Stellenwechsel zu sein (Anteil der Erwerbstätigen, die zumindest gelegentlich Telearbeit leisten: in der früheren Stelle 41,4%; in der neuen Stelle 41,8%).
«Jede Dienstleistung hat einen Preis»
Im Interview mit der Handelszeitung äussert sich Adrian Schatzmann, CEO der Amas, über die Kosten der Vermögensverwaltung in der beruflichen Vorsorge und über die Leistungen des dritten Beitragszahlers. Auszüge:
Könnte man mit dem vermehrten Einsatz von passiven Anlageinstrumenten, die deutlich günstiger sind als die aktive Vermögensanlage, mehr Kosten sparen?
Passive Instrumente werden in der Gesamtallokation der Pensionskassengelder bereits breit eingesetzt. Es gibt aber gewisse Vermögensklassen, die sich nicht passiv abbilden lassen wie beispielsweise Privatmarktanlagen oder Immobilien. Das sind aber wichtige Bestandteile einer Vermögensallokation, die zwar mehr kosten, aber über die letzten zehn Jahre einen erheblichen Mehrwert gebracht haben.
Gerade in diesen Anlageklassen fallen häufig Performance Fees an, die, wenn die Rendite eines Fonds eine bestimmte Marke überschritten hat, bis zu 20 Prozent auf dem Gewinn betragen können. Das erscheint sehr hoch.
Ich bin ein grosser Anhänger von Performance Fees, weil sie die Anreize so setzen, dass am Schluss der Investor maximal profitiert. Die Interessen der Assetmanager und der Kundschaft sind hier aligniert: Sie sitzen an der gleichen Seite des Tischs. Ein Private-Equity-Manager nimmt teilweise auch ein Ertragsrisiko auf sich, ohne die Kosten eins zu eins weiterzugeben. Dafür partizipiert er auch am Erfolg, wenn sich dieser einstellt. In den Jahren 2022 und 2023 waren die Performance Fees in dieser Anlageklasse deutlich tiefer, weil es im Private-Equity-Markt aufgrund der gestiegenen Zinsen zu einem Exitstau kam. Das schlägt sich sofort in den gesamten Vermögensverwaltungskosten nieder.
«Der Chefbeamte fällt weich»
Stéphane Rossini vom Bundesamt für Sozialversicherungen tritt zurück – darf aber noch acht Monate bleiben. Über die undurchschaubare Rücktrittskultur bei Berner Chefposten schreibt Mario Stäuble im Tages-Anzeiger.
MoreDer 61-Jährige fällt weich. Er bleibt noch acht Monate im Amt, bis Ende Juni 2025. Und Elisabeth Baume-Schneider gibt ihrem SP-Parteikollegen ein Abschiedslob mit: Rossini habe «wichtige Reformen realisiert» und mit seiner Arbeit einen «grossen Beitrag» zur Sicherung der Sozialwerke geleistet.
Die Art und Weise der Trennung ist typisch für Berner Chefbeamte: viele Monate Austrittsfrist, wenig ehrliche Kommunikation. Konflikte werden offiziell heruntergespielt oder ganz totgeschwiegen. Stattdessen gibt es freundliche Worte auf den Weg. (…)
In der Schweiz gebe es keine gut entwickelte Fehlerkultur, kritisiert Dominik Schaller. Der langjährige Headhunter leitet das Schweizer Büro der Unternehmens- und Personalberatung Egon Zehnder, er hat schon viele Spitzenkräfte bei Personalwechseln beraten. «Hinstehen und einen Fehler eingestehen, wie das zum Beispiel US-Firmen offensiv einfordern, ist bei uns noch immer wenig populär.»
Die UBS im PK-Geschäft gefordert
Die um die CS erweiterte UBS sieht sich im Geschäft mit den Pensionskassen einigen Herausforderungen ausgesetzt. Dazu gehören die Mandate und Fonds für institutionelle Anleger. Holger Alich schreibt in der Handelszeitung:
MoreEine der heikelsten Integrationsübungen aber läuft derzeit in einer Sparte, die selten im Blickpunkt steht: dem Assetmanagement. Das ist das Geschäft mit Publikumsfonds und Mandaten für Profikunden wie Pensionskassen und Versicherungen.
«Im Assetmanagement ergibt eins und eins niemals zwei», sagt ein ranghoher Bankmanager. Denn besonders heikel sind Doppelungen, sprich, wenn die Fusionspartner UBS und Credit Suisse Produkte mit dem gleichen Anlageuniversum anbieten.
Dabei gibt es Unterschiede: Publikumsfonds mit vergleichbarem Anlageschwerpunkt kann die UBS zusammenlegen oder umbenennen – so geschehen zum Beispiel bei den Strategiefonds beider Banken. «Doch bei Mandaten für institutionelle Kunden geht das nicht», sagt die Auskunftsperson.
Rücktritt Rossini jetzt offiziell
Der Bundesrat hat den Rücktritt von Stéphane Rossini, Direktor des BSV, offiziell bestätigt. In der Medienmitteilung heisst es:
Stéphane Rossini hat sich entschieden, das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) Ende Juni 2025 zu verlassen. Er will sich nach seinem Rücktritt in einem Teilzeitpensum neuen beruflichen Tätigkeiten widmen. Rossini wurde 2019 vom Bundesrat als BSV-Direktor ernannt. (…)
Der Rücktritt von Stéphane Rossini erfolgt per Ende Juni 2025. Damit ist die Amtsführung bis auf Weiteres sichergestellt und eine Übergabe der Geschäfte an seine Nachfolgerin resp. seinen Nachfolger möglich. Die Stelle wird ausgeschrieben.
Botschaft zu AHV-Witwen und -Witwerrenten
Der Bundesrat will die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen bei den AHV-Hinterlassenenrenten beseitigen und das System an die gesellschaftliche Entwicklung anpassen.
An seiner Sitzung vom 23. Oktober 2024 hat er die Ergebnisse der Vernehmlassung zur Änderung des Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVG) zur Kenntnis genommen und die Botschaft zuhanden des Parlaments verabschiedet.
Die Vorlage sieht unter anderem vor, dass der hinterlassene Elternteil bis zum vollendeten 25. Altersjahr des jüngsten Kindes eine Hinterlassenenrente erhält, unabhängig vom Zivilstand der Eltern.
Die laufenden Renten von über 55-jährigen Witwen und Witwern sowie jene für über 50-jährige Bezügerinnen und Bezüger von Ergänzungsleistungen werden weiter ausgerichtet. Bei jüngeren Personen bleibt der Anspruch noch zwei Jahre bestehen. Die Vorlage geht auch auf den Finanzierungsbedarf der AHV und den Auftrag zur Sanierung der Bundesfinanzen ein.
Mitteilung Bundesrat / Botschaft / NZZ /
FR
Profond: Vorsorgewissen spielerisch vermitteln
Mit Profond Insider hat die Vorsorgeeinrichtung Profond eine Plattform geschaffen, die das Thema 2. Säule spielerisch und zugänglich vermittelt.
HZ Insurance / Video /
Steuern: Bund weist Vorwürfe zurück
Die Steuerpläne des Bunds für den Kapitalbezug und 3a haben grosse Wellen geworfen. Dort versteht man die Aufregung nicht ganz. In Watson steht dazu:
MoreAufgrund dieser Faktenlage versteht man in Bundesbern die Aufregung über die geplante Gesetzesänderung nicht. Pascal Hollenstein, Leiter Kommunikation des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD), sagt zu watson:
«Ich habe die Schlagzeilen grenzwertig gefunden, weil ausgeblendet wird, welche steuerlichen Vorteile Einzahlungen gerade in die dritte Säule bringen.» Hollenstein erklärt auch, dass es sich nicht um «Karin Keller-Sutters Angriff auf den Mittelstand und die Grossverdiener» handle.
Vita Rentenrechner
Mit TranspaRente will Vita die breite Bevölkerung auf mögliche Vorsorgelücken sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Die Vita schreibt dazu in der Handelszeitung:
Die berufliche Vorsorge bietet bereits heute Gestaltungsspielräume, doch nur wenige kennen sie. Als eine der bedeutendsten teilautonomen Sammelstiftungen in der Schweiz engagiert sich die Sammelstiftung Vita für eine faire berufliche Vorsorge für alle Generationen.
Mit zwei Web-Apps ermöglicht die Sammelstiftung Privatpersonen und Unternehmen intuitiv, spielerisch und in weniger als 10 Minuten Vorsorgelücken und Handlungsoptionen zu erkennen.
Der Rentenrechner «TranspaRente» richtet sich an Privatpersonen und gibt einen umfassenden Überblick über die künftige Rente, und zwar über alle drei Säulen hinweg. Mit dem Pensionskassen-Check können Unternehmen schnell und effizient die Aktualität ihrer Vorsorgelösung überprüfen und erhalten umgehend ko nkrete Handlungsempfehlungen.
Gleiche Besteuerung von Kapital und Rente ist sinnvoll
Michael Ferber kommentiert in der NZZ die Pläne des Bundesrats, die steuerlichen Vorteile des Kapitalbezugs in der 2. und der Säule 3a zu beseitigen. Was bei 3a abzulehnen sei, sei beim Kapitalbezug sinnvoll.
MoreMit Blick allein auf die zweite Säule erscheint es sinnvoll, Renten- und Kapitalbezüge aus der Pensionskasse gleich zu besteuern. Doch der Vorschlag des Bundesrats hat viel zu grosse Kollateralschäden.
Die dringend nötige private Vorsorge in der dritten Säule würde durch eine solche steuerliche Änderung massiv beeinträchtigt.
Was die Pensionskassen angeht, haben sich Versicherte in den vergangenen Jahren immer häufiger dafür entschieden, sich das Vermögen aus der Pensionskasse auszahlen zu lassen. Viele verschmähten eine lebenslange Rente, obwohl dies für sie wohl der bessere Entscheid gewesen wäre.
Kostenvergleich der 3a-Vorsorgeapps
Der Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die Kosten von digitalen Vorsorgelösungen der Säule 3a untersucht. Das Ergebnis: Vorsorge-Apps sind meist deutlich günstiger als klassische Vorsorgefonds.
Die Gesamtkosten der Vorsorge-Apps liegen zwischen minimal 0.13 Prozent und maximal 1.2 Prozent pro Jahr. «Im Vergleich zu klassischen Vorsorgefonds sind viele digitale Vorsorgeangebote deutlich günstiger», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.
Klassische Vorsorgefonds kosten im Durchschnitt mehr als 1 Prozent pro Jahr. Allerdings gibt es einzelne Vorsorgefonds, die ähnlich günstig oder sogar noch günstiger sein können als einige Vorsorge-Apps. Vergleichen lohnt sich deshalb.
BSV-Direktor Rossini verlässt das Amt
Fabian Schäfer schreibt in der NZZ: «Elf Wochen nach der milliardenschweren AHV-Panne folgt der Rücktritt: Stéphane Rossini verlässt das Bundesamt für Sozialversicherungen. Er hat seine Chefin Elisabeth Baume-Schneider in eine schwierige Lage gebracht.»
MoreNun, keine drei Monate später, folgt Rossinis Rücktritt. Wie mehrere gut informierte Quellen bestätigen, wird sein Abgang am Mittwoch Thema in der Bundesratssitzung sein.
Gemäss bisherigen Informationen ist vorgesehen, die Sache in der offiziellen Kommunikation als freiwilligen Rücktritt darzustellen.
Rossini soll den Chefposten auch nicht sofort räumen, sondern bis im Sommer 2025 im Amt bleiben, bevor er als dannzumal 62-Jähriger aus dem Bundesdienst scheidet. Die zuständige Innenministerin, SP-Bundesrätin Baume-Schneider, will die Stelle im ersten Halbjahr 2025 neu besetzt haben.
Swissair-PK mit 18 Monatsrenten
Kürzlich hat die Handelszeitung über die glücklichen Rentner bei der Swissair-PK geschrieben. Auch im laufenden Jahr haben sie Anlass zu Freude mit 18 Monatsrenten. Weniger glücklich sind die ehemaligen Mitarbeiter der Swissair-Tochterfirmen. Stefan Barmettler schreibt:
Wieder geht ein warmer Geldregen auf die Rentnerinnen und Rentner nieder, die einst bei der nationalen Prestige-Airline Swissair angestellt waren. Möglich machts die Allgemeine Pensionskasse APK, die im Geld schwimmt. Dank der APK werden den Ex-Swissairlern 2024 nicht wie üblich zwölf Monatsrenten ausbezahlt, sondern einige mehr.
Das ist einem Schreiben von APK-Präsident Peter Ramel zu entnehmen, das er vor wenigen Tagen den 2600 Rentenbeziehenden zuschickte: «Wir freuen uns, dass die APK mit der Oktober-Rente Ihnen nochmals eine dreifache Zusatzzahlung entrichten kann.»
MoreBereits in der ersten Jahreshälfte waren den Rentenberechtigten der APK drei Sonderrenten ausbezahlt worden. Damit erhalten sie dieses Jahr total 18 Monatsrenten. Bereits im Januar waren sämtliche Renten um 5 Prozent angehoben worden. Bei einer mittleren PK-Rente von 36’000 Franken gibts also 18’000 Franken obendrauf – mehr, als viele einst als aktive Mitarbeitende heimtrugen.