In einem Interview mit Cash geht Veronica Weisser, Vorsorgespezialistin der UBS, auf die Vor- und Nachteile der Säule 3a ein und vergleicht sie mit dem freien Anlegen.
Nun hören wir bei cash.ch aber immer wieder von Leserinnen und Lesern, die vorschlagen, ganz auf die Säule 3a zu verzichten von Anfang an frei anzulegen. Dies bringe mehr Rendite. Punkto Aktienentwicklungen haben diese Stimmen ein Punkt, oder nicht?
In ganz spezifischen Fällen bin ich damit einverstanden. Eine jüngere Person, mit langem Anlagehorizont, hohem Einkommen – und dadurch einer höheren Risikofähigkeit – und mit Wohnsitz an einem Ort mit tiefen Einkommensteuern, hat tendenziell nur einen tiefen Steuervorteil und gleichzeitig attraktive alternative Anlagemöglichkeiten ausserhalb der Säule 3a. Aber diese konkrete Situation ist relativ selten.
Der Vorteil wäre aber zunächst, ganz frei anlegen zu können.
Die Möglichkeiten, in der Säule 3a anzulegen, sind inzwischen vielfältig. Was nicht möglich ist, sind Infrastrukturanlagen oder Privatmarktanlagen, die eine so genannte Illiquiditätsprämie erlauben. Dies ist im Moment vom Gesetzgeber auch nicht vorgesehen. Bei Aktienanlagen ist im 3a-Bereich aber fast alles möglich. Der Unterschied zwischen freiem Anlegen und Anlegen in der Säule 3a ist natürlich, dass beim Bezug der Säule 3a mit Wertschriften nicht nur die Dividenden, sondern auch die Erträge aus Aktienanlagen besteuert werden. Beim freien Anlegen werden nur Dividenden, und zwar mit 35 Prozent, besteuert.
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