
Höhere Kapitalbezugssteuer hätte weitreichende Folgen
«Wird die Kapitalbezugssteuer erhöht, so wird dies das Verhalten von Versicherten und Pensionskassen verändern. Positiv oder negativ», schreiben Dennis Clement und Andreas Haller von Aon in HZ Insurance. Ihre Schlussfolgerung:
Die geplante Anpassung der Besteuerung von Kapitalbezügen könnte die Rentenlandschaft in der Schweiz nachhaltig verändern. Während der Bund versucht, steuerliche Privilegien abzubauen und Einnahmeverluste zu minimieren, werden Pensionskassen mit steigenden Rentenverpflichtungen konfrontiert sein.
Für Versicherte bedeutet dies, dass sie ihre Vorsorgestrategie neu überdenken müssen – insbesondere mit Blick auf die steuerlichen Auswirkungen ihrer Entscheidungen.
Da die Reform keine Übergangslösung anwendet, bedeutet dies, dass die Versicherten ihre aktuelle Pensionierungsplanung nochmals überprüfen und gegebenenfalls anpassen müssen. Die Reform könnte somit nicht nur das Verhalten der Versicherten, sondern auch die Struktur der Pensionskassen langfristig beeinflussen.
Starker Jahresauftakt, unsichere Aussichten
Im 1. Quartal 2025 verzeichneten die Schweizer Pensionsverpflichtungen in den Unternehmensbilanzen einen signifikanten Rückgang, obwohl sich die Vermögenswerte zum Quartalsende hin abschwächten. Einem starken Anstieg des Diskontierungssatzes stand nur ein geringfügiger Rückgang der Vermögenswerte gegenüber, so dass der WTW-Pension Index seit Anfang Jahr um 4,7% stieg.
Aufgrund der globalen Spannungen werden die Aussichten komplexer, daher empfehlen die Branchenexperten eine sorgfältige Überwachung der Entwicklungen und einen proaktiven, flexiblen Ansatz.
Wohnungsnot und wenig Aussicht auf Besserung
Leerstandsquote für ausgewählte Gemeindetypen
Marc Leutenegger geht auf swissinfo den Fragen rund um die Wohnungsknappheit, der geringen Bautätigkeit und der hohen Zuwanderung nach. Wie prekär ist die Lage und woran entscheidet sich die Zukunft? Er schreibt:
MoreIn der Schweiz betrug die Leerstandsquote zuletzt 1,08 Prozent. Damit gab es über das ganze Land betrachtet knapp keine Wohnungsnot, sondern nur eine Knappheit, sofern man dem Bundesamt für Wohnungswesen folgt, das einen Leerstand von weniger als ein Prozent als Wohnungsnot definiert.
Im internationalen Vergleich aber fällt die Schweiz ab. So lag sie in einer Untersuchung der OECDExterner Link vor zwei Jahren zusammen mit Schweden abgeschlagen am Ende der Leerstandstabelle.
Während sich die Situation in Schweden leicht entspannt hat – mit aktuell 1,3 Prozent LeerstandExterner Link – hat sie sich in der Schweiz weiter zugespitzt. An allen zentralen Lagen liegt die Leerstandsquote deutlich unter einem Prozent.
Kursverluste: PKs bleiben gelassen
Stephan Skaanes von PPCmetrics kommentiert bei Radio SRF die Situation der Pensionskassen angesichts der von den USA angedrohten hohen Zölle und der dadurch ausgelösten Kursverluste. Er rechnet mit einem durchschnittlichen Deckungsgradrückgang von rund 5 Prozentpunkten, was angesichts der guten Finanzierungssituation kein Grund für Beunruhigung sei. Sorgen bereiten ihm hingegen die Aussichten auf mögliche neue Negativzinsen.
Tiefe Zinsen beflügeln «Infrastruktur»
Infrastruktur ist innerhalb der Privatmarktanlagen im Mainstream angekommen. Einige Faktoren, wie zum Beispiel die tiefen Zinsen, haben für Rückenwind in der Anlageklasse gesorgt und beflügeln sie weiter, schreibt Peter Bezak, Ökonom und Anlageexperte bei Zurich Invest, auf Finews.
MoreDie Anlageklasse Infrastruktur spielt über 2025 hinaus eine bedeutende Rolle. Zur Modernisierung der bestehenden Infrastruktur sowie zur Digitalisierung und zur Schaffung von Infrastrukturen für erneuerbare Energien wird erhebliches Kapital benötigt. In den Sektoren Versorgung, Kommunikation, Transport und soziale Infrastruktur gibt es ebenfalls Investitionsbedarf.
Darüber hinaus sind auch eng mit der künstlichen Intelligenz verbundene Infrastrukturanlagen wie Rechenzentren und deren Energieversorgung auf Kapitalmittel angewiesen.
Viele Infrastrukturfonds konzentrieren sich auf langfristige, nachhaltige Ziele wie erneuerbare Energie. Weltweit werden Investitionsanreize zum Ausbau der Infrastruktur diskutiert.
Weniger Geburten, steigende Lebenserwartung
Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz erreichte per 31. Dezember 2024 mit 9 048 900 Einwohnerinnen und Einwohnern einen neuen Höchststand. Die Geburtenhäufigkeit ging im dritten Jahr in Folge zurück. Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau fiel auf den tiefsten je gemessenen Wert. Die Anzahl Todesfälle blieb stabil und die Lebenserwartung stieg weiter an. Während die Einwanderung gegenüber dem Rekordjahr 2023 markant zurückging, wurde bei den Auswanderungen ein Plus registriert.
2024 wurden in der Schweiz 78'000 Lebendgeburten gemeldet. Das sind 2000 bzw. 2,5% weniger als 2023. Die Geburtenzahl verringerte sich damit das dritte Jahr in Folge, allerdings weniger stark als im Vorjahr: Zwischen 2022 und 2023 wurde ein Geburtenrückgang von -2,8% (-2300 Geburten) registriert. Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau sank von 1,33 im Jahr 2023 auf 1,28 im Jahr 2024 (provisorische Zahl). Dies ist der tiefste je in der Schweiz verzeichnete Wert.
Im Verhältnis zur Bevölkerung lag die Geburtenzahl im Jahr 2024 ebenfalls unter jener der letzten Jahre (8,7 Geburten pro 1000 Einwohner/-innen im Jahr 2024, verglichen mit 9,0 im Jahr 2023 und 9,4 im Jahr 2022). In nahezu allen Kantonen gab es 2024 weniger Geburten als im Vorjahr, mit Ausnahme der Kantone Wallis und Basel-Landschaft, in denen die Geburtenzahl gemäss den provisorischen Zahlen leicht stieg (+0,9% bzw. +0,1%).
Die hohe Anzahl Todesfälle ist im Wesentlichen auf die Bevölkerungsalterung zurückführen; 88% der Todesfälle betrafen Personen ab 65 Jahren. Die Lebenserwartung bei Geburt stieg 2024 weiter an und erreichte bei den Frauen 86,0 Jahre (2023: 85,8) und bei den Männern 82,5 Jahre (2023: 82,2). Eine ähnliche Entwicklung war bei der Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren zu beobachten, die sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern zulegte (+0,2 Jahre auf 23,0 bzw. +0,2 Jahre auf 20,5; provisorische Zahlen).
«Den Tank nicht leer fahren»
Eine übermütige Ausschüttungspolitik freut die Versicherten, birgt aber auch Gefahren. Nicht alle Aktienjahre sind so gut wie 2024, mahnt Werner Rutsch von der Axa in HZ Insurance.
Die erheblichen Unterschiede in der Verzinsung des Vorsorgekapitals führen zu einer zunehmenden Kluft zwischen finanzstarken und finanziell schwächeren Kassen. Versicherte beobachten zunehmend, welche Zinssätze andere Kassen bieten, und stellen kritische Fragen.
Solche Diskussionen erzeugen Druck auf die Geschäftsleitungen von Unternehmen, die Wahl ihrer Vorsorgelösung zu überdenken. Vor allem in Branchen mit vielen Kleinbetrieben könnte dies mittelfristig zu einem stärkeren Wettbewerb zwischen den Vorsorgeeinrichtung führen. Die Auswahl der richtigen Pensionskasse wird immer mehr zu einer strategischen Entscheidung.
Langfristige Stabilität bedeutet, sich nicht von kurzfristigen Erfolgen blenden zu lassen. Eine allzu übermütige Ausschüttungspolitik birgt Risiken, denn es werden auch wieder schlechte Aktienjahre auftreten. Solide Reserven sind essenziell, um finanzielle Schwächen zu vermeiden – ähnlich, wie es beim Autofahren ratsam ist, den Benzintank nicht bis zum Äussersten leer zu fahren.
Zinsen Richtung Süd
Die NZZ schreibt zum Thema Zinsentwicklung:
MoreDie Zinsen in der Schweiz zeigen derzeit nur in eine Richtung: nach unten. Während Saron-Hypotheken schon seit einiger Zeit mit tiefen Konditionen locken, geraten nun auch die Festhypotheken in Bewegung. Ursache ist eine Kombination aus globaler Unsicherheit und getrübten Konjunkturerwartungen.
Hinzu kommt eine bemerkenswerte Entwicklung am Kapitalmarkt: So ist zum Beispiel der sogenannte Zwei-Jahres-Swapsatz in den letzten Tagen zeitweise in den negativen Bereich gerutscht (siehe Grafik). Die Swap-Zinssätze sind ein wichtiger Indikator für die Zinserwartungen am Markt und illustrieren, zu welchen Konditionen sich zum Beispiel Banken untereinander Kapital ausleihen.
Auswirkungen der US-Handelspolitik auf globale Märkte
Die von US-Präsident Trump verhängten Strafzölle lösen auf den globalen Finanzmärkten grosse Unsicherheiten aus und führten auch heute weltweit zu grossen Verlusten auf den Aktienmärkten. Die unter abrufbare Präsentation von PPCmetrics ordnet die Entwicklung der letzten Tage aus Sicht von institutionellen Investoren ein.
«Man wähnt sich im falschen Film»
Hansueli Schöchli ärgert sich – zu Recht – über die Träumereien in der Schweizer Sozialpolitik.
MoreMan wähnt sich im falschen Film. In Europa wütet Krieg, die EU ist in der Krise, der Konflikt mit den Diktaturen bremst die Wirtschaft, Europas Verteidigung wird massiv teurer, die Trump-Zollmauer kann eine Rezession auslösen – und die Schweizer verpulvern Milliarden für Luxusprojekte.
So brachte die vergangene Woche nicht nur den Trump-Zollschock, sondern in der Schweiz auch den AHV-Schock. Die Sozialkommission des Ständerats schlägt vor, zur AHV-Finanzierung die Mehrwertsteuer um bis zu einem Prozentpunkt und die Lohnabzüge um bis zu 0,8 Prozentpunkte zu erhöhen.Zudem soll auch aus der allgemeinen Bundeskasse noch mehr Geld in die AHV fliessen. Alles zusammen macht ab 2030 etwa 8 bis 9 Milliarden Franken pro Jahr aus. Erhöhung des Rentenalters zur Kosteneindämmung? – Fehlanzeige.
Chancen und Hindernisse bei Venture Capital
Trotz Innovationskraft zögern Pensionskassen bei Venture-Capital-Investitionen. Dabei bietet diese Anlageklasse grosses Potenzial, meint Max Meister in Bilanz. Er schreibt:
MoreWarum hinkt gerade die Schweiz als einer der wichtigsten Finanzplätze weltweit – mit immerhin dem dritthöchsten institutionellen Vermögen in Europa – im internationalen Vergleich hinterher? In den USA und zunehmend in Europa tätigen institutionelle Anleger verstärkt Investitionen in den Bereich Venture Capital (VC); Schweizer Pensionskassen halten sich in dieser Anlageklasse aktuell noch auffallend zurück.(…)
Schweizer Pensionslassen dürfen seit Anfang 2022 bis zu fünf Prozent in den Bereich Venture Capital investieren. Dies verbirgt sich hinter der «Quote für Anlagen in nichtbörsennotierte Schweizer Unternehmensbeteiligungen». 2023 haben nicht einmal 100 der über 1300 Schweizer Pensionskassen in diese Anlagekategorie investiert, und dies nur mit mässigem Appetit: Nur 0,02 Prozent der Schweizer Pensionskassenvermögen werden im VC-Bereich angelegt. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Gründen für diese Zurückhaltung, die die Entscheider bei institutionellen Investoren stets anführen.
SGK-S verlangt Gesamtkonzept für die Finanzierung neuer AHV-Leistungen
Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats (SGK-S) schlägt vor, die 13..AHV-Rente und eine mögliche Aufhebung oder Erhöhung des Ehepaarplafonds mit einem Gesamtkonzept zu finanzieren. Dieses Konzept basiert auf einer Erhöhung der Lohnbeiträge und der Mehrwertsteuer in zwei Schritten, um die finanzielle Stabilität der AHV bis zur nächsten umfassenden Reform zu gewährleisten. Der Beitrag des Bundes zur AHV wird nicht gekürzt.
Sozialpartnerschaft in den Sammelstiftungen
Die berufliche Vorsorge in der Schweiz beruht auf Sozialpartnerschaft. Gerade bei Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen wird aus diversen Kreisen immer wieder die Frage aufgeworfen, ob die Partnerschaft zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden in der Praxis wirklich funktioniere. Nico Fiore, Geschäftsführer von inter-pension, schreibt dazu unter «Standpunkt» in CHSS:
MoreWährend in unternehmenseigenen Pensionskassen die Interessen meist homogener sind, müssen sich Arbeitnehmervertretungen in Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen mit einer breiten Palette an Bedürfnissen und Anforderungen auseinandersetzen. Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen sind Vorsorgeeinrichtungen, denen mehrere wirtschaftlich voneinander unabhängige Arbeitgeber angeschlossen sind. Gemeinschaftseinrichtungen bilden im Gegensatz zu Sammeleinrichtungen eine Solidargemeinschaft.
Diese Vielfalt mag als Herausforderung erscheinen, bringt aber auch Vorteile mit sich. Die Diskussionen sind offener, da die Arbeitnehmenden nicht mit direkten Vorgesetzten verhandeln müssen, was eine sachlichere und objektivere Entscheidungsfindung ermöglicht. Gleichzeitig beeinflussen unterschiedliche Branchen, Erfahrungen und Schwerpunkte die Entscheide auf neue Art und Weise und fördern innovative Lösungen.
Premiers mois de présidence Trump: quels effets ?
Pittet a le plaisir de vous faire parvenir la dernière édition de sa lettre d’information Invest 360, destinée aux investisseurs institutionnels et aux professionnels de la finance. Au sommaire de cette édition :
Un commentaire de marché… Inquiétude et volatilité : le doute s’est installé.
Trois analyses thématiques… Premiers mois de présidence Trump : quels effets ?
Le meilleur des scénarios est-il possible ?
MAGA ou MEGA : quels sont les thèmes d’investissements associés
Renditen, Zinsen und … Trump
Im Kassenstrurz vom 8.4 hat sich SRF TV ausgiebig mit Fragen der unterschiedlichen Verzinsung der Altersguthaben bei schweizerischen Pensionskassen auseinandergesetzt und dazu viel Zahlenmaterial präsentiert. Sie reichen in der Stichprobe von 12% (Swiss Re) bis 1,5% (Publica). Nicht ganz so gross ist die Spanne bei den SGE, wo Profond mit 8% Spitzenreiter ist und Tellco pkPRO am Schluss steht mit 2,25%.
Die langfristigen Folgen für die Rentenleistung sind offenkundig, zumal die Reihenfolge der Fünfjahres-Durchschnitte mit den Jahresergebnissen für 2024 einige Übereinstimmungen aufweist. Marcel Siegrist, Wirtschaftsredaktor von SRF beantwortete Fragen zu den Folgen der horrenden US-Zölle, die nichts Gutes erwarten lassen betr. Renditen der PK-Anlagen.