Eine übermütige Ausschüttungspolitik freut die Versicherten, birgt aber auch Gefahren. Nicht alle Aktienjahre sind so gut wie 2024, mahnt Werner Rutsch von der Axa in HZ Insurance.
Die erheblichen Unterschiede in der Verzinsung des Vorsorgekapitals führen zu einer zunehmenden Kluft zwischen finanzstarken und finanziell schwächeren Kassen. Versicherte beobachten zunehmend, welche Zinssätze andere Kassen bieten, und stellen kritische Fragen.
Solche Diskussionen erzeugen Druck auf die Geschäftsleitungen von Unternehmen, die Wahl ihrer Vorsorgelösung zu überdenken. Vor allem in Branchen mit vielen Kleinbetrieben könnte dies mittelfristig zu einem stärkeren Wettbewerb zwischen den Vorsorgeeinrichtung führen. Die Auswahl der richtigen Pensionskasse wird immer mehr zu einer strategischen Entscheidung.
Langfristige Stabilität bedeutet, sich nicht von kurzfristigen Erfolgen blenden zu lassen. Eine allzu übermütige Ausschüttungspolitik birgt Risiken, denn es werden auch wieder schlechte Aktienjahre auftreten. Solide Reserven sind essenziell, um finanzielle Schwächen zu vermeiden – ähnlich, wie es beim Autofahren ratsam ist, den Benzintank nicht bis zum Äussersten leer zu fahren.