Der laufende Rückgang der Anzahl Vorsorgeeinrichtungen ist bedauernswerte Tatsache. Die gegenläufig zunehmende Regulierung ist daran nicht unschuldig. Profitieren können die Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen (SGE), die bereits eine dominierende Rolle in der beruflichen Vorsorge einnehmen – was gleichzeitig Ursache der zunehmenden Regulierungsdichte sein soll. Susanne Kapfinger schreibt in AWP Soziale Sicherheit über eine das Thema aufgreifende Umfrage des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ):
Einer der Gründe, warum die Regulierung zunimmt, sind die stark wachsenden SGE. Das Problem ist also hausgemacht – salopp ausgedrückt. Darin sind sich die Fachleute einig: SGE haben eine Grösse erreicht, die eine strengere Aufsicht rechtfertigt. So auch das Fazit der Podiumsdiskussion Wachstummarkt berufliche Vorsorge «Stiungssterben und Bürokratie» am Herbstanlass des Pensionskassendienstleisters Assurinvest.
Wachstum erzeugt Vorteile Doch Wachstum ist kein Selbstzweck. SGE müssen sich im Wettbewerb attraktiv positionieren können. Das bedingt Skaleneffekte und Synergien – und diese werden erst durch Grösse möglich, also durch Wachstum. Die kritische Grösse für Synergien und Skaleneffekte liegt bei rund 10 Milliarden Franken Anlagevermögen. Diese Schwelle erreichen gemäss Pensionskassenstatistik nur 24 von 1389 Vorsorgeeinrichtungen. Für die meisten mittel- grossen SGE hat Wachstum laut IFZ-Umfrage deshalb eine mittlere bis hohe Bedeutung. Der Konkurrenzdruck könnte SGE in Versuchung führen, Kompromisse bei verschiedenen Leistungen einzugehen. Damit Wachstum nicht zulasten der finanziellen Stabilität erfolgt, ist Regulierung nötig.