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Plattform zum Datenaustausch zwischen den PKs
Auf der Plattform «BVG Exchange» können Pensionskassen Daten zu Freizügigkeitsleistungen austauschen. Derzeit beteiligen sich über 340 Vorsorgeeinrichtungen, heisst es in einem Beitrag von CHSS.
Um die Vorsorgeeinrichtungen digital zu vernetzen, hat die Auffangeinrichtung vor etwas mehr als zehn Jahren die Plattform «BVG Exchange» konzipiert. Ziel ist es, dereinst alle Austrittsdaten und Freizügigkeitsleistungen der Pensionskassen über diese Plattform abzuwickeln – unabhängig davon, ob die Auffangeinrichtung involviert ist oder nicht. Um den Anreiz für Vorsorgeeinrichtungen zu erhöhen, ist die Nutzung der Plattform für Institutionen der zweiten Säule kostenlos. Aufgrund der eingesparten Verwaltungskosten lohnt sich diese Investition für die Auffangeinrichtung.
Aktuell nutzen über 340 von insgesamt rund 1350 Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz die Plattform. Dies entspricht rund einem Viertel. Darunter finden sich viele grosse Kassen wie beispielsweise Gastrosocial, die in über 22’000 Hotel- und Restaurantbetrieben mehr als 170’000 Versicherte zählt. Aufgrund der hohen Fluktuation in der Branche bearbeitet Gastrosocial über die Plattform rund 1000 Aus- und Eintritte pro Monat.
Podcast Broker #6
Im Podcast äussert sich Josef Zopp, CEO bei Weibel Hess & Partner AG über die Herausforderung bei der Wahl von Pensionskassen. Gesprochen wird auch über das Thema freie PK-Wahl, die Bedeutung der Verzinsung, den Umwandlungssatz und die Servicequalität.
“2. Säule droht zum Regulierungsmonster zu werden”
“Politik und Behörden belasten die Pensionskassen mit immer mehr und immer detaillierteren Vorschriften. Der Nutzen ist gering, die Kosten tragen die Versicherten”, schreibt Marco Betti im Schweizer Monat. Als Beispiel dient das Datenschutzgesetz, das die Schweiz auf Druck der EU einführen musste, pro Versicherten ca. 3 Franken kostet und ihm nichts bringt, gesamthaft 13,5 Mio. Franken. Auch die neuste “Mitteilung” der OAK wird erwähnt. Als Vorschlag zur Besserung der Verhältnisse werden Regeln aus der Privatwirtschaft aufgelistet. “Die Hoffnung stirbt zuletzt”, ist man versucht zu sagen. 
Ziele setzen und Folgen abschätzen:
Gesetze und Vorschriften müssen klare und spezifische Ziele verfolgen. Vor dem Erlass müssen Gesetzgeber und Behörden die erwarteten Ergebnisse und die Notwendigkeit der Regel klar definieren. Zudem müssen die Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft beurteilt werden. Diese Analyse hilft, mögliche negative Auswirkungen einer übermässigen Regulierung zu identifizieren.Kosten-Nutzen-Analyse:
Bevor eine neue Verordnung in Kraft tritt, muss eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass die geschätzten Kosten durch die erwarteten Vorteile und Ziele kompensiert werden. Die Regelung sollte nur dann übernommen werden, wenn der Nutzen die Kosten rechtfertigt.
Ein Thema, zwei Sichtweisen
Für Markus Theunert ist das Thema gerechte Vorsorge mit der egalitären Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit verbunden. Für Mia Mendez steht Eigenverantwortung im Zentrum. Markus Theunert war 2012 der erste staatliche Männerbeauftragte im deutschen Sprachraum. Seit 2016 ist er Gesamtleiter von Männer.ch. Mia Mendez ist Geschäftsführerin Pensionskassen Mitarbeitende und Partner von PWC und Vorstandsmitglied
beim Schweizerischen Pensionskassenverband ASIP. Auszüge aus einem Interview auf HZ Insurance:
In den aktuellen Diskussionen rund um das Thema Vorsorge erhält man das Gefühl, dass sich alle irgendwie betrogen fühlen. Ob Junge, bereits Pensionierte, bald Pensionierte, Frauen oder Männer – viele Schweizerinnen und Schweizer empfinden das aktuelle System als ungerecht. Wie definieren Sie eine gerechte Vorsorge?
Mia Mendez: Die gerechte Vorsorge wird es nie geben. Mir scheint es jetzt jedoch, dass die Medien massgebend dazu beitragen, dass sich alle benachteiligt fühlen. Es gibt, insbesondere bei der zweiten Säule, ein richtiges «Bashing».
Nehmen wir das Beispiel Vermögensverwaltungskosten in der beruflichen Vorsorge: Bei 1200 Milliarden Franken Vermögen sind ausgewiesene Vermögensverwaltungskosten von 5,5 Milliarden Franken eben nicht viel. Oder wie viel bezahlen Sie in Ihrer dritten Säule für einen aktiv verwalteten Anlagefonds? Richtig, weit mehr als die durchschnittlichen 0,5 Prozent, die Pensionskassen bezahlen.
Fünf Fragen an fünf Vorsorgeexperten
Patrik Schaller (Präsident Fachkommission BVG Expertsuisse) und Joachim Beil (Leiter Romandie Expertsuisse) sprachen mit der Vorsorgeexpertin Vera Kupper Staub und den vier Vorsorgeexperten Sergio Bortolin, Thomas R. Schönbächler, Georg Stillhart und Roger Tischhauser zum Status Quo und den Zukunftsperspektiven der beruflichen Vorsorge. Der Beitrag erschien im “Special Expert Focus”. Zusammenfassend wird dazu festgehalten:
Es wird immer mehr Flexibilität in der beruflichen Vorsorge gefordert. Wie vollziehen Pensionskassen den gesellschaftlichen Wandel, um mit neuen Ansprüchen Schritt zu halten und zukunftsorientiert handeln zu können? In der Vergangenheit prägten stabile Arbeitsverhältnisse mit Vollzeitbeschäftigung und wenigen Stellenwechseln sowie fixe Arbeitsorte und Arbeitszeiten den Arbeitsmarkt.
Der heutige Arbeitsmarkt ändert sich mit dem Wandel der Ausbildung, neuen Berufsformen, Lebensstilen und der Entwicklung der Geschlechterrollen und des Familienbilds. Eine Pensumsreduktion für Weiterbildungen kann bspw. zu Lücken in der beruflichen Vorsorge führen. Die wichtigsten Punkte, die in der beruflichen Vorsorge untersucht werden müssten, um eine Pensionskasse für die Zukunft richtig aufzustellen, sind Flexibilität bei der Jobwahl, Lebensstil und Zeitplanung.
Wie verloren, so gewonnen
Oliver Dichter, Leiter Asset Liability Management von PPCmetrics, hat HZ Insurance ein Interview zur aktuellen Lage und der Zukunft der PKs gegeben. Auszüge.
[Hat] sich die finanzielle Lage der Pensionskassen im Jahr 2022 im Durchschnitt gar nicht wirklich verschlechtert?
Nicht wirklich, denn alles, was auf der Anlageseite der Bilanz einer Pensionskasse verloren ging, ging ja quasi ebenso aufseiten der Verpflichtungen verloren. Insofern haben sich die Bilanzen, wenn man sie ökonomisch oder marktnah bewertet, nicht stark verschlechtert.
Inwieweit kommt ein Umfeld steigender Zinsen, wie wir es jetzt sehen, den schwächelnden PK zugute?
Das höhere Zinsumfeld führt dazu, dass Kassen, die in Unterdeckung geraten sind, die also keine Wertschwankungsreserven mehr haben und deren Deckungsgrad unter 100 Prozent liegt, nun aus der Unterdeckung aufsteigen können, indem sie eine Minderverzinsung vornehmen. Wenn eine Kasse zu dieser harten Massnahme greift und in einem positiven Zinsumfeld eine Nullverzinsung ansetzt, dann erzielt sie dadurch selbst ohne jedes Anlagerisiko eine Differenz zur erwarteten Rendite und kann mit einer Sanierungswirkung rechnen. 
DG: Höher ist nicht immer besser
In der Handelszeitung macht sich Werner E.Rutsch Gedanken über den Deckungsgrad. Er schreibt: 
So wie eine Unterdeckung nicht für jede PK die gleichen Konsequenzen hat – öffentlich-rechtliche Kassen geniessen die Sicherheit vom «Sponsor», das heisst, der öffentlichen Hand –, ist auch die Struktur einer Kasse entscheidend für ihre finanzielle Stabilität.
Ein höherer Anteil an Rentnerinnen und Rentnern im Vergleich zu den Arbeitnehmenden schränkt die Handlungsfähigkeit einer PK im Unterdeckungsfall ein, da garantierte Renten nicht gekürzt werden können. Bei einem geringeren Rentneranteil hingegen hat die Kasse mehr Optionen und bessere langfristige Zukunftsperspektiven.
Gopfried Stutz hört auf
Nach sechseinhalb Jahren und 346 Kolumnen hört der «Gopfried Stutz» alias Claude Chatelain auf. Seine Erkenntnisse zu Vorsorge, Immobilien, Finanzanlagen und Versicherungen hat er in seinem letzten Beitrag im Sonntags Blick “auf den Punkt gebracht”. Claude Chatelain wird im «Unruhestand» weiterhin journalistisch tätig sein, so etwa bei der «Schweizer Personalvorsorge». Hier sein sehr nüchtern ausgefallener letzter Beitrag: 
Der «Gopfried Stutz» hört auf. Entgegen seines Naturells ganz ohne Pathos. Wir rekapitulieren:
1. Säule: Geniales System im Umlageverfahren. Die Beiträge werden auf dem vollen AHV-Lohn berechnet: Die Reichen brauchen die AHV nicht; aber die AHV braucht die Reichen. Und: Werden die Jungen jemals eine AHV-Rente erhalten? Ob der AHV das Geld ausgeht, ist nicht eine finanzielle Frage, es ist eine Frage des politischen Willens.
2. Säule: Beim Kapitaldeckungsverfahren spart jeder für sich. Das funktioniert nicht mal auf dem Papier, geschweige denn in der Praxis. Sparbeiträge und Rentenberechnung sind gesetzlich festgeschrieben, was bei der steigenden Lebenserwartung nie und nimmer aufgehen kann. Zudem macht die schwammige Aufteilung in obligatorische und überobligatorische Guthaben das Ganze komplex und intransparent. Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
3. Säule: Die private Vorsorge des Typs 3a wird überschätzt. Sie hat unbestrittenermassen steuerliche Vorteile, aber nur ab einem gewissen Einkommen. Beim Bezug ist eine einmalige Steuer zu entrichten, die in der Regel tiefer ausfällt als der Steuerabzug bei der Einzahlung.
Rente oder Kapital? Folgenschwerer Entscheid vor der Pensionierung. Hängt von vielen Faktoren ab. Was viele vergessen: Das Wohlbefinden dank der sicheren Rente ist häufig wichtiger als der steuerlich vorteilhaftere Kapitalbezug.
Das Anlageeinmaleins der PKs und die Zinsen
Lukas Riesen von PPCmetrics bestätigt im “Rendez-Vous” von Radio SRF dass steigende Zinsen für die Pensionskassen gut sind, die Senkung des Umwandlungssatzes aber dennoch notwendig bleibt. Die weiteren Ausführungen der Moderatorin bringen auch dem dürftig informierten Zuhörer nicht viel. Und wer etwas mehr weiss, wird schon während der Anmoderation bei der Bemerkung, dass der dritte Beitragszahler in den letzten Jahren ausgefallen ist, ins Grübeln geraten. 
Erfolgreiche Fachmesse
vps.epas. Das Vorsorge-Symposium und die Fachmesse 2. Säule von vps.epas waren ein grosser Erfolg. Wir konnten einen Anstieg von fast 10 % bei den Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Total besuchten 2339 Fachpersonen den Anlass. Besonders erfreulich war für Messedirektor Markus Jörin, dass wir von den Ausstellern noch nie zuvor einen so hohen Anteil an positiven Rückmeldungen erhalten haben. Das Programm des Vorsorge-Symposiums wurde ebenfalls rege besucht. Besonders die erstmals durchgeführten Anlagepanels stiessen auf grosses Interesse. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen am 5. und 6. Juni 2024 in Zürich.  
Le rouge et le vert
Der Nebelspalter berichtet über die Angaben des Geoportals des Bundes, das neu Auskunft über den CO2-Ausstoss aller Gebäude der Schweiz gibt oder besser geben soll. Das hat absehbar Einfluss auf den Wert der Immobilien, mit Folgen auch für die institutionellen Anleger. Zwar besteht eine detaillierte Abstufung (A bis G), wie aber ein Blick auf das Portal zeigt, gibt es praktisch nur rot (G: ganz schlecht) oder grün (A: ganz gut). Im Text dazu heisst es: 
Nun sind die Daten öffentlich. Für die Bewertung auf seinem Geoportal hat der Bund bei sämtlichen 1,8 Millionen Gebäuden im Land den CO₂-Ausstoss mit dem Pacta-Immobilienmodell berechnet. Pacta steht für «Paris Agreement Capital Transition Assessment». Schlüssel für die Kategorisierung ist das Gebäude- und Wohnungsregister, das die Wärmequelle, das Baujahr, die Wohnflächen und die Anzahl Stockwerke der Gebäude enthält.
Die Frauen und die 2. Säule
TV SRF nimmt sich im “Kassensturz” ein weiteres Mal des Themas Frauen und berufliche Vorsorge an.
«Die Gebühren sind nicht zu hoch!»
Danny Schlumpf vom Blick interviewt ASIP-Direktor Hanspeter Konrad. Schlumpf ist überzeugt, dass die Kosten der Vermögensverwaltung zu hoch sind und bringt den ausgeleierten Vergleich mit der AHV. Auszüge: 
Herr Konrad, ist die zweite Säule noch zu retten?
Hanspeter Konrad: Wir müssen sie reformieren, um vor allem den demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Aber die zweite Säule ist nicht am Boden zerstört. Schauen Sie die letzten Jahre an: Die Pensionskassen erbringen ihre Leistungen und erzielen gute Renditen, die sie den Versicherten weitergeben.
Die Renditen der letzten Jahre waren schlecht.
Sie waren nur im letzten Jahr schlecht, in den Jahren zuvor waren sie hervorragend.
Dann ist nicht nachvollziehbar, warum die Finanzindustrie seit Jahren auf ein renditefeindliches Zinsumfeld verweist, um die tiefe Verzinsung der Altersguthaben, sinkende Renten und die Forderung nach einer Senkung des Umwandlungssatzes zu rechtfertigen.
Doch, das ist nachvollziehbar. Die Zinsen machen nur einen Teil der Rendite auf dem angesparten Alterskapital aus. Hinzu kommen zum Beispiel Aktiengewinne und Renditen von Immobilien. Darauf sind die guten Ergebnisse zurückzuführen.
Die Teilzeitgesellschaft und ihre Folgen
Warum ist Teilzeitarbeit so beliebt? Die Ökonomin Monika Bütler sagt in einem Interview mit der NZZ: «Vollzeit arbeiten ist teuer». Auszüge.
Macht die Steuerprogression Vollzeitjobs unattraktiv?
Ja, vor allem bei den eher höheren Einkommen. Bei den mittleren Einkommen macht die Steuerprogression nur einen Teil der usätzlichen Belastung bei höherer Beschäftigung aus, gerade bei den Familien. Dazu kommt der Wegfall von Subventionen für Kita, Krankenkasse und Wohnraum.
Und dann denken sich die Leute: Es lohnt sich nicht, mehr zu arbeiten.
Solche Überlegungen machen sich wohl viele, gerade auch die Gutverdienenden. Ich habe kürzlich eine Anfrage für einen Vortrag abgelehnt, für den ich 2000 Franken erhalten hätte. 200 Franken davon wären an die Sozialversicherungen gegangen, fast 700 Franken an die Steuern. Ich habe mir dann einen freien Tag gemacht. Für mich ging die Rechnung auf, der AHV/IV hingegen entgingen 200 Franken, dem Staat 700.
Was sind die Herausforderungen in der Altersvorsorge?
Bezüglich Teilzeit bin ich hier etwas entspannter. Heute findet vor allem eine Umverteilung der Zeit statt. Die Männer arbeiten weniger und die Frauen dafür mehr. Bis jetzt ist die gesamte Arbeitsleistung fast nicht zurückgegangen. Problematischer für die AHV ist, dass wir gemessen an der Lebenserwartung eine immer kürzere Phase arbeiten und ins System einzahlen. Die berufliche Vorsorge ist individueller. Jeder und jede, der oder die Teilzeit arbeitet, muss sich bewusst sein, dass er oder sie weniger Leistungen aus der Pensionskasse erhält.
Wie könnte man das Pensionskassen-System besser auf Teilzeiterwerbstätige anpassen?
Einige Verbesserungen, wie die Senkung des Koordinationsabzugs, sind bereits Teil der vorgeschlagenen BVG-Reform. Ein stärkerer Vorsorgeausgleich zwischen Eltern wäre sinnvoll, um Lücken auszugleichen, die durch Betreuungsarbeit entstehen. Dass man das Vorsorgevermögen teilt, ist nichts Neues. Was heute bereits bei verheirateten Paaren gilt, sollte auf alle Eltern ausgedehnt werden.
