Die BVG-Reform ist umstritten. Braucht es sie überhaupt? Die Gewerkschaften sagen nein, und sie werden von den PK-Experten unterstützt. Von besonderem Interesse ist die Situation der BVG-nahen Kassen. Markus Brotschi schreibt im Tages-Anzeiger:
BVG-nahe Pensionskassen hätten hohe Rückstellungen vorgenommen, um die in den nächsten Jahren anfallenden Pensionierungskosten abzudecken, sagt Patrick Spuhler, Versicherungsexperte bei Prevanto. Ermöglicht wurden diese Rückstellungen durch erhöhte Risikobeiträge und Zinserträge.
Spuhler sagt, für ihn sei es eine Frage der Fairness, ob und in welchem Ausmass man diese Umverteilung von den Erwerbstätigen zu den Pensionierten beibehalten wolle. Denn die Überschüsse, die in die Rückstellungen fliessen, würden bei einem tieferen Umwandlungssatz den aktiven Versicherten gutgeschrieben.
Auch Pensionskassenexperte Roger Baumann von C-Alm bestätigt: «Keine Pensionskasse ist auf eine Senkung des Umwandlungssatzes wirklich angewiesen. Das Problem ist die unerwünschte, systemfremde Umverteilung von Jung zu Alt.»
Manche BVG-nahen Pensionskassen haben aber auch deshalb mit dem aktuellen Umwandlungssatz kein Problem, weil viele ihrer Versicherten bei der Pensionierung das Kapital statt die Rente beziehen. Zudem ist die Lebenserwartung der Versicherten unterdurchschnittlich.