Michael Ferber schreibt in der NZZ: Einige Befürworter eines AHV-Ausbaus wollen die berufliche Vorsorge schwächen und kritisieren deshalb die Vermögensverwaltungskosten der Pensionskassen. In einer Untersuchung variieren diese zwischen 0,14 und 1,23 Prozentpunkten je Kasse. Welche Vorteile die zweite Säule hat – und wo es Verbesserungsbedarf gibt.
Für viele Menschen ist die Pensionskasse der grösste Vermögenswert. Um die Renten in der beruflichen Vorsorge zu erwirtschaften, spielt neben den Beiträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Kapitalmarkt – der sogenannte «dritte Beitragszahler» – eine wichtige Rolle. Mit Anlagen in Aktien, Anleihen oder Immobilien erzielen die Pensionskassen Renditen, die das Vorsorgevermögen wachsen lassen.
Wie stark, zeigt ein Überblick des Beratungsunternehmens Prevanto über die in der Branche verwendeten Pensionskassen-Indizes von Finanzinstituten wie UBS, Swisscanto und Pictet. Gemäss diesem haben die Schweizer Pensionskassen im Zeitraum 2006 bis September 2023 auf ihren Vorsorgevermögen eine kumulierte Rendite von zwischen 62 und 66,6 Prozent erzielt. Das Kapital ist also dank den Geldanlagen massiv gewachsen – und auf lange Frist wurden auch schlechte Anlagejahre wie 2008, 2018 oder 2022 «ausgebügelt».
Trotz diesen starken Ergebnissen polemisieren Kräfte auf der linken Seite des politischen Spektrums anhaltend gegen die berufliche Vorsorge. Das Ziel dahinter ist der Ausbau der AHV zulasten der zweiten Säule. Die Kritik entzündet sich dabei immer wieder an den Kosten der Pensionskassen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Kapitaldeckungsverfahren der zweiten Säule tatsächlich teurer ist als das Umlageverfahren der AHV – wobei Letzteres allerdings auch keine entsprechenden Renditen erwirtschaftet.