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Eine gesonderte Auswertung der Daten der Swisscanto Pensionskassen-Studie 2023 zeigt seit 2020 steigende Vermögensverwaltungskosten. Ebenfalls wird ersichtlich: die best performenden Kassen nehmen höhere Kosten in Kauf. Die wichtigsten Ergebnisse im Ueberblick:

  • Seit 2020 sind die Vermögensverwaltungskosten um insgesamt acht Basispunkte gestiegen – im Fünfjahres-Durchschnitt betragen sie 0,48% p.a.
  • 2022 klaffen die tiefsten und höchsten Vermögensverwaltungskosten mit 0,14% und 1,23% weit auseinander – Streubreite der Vermögensverwaltungskosten hat stark zugenommen
  • Branchen- und Regionenvergleich zeigt deutliche Unterschiede: Handel und verarbeitendes Gewerbe sind am teuersten, Deutschschweizer Kassen sind kostengünstiger als Kassen aus der Romandie
  • Top-Performer-Kassen zahlen höhere Vermögensverwaltungskosten. Dennoch: Die Nettorendite nach Abzug aller Kosten des besten Zehntels beträgt über fünf Jahre jährlich 3,7% – das schlechteste Zehntel erzielte 0,2% pro Jahr, trotz tieferer Vermögensverwaltungskosten.

Weiter wird ausgeführt:

Die Vermögensverwaltungskosten der Schweizer Pensionskassen sind mit durchschnittlich 0,48% p.a. des bewirtschafteten Vermögens im internationalen Vergleich konkurrenzfähig. Die aktuelle Spezialauswertung der Schweizer Pensionskassenstudie von Swisscanto zeigt, dass die Vermögensverwaltungskosten seit 2020 angestiegen sind. Über die vergangenen fünf Jahre (2018 bis 2022) sind sie von 0,48% auf 0,54% angewachsen, in den Jahren 2019 (0,45%) und 2020 (0,46%) waren sie im Vergleich zu 2018 hingegen rückläufig. Die Streuung der Vermögensverwaltungskosten war 2022 mit einer Spannbreite von 0,14% bis 1,23% markant grösser als in den Vorjahren (2018 bis 2022).

Insbesondere bei grossen Vorsorgeeinrichtungen mit Vermögen über CHF 500 Mio. sind die Kosten von 2021 auf 2022 deutlich gestiegen – von 0,48% auf 0,56%. Dem Plus von acht Basispunkten bei den grossen Kassen stand ein Kostenanstieg von zwei Basispunkten der kleineren Kassen mit Vorsorgevermögen unter CHF 500 Mio. gegenüber (2022: 0,51% vs. 2021: 0,49%).

Beim Vergleich der Regionen zeigt sich, dass im 2022 die Deutschschweizer Pensionskassen mit durchschnittlich 0,55% Vermögensverwaltungskosten günstiger unterwegs waren als ihre Westschweizer Pendants mit 0,69%. Die höchsten durchschnittlichen Kosten wurden im 2022 im Kanton Genf mit 0,73% festgestellt, die geringsten im Kanton Bern mit 0,44%.

Die detaillierte Auswertung der Top- und Bottom-Performer zeigt, dass die Höhe der Vermögensverwaltungskosten nicht das entscheidende Kriterium für eine gute oder schlechte Nettorendite darstellt. Der Blick in die Daten (siehe Grafik 2) zeigt, dass es beachtliche Unterschiede bei der erzielten Anlagerendite gibt. «Tiefere Kosten bringen nicht immer einen Vorteil, ein Verzicht auf teurere Anlageklassen geht zulasten der Diversifikation und reduziert auch potenziell die Gesamtperformance», sagt Iwan Deplazes, Leiter Asset Management der Zürcher Kantonalbank.

Vergleicht man jeweils das Zehntel der Kassen miteinander, die in den letzten fünf Jahren die höchsten beziehungsweise tiefsten Nettorenditen erzielt haben, zeigt sich folgendes Bild: Während das beste Zehntel der Kassen zwischen 2018 bis 2022 jährlich 3,7% erwirtschaftete, erzielte das schlechteste Zehntel der Kassen 0,2% pro Jahr. Im herausfordernden Jahr 2022 resultierte für die Top-Performer –5,3%, für die Low-Performer hingegen –12,3%.

Obwohl die Top-Performer im Gegensatz zu den Low-Performern jährlich eine um 3,5 Prozentpunkte bessere Nettorendite erzielten, wiesen sie eine im Durchschnitt um 27 Basispunkte höhere Kostenbasis aus (siehe Grafik 3). Die durchschnittlichen Vermögensverwaltungskosten der Top-Performer betrugen im Zeitraum 2018 bis 2022 0,64% p.a., diejenigen der Bottom-Performer im selben Zeitraum 0,38% p.a. «Nicht möglichst tiefe Kosten, sondern möglichst hohe Nettorenditen sind das Ziel der Pensionskassen», sagt Francesca Pitsch, Studienleiterin der Schweizer Pensionskassenstudie.

  Swisscanto Spezialauswertung / NZZ