
UK: The Ponzi scheme of public sector pensions
What’s the difference between the financing of pensions in the public sector and a Ponzi scheme? In some respects, nothing at all, even though those involved in the latter are committing a gross financial fraud and belong in prison (like the late Bernie Madoff).
A Ponzi scheme promises a fantastic guaranteed return; but the happy early entrants — who get the advertised gains and unwittingly promote their success to friends — are just receiving the cash put in by the later suckers. In reality the funds are not being invested at all. Eventually the whole thing collapses, when the obligations to the investors can’t be covered by new fundraising.
And the public sector pensions? Well, they are wildly more attractive than anything now available in the private sector, where such defined-benefit schemes (which give a guaranteed, inflation-protected return linked to salary) have all but died out, especially after Gordon Brown removed dividend tax relief.
The official estimated liability for the public sector pensions now owed to all those working or retired stands at around £1.5 trillion (it moves about a lot, depending greatly on interest rates). But when Rachel Reeves stands up in the Commons for her spending review this week, she won’t mention that. Because the government balance sheet showing a public sector debt of £2.6 trillion doesn’t include it at all. It’s off the books.
MoreVon 4.30 runter auf 0.83
(UBS) Schweizer Vorsorgeeinrichtungen halten ungefähr die Hälfte des Anlagevermögens in Fremdwährungen, die sie zu einem Grossteil gegen den Franken sichern. Die «optimale» Sicherungsquote schwankt im Zeitverlauf stark und nahm in den vergangenen Jahren tendenziell ab. Bei der Umsetzung folgen zahlreiche Anleger einem «passiven» Sicherungsansatz, der in einem sogenannten «Currency Overlay Mandat» optimiert werden kann.
Wer im Frühjahr 1971 in die Vereinigten Staaten reiste, tauschte ungefähr 4.30 Franken gegen einen Dollar. Mehr als fünfzig Jahre später zahlt derselbe Reisende noch ungefähr 0.83 Franken für einen «Greenback». Diese Frankenstärke lässt sich auch über einen längeren Zeitraum beobachten: Gemäss dem jüngsten Jahresbuch der UBS (Global Investment Returns Yearbook 2025) hat sich der Franken zwischen den Jahren 1900 und 2024 im Schnitt jährlich um nominal 2,0% gegen den Dollar aufgewertet und real, also nach Bereinigung der Inflationsunterschiede zwischen den beiden Ländern, um 1,2%. Zugleich nimmt der Aussenwert des Frankens häufig in Krisenzeiten zu: Wegen der schwachen Wechselbeziehung (Korrelation) mit risikobehafteten Anlagen wie Aktien wird er in Anlegerkreisen bisweilen auch als «alpines Gold» gehandelt.
Schweizer Vorsorgeeinrichtungen halten ungefähr die Hälfte des Anlagevermögens in Fremdwährungen, die sie zu einem Grossteil gegen den Franken sichern. Die «optimale» Sicherungsquote schwankt im Zeitverlauf stark und nahm in den vergangenen Jahren tendenziell ab. Bei der Umsetzung folgen zahlreiche Anleger einem «passiven» Sicherungsansatz, der in einem sogenannten «Currency Overlay Mandat» optimiert werden kann.
More«Handlungsbedarf bei Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen»
Die SonntagsZeitung hat mit Vera Kupper Staub, Präsidentin der OAK, ein Interview zur Finanzierungssituation der Pensionskassen und zur Tätigkeit der Behörde geführt. Auszüge:
Hätten die Kassen angesichts der guten Anlageergebnisse nicht grosszügiger sein dürfen?
Nein. Mit dem Aufbau von Wertschwankungsreserven erhöhen die Pensionskassen ihre Stabilität und schaffen so langfristige Sicherheit für die Versicherten. Wie kann der Bevölkerung die wichtige Rolle der Anlagerendite als dritter Beitragszahler neben Arbeitgeber und Arbeitnehmer erklärt werden?
Hier besteht ein Handlungsbedarf. Wir müssen den Versicherten immer wieder aufzeigen, dass im Kapitaldeckungsverfahren der 2. Säule der Ertrag auf dem angesparten Vermögen zentral ist und einen substanziellen Beitrag dazu leistet, wie hoch später ihre Rente sein wird.
Allerdings gibt es bei den Renditen der verschiedenen Pensionskassen grosse Unterschiede. Versicherte, die bei einer Kasse mit mehrjähriger schwacher Anlagerendite sind, haben das Nachsehen. Warum sind solche Kassen für die Aufsicht kein Thema?
Es stimmt, dass bei den Anlageergebnissen grosse Differenzen bestehen. Nun sind aber nicht alle Pensionskassen gleich risikofähig. Entsprechend verfolgen sie je nach Risikoprofil unterschiedliche Anlagestrategien. Grundsätzlich gilt: Ein höherer Aktienanteil bringt langfristig bessere Renditen, aber auch höhere Risiken.
Was der richtige Ertrag-Risiko-Mix für die einzelne Pensionskasse ist, muss deren oberstes Organ entscheiden. Die Aufsicht greift nur ein, wenn das oberste Organ seinen Ermessensspielraum überschreitet oder missbraucht.
MoreUnd die Gewinner sind …
Die Award-Gewinner, hinten von links: Marco Immler, Profond; Barbara Bienek, Liberty; Christoph Eck, Noventus; Nicolas Ketterer, Pax; Anna Scheuch, Swiss Life. Vorne von Links: Gregor Konieczny, Servisa; Roberto Stampfli, Allianz Suisse; Pascal Kuchen, Copré; Johanna Gasser, Asga.
Bereits zum 20. Mal kann die SonntagsZeitung zusammen mit der «Finanz und Wirtschaft» und dem Westschweizer Magazin «Bilan» die Awards für die besten Sammelstiftungen der Schweiz vergeben. Ausgezeichnet wurden jene Pensionskassen, die es in dem vom Beratungsunternehmen Weibel Hess & Partner durchgeführten PK-Vergleich an die Spitze schafften.
Den Award für die höchste Anlagerendite über fünf Jahre bei den teilautonomen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen ging an die Profond Vorsorgeeinrichtung, die Asga und Ascaro auf die Plätze zwei und drei verweist. Profond erzielte von 2020 bis 2024 eine durchschnittliche Rendite von 4,04 Prozent.
Bei den Sammelstiftungen mit Vollversicherung wies Pax das beste Resultat aus mit einer durchschnittlichen Rendite über fünf Jahre von 0,83 Prozent, gefolgt von Helvetia (0,53) und Bâloise (0,09 Prozent).
Den Sonderaward zum 20-Jahr-Jubiläum des Pensionskassenratings erhielt Copré mit einer Anlagerendite von 4,59 Prozent.
PK-Rating 2025
Die SonntagsZeitung hat die Ergebnisse der PK-Rating-Studie 2025 publiziert. Sie zeigen die gute Verfassung der Sammelstiftungen nach der hohen Performance 2024. Die neuen Ergebnisse werden ergänzt mit Vergleichsdaten über fünf und zehn Jahre.
MoreSeit 2004 haben Pensionskassen über 500 Milliarden Franken Nettorenditen erwirtschaftet – mehr als sämtliche Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge zusammen. Das entspricht rund 100’000 Franken pro versicherte Person.
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen konzentriert sich die öffentliche Diskussion meist auf Kosten und Umwandlungssätze. Doch angesichts der demografischen Entwicklung und nach der abgelehnten BVG-Reform wird klar: Ohne substanzielle Anlageerträge ist eine nachhaltige Finanzierung der zweiten Säule nicht möglich.
Die 29 untersuchten teilautonomen Pensionskassen erzielten im letzten Jahr im Durchschnitt eine Rendite von 7,7 Prozent. Trotz teils unterschiedlicher Strategien lagen die Renditen in einer relativ engen Bandbreite.
Transparenta führt mit 10,14 Prozent die Rangliste an, gefolgt von Revor mit 10,09 Prozent und Noventus Collect K mit 9,9 Prozent. Am unteren Ende der Skala befanden sich Tellco pkPRO mit 4,7 Prozent, Abendrot mit 5 und Ascaro mit 5,3 Prozent.
Gen Z: Wenig Bezug zur Arbeit, Angst vor Altersarmut
Anteil der Gen Z und Millennials, die sich um ihre finanzielle Sicherheit im Pensionierungsalter sorgen.
Über die Hälfte der jungen Menschen in der Schweiz macht sich Sorgen um ihre aktuelle finanzielle Lage. Und auch die finanzielle Absicherung im Alter bereitet vielen Kopfzerbrechen. In der Liste der grössten Sorgen stehen die Lebenshaltungskosten bei der Generation Z und den Millennials in der Schweiz auf dem ersten Platz. Über die Hälfte der Befragten kann weder unerwartete Kosten decken noch Ersparnisse ansammeln. Deloitte hält zu den Ergebnissen fest:
MoreMiete, Krankenkasse und Nahrungsmittel: Die monatlichen Lebenshaltungskosten bereiten der Generation Z (1995–2004) und den Millennials (1983–1994) in der Schweiz Sorge: 30 Prozent der Generation Z und 33 Prozent der Millennials gaben an, die Lebenshaltungskosten seien ihre grösste Sorge – noch vor Klimawandel, Gesundheit oder Kriminalität.
Dies zeigt eine aktuelle Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte, für die 23’482 Personen aus 44 Ländern, darunter 412 aus der Schweiz, befragt wurden.
Über ein Drittel der Befragten (Gen Z: 37%; Millennials: 35%) hat Mühe, die monatlichen Ausgaben zu decken und alle Rechnungen zu bezahlen. Über die Hälfte der Befragten (Gen Z: 51%; Millennials: 52%) lebt von Lohnzahlung zu Lohnzahlung, also von der Hand in den Mund, da sämtliche Einnahmen sofort wieder für aktuelle tägliche Bedürfnisse ausgegeben werden.
Sie verfügen somit über keinen finanziellen Rückhalt, um am Ende des Monats Ersparnisse anzusammeln oder unerwartete Kosten zu decken.
Werden die Schweizer Resultate mit jenen der global Studie verglichen, zeigt sich, dass die Resultate faktisch identisch sind. Dies ist überraschend, gehört doch die Schweiz bezüglich Wohlstands- und Lohnniveau weltweit zu den Spitzenreiterinnen.
8 x 10 Antworten zum BVG
Die NZZ-Beilage zum 40-jährigen BVG-Jubiläum, welche in Zusammenarbeit mit dem ASIP verfasst wurde, enthält auch die Antworten von acht 2. Säule-Spezialisten, welche sich an einem Fragenkatalog abarbeiten und ihre Meinung zu den bekannten Problemfeldern wiedergeben. Kenner der Materie werden entsprechend wenig bis nichts Neues erfahren, aber sie sind wohl auch nicht als Zielpublikum gemeint. Immerhin überrascht Michael Krähenbühl mit witzigen Bildern und Formulierungen.
Sorgen, Hoffnung und Illusionen in der Altersvorsorge
Die eigene Altersvorsorge erhält von der Bevölkerung oft erst dann die volle Beachtung, wenn es zu spät ist: Fast die Hälfte der Pensionierten (47 Prozent) bereut rückblickend Entscheidungen bei ihrer Vorsorgeplanung, fast ein Drittel (30 Prozent) bedauert fehlende Einzahlungen in die 3. Säule. Dies ergibt die fünfte «Fairplay»-Umfrage, die das Forschungsinstitut Sotomo im Auftrag von Zurich Schweiz und den Vita Sammelstiftungen in der Schweizer Bevölkerung durchgeführt hat. Dazu heisst es weiter:
Die Studie beleuchtet neben der Vorsorge auch die finanzielle Stimmungslage: Die Schweiz ist ein Land mit weit verbreiteter finanzieller Grundsicherheit – aber nicht frei von Geldsorgen. Bereits mit 20’000 Schweizer Franken Erspartem fühlen sich Schweizer Durchschnittsverdienende finanziell abgesichert – das entspricht ungefähr vier Monatslöhnen.
Für unter 35-Jährige reichen Ersparnisse von 11’000 Schweizer Franken als subjektives Sicherheitspolster aus. Insgesamt nimmt ein Grossteil der Menschen in der Schweiz (77 Prozent) sich grundsätzlich als finanziell abgesichert wahr.
Dennoch: Insbesondere jüngere Menschen unter 36 Jahren sind in der Schweiz von finanzieller Unsicherheit betroffen. Mehr als die Hälfte von ihnen hatte im letzten Jahr Geldsorgen. Drei Viertel denken mindestens einmal pro Woche über ihre Finanzlage nach. In der Gesamtbevölkerung klagte etwa ein Drittel im letzten Jahr über finanzielle Probleme, bei den über 65-Jährigen waren es 11 Prozent.
Obwohl die Altersvorsorge ein zentraler Pfeiler der eigenen finanziellen Sicherheit ist, erhält sie von der Bevölkerung oft erst die volle Beachtung, wenn es zu spät ist: Fast die Hälfte der Pensionierten (47 Prozent) gibt an, frühere Unterlassungen in der eigenen Vorsorgeplanung zu bereuen.
Besonders oft nennen die Befragten unterlassene Einzahlungen in die Säule 3a, gefolgt von nicht getätigten freiwilligen Einzahlungen in die Pensionskasse. Für die private Vorsorge fehlt oft die Sensibilisierung. Rund ein Fünftel der Erwerbsbevölkerung gibt an, sich gar nicht mit dem Thema der privaten Vorsorge zu beschäftigen.
Gefolgt von der Absicherung des Lebensstandards im Alter sind Steuervorteile das wichtigste Motiv, um sich mit der privaten Vorsorge zu beschäftigen. 44 Prozent nennen sie als Anreiz. Dies zeigt die Bedeutung der Steuerabzüge für eine frühzeitige Vorsorgeplanung.
Keine Chance für Stärkung der Selbständigkeit
(SDA) Der Nationalrat will den Selbstständigkeitsstatus im Arbeitsrecht nicht ändern. Er trat nicht ein auf eine Vorlage zur stärkeren Berücksichtigung des Willens der Parteien für die Feststellung des arbeitsrechtlichen Status. Konkret ging es vor allem um Arbeitende in der wachsenden Plattform-Wirtschaft. SDA schreibt dazu:
MoreDas Geschäft ist damit vom Tisch. Angestossen hatte die Vorlage Jürg Grossen (GLP/BE) mit einer parlamentarische Initiative. Er hatte gefordert, dass der Parteiwillen zur Feststellung, ob eine betroffene Person als Arbeitnehmende oder Selbstständigerwerbende gilt, berücksichtigt werden solle.
Wolle ein Erwerbstätiger heute als selbstständig klassifiziert werden, sei dies oft nur schwer möglich. Der gesellschaftliche Wandel und die Digitalisierung hätten aber zu neuen Arbeitsformen geführt.
Die heutige Rechtspraxis entspreche daher nicht dem Willen der Betroffenen und gefährde die Unternehmensmodelle von internationalen Firmen genauso wie jene von zahlreichen Schweizer Start-ups. Betroffen seien neben Arbeitenden in der Plattform-Wirtschaft auch «traditionelle» Arbeitsformen – wie zum Beispiel Physiotherapeutinnen, Ärzte oder Taxifahrer.
«Der Sozialstaat frisst seine Kinder»
Ein höchst lesenswerter Kommentar von Christina Neuhaus, Inlandchefin der NZZ, im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Thierry Burkart als FDP-Präsident. Sie sieht die Partei als letzte Bastion des Liberalismus in der Schweiz, welche dem von der SP forcierten Nanny-Staat noch die Stirn bietet. Das kann man auch anders sehen, ihre Beschreibung des Zeitgeistes mit überhandnehmender staatlicher Gängelung überzeugt – mindestens den Schreibenden. Dazu ein paar Zitate.
Der Zeitgeist meint es nicht gut mit den Liberalen. Die Mehrheit der Schweiz will einen Sugar-Daddy, der ihre 13. AHV-Rente bezahlt, die ausserfamiliäre Kinderbetreuung finanziert, den Mutterschaftsurlaub, die Papi-Zeit, die Familienzeit, den Menstruationsurlaub, die teuren Studien, den öffentlichen Verkehr.
Gleichzeitig erwartet sie staatlichen Protektionismus: Schutz vor Zuwanderung, günstige Wohnungen, ein Recht auf Arbeiten zu Hause, ein Recht auf Teilzeitarbeit, die drei- bis viermal Auslandferien pro Jahr finanziert.
Und weil so viel Zuwendung die Bedürftigkeit erhöht, gestattet man dem Staat, dass er sich immer mehr ins Private einmischt. Kompostkontrolleure, Gummibärli-Prohibition, Verbot von Steingärten. Wie schnell es gehen kann, bis aus dem fürsorglichen Staat die höchste Moralinstanz wird, hat man während der Pandemie gesehen.
Nie seit dem Zweiten Weltkrieg ist der Staat weiter gegangen. Und dennoch hat keine richtige Aufarbeitung stattgefunden. Lieber diskutiert man über ein Verbot von Rollkoffern oder die Frage, ob nicht auch Ehetherapie ein staatlich finanziertes Grundangebot werden soll.
Eigentlich müsste die Schweiz alles daransetzen, wettbewerbs- und verteidigungsfähig zu bleiben. Doch lieber lässt man den Sozialstaat seine Kinder fressen und setzt die schmerzhaften Diskussionen aus. Die unheimlichen Ereignisse rund um den Erdball haben das Vaterland wieder einmal ins Reduit getrieben.
Bundesrat will Vorsorgesplitting verhindern
Dass in einer nicht bekannten Anzahl von Fällen Versicherte – aus unterschiedlichen Gründen – es unterlassen, bei Stellenwechsel die volle Freizügigkeitsleistung an die neue PK zu überweisen, erachtet der Bundesrat als Problem, das angegangen werden soll. Der ASIP unterstützt die Bemühungen, die NZZ bezeichnet das Vorgehen der Versicherten als «Winkelzug», «Trick» und «Kniff» und schreibt dazu:
MoreDer Trick geschieht beim Transfer in die neue Pensionskasse: Statt wie verlangt das gesamte Vorsorgevermögen einzuzahlen, überweist man nur das Geld aus dem ersten Freizügigkeitskonto. Den zweiten, gesplitteten Teil dagegen lässt man unverändert in der Freizügigkeit.
Dieser Winkelzug hat primär zwei Vorteile: Das Geld in der Freizügigkeit kann man nach den eigenen Bedürfnissen investieren und muss somit nicht die vorgegebene Anlagestrategie der Pensionskasse befolgen. Viele Versicherte, die das Vorsorge-Splitting anwenden, gehören zu den Gutverdienern und entscheiden sich daher für eine höhere Aktienquote, womit sie auf lange Frist mehr Rendite erzielen können.
Zuversichtlich für eine (ganz) kleine BVG-Reform
Für die NZZ-Beilage hat Bundesrätin Baume-Schneider ein Interview gegeben, in welchem auch die Frage nach de Wie-Weiter mit dem Gesetz gestellt wurde.
Konkret: Wie geht es nun ohne Reform weiter mit dem BVG? Einen grossen Wurf dürfte es so schnell nicht geben …
Ich habe nach der Abstimmung mit allen Akteuren Gespräche geführt. Die Senkung des Mindestumwandlungssatzes wurde nun dreimal abgelehnt. Ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass ein weiteres Paket mit einer Senkung des Umwandlungssatzes keine Chance hat. Für eine kleinere, gezielte BVG-Reform mit Vorschlägen, die von den wichtigsten Akteuren unterstützt werden, bin ich aber zuversichtlich.
Die NZZ schrieb kurz nach dem Volks- Nein: «Die Pensionskassen werden im Schatten der AHV stehen, deren Finanzierung nur noch wenige Jahre gesichert ist – weil nun die Babyboom-Jahrgänge sukzessive pensioniert werden, weil die Lebenserwartung weiter zunimmt und weil die AHV ab 2026 die 13. Monatsrente auszahlen muss.» Trübe Aussichten für die zweite Säule im Licht der ersten Säule!
Man darf die beiden Säulen nicht gegeneinander ausspielen. Beide sind wichtig. Aber es ist richtig: Der Druck bei der AHV ist gross. In den nächsten Jahren gehen die letzten Jahrgänge der Babyboomer-Generation in Rente. Diese demografische Welle müssen wir finanzieren und gleichzeitig die AHV modernisieren. Und natürlich braucht es für die 13. AHV-Altersrente rasch eine Zusatzfinanzierung, so wie der Bundesrat dies fordert. In der zweiten Säule haben Pensionskassen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer zudem die Möglichkeit, diverse Probleme selbst zu lösen. Viele tun das bereits. Sie warten nicht auf Vorgaben der Politik, sie kennen ihre Aufgabe und nehmen ihre Verantwortung wahr. Darin zeigt sich die Stärke der zweiten Säule.
NZZ: 40 Jahre BVG
In einer Verlags-Beilage feiert die NZZ das 40-Jahre Jubiläum des BVG, das am 1. Januar 1985 in Kraft getreten ist. Die 40 Jahre sind insofern ein Meilenstein, als damit die 40-jährige Übergangsfrist bei Inkrafttreten ihren Abschluss gefunden hat und alle Neupensionierten grundsätzlich die volle obligatorische Beitragsdauer aufweisen.
In der Beilage schreiben ASIP-Direktor Lukas Müller-Brunner, Claude Chatelain und diverse NZZ-Redaktoren. Interviewt und befragt wurden u.a. BR Baume-Schneider, BVK-Direktor Thomas Schönbächler, aSR Christine Egerszegi, Laetitia Raboud (OAK), Martin Roth (ASIP), Roger Baumann (c-alm), Michael Krähenbühl (Proparis) und nicht zu vergessen die Spitzen der Sozialpartner Severin Moser (Arbeitgeber) und Pierre-Yves Maillard (SGB).
Swiss Life mit tieferen Prämieneinnahmen im BVG-Geschäft
Die Swiss Life hat 2024 im Geschäft mit der beruflichen Vorsorge weniger Prämien eingenommen. Die Anzahl der Versicherten blieb indes in etwa stabil.
Konkret nahm die Swiss Life laut der am Mittwoch veröffentlichten Betriebsrechnung 2024 im Geschäft mit der beruflichen Vorsorge (BVG) insgesamt 7,37 Mrd. Fr. an Prämien ein. Das entspricht gegenüber 2023 einem Rückgang um 2,5%. Dabei lagen sowohl die Spar- als auch die Risiko- und Kostenprämien leicht unter den Vorjahreswerten.
Dank etwas höherer Kapitalerträge als im Vorjahr nahm der Gesamtertrag dennoch auf 8,63 Mrd. Fr. zu.
Die Zahl der aktiv versicherten Arbeitnehmenden bei der Swiss Life lag am Ende der Berichtsperiode bei etwas über 491’000 nach knapp 500’000 vor einem Jahr. Die Zahl der angeschlossenen Unternehmen blieb konstant bei knapp über 49’000.
Das Betriebsergebnis im BVG-Geschäft der Swiss Life stieg um rund 13% auf 105 Mio. Fr.
Technischer Zins: Der Wind dreht schon wieder
Die Zürcher Kantonalbank hat die Ergebnisse der Swisscanto Pensionskassenstudie 2025 präsentiert. Teilgenommen haben 507 Pensionskassen mit einem Vermögen von 856 Mrd. Franken und 3,3 Mio. Aktivversicherten. Zu den ermittelten Daten wird ausgeführt:
MoreDas Leistungsniveau ist inzwischen seit Jahren stabil, die Altersvorsorge ist grundsolide aufgestellt. Das zeigt die jüngste Entwicklung der Ersatzquote. 2024 legte der Wert, der die Leistungen der Altersvorsorge bei einem Lohn von 80’000 Franken misst, erstmals seit drei Jahren wieder zu, nachdem er zuvor bis auf 69 Prozent eingebrochen war.
Der erneute Anstieg von 70 auf 71 Prozent ist allein der höheren Leistung der beruflichen Vorsorge zu verdanken, da die AHV-Renten letztes Jahr nicht erhöht wurden.
Ende 2024 erreichte der durchschnittliche Deckungsgrad der privatrechtlichen Kassen 117 Prozent und war damit auf dem zweithöchsten Stand seit 2021. Die öffentlich-rechtlichen Kassen haben ihre Reserven noch etwas stärker ausgebaut und erreichten im ersten Quartal 2025 gar neue Höchstwerte.
Damit haben die Pensionskassen das Niveau von vor Ausbruch des Ukrainekriegs fast wieder erreicht. 2022 waren die Deckungsgrade stark eingebrochen, doch mittlerweile haben die Kassen ihre Wertschwankungsreserven wieder aufgefüllt. Mehr als zwei Drittel der Vorsorgewerke hatte diese Ende 2024 zu mindestens 75 Prozent geäufnet und wäre damit bereit für Leistungsverbesserungen. Im Vorjahr war dies erst bei knapp der Hälfte der Fall.