Iwan Deplazes, Leiter Asset Management bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), beleuchtet im Interview mit HZ Insurance einige Ergebnisse der Swisscanto Studie 2025. Auszüge:
Iwan Deplazes, seit 25 Jahren gibt es die PK-Studie von Swisscanto. Was hat sich in den letzten 25 Jahren bei Pensionskassen verändert?
Verändert hat sich mitunter das Bewusstsein. Die Bewirtschaftung des Kapitals wird immer wichtiger. Und auch das Kapitalvolumen ist in den letzten 25 Jahren massiv gewachsen: Heute umfassen die Anlagen in der zweiten Säule rund 1300 Milliarden Franken an Gesamtvermögen. Da kommt der Bewirtschaftung der Anlagen viel grössere Bedeutung zu. Diesbezüglich ist es erfreulich, zu sehen, dass sich auch die Professionalität in den Pensionskassen in den letzten 25 Jahren verbessert hat.
Sie haben in Ihrer aktuellen PK-Studie einen riesigen Unterschied in der Verzinsung festgestellt. Für Versicherte ist das ein Desaster, wenn sie bei einer schlecht verzinsenden Kasse sind. Wie interpretieren Sie diesen massiven Unterschied zwischen einzelnen Pensionskassen?
Die Ursache für die unterschiedliche Verzinsung liegt in der Anlagerendite der Pensionskassen. Je besser die Pensionskassen mit ihrem Vermögen arbeiten, es gut anlegen und damit eine attraktive Performance oder Anlagerendite erzielen, desto grösser ist die Möglichkeit, das Altersguthaben besser zu verzinsen.
Ihre Studie hat in der Asset-Allokation keine «tektonischen Verschiebungen», wie Sie es genannt haben, festgestellt. Offenbar fährt man jahrzehntelang im gleichen Fahrwasser …
Ja, die meisten Pensionskassen sehen keinen drängenden Grund für starke Anpassungen bei ihrer Asset-Allokation. Doch die Schere zwischen den am besten und am schlechtesten performenden Kassen hat sich vergrössert, weil sich die höheren Ambitionen der erfolgreichsten Kassen im Vergleich mit den schlechter performenden Kassen auszahlen.