Swiss Life
Kein Interesse an Arbeitnehmern 65+
Eine neue Swiss Life-Studie zeigt: Bei einer Mehrheit der Schweizer Arbeitgeber ist eine Weiterbeschäftigung auch im Rentenalter möglich, gefördert wird sie von den Unternehmen aber selten. Zudem sind die Arbeitgeber überwiegend der Meinung, dass bei Arbeitnehmern die Bereitschaft, im Rentenalter weiterzuarbeiten, eher tief ist. Swiss Life schreibt dazu:
More55- bis 64-Jährige sind in der Schweiz gemessen an der Erwerbstätigenquote im internationalen Vergleich gut in den Arbeitsmarkt integriert. Verliert man in diesem Alter allerdings seine Stelle, gestaltet es sich oft schwierig, beruflich wieder Fuss zu fassen.
Ausserdem ist die Erwerbsbeteiligung der über 65-Jährigen hierzulande im internationalen Vergleich nur durchschnittlich und stagnierte in den letzten Jahren.
Die wenigsten Unternehmen fördern Frühpensionierungen oder erachten solche explizit als wünschenswert. Die meisten befragten Arbeitgeber sagen zwar, dass eine Weiterbeschäftigung von Mitarbeitenden im Rentenalter möglich ist.
Wünsche und Fakten zur Erwerbstätigkeit im Rentenalter
Swiss Life hat eine neue Studie mit Zahlen, Fakten und Wünschen rund um die Erwerbstätigkeit im Alter publiziert. In der Zusammenfassung heisst es u.a.:
Im internationalen Vergleich weist die Schweiz bis zum Altersjahr 64 eine hohe Erwerbstätigenquote auf. Diejenige der 55- bis 64-Jährigen nahm hierzulande in den letzten Jahren sogar weiter zu, wenn auch weniger als in unseren Nachbarländern. Ein anderes Bild zeigt sich bezüglich der Erwerbstätigenquote im Alter 65 bis 69. Diese stieg in der Schweiz bis etwa 2016 auf 23% an, stagniert seitdem allerdings.
Im Gegensatz dazu nahm die Erwerbstätigenquote der 65- bis 69-Jährigen in den untersuchten OECD-Ländergruppen auch in den letzten Jahren – teilweise deutlich – weiter zu. Damit ist die Erwerbsbeteiligung ab 65 hierzulande aktuell zwar weiterhin höher als in unseren Nachbarländern, im allgemeinen OECD-Vergleich liegt sie allerdings nur im Mittelfeld.
Die meisten Erwerbstätigen im Rentenalter arbeiten Teilzeit – der durchschnittliche Beschäftigungsgrad beträgt 46%. Gut die Hälfte der Erwerbstätigen im Alter von 65 bis 70 Jahren sind selbstständig erwerbend oder Mitarbeitende in einem Familienbetrieb – bei den 55- bis 59-Jährigen beträgt diese Quote nur 20%.
Vorsorgerisiken für Mütter im Konkubinat
Die neue Swiss Life-Studie beleuchtet Vorsorgerisiken, die sich aufgrund von Teilzeitarbeit, Scheidung und Konkubinat ergeben. Sie zeigt: Erwerbsbiografien und Familienmodelle in der Schweiz sind im Umbruch – was insbesondere für Frauen Chancen, aber auch neue Herausforderungen für die Altersvorsorge mit sich bringt. Zusammenfassend heisst es:
- Der Anteil an Konkubinatsfamilien stieg im letzten Jahrzehnt steil an: Jedes fünfte Paar mit Kindern unter fünf Jahren ist inzwischen unverheiratet, 2010 war es erst gut jedes zehnte.
- Mütter in Konkubinatspaaren arbeiten mit einem Durchschnittspensum von 58% zwar mehr als verheiratete Mütter (45%), aber deutlich weniger als Väter mit rund 90%.
- Unverheiratete Mütter setzen sich dadurch häufig erheblichen Vorsorgerisiken für den Fall einer Trennung oder des Todes des Partners aus, beschäftigen sich aber kaum damit.
- Bezüglich Erwerbstätigkeit zeigen sich nach wie vor ausgeprägte Rollenbilder: Väter arbeiten hierzulande in einem um rund 40 Prozentpunkte höheren Pensum als Mütter. Wenn Väter und Mütter jedoch frei wählen könnten, würde sich dieser Unterschied mehr als halbieren.
- Nur 39% der Bevölkerung setzen sich vertieft damit auseinander, wie sich das eigene Erwerbspensum auf die Altersvorsorge auswirkt. Frauen, die sich damit befassen, weisen im Durchschnitt einen um 6 Prozentpunkte höheren Beschäftigungsgrad auf.
- Verheiratete Paare unterschätzen die Scheidungswahrscheinlichkeit. Lediglich jeder vierte Mann und jede fünfte Frau beschäftigt sich intensiv mit allfälligen Folgen für die Altersvorsorge.
Ende der 3a App von Swiss Life
Die Handelszeitung schreibt über den Rückzug der Swiss Life. Die 3a App Pando wird eingestellt.
Nächstes Jahr ist Schluss mit Pando. Der Lebensversicherer zieht seiner 3a-Vorsorge-App den Stecker und fordert die Kundschaft per Mail auf, die Gelder woandershin zu transferieren oder in einer klassischen 3a-Lösung der Swiss Life zu parkieren.
«Leider hat sich Pando nicht so entwickelt, wie wir uns das erhofft haben», schreibt der Lebensversicherer im Kundenbrief. «Deshalb haben wir uns entschieden, das Angebot nicht mehr weiterzuführen.» Einzahlungen aufs Konto seien noch bis Ende Jahr möglich, so die Swiss Life weiter. Die App bleibe bis Ende Mai 2024 in Betrieb.
Swiss Life: Vom Versicherer zum Vermögensverwalter
Inside Paradeplatz schreibt über die internen Verwerfungen der Swiss Life, wo die Bemühungen zur weiteren Verstärkung des Vermögensverwaltungsgeschäfts durch die Erkrankung von Markus Leibundgut möglicherweise einen Rückschlag erhalten haben.
Stabile Vollversicherung
Swiss Life: Swiss Life erzielte im vergangenen Geschäftsjahr mit der Kollektivversicherung Prämieneinnahmen von CHF 7949 Mio. (2021: CHF 7893 Mio.) – eine stabile Entwicklung trotz geringen Marktbewegungen und tieferen Einmalprämien aus der Vollversicherung. Das Betriebsergebnis kam auf CHF 138 Mio. zu stehen (2021: CHF 124 Mio.).
Die Zahl der Versicherten in der beruflichen Vorsorge sank leicht auf 510’693 (2021: 512’503), während die Anzahl Verträge um 1% auf 48’956 zunahm (2021: 48’494). Swiss Life hielt auch 2022 an ihrer umsichtigen Zeichnungspolitik fest, welche sich positiv auf die Qualität des Geschäfts und die finanzielle Solidität auswirkt.’
“Versicherer können vorerst aufatmen”
Die Handelszeitung berichtet über Stimmen aus der Assekuranz, die sich insgesamt positiv zum Abschluss der BVG-Reform äussern.
Für die Axa Grund genug, jetzt erst recht die Modernisierung der beruflichen Vorsorge zügig voranzutreiben: «Wir erachten es als wichtig, die berufliche Vorsorge zu modernisieren und der heutigen Realität anzupassen, also Teilzeitpensen, Mehrfachbeschäftigungen sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser gerecht zu werden», sagt Axa-Sprecherin Anna Ehrensperger zu HZ Insurance. (…)
Zufrieden über den Ausgang der Abstimmung im Parlament zeigt sich auch Swiss Life. «Die Revision bringt die längst fällige Anpassung des Mindestumwandlungssatzes an die demographische Entwicklung», sagt Sprecher Tim Hegglin zu HZ Insurance. Dadurch werde die Umverteilung zulasten der aktiven Versicherten endlich spürbar reduziert. (…)
Pittet übernimmt Experten-Geschäft von SLPS
Swiss Life Pensions schreiben in einer Mitteilung:
Seit mehr als 20 Jahren bietet die Swiss Life Pension Services AG (SLPS) Experten- und Beratungsdienstleitungen für Vorsorgeeinrichtungen und Firmen im Bereich der Personalvorsorge an.
Vor dem Hintergrund des sich verändernden regulatorischen Umfelds hat sich Swiss Life mit Vaudoise darauf verständigt, ihren Kunden diese Dienstleistungen zukünftig via Pittet Associés SA, eine 100%-Tochtergesellschaft der Vaudoise-Gruppe, anzubieten. Das bestehende Experten-Geschäft der SLPS wird per 1. Januar 2023 an Pittet Associés übertragen.
Die übrigen Dienstleistungen von SLPS in den Bereichen Verwaltung und Geschäftsführung von Pensionskassen, Softwarelösungen (via ihre Tochtergesellschaft aXenta AG) und Bewertung von Pensionsverpflichtungen nach IFRS und US GAAP werden unverändert weiterhin direkt von SLPS erbracht.
Pittet Associés hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1993 als eines der führenden Expertenbüros der Schweiz etabliert. Mit der Übernahme des Experten-Geschäfts von SLPS setzt Pittet Associés ihre Wachstumsstrategie fort und stärkt ihre Marktpräsenz namentlich in der Deutschschweiz.
Was können sich Pensionierte leisten?
Vergleich mit vor der Pensionierung:
Swiss Life hat eine Studie zu den finanziellen Verhältnissen der Rentner in der Schweiz publiziert. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Wie verwenden Pensionierte die ihnen zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel? Der mit Blick auf die Ausgabenstruktur grösste Unterschied zur Altersgruppe nahe bei der Pensionierung (50 bis 61 Jahre) findet sich bei der Sparquote und den Sozialversicherungsabgaben inkl. Steuern. Diese beiden Budgetposten liegen im Rentenalter deutlich tiefer und kompensieren einen beträchtlichen Teil des mit der Pensionierung einhergehenden Bruttoeinkommensrückgangs.
- Die übrigen Ausgaben zusammen liegen bei 65- bis 74-jährigen Paaren und Alleinstehenden knapp ein Zehntel unter jenen der Altersgruppe 50 bis 61. Im Durchschnitt geben Haushalte im frühen Rentenalter nach Steuern, Sozialversicherungsabgaben und Sparbeträgen insgesamt also nur leicht weniger Geld aus als jene kurz vor der Pensionierung.
- Trotzdem unterscheidet sich die Ausgabenstruktur vor und nach dem Rentenalter teils erheblich. Gesundheitsausgaben sind im Alter 65 bis 74 in Einpersonenhaushalten durchschnittlich etwa ein Viertel und in Paarhaushalten ein Drittel höher als in der Altersgruppe 50 bis 61. Die Wohnkosten liegen in Paarhaushalten zwischen 65 und 74 durchschnittlich rund ein Fünftel tiefer als vor dem Rentenalter.
Druckabbau durch Neubau
Der Blick hat Patrick Frost, CEO von Swiss Life, zu einer Palette aktueller Themen befragt, u.a. Altersvorsorge und Immobilien. Auszüge:
Was erwarten Sie für die Weltwirtschaft?
Wir beobachten eine höhere Inflation, höhere Zinsen und eine höhere Unsicherheit. Wenn der Krieg zeitlich begrenzt ist und nicht noch ein Nato-Land angegriffen wird, rechnen wir nicht mit einer Rezession.
Swiss Life ist die grösste Immobilienbesitzerin der Schweiz, Ihnen gehört fast ein Prozent aller Gebäude. Warum investieren Sie trotz astronomischen Preisen weiter?
Im institutionellen Bereich, also bei ganzen Überbauungen, sind die Preise weniger stark gestiegen als für Stockwerkeigentum und Einfamilienhäuser. Unsere Investitionen sind im Vergleich zum Zinsniveau immer noch sehr attraktiv. Wir haben Verpflichtungen, die bis ins nächste Jahrhundert reichen. Deshalb müssen wir langfristig investieren.
Welche Immobilien sind attraktiv für Sie?
Die Lage ist sehr wichtig, insbesondere im Bürobereich. Wir sind in den grossen Zentren und in den Agglomerationen, aber nicht in den Tourismusregionen.
Krieg in der Ukraine aus Anlegersicht
PPCmetrics hat eine Übersicht ihrer Überlegungen zu den Folgen des Kriegs in einer kurzen Präsentation zusammengefasst. Anhand eines Rasters lässt sich für einen beliebigen Investor approximativ herleiten, welches Exposure zu Russland und Ukraine sein Gesamtvermögen vor Beginn der Krise aufwies. Berücksichtigt werden dabei gängige Obligationen- und Aktien-Indizes.
Swiss Life skizziert in einem Flash Comment ein wahrscheinliches Szenario zum Konflikt und dessen Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzmärkte.
Per 25.2.22 beträgt gemäss PPCmetrics Pension Ticker der technische Deckungsgrad 116,4%, der ökonomische 113,2, die Rendite seit Jahresbeginn –3,8%.
“Swiss Life knausert”
Die im Verlag Konsumenteninfo AG erscheinende Online-Publikation “plädoyer”, welche auch den K-Tipp und Saldo herausgibt, berichtet über die als ungenügend empfundene Verzinsung der Sammelstiftung ZAV, die von der Swiss Life geführt wird.
Die meisten Schweizer Anwaltskanzleien sind entweder bei der Pensionskasse des Schweizerischen Anwaltsverbands (SAV) oder des Zürcher Anwaltsverbands (ZAV) versichert. Die Wahl hat erhebliche finanzielle Konsequenzen.
Die SAV-Kasse verzinste die Guthaben im 2021 wie schon im Vorjahr mit 3 Prozent – sowohl im obligatorischen wie im überobligatorischen Teil. Wesentlich weniger Zins haben die Versicherten der Vorsorgestiftung des ZAV erhalten, welche von der Swiss Life geführt wird. Fürs Obligatorium gab es bloss den vom Bundesrat festgelegten Mindestzins von 1 Prozent. für die freiwillig einbezahlten Beträge gar nur 0,5 Prozent. Die unterschiedliche Verzinsung macht über die Jahre schnell mehrere Zehntausend Franken aus.
Für ältere Versicherte ist ebenfalls massgeblich, wie das Kapital im Pensionsalter in eine Rente umgerechnet wird. Der Umwandlungssatz beträgt bei der SAV-Pensionskasse für das gesamte Altersguthaben 5,4 Prozent. Das heisst: Pro 100’000 Franken Alterskapital gibt es jährlich 5400 Franken Rente. Beim ZAV beträgt er dieses Jahr im Obligatorium 5,9 Prozent, im Überobligatorium noch 4,7 Prozent. Es handelt sich jeweils um umhüllende Zinssätze. Das gesetzliche Minimum von 6,8 Prozent für das obligatorische Altersguthaben ist in jedem Fall geschuldet.
Swiss Life drosselt Vollversicherungsgeschäft
Im Heimmarkt Schweiz erzielte Swiss Life Prämieneinnahmen von CHF 7,7 Milliarden. Der Rückgang von 15% ist vor allem auf tiefere Einmalprämien im Vollversicherungsgeschäft zurückzuführen. Das teilautonome Geschäft, welches grösstenteils nicht in den Prämieneinnahmen ausgewiesen wird, konnte dagegen um 20% auf CHF 5,5 Milliarden verwaltete Vermögen ausgebaut werden.
Rückläufiges Vollversicherungs-Geschäft
Swiss Life schreibt in einer Medienmitteilung zu den Geschäftsergebnissen 2020:
Im Heimmarkt Schweiz erzielte Swiss Life Prämieneinnahmen von CHF 4,30 Milliarden (Vorjahr: CHF 5,63 Milliarden). Der Rückgang (-24%) ist vor allem auf tiefere Einmalprämien im Vollversicherungsgeschäft zurückzuführen.
Das teilautonome Geschäft, welches grösstenteils nicht in den Prämieneinnahmen ausgewiesen wird, konnte weiter ausgebaut werden: Die verwalteten Vermögen erhöhten sich per Ende März auf CHF 5,2 Milliarden (Vorjahr: CHF 4,2 Milliarden).
Die versicherungstechnischen Rückstellungen zugunsten der Versicherten in der Vollversicherung sind ebenfalls leicht gestiegen. Insgesamt konnte dank der disziplinierten Zeichnungspolitik die Qualität des Bestandes bewahrt werden. Im Fee-Geschäft erhöhten sich die Erträge in der Schweiz um 12% auf CHF 82 Millionen.
Michael Ferber hält dazu in der NZZ fest:
[Finanzchef Matthias] Aellig gab derweil in der Telefonkonferenz an, Swiss Life werde die BVG-Vollversicherung auch in Zukunft anbieten. Der Ausstieg von Axa Schweiz aus der Vollversicherung hatte im Jahr 2019 grosse Wellen geschlagen. Allerdings setzt auch Swiss Life verstärkt auf das Geschäft mit teilautonomen Lösungen anstatt auf die Vollversicherung.
Bei diesen trägt der Kunde die Anlagerisiken selber. Dieses Geschäft sei weiter ausgebaut worden, teilte der Finanzchef mit. Es werde allerdings grösstenteils nicht in den Prämieneinnahmen ausgewiesen. So erklärte Aellig, dass diese in der Schweiz im ersten Quartal um rund 1,3 Mrd. Fr. auf 4,3 Mrd. Fr. gesunken seien. Die verwalteten Vermögen im teilautonomen Geschäft sind derweil um 1 Mrd. Fr. auf 5,2 Mrd. Fr. gestiegen.