In einem Interview mit der Finanz und Wirtschaft gibt Iwan Deplazes. Leiter Asset Management der ZKB, einen Ueberblick über die aktuelle Lage auf den Kapitalmärkten. Er äussert sich u.a. auch zur Uebernahme der CS durch die UBS und die Situation der Pensionskassen. Auszüge.
Herr Deplazes, UBS hat Credit Suisse übernommen, was ändert sich nun in der Vermögensverwaltungsbranche?
Die Übernahme ist enorm bedauerlich, für den Finanzplatz und auch für die Schweizer Asset-Management-Industrie. In der Schweiz war UBS schon davor die Nummer eins, und Credit Suisse lag an zweiter Stelle. Nun entsteht ein sehr grosser neuer Asset-Manager. In Europa wird UBS neu den dritten Platz einnehmen, im internationalen Wettbewerb dürfte sich dies als vorteilhaft erweisen. Anderseits hat UBS nun mancherorts eine grosse Marktmacht. Im Bereich Immobilien Schweiz beispielsweise dürften mehr als 50% bei UBS und CS kombiniert sein.
Wo sonst entsteht neue Marktmacht, die aus Anlegersicht wichtig ist?
Im Geschäft mit Indexanlagen gab es schon vorher nur wenige Anbieter, die eine umfassende Produktpalette institutioneller Lösungen offerieren konnten. Da dürfte es zu Verschiebungen kommen, denn die Kunden wollen oftmals nicht nur einen Anbieter, sondern sie wollen diversifizieren. Ausländische Konkurrenten bieten kaum Schweizer Strukturen an – diese sind aber für institutionelle Kunden steuerlich interessanter als solche aus Luxemburg oder auch als ETF.