Die FuW berichtet über ein Referat von Stefan Beiner, c-alm, am FuW Forum zum Thema Indexierung und Klumpenrisiken.
Die meisten Pensionskassen in der Schweiz «investieren in marktkapitalisierte Aktienindizes, ungefähr zu 40% in der Schweiz und zu 60% weltweit», sagte Stefan Beiner vom Beratungsunternehmen C-alm am FuW Indexing Forum in Zürich (vgl. Textbox).
Zwar waren die Referenzindizes in den USA – der S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 – in den vergangenen Jahren kaum zu schlagen. Die Aktien sind gemäss Börsenwert der Unternehmen gewichtet.
Dank des Booms der Technologietitel – den Magnificent 7 – war die Index-Performance überragend. Kehrseite ist das Klumpenrisiko, das mit dem Anstieg der «Mag 7» und ihrer entsprechenden Gewichtszunahme grösser geworden ist.
Sollten Anleger nun beim Klumpenrisiko bleiben oder breiter diversifizieren? «Wenn eine Pensionskasse Ressourcen hat, gewisse Prognosefähigkeiten, soll sie vom Referenzindex abweichen», sagte Beiner. Es gebe etwa Indizes für Regionen oder mit Gewichtung gemäss Faktoren – dazu gehören etwa günstige Aktien (Value) oder kleinere Unternehmen.
«Aber viele institutionelle Investoren haben sich die letzten fünf Jahre damit die Finger verbrannt», sagte Beiner, die Performance sei schlecht gewesen. «Viele Pensionskassen bleiben bei marktkapitalgewichteten Indizes.» Bislang hat sich das Klumpenrisiko als Klumpenvorteil erwiesen.
Nicht nur in den USA, sondern auch in der Schweiz haben die Referenzindizes ein Klumpenrisiko und sind schlecht diversifiziert. «Insbesondere in der Schweiz stellt sich diese Frage natürlich schon, wenn man bedenkt, dass Nestlé, Roche und Novartis je nach Index 50% oder mehr ausmachen und damit auch branchenmässig ein Klumpen da ist», sagte Thomas Stucki von der St. Galler Kantonalbank.
Wenn man davon ausgehe, so Stucki weiter, dass es – wie bisher in den USA – einen langfristigen Aufwärtstrend gebe, dann sei Marktkapitalisierung sinnvoll. «Ganz wichtig ist, dass man sich wirklich mit dem auseinandersetzt, was im Index ist.» Man müsse sich die Frage stellen, ob und wie man mit diesem Klumpen umgehen wolle. Stucki: «Falls nicht, muss man etwas anderes auswählen.»