Mia Mendez, Geschäftsführerin der PwC-Pensionskassen, gibt in einem Interview mit Finanz und Wirtschaft ihre Einschätzung der BVG-Reform. Auszüge:

Frau Mendez, sind die Reformvorschläge aus Ihrer Sicht ein grosser Wurf?
Nein, sicher nicht. Die meisten Pensionskassen haben die angestrebten Ände­rungen längst schon umgesetzt. Insofern wären sie ein Nachvollzug von Tatsachen. Nur etwa 15% der Versicherten sind ­lediglich im BVG-Minimum versichert. Auch beim Koordinationsabzug haben sehr viele Pensionskassen bereits Anpassungen zugunsten der Versicherten gemacht. Mit der Vorlage würden sicher nicht alle Teilzeiterwerbstätigen vor niedrigeren Renten gerettet.

Die angestrebte Senkung der Eintrittsschwelle ist also eher Augenwischerei?
Man muss auch bedenken: Nicht jeder möchte in die berufliche Vorsorge aufgenommen werden und dann Lohnabzüge hinnehmen. Dann wird eben in Absprache mit dem Arbeitgeber das Arbeits­pensum gesenkt, um das Minimum nicht zu erreichen. Unter dem Strich kann das aus Sicht des Arbeitnehmers finanziell lohnender sein. Ob die Schwelle bei 22 050 oder bei 19 845 Fr. liegt, ist dann wirklich kein gewaltiger Unterschied.

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