Sacha Fedier, CEO von VT Wealth Management, mahnt zum privaten Sparen neben unserem Dreisäulensystem, sonst könne nach der Pensionierung in vielen Fällen der gewohnte Lebensstil nicht mehr gehalten werden. Egal, wie die Vorsorgesituation sich gestaltet, Optimierungsmöglichkeiten gibt es seiner Einschätzung nach immer. An eine Bank oder vor allem eine einzelne Bank würde er dies aber auf keinen Fall delegieren. In einem FuW-Interview meint er:
Wie lautet heute Ihr Rat an junge Arbeitnehmer, die es ins Ausland zieht?
Sie können wichtige Erfahrungen sammeln und sich persönlich weiterentwickeln. Das ist ganz wichtig. Aber ich glaube, die meisten kümmern sich – wie ich damals – in dieser Situation nicht um die Folgen für ihre Vorsorge. Das ist ein Fehler, denn wenn sie ein paar Jahre nichts einzahlen, entstehen Vorsorgelücken, die gefüllt werden müssen. Diese Lücken erkennen viele Leute erst, wenn die Rente ausgezahlt wird. Und dann ist es bereits zu spät.
Sparen, sparen, sparen, lautet die Empfehlung, die heute überall zu hören ist. Eltern sollen etwas für ihre Kinder zurücklegen, Berufseinsteiger möglichst früh jeden Monat ein paar hundert Franken für die Pensionierung abzweigen. Woher kommt dieser Druck?
Das ist eine typische Schweizer Sicht. Bei uns «legt man etwas auf die Seite», das war schon in Kriegszeiten so. In anderen Ländern, wie den USA beispielsweise, wird gar nicht erst gespart, sondern gleich konsumiert.
Viele Banken, Versicherer und Vermögenszentren bewerben zurzeit aggressiv ihre Vorsorgeveranstaltungen. Wie glaubhaft ist das?
Die Mahnung, zu sparen und richtig vorzusorgen, ist das eine, aber es kommt doch viel mehr darauf an, wie es gemacht wird. Es gibt so viele Möglichkeiten neben dem klassischen Sparkonto. Hier sehe ich Aufklärungsbedarf. Denn das Schlimmste, was passieren kann, ist, erst bei der Pensionierung festzustellen, dass Geld falsch angelegt wurde.