Der Pensionskassenverband schreibt zum heute publizierten ASIP ESG-Reporting Standard in einer Medienmitteilung:
Der ASIP verfolgt das Ziel, über ein regelmässiges, ganzheitliches Reporting die Transparenz bezüglich ESG-Umsetzung zu erhöhen. Im Fokus steht eine transparente Offenlegung von ESG-Informationen, mit welchen alle involvierten Stakeholder nachverfolgen können, wie die Pensionskassen investiert sind und welche Entwicklungsschritte bezüglich Nachhaltigkeit realisiert werden.
Dazu soll der ESG-Reporting-Standard dienen. In ein ESG-Reporting gehören qualitative Aussagen zur Art und Weise, wie die Pensionskassen mit diesem Thema umgehen, und auch quantitative Angaben zu einzelnen Anlagen.
Der vorliegende Standard wurde in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden – u.a. der Asset Management Association, Swiss Sustainable Finance und den Anlagestiftungen – erarbeitet. Er hat einen empfehlenden Charakter und wird regelmässig überprüft.
Die Anlagepolitik ist und bleibt Aufgabe der Pensionskassen. Es braucht diesbezüglich keine Regulierung des Gesetzgebers. Vielmehr wird mit diesen Reporting-Standards ein Zeichen gesetzt: Die PK-Branche befasst sich eigenverantwortlich mit diesem Thema, kommuniziert das auch aktiv und nimmt somit ihre Verantwortung wahr. Über ein regelmässiges Reporting wird eigenverantwortlich die Transparenz bezüglich ESG-Umsetzung erhöht.
Der Blick berichtet über die Verluste eines Schweizer Kryptofonds bei FTX, wobei auch Pensionskassen zu Schaden gekommen sein sollen.
Bislang sah es so aus, als ob Schweizer Anleger vom Konkurs der Handelsplattform FTX nicht gross betroffen sind. Nun zeigt sich, dass das nicht auf alle zutrifft. Wie das Finanzportal «Tippinpoint» berichtet, kostet die FTX-Pleite einen Schweizer Kryptofond sehr viel Geld. Dieser hat über einen Fünftel seines Fondsvermögens verloren.
Beim betroffenen Fond handelt es sich um den SwissRex Crypto Fund. Der Verlust beläuft sich auf 13 Millionen Franken, die hautsächlich in sogenannente DeFi-Token angelegt waren. Dies geht aus einem Schreiben an die Anteilseigner hervor.
Das Problem: Es nicht absehbar, ob Investoren jemals noch Geld aus der FTX-Pleite bekommen werden. Denn FTX soll Kundengelder in Milliardenhöhe veruntreut haben. FTX-Gründer Sam Bankman-Fried (30) galt lange Krypto-Wunderkind. Bis im November seine Betrügereien aufflogen und er für den grössten Betrugsskandal der Kryptowelt verantwortlich gemacht wird.
Das Pikante: In den Fonds habe nicht nur risikofreudige Anleger investiert, sondern auch Pensionskassen haben Anteile des Fonds gekauft. Das heisst, Vorsorgelder, die eigentlich sicher angelegt werden müssten, sind nun womöglich für immer verloren.
Gemäss Auskunft der Fondsbetreiber soll es sich konkret um Schweizer Freizügigkeitsgelder handeln, die von entsprechenden Stiftungen in den Fonds investiert wurden. (koh)
Die anhaltenden Negativmeldungen von der Grossbank Credit Suisse sowie der Absturz des Aktienkurses hinterlassen auch in der Schweizer Vorsorgewelt ihre Spuren. Berater und Pensionskassen-Verantwortliche schauen genauer hin. Michael Ferber schreibt in der NZZ:
Pensionskassen müssten sich im Sinne des Risikomanagements mit den sogenannten Gegenparteirisiken – also den Risiken, die eine Partei im Fall der Zahlungsunfähigkeit eines Geschäftspartners erleiden würde – regelmässig auseinandersetzen, sagt Hanspeter Konrad, Direktor des Pensionskassenverbands Asip.
Dabei gehe es um sogenannte Risikominderungspflichten. «Vor diesem Hintergrund beurteilen die Pensionskassen unter anderem auch die Entwicklung der Credit Suisse und fällen je nach Lagebeurteilung ihre Anlageentscheide.» (…)
Die Pensionskassen haben naturgemäss viele Verbindungen zu der kriselnden Schweizer Grossbank. So haben viele Vorsorgeeinrichtungen Cash-Bestände bei dem Finanzinstitut liegen oder haben in Anlageprodukte der CS investiert.
pw. Danny Schlumpf, Co-Autor des Buchs “Rentendebakel”, darf im Sonntagsblick sozusagen in eigener Sache über den Hick-Hack von Flavien Gousset mit Andri Silberschmidt zum Thema seines Buchs berichten. Gousset ist entsetzt, wie die Finanzindustrie jährlich Milliarden von den Versicherten abkassiert, wie im Buch beschrieben. Das sei “richtig krass”. An einem Streitgespräch mit Silberschmidt, wie vom Tages-Anzeiger gewünscht, ist er aber nicht interessiert. Vielleicht auch besser, sonst müsste er sich vertieft mit dem Thema auseinandersetzen. Sein Video auf Instagram ist bis Montag 8.51 Uhr 75’537 mal aufgerufen worden. Das freut Schlumpf, wer an einer kompetenten Diskussion um die Vorsorge gelegen ist, macht sich so seine Gedanken.
BFS. Im Lauf des Jahres 2021 sind in der Schweiz gut 10% der Bevölkerung umgezogen. Junge Erwachsene neigen am ehesten zu einem Wohnungswechsel. Bewohner von Einfamilienhäusern ziehen seltener um als Personen, die in einem Mehrfamilienhaus leben. Die durchschnittliche Umzugsdistanz liegt bei 13 km.
Finma. Auch bei den Renditewohnliegenschaften wurde nach einem Seitwärtstrend von Anfang 2021 bis Mitte 2022 wieder ein deutlicher Preisanstieg verzeichnet, was sich auch bei den um Inflation bereinigten Preisen zeigt (siehe Abbildung «Reale Immobilienpreise », links oben). Da die kräftige Zuwanderung die Nachfrage nach Mietwohnungen stärkt und das Angebot rückläufig ist, sind die Angebotsmieten erneut gestiegen. Gleichzeitig sind auch die Leerstände nochmals gesunken (siehe Abbildung «Leer stehende Wohnungen in der Schweiz», oben).
Die damit verbundene Ertragssteigerung aus Mieteinnahmen stützt die Nachfrage nach Renditewohnliegenschaften seitens Investoren trotz gestiegenen Hypothekarzinsen. Nutzer- und Anlegermarkt entwickeln sich seit Jahren erstmals wieder parallel, und die gestiegenen Preise können durch die Nachfrage begründet werden. Das Ende des Negativzinsumfelds eröffnet für die Investoren allerdings neue Anlagealternativen. Auch die stark gestiegenen Preise für Baumaterialien dürften sich dämpfend auf Entwicklungsprojekte und somit das Angebot auswirken.
Raifeissen schreibt in einer Mitteilung zu ihrer Studie “Immobilien Schweiz – 4Q 2022”:
Wohnraum wird in der Schweiz immer knapper. Die Leerstände sinken rapide und damit steigen neben den Eigenheimpreisen jetzt auch die Mieten. Im Umfeld extrem hoher Baulandpreise, rigider Bau- und Zonenordnungen sowie einer einsprachefreudigen Bevölkerung war die Wohnbautätigkeit schon seit längerer Zeit stark rückläufig. Die dynamisch wachsende und auf immer grösserem Raum lebende Schweizer Bevölkerung benötigt deutlich mehr Wohnungen als aktuell auf den Markt kommen.
«Das höhere Zinsniveau und die Bauteuerung mindern die Anreize für den Wohnungsbau zusätzlich. Gleichzeitig treiben der akute Fachkräftemangel und der Krieg in der Ukraine die bereits starke Zuwanderung kräftig nach oben. Wir steuern mit Vollgas auf eine Wohnungsnot zu», stellt Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, fest.
Die steigenden Zinsen machen sich am Markt für Schweizer Mehrfamilienhäuser bemerkbar. Das Verhalten von institutionellen Investoren – sprich Pensionskassen und Versicherungen – spielt für die weitere Entwicklung eine wichtige Rolle. Die NZZ schreibt dazu:
Er ist in der Immobilienbranche eine umstrittene Figur, doch wenn er spricht, hören alle zu: Donato Scognamiglio, Chef der Bewertungsgesellschaft Iazi, hat am Mittwoch seine neuesten Prognosen für die weitere Entwicklung des Schweizer Immobilienmarktes präsentiert, der nach einem jahrelangen Boom im Umbruch ist.
Besonders exponiert im Umfeld der Zinswende ist der Markt für Renditeimmobilien, wo die Preise seit Ende der neunziger Jahre unaufhörlich gestiegen sind.
Eine erste Preiskorrektur bei Mehrfamilienhäusern zeichnet sich laut Iazi deutlich ab: Scognamiglio erwartet auf der Basis von Transaktionspreisen eine Korrektur von 3,4 Prozent im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Höchststand im zweiten Quartal, als die Nationalbank ihren ersten Zinsschritt bekanntgab. Für das erste Quartal 2023 rechnet er mit einer weiteren Korrektur von 3,1 Prozent.
Ein wichtiger Grund, weshalb die Preise unter Druck geraten, ist die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen: Immobilien sind für institutionelle Anleger wie Pensionskassen nicht mehr alternativlos, seit Anlagen in zehnjährige Bundesobligationen nach vielen Jahren mit Negativzinsen wieder eine Rendite von über 1 Prozent abwerfen, während sich die Netto-Renditen auf Renditeimmobilien kaum bewegt haben.
Thomas Hengartner schreibt in der FuW über die Folgen der Negativ-Performance im laufenden Jahr für die Kassen und ihre Versicherten.
Der durchschnittliche Deckungsgrad der Unternehmenspensionskassen ist gemäss Prevanto von 122% zu Beginn des laufenden Jahres auf 105% geschrumpft. Das finanzielle Polster dünnte sich folglich von 22 auf 5% aus, jeweils bezogen auf die bilanzierten Verpflichtungen. Dennoch müssen die Gelder der Erwerbstätigen und das für Rentenzahlungen blockierte Kapital verzinst werden – selbst wenn wie im bisherigen Jahresverlauf ein Anlageverlust entstanden ist.
Zur finanziellen Sanierung würden primär die Erwerbstätigen über eine Minderverzinsung des Altersguthabens beigezogen, sagt auf Anfrage Heinz Rothacher, CEO des Pensionskassenberaters Complementa. Ausgerechnet jetzt, da die Inflation sowie Bank- und Obligationenzinsen steigen, droht den Erwerbstätigen ein Rückschlag im Pensionskassenzins.
Direkte Auswirkung wäre, dass ihr individuelles Pensionskassenguthaben langsamer wächst bzw. beim aktuellen Teuerungsschub an Kaufkraft verliert. Den Zins auf dem Vorsorgegesparten der Erwerbstätigen vermindern oder gar auf null stellen, ist erlaubt. Entscheiden werden die Stiftungsräte der rund 1400 einzelbetrieblichen und Sammelpensionskassen Ende Jahr oder im Januar. (…)
Auf Finews äussert sich Samuel Eberhard von Axa in einem Interview zur aktuellen Situation bei der Vergabe von Hypotheken durch Pensionskassen.
Ist eine Investition in Hypotheken trotz steigender Kapitalmarktzinsen weiterhin attraktiv? Gibt es Bewegungen bei den Kapitalmarktzinsen, reagieren auch die Hypothekarzinsen. Die jährliche Mehrrendite von Hypotheken gegenüber Schweizer Staatsobligationen ist jedoch seit Jahren mehr oder weniger konstant. Daher ist es nach wie vor interessant, in Hypotheken zu investieren.
Dennoch sind Hypotheken nicht eins zu eins mit Obligationen vergleichbar. Was müssen Pensionskassen bei Investitionen in Hypotheken beachten? In der Anlagestiftung Axa Vorsorge Hypotheken Schweiz werden die Hypotheken zum Marktwert bewertet, wie wir dies auch von Obligationen kennen. Durch Zinsänderungen entstehen entsprechende Schwankungen im Portfolio. Ein wichtiger Einflussfaktor für Hypotheken ist daher die Duration.
Des Weiteren sind Hypotheken im Vergleich zu Obligationen weniger liquide. In die Anlagestiftung Axa Vorsorge Hypotheken Schweiz kann monatlich investiert werden. Rücknahmen sind mit einer Ankündigungsfrist von drei Monaten ebenfalls monatlich handelbar.
Anders als in Grossbritannien ist den Pensionskassen in der Schweiz der Einsatz von Derivaten nur begrenzt erlaubt. Gefahren lauern aber an einem anderen Ort, heisst es bei Finews. Gemeint sind die Immobilienanlagen.
Da zahlreiche Pensionskassen in den letzten Jahren ihre Engagements in Immobilien verstärkt haben, ist ein heraufziehendes Gewitter nicht auszuschliessen. Allerdings fehlen bisher Anzeichen, wonach die Immobilienmärkte wegen Pensionskassen, die sich mit gehebelten Produkten eingedeckt haben, einem Stresstest ausgesetzt sind.
Für Beunruhigung gesorgt hat aber, dass verschiedene Immobilienfonds jüngst ihre Pläne für eine Kapitalerhöhung abblasen mussten. Grund für den Käuferstreik war, dass keiner der kotierten Fonds ein Aufschlag von mindestens 10 Prozent gegenüber dem Nettoinventarwert aufwies. Bei solch tiefen Agios ergeben sich keine positiven Bezugsrechtspreise und bestehende Investoren müssen aufgrund der entstehenden Kosten und der Verwässerung einen Nachteil hinnehmen.
SonntagsZeitung. Eine aktuelle Umfrage unter Schweizer Pensionskassen, durchgeführt von der Immobilienberatungsfirma Wüest Partner im Spätsommer dieses Jahres, zeigt: 45 Prozent geben an, dass Immobilienanlagen nach der Zinserhöhung für sie deutlich oder eher unattraktiver geworden seien. Und fast 60 Prozent sagen, sie wollten ihr Immobilienportfolio in Zukunft halten oder reduzieren.
Sprich: Der grosse Ausbau der vergangenen Jahre ist vorbei. «Der Immobilienmarkt verliert für institutionelle Anleger an Attraktivität», bestätigt Adrian Wenger, Hypothekarexperte beim VZ Vermögenszentrum. Dass sich das Interesse der Pensionskassen am Immobilienmarkt abschwächt, spürt Wenger vor allem daran, dass er seit Anfang Jahr viele private Kundinnen und Kunden betreut, die nun endlich beim Kauf eines Mehrfamilienhauses zum Zug kommen.
Das hat es noch nie gegeben: Immobilienfonds müssen ihre Pläne für eine Kapitalerhöhung abblasen. Investoren setzen sogar Wohnimmobilienfonds auf eine Kapitaldiät, schreibt Monica Hegglin in der FuW.
CS Green Property, UBS Direct Urban, Dominicé und SF Sustainable Property haben ihre angekündigten Kapitalerhöhungen unlängst verschoben oder werden dies noch kommunizieren müssen. Der Grund: Keiner der erwähnten kotierten Fonds weist ein Agio (einen Aufschlag) von 10% gegenüber dem Nettoinventarwert (prozentuale Differenz zwischen Marktwert und Buchwert) auf.
Beträgt das Agio weniger als 10%, ist eine Bezugsrechtsemission undurchführbar. Liegt die Differenz zum inneren Wert darunter, müssten bestehende Investoren aufgrund der entstehenden Kosten und der Verwässerung einen Nachteil hinnehmen, weil sich keine positiven Bezugsrechtspreise für die Anleger ergeben. SF Sustainable und Dominicé weisen sogar einen Abschlag gegenüber dem inneren Wert aus. Das ist ein Problem, denn die regelmässige Aufnahme von Eigenkapital ist der Lebensnerv der Branche.
«Wenn der Markt so volatil bleibt, sind Kapitalerhöhungen unmöglich», erklärt Rolf Frey, Immobilienexperte der Zürcher Privatbank Maerki Baumann. Über 40 % der Schweizer Immobilienfonds weisen derzeit einen Discount zum Nettoinventarwert aus. «Dass das Fenster zum Kapitalmarkt zu ist, hat es bei Wohnimmobilienfonds noch nie gegeben», resümiert Frey.
Infrastrukturinvestitionen bieten eine interessante Möglichkeit, das Anlageportfolio von (institutionellen) Investoren zu optimieren. Ein Webinar von RICS und der Hochschule Luzern befasste sich mit den Herausforderungen und Chancen der Assetklasse. Die HSLU schreibt dazu auf ihrer Website:
Die Motive und Gründe für Investitionen in Infrastruktur liegen zu 100 Prozent beim Diversifikationseffekt zum bestehenden Portfolio, insbesondere im Hinblick auf die Optimierung der Rendite-Risiko-Relation. Ferner folgen attraktive Renditen und die «niedrige Korrelation zu anderen Assetklassen» als weitere Motive für Infrastrukturinvestitionen.
In Zeiten von zunehmender Teuerung wird auch dem «Inflationsschutz» vermehrt Rechnung getragen sowie auch der Nachhaltigkeitsthematik «ESG Impact», die durch Investitionen in erneuerbare Energien als weiteres Motiv für Investitionen dieser Art gelten. Zudem geben die befragten Institutionen mehrheitlich den Aspekt der Wertsteigerung an. Die Schweizer Struktur und Luxemburger/internationale Struktur nehmen dabei eine eher unterordnete Rolle bei den Motiven für Infrastrukturinvestitionen ein.
Reuters. BoE Governor Andrew Bailey, speaking in Washington later in the day, said: «And my message to the funds involved and all the firms involved managing those funds. You’ve got three days left now. You’ve got to get this done.» SCRAMBLE FOR CASH
LDI helps schemes match their liabilities – what they owe members – with assets. Pension funds were previously putting up cash to withstand a move in government bond yields of 100 to 150 basis points — normally a huge safety net, but which has been wiped out by some of the most volatile days on record.