Die steigenden Zinsen machen sich am Markt für Schweizer Mehrfamilienhäuser bemerkbar. Das Verhalten von institutionellen Investoren – sprich Pensionskassen und Versicherungen – spielt für die weitere Entwicklung eine wichtige Rolle. Die NZZ schreibt dazu:
Er ist in der Immobilienbranche eine umstrittene Figur, doch wenn er spricht, hören alle zu: Donato Scognamiglio, Chef der Bewertungsgesellschaft Iazi, hat am Mittwoch seine neuesten Prognosen für die weitere Entwicklung des Schweizer Immobilienmarktes präsentiert, der nach einem jahrelangen Boom im Umbruch ist.
Besonders exponiert im Umfeld der Zinswende ist der Markt für Renditeimmobilien, wo die Preise seit Ende der neunziger Jahre unaufhörlich gestiegen sind.
Eine erste Preiskorrektur bei Mehrfamilienhäusern zeichnet sich laut Iazi deutlich ab: Scognamiglio erwartet auf der Basis von Transaktionspreisen eine Korrektur von 3,4 Prozent im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Höchststand im zweiten Quartal, als die Nationalbank ihren ersten Zinsschritt bekanntgab. Für das erste Quartal 2023 rechnet er mit einer weiteren Korrektur von 3,1 Prozent.
Ein wichtiger Grund, weshalb die Preise unter Druck geraten, ist die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen: Immobilien sind für institutionelle Anleger wie Pensionskassen nicht mehr alternativlos, seit Anlagen in zehnjährige Bundesobligationen nach vielen Jahren mit Negativzinsen wieder eine Rendite von über 1 Prozent abwerfen, während sich die Netto-Renditen auf Renditeimmobilien kaum bewegt haben.