Infrastrukturinvestitionen bieten eine interessante Möglichkeit, das Anlageportfolio von (institutionellen) Investoren zu optimieren. Ein Webinar von RICS und der Hochschule Luzern befasste sich mit den Herausforderungen und Chancen der Assetklasse. Die HSLU schreibt dazu auf ihrer Website:
Die Motive und Gründe für Investitionen in Infrastruktur liegen zu 100 Prozent beim Diversifikationseffekt zum bestehenden Portfolio, insbesondere im Hinblick auf die Optimierung der Rendite-Risiko-Relation. Ferner folgen attraktive Renditen und die «niedrige Korrelation zu anderen Assetklassen» als weitere Motive für Infrastrukturinvestitionen.
In Zeiten von zunehmender Teuerung wird auch dem «Inflationsschutz» vermehrt Rechnung getragen sowie auch der Nachhaltigkeitsthematik «ESG Impact», die durch Investitionen in erneuerbare Energien als weiteres Motiv für Investitionen dieser Art gelten. Zudem geben die befragten Institutionen mehrheitlich den Aspekt der Wertsteigerung an. Die Schweizer Struktur und Luxemburger/internationale Struktur nehmen dabei eine eher unterordnete Rolle bei den Motiven für Infrastrukturinvestitionen ein.
Bei den Motiven gegen Investitionen in Infrastruktur geben die befragten Institutionen primär «politische und rechtliche Risiken» als zentrales Hauptmotiv an und das unmittelbar damit verknüpfte Risiko, erwartete Renditen nicht erzielen zu können. Weitere Hinderungsgründe für Infrastrukturinvestitionen liegen speziell in der «Intransparenz der Investition » und der zeitlichen respektive Liquiditäts- Komponenten, welche durch die «hohe zeitliche Bindung» und den «J-Curve-Effekt» vorliegen.
Im Zuge dessen ist ein langer Anlagehorizont zu verfolgen, da derartige Investitionen besonders zu Beginn mit hohen Kosten verbunden sind und Auszahlungen erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Dies bestätigt sich wiederum im sogenannten «J-Curve-Effekt».
Gleichwohl wird der Kostenaspekt für derartige Investments weiter genannt, welche unter anderem durch den «Kostenaufwand bei der Vertragsvergabe/ Vertragsgestaltung», «Kosten- und Kontrollaufwand/interne Ressourcen» und die Absicherung von «Währungsrisiken» gegeben sind. «Interne Restriktionen» oder ein «mangelndes Investitionsvolumen » werden unterdessen nicht als zentrale Hinderungsgründe genannt. Auch «mangelnde Erfahrung/Kompetenz » sowie «fehlende Produkte» hindern Investitionen in Infrastruktur nicht ausserordentlich.
Der Vergleich zu den bisherigen ASIP-Studien zeigt, dass die Motive und Gründe gegen Investitionen in Infrastruktur durchgängig in ihrer Bedeutung abgenommen haben. Dies kann bereits auf die aufgebauten Erfahrungen respektive das inzwischen gewonnene Know-How zurückgeführt werden, sodass in weiterer Folge künftig zunehmende Investitionen in Infrastrukturen erwartet werden können. Die Renditeerwartungen liegen – über alle Infrastrukturen – bei mindestens 5 Prozent und können somit als durchaus attraktiv bewertet werden.
Eine direkte Auswirkung der Anpassung der BVV 2 konnte unterdessen nicht nachgewiesen werden. Gleichwohl kann mit Blick auf die Schweiz festgehalten werden, dass die Bedeutung der Asset-Klasse «Infrastruktur » weiterhin zunimmt.