Das hat es noch nie gegeben: Immobilienfonds müssen ihre Pläne für eine Kapitalerhöhung abblasen. Investoren setzen sogar Wohnimmobilienfonds auf eine Kapitaldiät, schreibt Monica Hegglin in der FuW.

CS Green Property, UBS Direct Urban, Dominicé und SF Sustainable Property haben ihre angekündigten Kapitalerhöhungen unlängst verschoben oder werden dies noch kommunizieren müssen. Der Grund: Keiner der erwähnten kotierten Fonds weist ein Agio (einen Aufschlag) von 10% gegenüber dem Nettoinventarwert (prozentuale Differenz zwischen Marktwert und Buchwert) auf.

Beträgt das Agio weniger als 10%, ist eine Bezugsrechtsemission undurchführbar. Liegt die Differenz zum inneren Wert darunter, müssten bestehende Investoren aufgrund der entstehenden Kosten und der Verwässerung einen Nachteil hinnehmen, weil sich keine positiven Bezugsrechtspreise für die Anleger ergeben. SF Sustainable und Dominicé weisen sogar einen Abschlag gegenüber dem inneren Wert aus. Das ist ein Problem, denn die regelmässige Aufnahme von Eigenkapital ist der Lebensnerv der Branche.

«Wenn der Markt so volatil bleibt, sind Kapitalerhöhungen unmöglich», erklärt Rolf Frey, Immobilienexperte der Zürcher Privatbank Maerki Baumann. Über 40 % der Schweizer Immobilienfonds weisen derzeit einen Discount zum Nettoinventarwert aus. «Dass das Fenster zum Kapitalmarkt zu ist, hat es bei Wohnimmobilienfonds noch nie gegeben», resümiert Frey.

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