
Eine PK-Geschäftsführerin zur BVG-Reform
Mia Mendez, Geschäftsführerin der PwC-Pensionskassen, gibt in einem Interview mit Finanz und Wirtschaft ihre Einschätzung der BVG-Reform. Auszüge:
Frau Mendez, sind die Reformvorschläge aus Ihrer Sicht ein grosser Wurf?
Nein, sicher nicht. Die meisten Pensionskassen haben die angestrebten Änderungen längst schon umgesetzt. Insofern wären sie ein Nachvollzug von Tatsachen. Nur etwa 15% der Versicherten sind lediglich im BVG-Minimum versichert. Auch beim Koordinationsabzug haben sehr viele Pensionskassen bereits Anpassungen zugunsten der Versicherten gemacht. Mit der Vorlage würden sicher nicht alle Teilzeiterwerbstätigen vor niedrigeren Renten gerettet.
Die angestrebte Senkung der Eintrittsschwelle ist also eher Augenwischerei?
Man muss auch bedenken: Nicht jeder möchte in die berufliche Vorsorge aufgenommen werden und dann Lohnabzüge hinnehmen. Dann wird eben in Absprache mit dem Arbeitgeber das Arbeitspensum gesenkt, um das Minimum nicht zu erreichen. Unter dem Strich kann das aus Sicht des Arbeitnehmers finanziell lohnender sein. Ob die Schwelle bei 22 050 oder bei 19 845 Fr. liegt, ist dann wirklich kein gewaltiger Unterschied.
Unterirdisch
Wer wissen möchte, wie ein ehemaliger SRF-Journalist, SP-Mitglied und Musiker die BVG-Reform beurteilt und mit was für Argumenten, kann dies auf nau.ch nachlesen.
3. Umfrage zur BVG-Reform: Überforderte Stimmbürger
Der Blick berichtet über eine weitere Umfrage zur BVG-Reform. Ruedi Studer schreibt:
Die Verunsicherung ist gross, das zeigt nun eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstitut MIS Trend in Partnerschaft mit der Zeitung «Le Temps» und des Versicherungskonzerns Groupe Mutuel.
Nur ein Fünftel der Befragten fühlt sich genügend über die Vorlage informiert. Die Folge: Rund die Hälfte weiss derzeit nicht, wie sie bei der Pensionskassen-Reform stimmen soll – bei den Frauen sind es sogar drei Fünftel.
Von jenen aber, die sich eine Meinung gebildet haben, lehnen 59 Prozent die Vorlage ab, 41 Prozent stimmen ihr zu. Die Ablehnung ist im linken wie auch im rechten Spektrum grösser als in der Mitte. Gut die Hälfte glaubt nicht, dass die Frauen von der Reform profitieren – ein Drittel findet, nur ungenügend.
Die Befragten lehnen eine Senkung des Umwandlungssatzes mehrheitlich ab, ebenso eine Erhöhung des Rentenalters. Eine knappe Mehrheit befürwortet dafür einheitliche Beitragssätze, sodass Jüngere und Ältere gleich hohe Lohnbeiträge zahlen müssten.
PK-Jahrbuch 2024 der PPCmetrics
PPCmetrics hat ihr Pensionskassen-Jahrbuch 2024 veröffentlicht. Im Management-Summary heisst es:
MoreSeit zehn Jahren veröffentlicht die PPCmetrics AG das «Pensionskassen-Jahrbuch». In der Studie werden systematisch Strukturdaten von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen analysiert.
Die Studie stützt sich auf eine breite und repräsentative Peer Group von 334 Pensionskassen mit einem kumulierten Vorsorgevermögen von rund CHF 866 Mrd. und rund 4.3 Mio. Versicherten. (…)
Das Anlagejahr 2023 ermöglichte eine durchschnittliche Verzinsung von 2.16% (Median: 1.88%). Mit rund 75% hat eine grosse Mehrheit der Vorsorgeeinrichtungen eine Verzinsung über dem BVG-Mindestzinssatz von 1.00% gesprochen.
Stefan Beiner wechselt zur c-alm
c-alm schreibt in einer Mitteilung:
Wir freuen uns, Dr. Stefan Beiner ab März 2025 als Partner bei der c-alm AG begrüssen zu dürfen. Stefan Beiner wird seinen Tätigkeitsfokus bei der c-alm in den Bereichen Investment Consulting und Controlling sowie ALM setzen.
Mit Stefan gewinnen wir eine integre Persönlichkeit mit grossem Wissen und praktischer Erfahrung durch seine langjährige Tätigkeit bei einer der grössten Vorsorgeeinrichtungen der Schweiz.
Mit dem Wechsel zur c-alm kehrt Stefan Beiner nach 16 Jahren bei der Pensionskasse des Bundes PUBLICA, zuletzt als Leiter Asset Management und stellvertretender Direktor, in die Beratung zurück.
Seine Karriere startete er als Consultant bei McKinsey & Company. Die c-alm begrüsst die Weiterführung seiner bisherigen Mandate (u.a. Lehrbeauftragter an der Universität St. Gallen; Mitglied der Anlagekommission bei der Fondation Botnar; Mitglied des Regulatory Boards der Schweizer Börse SIX, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Finanzmarktforschung SGF).
PK-Netz Stiftungsräte zur BVG-Reform
Das Stiftungsratskomitee des PK-Netz wendet sich – keine grosse Überraschung – gegen die BVG-Reform. Statt sich auf die fachliche Seite der Reform zu beschränken, wird schon in der Überschrift an der alten und irreführenden Leier mit den höheren Beiträgen und tieferen Renten gedreht. Da hätte man gerne Besseres erwartet.
«Reform reisst Loch in die Kasse»
Der Tages-Anzeiger schreibt über die Befürchtungen eines Bäckermeisters, dass die BVG-Reform «ein grosses Loch in meine Kasse reissen» würde.
More«Für mich ist die Angelegenheit mittlerweile klar», sagt dagegen Roland Räber. «Die Reform würde ein grosses Loch in meine Kasse reissen. Für viele andere KMU sieht es gleich aus, auch wenn viele es bisher noch nicht bemerkt haben.»
Der 49-jährige Räber führt seit 21 Jahren die gleichnamige Bäckerei in Jona SG. In zwei Filialen und deren angeschlossenen Restaurants beschäftigt er zusammengezählt 30 Personen.
Auch den Lohnausfall müsste er vielleicht ersetzen
Räber verantwortet zudem den Bereich Sozialversicherungen beim Branchenverband der Bäcker und Confiseure.Er hat darum die möglichen Folgen der Vorlage für seinen Betrieb durchgerechnet. «Die Mehrkosten allein für die zusätzlichen Beiträge für die zweite Säule würden 15’000 Franken betragen», sagt er.
Appell zur Förderung der Digitalisierung
ASIP und inter-pension haben gemeinsam einen Appell zur «aktiven Förderung der Digitalisierung» lanciert und propagieren dafür zwei von der Branche selbst entwickelte Softwarelösungen. Das Ziel ist eine branchenweite Abdeckung, um den Prozess beim PK-Wechsel einer Einzelperson lückenlos zu automatisieren. Die Verbandsmitglieder werden aufgerufen, sich einer der beiden Plattformen – EASX oder BVG Exchange – anzuschliessen.
BVG Exchange / eBVG /
FR
Zinsumfeld verlangt neue Anlagestrategien
(WTW) Trotz einer Verbesserung der Lage an den Kapitalmärkten im Jahr 2023 ist der durchschnittliche Deckungsgrad der kapitalgedeckten Vorsorgeverpflichtungen nach IFRS und US-GAAP im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 Prozentpunkte von 107 auf 104% gesunken.
Dies erklärt sich hauptsächlich durch einen stärkeren Anstieg der Verbindlichkeiten im Vergleich zu den Vermögenswerten aufgrund gesunkener Zinssätze. Diese Einsichten ergeben sich aus der jüngsten Pension Risk Studie von WTW über die Deckungsgrade der Pensionsverpflichtungen in den Bilanzen der SLI-Unternehmen in der Schweiz.
MoreDer Zahlen-Bschiss des SGB
Hansueli Schöchli gibt in der NZZ seinem Ärger über den gewerkschaftlichen Abstimmungskampf gegen die BVG-Reform beredten Ausdruck und widerlegt dessen Behauptungen.
MoreDie Kernparole des gewerkschaftlichen Referendumskomitees («mehr bezahlen für weniger Rente») ist verlogen. Denn sie suggeriert, dass es wegen der Reform insgesamt tiefere Renten und höhere Lohnabzüge gäbe.
Richtig wäre vielmehr folgende Parole zum Gesamtbild der Reform: «Mehr bezahlen für mehr Rente – und der Saldo von Zusatzeinzahlungen und Zusatzrenten ist etwa null, denn das Geld für Rentenerhöhungen fällt nicht vom Himmel.» (…)
OAK: Anforderungen an Anlagestiftungen
Per 1. Juli 2024 wurde der Art. 3 Abs. 1 ASV angepasst, womit die Anleger von Anlagestiftungen auch virtuelle Anlegerversammlungen durchführen können. Aus diesem Grund hat die OAK BV ihre Weisungen W – 01/2016 «Anforderungen an Anlagestiftungen» mit einem Absatz zur Protokollierung der Anlegerversammlung ergänzt (Ziffer 2.9) und am Schluss die zwischenzeitlich obsolet gewordenen Übergangsbestimmungen gestrichen (Ziffer 4 und ehemalige Ziffer 5). Die neue Fassung der Weisungen tritt per 1. September 2024 in Kraft.
Die «Republik» zur BVG-Reform
Lediglich der Vollständigkeit halber wird an dieser Stelle auf einen ausführlichen Beitrag im Online-Medium «Republik» zur BVG-Revision verwiesen. Wiederholt wird hier all das, was auch beim SGB zu finden ist. Incl. dem Unsinn zu den Kosten.
SGB kritisiert BVG-Zahlen – ausgerechnet
Ausgerechnet der Gewerkschaftsbund, der den Kampf um die BVG-Reform gnadenlos mit falschen Zahlen befeuerte, rechnet jetzt dem BSV vor, seine Daten zur BVG-Reform seien viel zu positiv und vermittelten den Stimmbürgern ein falsches Bild. Und natürlich werden als Argument die AHV-Prognosen herangezogen, die mit der BVG-Reform nichts zu tun haben. In einer Medienmitteilung heisst es dazu:
MoreNachdem das BSV bereits bei den AHV-Prognosen ein falsches Bild vermittelt hat, stellt der Schweizerische Gewerkschaftsbund SGB durch neue Berechnungen fest: Auch die Berechnungen des BSV zur Reform der 2. Säule sind viel zu positiv und vermitteln der Stimmbevölkerung ein irreführendes Bild.
«Die Linke wird jubilieren»
Fabian Schäfer ruft in der NZZ den Gegnern der BVG-Reform einige unangenehme Wahrheiten in Erinnerung, die sie kennen sollten.
MoreDie Linke wird jubilieren, wenn das Volk die BVG-Reform versenkt, und sie wird ihren Sieg auszunutzen wissen. Dass es auch in der Wirtschaft und im bürgerlichen Lager Minderheiten gibt, die sich gegen die Reform aussprechen, wird sie nicht kümmern.
Es sind klar die Gewerkschaften, die in der Nein-Kampagne den Ton angeben. Nach den Abstimmungen vom März wäre es für die Linke im Seilziehen um die Altersvorsorge der dritte Sieg in Folge. Machtpolitisch wird sich dies im Bundeshaus unweigerlich niederschlagen.
Vor allem in der Mitte-Partei, die im Rentendossier – ob es einem gefällt oder nicht – den Ausschlag gibt, werden die Widerstände gegen ein höheres Rentenalter oder andere strukturelle Reformen weiter zunehmen.
Alt werden in der heutigen Gesellschaft
Die neue Publikation «Panorama Gesellschaft Schweiz» beleuchtet in neun Kapiteln verschiedene Aspekte des Älterwerdens und des Alters. Ziel ist es, ausgewählte Themen zu vertiefen. Dabei entsteht ein differenziertes und vielschichtiges Bild verschiedener Aspekte und Dimensionen des Alterns in der Schweiz.
Die Schweizer Bevölkerung wird immer älter. Die Lebenserwartung steigt und nach der Pensionierung besteht die Aussicht auf einige gesunde Lebensjahre, die aktiv genutzt werden können.
Subjektiv fühlen sich Seniorinnen und Senioren erst mit 80 Jahren als alt. Bei den Lebens- und Haushaltsformen oder bei der nachberuflichen Lebensgestaltung zeigt sich eine wachsende Vielfalt. Ungleichheiten lassen sich bei der finanziellen Situation, der Gesundheit und der sozialen Partizipation feststellen. Dies sind einige Resultate der zweiten Ausgabe des Panoramas Gesellschaft Schweiz zum Thema älter werden und Alter in der heutigen Gesellschaft.