pw. Der traditionelle und stets gut besuchte ASIP-Anlass zum Jahresstart stand dieses Jahr im Zeichen der laufenden BVG-Revision.
Direktor Hanspeter Konrad resümierte den aktuellen Stand, wobei erstmals der Pensionskassenverband mit einem eigenen Modell in die Diskussion eingestiegen ist. Das wurde bekanntlich von den Trägern des Sozialpartnerkompromisses (SoKo) nicht gut aufgenommen. Konrad seinerseits kritisierte, dass diese die Auseinandersetzung zur Schicksalsfrage hochstilisiert hätten und ihr Modell mit einer undemokratischen “take it or leave it”-Einstellung verteidigten.
Im Zentrum der Diskussion stand natürlich der kollektiv von allen Erwerbstätigen zu finanzierende Rentenzuschlag, obwohl nur eine Minderheit der Versicherten von der geplanten Senkung des UWS betroffen ist. Laut Konrad sind es 12 Prozent in reinen BVG-Kassen, weitere 25 Prozent in BVG-nahen Einrichtungen. Die Kompensationsmassnahmen gemäss SoKo seien teuer, während beim ASIP-Vorschlag sie aus bereits bestehenden Rückstellungen finanziert werden könnten.
Konrad warf den Sozialpartnern vor, ihr Vorschlag sei systemfremd und würde die Entwicklung der letzten Jahre nicht berücksichtigen, in welchen die Kassen ihre Sätze gemäss Swisscanto bereits auf durchschnittlich 5,7 Prozent gesenkt hätten. Als Fazit stellte er fest: das vom Bundesrat übernommene Modell sei keinesfalls die einzig möglich Lösung, diese könne auch ohne neue Umverteilung gefunden werden.
Auch die Podiumsdiskussion war in wichtigen Teilen der BVG-Revision gewidmet. Unter der Moderation von Hanspeter Konrad diskutierten Ruth Humbel, CVP, neue Präsidentin der SGK-N, und Andri Silberschmidt, neu gewählter FDP-Nationalrat und früherer Präsident der Jungfreisinnigen.
Humbel zeigt sich gegenüber den Chancen der Bundesratsvorlage vorsichtig optimistisch. Die kritische Einstellung ihres Parteipräsidenten Gerhard Pfister mit seinen kürzlichen Äusserungen an einer CVP-Veranstaltung bezeichnete sich mit politischer Finesse als “suboptimal”. Als SGK-Präsidentin ist sie wohl um eine gewisse Neutralität bemüht.