Referat Markus Leibundgut, CEO Swiss Life
In der NZZ kommentiert Hansueli Schöchli das Referat von Markus Leibundgut, CEO der Swiss Life, zur laufenden BVG-Reform anlässlich der SVV-Medienkonferenz. Überraschend ist insbesondere, dass der Versicherungsverband sich jetzt vom Modell der SGK-N zu distanzieren scheint. In einer Medienmitteilung vom Dezember letzten Jahres hat der SVV nämlich noch festgehalten: “Der Schweizerische Versicherungsverband SVV begrüsst die Entscheide des Nationalrats zur laufenden BVG-Reform. Die Reform berücksichtigt die angesichts der Ausgangslage zwingenden Elemente und erfüllt das Ziel der Beibehaltung des Leistungsniveaus.” Die Lage vor der Detailberatung in der SGK-S wird damit zunehmend unübersichtlich. Schöchli schreibt:
Doch der Versicherungsverband ist nun bereits wieder ausgeschert. Dies zeigte ein Referat von Markus Leibundgut, Chef von Swiss Life Schweiz, vor Wochenfrist an der Jahresmedienkonferenz des Verbands. Er distanzierte sich in zwei zentralen Punkten vom Beschluss des Nationalrats: Die Rentenzuschläge sollen gemäss Leibundgut 20 statt 15 Übergangsjahrgänge umfassen, und die Zuschläge seien voll über den zentralen BVG-Sicherheitsfonds zu finanzieren.
Letzteres hiesse deutlich grössere versteckte Quersubventionen von Hochlohnbetrieben zu Tieflohnbetrieben. Die Versicherer sind zwar selber eher Hochlohnbetriebe, doch sie würden von dieser Quersubventionierung per saldo profitieren, weil sie über ihre Sammelstiftungen viele Tieflohnbezüger mit relativ wenig überobligatorischem Kapital versichern.
Aus Versicherungskreisen hiess es am Dienstag auf Anfrage, dass man nie hinter dem vom Nationalrat beschlossenen Finanzierungsmodell gestanden sei. Der besagte Brief vom November hatte allerdings einen anderen Eindruck hinterlassen.