BFS. Das neue Faltblatt «Die Bevölkerung der Schweiz 2021» präsentiert in Form von Grafiken und Schemata aufschlussreiche Ergebnisse zu verschiedenen demografischen Themen.
Statistik
Die 100 grössten PKs
Auf der Website “Visual Capitalist” sind die weltweit 100 grössten Pensionskassen aufgelistet. An der Spitze stehen der Japan Government Pension Fund (1,7 Billionen Dollar) und der Norwegische Fund (1,5 Billionen). Die Nr. 100 – die Illinois Municipal – kommt auf 55 Mrd. Dollar. Eine Schweizer Kasse hat es damit nicht auf die Liste geschafft. Allerdings ist das meiste mit einer helvetischen Vorsorgeeinrichtung auch nicht vergleichbar.
Aus Babys werden Rentner
CHSS. Die Alterspyramide der Schweiz hat ihre klassische Form verloren. Grund dafür sind die geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge, die nun ins Rentenalter kommen: Einer schwach besetzten Jugendgeneration steht eine wachsende Zahl von über 65-Jährigen gegenüber. Auch der Altersquotient – das Verhältnis zwischen der Bevölkerung im Rentenalter und der Bevölkerung im Erwerbsalter – hat sich seit 1948 stark verändert: Während damals weniger als 16 über 65-Jährige auf 100 Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren entfielen, sind es heute bereits über 30. Im Jahr 2050 dürfte der Altersquotient gemäss dem Referenzszenario des Bundesamtes für Statistik (BFS) auf 46,5 steigen.
Lohngefälle kein Mass für Diskriminierung
Der Arbeitgeberverband schreibt zu den Ergebnissen der neuesten Analyse der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern basierend auf der LSE 2020:
Die neuste Analyse des Bundesamtes für Statistik legt offen, dass sich das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern insgesamt verringert hat. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sich die geschlechterspezifischen Profile im Arbeitsmarkt angleichen. Entscheidend bleiben für die Arbeitgeber aber nach wie vor die betrieblichen Lohngleichheitsanalysen. (…)
Die Analyse legt auch offen, dass der unerklärte Anteil an den Lohnunterschieden im Jahr 2020 zugenommen hat. Betrachtet man diese Werte aber genauer, zeigt sich, dass der öffentliche Sektor einen besonders grossen Teil zu dieser Entwicklung beträgt.
Während der unerklärte Anteil im privaten Sektor relativ moderat um 1 Prozent anstieg, nahm dieser im öffentlichen Sektor im gleichen Zeitraum um sage und schreibe 9,5 Prozentpunkte zu.
Haushaltbudgets im Zeichen von Corona
BFS. Bei den Ausgaben der Privathaushalte in der Schweiz zeigten sich 2020 im Vergleich zu den Vorjahren grössere Veränderungen aufgrund der Covid-19-Pandemie. So wiesen insbesondere die durch Einschränkungen betroffenen Bereiche deutliche Rückgänge auf: Die Ausgaben für Gast- und Beherbergungsstätten etwa sanken im Vergleich zu 2019 um 38% auf 343 Franken pro Monat. Bei den Einkommen hingegen sind im Jahr 2020 keine signifikanten Verschiebungen zu beobachten.
Das durchschnittliche verfügbare Einkommen von 6789 Franken pro Monat ist mit dem von 2019 vergleichbar. Zum Haushaltseinkommen zählen nebst den monatlich ausbezahlten Löhnen und Zulagen auch die jährlichen Zahlungen wie zum Beispiel der 13. Monatslohn. Erhaltene Renten, Sozialleistungen und Überweisungen von anderen Haushalten sowie Vermögenserträge wie Zinsen und Dividenden werden ebenfalls dazugerechnet.
Mütter – und Väter – auf dem Arbeitsmarkt
BFS. Im Jahr 2021 nahmen 82% der Mütter in der Schweiz am Arbeitsmarkt teil. Diese starke Erwerbsbeteiligung geht Hand in Hand mit einem hohen Anteil an Teilzeitarbeit. Nach der ersten Mutterschaft verlässt jede neunte beruflich aktive Frau den Arbeitsmarkt und der Anteil der teilzeitbeschäftigten Mütter verdoppelt sich. In der Schweiz liegt die Arbeitsmarktteilnahme der Mütter über dem europäischen Durchschnitt. Dies sind einige Ergebnisse der Publikation «Mütter auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2021».
Sozialausgaben 2021 auf hohem Niveau stabil
BFS. Im Jahr 2021 blieben die Ausgaben für Sozialleistungen in der Schweiz gemäss ersten Schätzungen mit 206 Milliarden Franken weitgehend stabil (+ 0,4% gegenüber 2020), wobei zwischen 2019 und 2020 die Sozialausgaben infolge der COVID-19-Pandemie um 11% zugenommen haben.
Zwischen 2020 und 2021 haben sich zwei gegenläufige Trends gegenseitig neutralisiert: Der Anstieg der Sozialausgaben in den Bereichen Gesundheit (+ 4 Mrd. Franken) und Alter (+ 3 Mrd. Franken) einerseits trafen andererseits auf einen Rückgang der Sozialausgaben im Bereich Arbeitslosigkeit (- 6 Mrd. Franken).
Der Anstieg der Ausgaben im Gesundheitsbereich wurde u.a. durch die Impfkampagne gegen COVID-19 bestimmt. Der Rückgang der Ausgaben im Bereich Arbeitslosigkeit – insbesondere bei der Kurzarbeitsentschädigung – ist u.a. auf die schrittweise Aufhebung der Massnahmen gegen die COVID-19 Pandemie und auf die anschliessende wirtschaftliche Erholung ab dem zweiten Quartal 2021 zurückzuführen.
PK-Statistik: Prov. Ergebnisse für 2021
BFS. Um möglichst rasch erste provisorische Werte der Pensionskassenstatistik 2021 publizieren zu können, ist eine nach Rechtsform und Risikodeckung geschichtete Zufallsstichprobe gezogen worden. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf der Hochrechnung von 449 eingegangenen Fragebogen (August 2022).
Pensionsalter in Europa
HZ. In der Schweiz entscheiden Volk und Stände am 25. September über die Erhöhung des Rentenalters für Frauen von 64 auf 65 Jahre. Mit der Angleichung wären wir in Europa in guter Gesellschaft: In vielen Ländern werden Frauen und Männer bereits gleichzeitig pensioniert.
Auch was das neue einheitliche Alter von 65 Jahren betrifft, läge die Schweiz weiterhin im Mittelfeld. Zwar bekommen wir unsere Rente klar später als die Russinnen und Russen oder Griechinnen und Griechen. Doch in Italien beispielsweise ist das gesetzliche Rentenalter bereits auf 67 Jahre angehoben worden.
Übersterblichkeit bei 65+
Die NZZ behandelt die im laufenden Jahr erkennbare Uebersterblichkeit bei Männern ab Alter 65 und sucht nach Erklärungen.
Eine naheliegende Erklärung sind das Ausmass und die Dauer der diesjährigen Sommerhitze. Die Hitze gilt namentlich wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen als gesundheitlicher Risikofaktor. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Auch frühere heisse Sommer hatten Todesopfer gefordert. Der Rekord-Hitzesommer 2003 brachte laut einem Bundesbericht eine Übersterblichkeit von knapp 1000 Personen. Ungewöhnlich heiss war auch der Sommer 2015, der etwa 800 zusätzliche Todesopfer forderte.
Selbst unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums übersteigt die geschätzte Übersterblichkeit im laufenden Sommer die Marke von 2003. Bei Ausklammerung des Corona-Effekts liegt die geschätzte Übersterblichkeit im Sommer 2022 im Verhältnis zur älteren Gesamtbevölkerung auf ähnlichem Niveau wie im Sommer 2003.
Welchen Einfluss die Hitze genau hatte, und was für andere Faktoren allenfalls noch eine Rolle spielen, ist unklar. Ein Beobachter mutmasste am Mittwoch auf Anfrage, dass heuer unter Umständen auch die Knappheit beim Gesundheitspersonal Spuren in der Todesstatistik hinterlasse. Doch dies ist nur Spekulation.
Pensionskassen-Statistik 2020: Kommentierte Ergebnisse
BfS: Die Publikation zur Pensionskassenstatistik 2020 basiert auf den aggregierten Ergebnissen der für das Geschäftsjahr 2020 durchgeführten Erhebung. Sie erläutert das Konzept der Erhebung und orientiert über die Struktur und die Entwicklung der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen mit aktiven Versicherten und reglementarischen Leistungen. Die kommentierten Ergebnisse liefern Kennzahlen und Informationen zur Struktur der Vorsorgeeinrichtungen, zur Situation ihrer Versicherten und Leistungen sowie zur Bilanz, zur Betriebsrechnung und zu den technischen Angaben. Abgeschlossen wird die Publikation mit einem Glossar zu spezifischen, in der Publikation verwendeten Fachbegriffen.
1,7 Millionen Rentenberechtigte
Bfs. Am 31. 12. 2021 umfasste die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 8’738’800 Personen, 0,8% mehr als 2020. Jede fünfte Frau und jeder sechste Mann waren älter als 64 Jahre. Zudem lebten in der Schweiz 162 hundertjährige und ältere Personen mehr als im Vorjahr.
20,0% der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz sind zwischen 0 und 19 Jahren alt, 61,0% im erwerbsfähigen Alter (20–64 Jahre) und 19,0% über 64 Jahre alt.
Die Zahl der Personen ab 65 Jahren stieg um 1,9% von 1 629 700 im Jahr 2020 auf 1 661 300 im Jahr 2021. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nimmt weiter zu (+ 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020). In den Kantonen Tessin, Graubünden, Nidwalden, Basel-Landschaft, Schaffhausen, Bern, Basel-Stadt, Uri, Glarus, Solothurn, Jura, Wallis, Obwalden und Appenzell-Ausserrhoden leben anteilsmässig mehr Seniorinnen und Senioren als Jugendliche unter 20 Jahren.
Laufend mehr Staatsangestellte
Avenir Suisse. Der öffentliche Sektor scheint unaufhaltsam zu wachsen: Die Anzahl der Beschäftigten in der Bundesverwaltung bricht jedes Jahr neue Rekorde und die Verwaltung wächst der Wirtschaft sogar davon. Doch dies hat nicht nur Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, schreibt Mario Bonato. Die aus diesem schier nicht-bremsbaren Wachstum entstehende «Verwaltungsmentalität» verhindert längst fällige Reformen.
Die wirtschaftliche Situation von Witwen, Witwern und Waisen
BSV. Die Studie zeigt, dass die schweizerische soziale Sicherheit einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Absicherung der Hinterlassenen mit geringen oder sehr geringen finanziellen Mitteln leistet. Haushalte, deren Mitglieder eine Hinterlassenenrente beziehen und im erwerbsfähigen Alter sind, befinden sich in der gleichen oder sogar in einer leicht besseren Situation als Vergleichshaushalte, die nicht von einer Verwitwung betroffen sind. Allerdings sind bei den Auswirkungen der Verwitwung auf die wirtschaftliche Situation von Witwen einerseits und Witwern anderseits deutliche Unterschiede feststellbar. Ein internationaler Vergleich der Hinterlassenenleistungen rundet die Studie ab.
Erwerbstätigenstatistik
BFS. Die Erwerbstätigenstatistik (ETS) liefert wichtige strukturorientierte und konjunkturelle Daten zur Arbeitsmarktbeobachtung. Erfasst werden die im schweizerischen Wirtschaftsgebiet erwerbstätigen Personen. Als erwerbstätig gelten alle Personen, die im Sinne der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung während mindestens einer Stunde pro Woche einer produktiven Arbeit nachgehen. Die ETS wurde 1977 geschaffen. Globaldaten gehen bis 1948 zurück, detailliertere Daten wurden ab 1960 zur Verfügung gestellt.