Axa hat die Folien zur Medienorientierung über den Entscheid zum Ausstieg aus der Vollversicherung im BVG-Geschäft online gestellt.
Assekuranz
Informationsoffensive der Axa
Die Axa Winterthur unterstützt ihren Schritt aus der Vollversicherung mit ausführlichem Info- und Werbematerial auf ihrer Website. Die bisher vielgelobte Vollversicherung wird in Frage gestellt. So heisst es jetzt:
Eine Vollversicherung bietet hohe Sicherheit und deckt sämtliche Risiken wie Tod, Invalidität und auch das Anlagerisiko ab. Das hat allerdings seinen Preis: In der Vollversicherung muss das Kapital jederzeit zu 100% gedeckt sein. Dies bedingt eine sehr zurückhaltende Anlagestrategie, wodurch die Altersguthaben der Versicherten nur minimal verzinst werden können.
Aufgrund der steigenden Lebenserwartung müssen immer länger Renten bezahlt werden. Damit diese auch in Zukunft finanzierbar bleiben, ist eine deutlich höhere Rendite notwendig, als sie derzeit in der Vollversicherung erzielt wird. Teilautonome Lösungen hingegen bieten mehr Freiraum, um die Altersguthaben gewinnbringend anzulegen, da für sie weniger einschränkende Vorgaben gelten.
Axa steigt aus der Vollversicherung aus
Axa Winterthur schreibt in einer Pressemitteilung:
Der grösste Schweizer KMU-Versicherer fokussiert künftig ganz auf teilautonome Lösungen und wird die für die Kunden zunehmend unattraktive Vollversicherung nicht mehr anbieten. Firmen und ihre Angestellten erhalten durch diese Neuausrichtung bessere Konditionen, gleichzeitig kann die Generationenfairness in der zweiten Säule erhöht werden.
Zur Begründung wird festgehalten:
Anhaltend tiefe Zinsen, eine zunehmende Umverteilung zulasten der Berufstätigen und ein enges Anlagekorsett führten bei der Vollversicherung in den letzten Jahren zu einem immer unvorteilhafteren Preis-Leistungs-Verhältnis für die Firmen und ihre Angestellten. Bereits in den letzten Jahren haben deshalb immer mehr Unternehmen ein teilautonomes Vorsorgeangebot gewählt. Zudem werden Vollversicherungspolicen von den Lebensversicherern branchenweit nur noch selektiv gezeichnet.
Die AXA und die zuständigen Stiftungsräte haben nun entschieden, künftig keine Vollversicherungen mehr anzubieten und die bestehenden Vollversicherungsstiftungen per Anfang 2019 in teilautonome Stiftungen umzuwandeln.
«Teilautonome Lösungen sind für unsere Kunden unter den veränderten Rahmenbedingungen flexibler, fairer und attraktiver. Mit der Umstellung können wir im Bereich der beruflichen Vorsorge wieder wachsen und den Schweizer KMU auch in Zukunft als starker Partner zur Seite stehen», sagt Fabrizio Petrillo, CEO der AXA Schweiz.
Aufgrund der weniger einschränkenden regulatorischen Vorgaben haben teilautonome Stiftungen bessere Möglichkeiten, um mit dem vorhandenen Sparkapital Ertragschancen für die Versicherten wahrzunehmen. Dadurch können die systemfremden Umverteilungen von der jüngeren zur älteren Generation und vom überobligatorischen in den obligatorischen Bereich eingedämmt werden.
Für die Firmen und ihre Angestellten wirkt sich dies positiv auf die Konditionen aus: Die Kunden der neuen teilautonomen AXA Stiftungen zahlen ab 2019 im Vergleich zur heutigen Vollversicherung durchschnittlich rund 30 Prozent tiefere Risikoprämien, und der Umwandlungssatz für das Überobligatorium kann stabiler gehalten werden als in der Vollversicherung, bei der weitere Reduktionen unumgänglich würden. Zudem ist wieder eine adäquate Verzinsung der überobligatorischen Guthaben möglich, was in der Vollversicherung nicht mehr der Fall war.
Mitteilung und Hintergrundmaterial der Axa / NZZ / TA / Blick / Cash / finews
Scharfe Selektion bei der Vollversicherung
Kurt Speck geht in der Handelszeitung auf die Situation im Kollektivgeschäft der Versicherer ein.
KMU halten vermehrt Ausschau nach Alternativen in der beruflichen Vorsorge. Vor allem die kleinen Betriebe entscheiden sich in grosser Zahl für eine Vollversicherung. Allerdings: Einen Anbieter zu finden gestaltet sich zunehmend komplex. Mit Swiss Life, Allianz, Axa, Helvetia, Basler und Pax führen lediglich noch sechs Gesellschaften die Vollversicherung in ihrem Sortiment, und alle stehen bei der Neuaufnahme von Kunden auf die Bremse. Zurich und Mobiliar sind ausserhalb des BVG-Bereichs tätig. Generali hat sich bereits vor knapp 20 Jahren aus dem Vollversicherungsgeschäft verabschiedet.
Die Finanzmarktaufsicht Finma verweist im letzten Transparenzbericht zur beruflichen Vorsorge darauf, dass sich das Prämienvolumen mit Vollversicherungen innerhalb von 12 Monaten um 6 Prozent auf noch 23 Milliarden Franken vermindert hat. Das Fazit der Aufsichtsbehörde ist einigermassen alarmierend: «Dies zeigt die gesunkene Kapazität und Bereitschaft der Lebensversicherer, Neugeschäft in der Vollversicherung zu zeichnen.» Als Grund für die selektive Zeichnungspolitik der Versicherer wird die ungenügende Entschädigung für das notwendige Kapital zur Absicherung der Leistungsversprechen genannt. Im Klartext heisst das, nicht jedes Unternehmen, das eine Vollversicherung wünscht, kann diese im heutigen Markt erwerben. Seitens der Versicherungsgesellschaften wird damit argumentiert, der Regulator sorge mit überhöhten Kapitalanforderungen selbst dafür, dass die Messlatte für Neukunden höher angesetzt werde. (…)
«Die Finma gefährdet die berufliche Altersvorsorge»
Thomas Buess, Finanzchef des Versicherers Swiss
Life, kritisiert in der Finanz und Wirtschaft die Kapitalvorgabe der Aufsicht. Thomas Hengartner berichtet.
Die Länder der EU berechnen die Kapitalvorgabe an die Versicherer nach den Regeln von Solvenz II, aber hierzulande gilt der Schweizer Solvenztest SST. Wegen der unterschiedlichen Regeln müssen hiesige Lebensversicherer gemäss dem Branchenverband SVV 1,5- bis 2-mal so viel Risikokapital vorhalten wie Wettbewerber in der EU. Das hat auch Konsequenzen auf das System der beruflichen Altersvorsorge.
Vertreter der Finanzmarktaufsicht wiegeln ab, das Kapitalerfordernis sei vergleichbar, wenn temporäre Erleichterungen einzelner EU-Länder ausgeklammert werden. «Das stimmt jedoch überhaupt nicht», sagt Swiss-Life-CFO Thomas Buess im Gespräch: «Wir halten nicht freiwillig 1,6-mal so viel Kapital, sondern weil sich die Kapitalanforderungen der Aufsichtsbehörde sprunghaft verändern und damit unberechenbar sind.» (…)
NZZ: Versicherer scheuen das Vorsorgegeschäft
Werner Enz beschäftigt sich in der NZZ mit dem engen Korsett, das den Versicherern im Geschäft mit Pensionskassen angelegt ist. Mit der Folge, dass sie trotz der Nachfrage neue Engagements nur zögerlich eingehen.
Allianz Suisse ist einer der sechs noch verbliebenen Lebensversicherer, der BVG-Vollversicherungen anbietet. 2017 verbuchte man Einmaleinlagen von 699 Mio. Fr., 1,9% weniger als 2016; die periodischen Prämienerträge lagen mit 666 Mio. Fr. fast auf dem Vorjahresstand. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Information, dass zwei Drittel der zufliessenden Gelder durch Kleinstfirmen mit 1 bis 3 Versicherten eingebracht wurden. Die Vollversicherung ist für Kleinstfirmen attraktiv, weil sie im Alltag ganz andere Sorgen haben und sich nicht noch zur Unzeit mit dem BVG-Geschäft herumschlagen möchten. (…)
Umso mehr muss beunruhigen, dass 2017 die BVG-Prämien-Einnahmen der Lebensversicherer um weitere 4,2% auf 22,4 Mrd. Fr. gesunken sind, nach einem Aderlass von 6,2% auf 23,3 Mrd. Fr. im Jahr zuvor. Für eine Volkswirtschaft wie die Schweiz, die in diesem Zeitraum leicht gewachsen ist und neue Stellen geschaffen hat, ruft das nach Erklärungen. Die schwache Profitabilität wegen der Zinsen, ein systemwidrige Umverteilungen erzwingender Rentenumwandlungssatz von 6,8% und die harten Auflagen des Schweizer Solvenztests (SST) sind massgebliche Gründe.
Peter Giger, bei der Finma für Versicherungen zuständig, hielt anlässlich einer Presseveranstaltung jüngst fest, der Ausstieg der Lebensversicherer aus dem BVG-Geschäft folge einem langfristigen Trend. Zurzeit lasteten annähernd 200 Mrd. Fr. auf deren Bilanzen. Darauf wurden zugunsten der Aktionäre Gewinne von 602 Mio. Fr. (2016) bzw. 638 Mio. Fr. (2015) erreicht. Die Eigenkapitalrendite bewegte sich nach den Worten Gigers in einem tiefen einstelligen Bereich.
TA: Interview mit Markus Leibundgut, Swiss Life
Der Tages-Anzeiger hat mit Markus Leibundgut, CEO der Swiss Life ein Interview über das Geschäft mit der 2. Säule geführt. Auszüge.
Die Linke stört grundsätzlich, dass die Lebensversicherer mit einer Sozialversicherung Geschäfte machen und bei ihnen Geld aus der zweiten Säule abfliesst.
Das ist reine Ideologie, die letztlich dem Gewerbe schadet. Wer so denkt, muss die Abschaffung der Vollversicherung fordern, die bei KMU so beliebt ist. Diese funktioniert nur, wenn wir genug Kapital als Garantie haben. Und das bekommen wir nur, wenn wir eine minimale Rendite zahlen. Firmen mit Vollversicherung haben viele Gewinnmöglichkeiten, aber null Verlustrisiko. Das ist nicht kostenlos. Wer diese Lösung nicht will, hat andere Möglichkeiten, in der zweiten Säule herrscht Wahlfreiheit. Aber die Vorteile sind so gross, dass KMU die Vollversicherung nach wie vor stark nachfragen.
Sie weisen Unternehmen ab, die die Vollversicherung wählen möchten?
Paradoxerweise müssen wir das, ja. Die Zahl der Versicherten wächst kaum mehr, nicht nur bei uns. Aber wir stellen fest, dass viele Unternehmer die Vollversicherung trotz der höheren Prämien vorziehen – ganz einfach, weil sie die Risiken der Vorsorge nicht tragen wollen oder können. Da sprechen wir vor allem von Firmen in Branchen mit geringen Margen, wenig Reserven, tiefen Löhnen. Die meisten sind KMU, vom Coiffeur bis zum Handwerker. Deshalb verstehe ich die Gewerkschaften nicht. Mit ihrem Kampf gegen die Vollversicherung schaden sie ihren eigenen Leuten: den Angestellten, die finanziell knapp dran sind.
Diese Firmen könnten sich anderswo versichern, wenn es die Vollversicherung nicht mehr gäbe.
So einfach ist das nicht. Heute ist mehr als jeder vierte Angestellte in einer Vollversicherung bei einem Lebensversicherer. Wenn diese wegfiele, gäbe es eine chaotische, riskante Übergangszeit. Ich bezweifle zudem, dass in margenschwachen Branchen die Vorsorge ohne Garantien langfristig stabil organisiert werden kann. Die Risiken für die Allgemeinheit wären beträchtlich. Letztlich bestünde die Gefahr, dass die Altersarmut zunimmt, wenn die Vorsorge bei Personen mit tiefen Löhnen weniger solid ist.
Und das alles, sagen Sie, nehmen die Gewerkschaften in Kauf?
Es ist bekannt, dass Teile der Linken am liebsten die AHV in Richtung Volkspension ausbauen möchten.
Prämieneinnahmen im Lebensversicherungsgeschäft rückläufig
Gemäss Hochrechnungen des Schweiz. Versicherungsverbands SVV sind die Prämieneinnahmen im Lebensversicherungsgeschäft 2017 um 3,8 Prozent zurückgegangen, wobei der Rückgang weniger stark ausfällt als im Vorjahr (2016: minus 6,0 Prozent):
- – 4,2 Prozent im Kollektivleben, in welchem die Lebensversicherer den KMU und ihren Angestellten Lösungen für die berufliche Vorsorge anbieten. Diese Leistungen sind nach wie vor sehr gefragt. Aber es wird für die Lebensversicherer immer schwieriger, den umfassenden Versicherungsschutz zur Verfügung zu stellen und die Nachfrage der KMU zu erfüllen. Grund dafür sind die hohen Kapitalanforderungen verbunden mit den tiefen Zinsen und dem überhöhten BVG-Umwandlungssatz.
- – 2,9 Prozent im Einzelleben: Die Lebensversicherer können im aktuellen Tiefzinsumfeld kaum noch attraktive Zinsversprechen abgeben. Das bremst insbesondere die Entwicklung des Neugeschäfts.
“Helvetia prüft Teilausstieg aus dem Vorsorge-Geschäft”
Die Sonntagszeitung berichtet über das dahinschwindende Interesse der Versicherer am Kollektivgeschäft mit der Vollversicherung. Im Artikel heisst es:
Nachdem Anbieter wie die Zurich schon vor einigen Jahren aus diesem Bereich ausgestiegen sind, überlegt sich eine weitere Versicherung diesen Schritt. «Helvetia prüft zurzeit verschiedene Szenarien, um ihr Geschäft mit der beruflichen Vorsorge auch in Zukunft rentabel gestalten zu können. Dabei werden alle denkbaren Varianten geprüft», sagt Donald Desax, Leiter Berufliche Vorsorge bei Helvetia. Im Klartext heisst das, dass auch ein Ausstieg ein Szenario ist. Über 10 000 Betriebe sind bei der Vollversicherung der Helvetia angeschlossen.
Das Problem: Der Umwandlungssatz, der bestimmt, wie viel des angesparten Kapitals der zweiten Säule jährlich als Rente ausbezahlt wird, ist im Obligatorium der Berufsvorsorge mit 6,8 Prozent aus Sicht der Versicherer angesichts des Tiefzinsumfelds viel zu hoch. Um das Modell der Vollversicherung zu sichern, sei die Politik gefordert, innert kürzester Zeit eine Rentenreform auf die Beine zu stellen, sagt Desax. «Die Senkung des Umwandlungssatzes ist dringend und zwingend.»
Auch bei anderen Versicherungen rumort es. Monika Behr, Leiterin des Bereichs Leben bei Allianz Suisse, musste jüngst beim Mutterkonzern in München antraben, wie es in der Branche heisst. Thema war das Geschäft mit der Berufsvorsorge. Man stehe in regelmässigem Austausch mit der Allianz-Gruppe, auch zu den Herausforderungen im Lebengeschäft nach dem Nein bei der Abstimmung zur Altersvorsorge 2020, sagt ein Allianz-Sprecher. Ein Ausstieg aus dem Vollversicherungsgeschäft sei derzeit aber kein Thema. Wie ein Broker sagt, halten gewisse Versicherungen nur an dem Geschäft fest, um Unternehmen in einem Paket gleich auch Sach- und Haftpflichtversicherungen verkaufen zu können.
Erfolgreiche Erstemission des Swiss Life Immofonds REF
Swiss Life Asset Managers hat die Erstemission des Immobilienfonds Swiss Life REF (CH) European Properties erfolgreich abgeschlossen. Durch die Emission fliessen dem Fonds Mittel in Höhe von 300 Millionen Euro zu. Der neue Fonds wird am 30. November 2017 lanciert. Aufgrund des hohen Investorenzuspruches konnte das angestrebte Mindestvolumen in Höhe von EUR 250 Millionen übertroffen werden.
Der neue Immobilienfonds von Swiss Life Asset Managers wird in Core- und Core-Plus-Lagen in europäischen Grossstädten, Regionalzentren und deren zugehörigen Agglomerationen investieren. Der Anlageschwerpunkt liegt auf den europäischen Kernmärkten Deutschland, Frankreich, Österreich und Benelux. Weitere wichtige Zielregionen sind Grossbritannien, Skandinavien und Südeuropa.
“Es könnte sehr schnell gehen”
In einem Interview mit Schweiz am Wochenende erläutert der neue Swiss Life-Chef Markus Leibundgut seine Einschätzung des Fortgangs der Rentenreform. Auszüge.
Herr Leibundgut, warum ist die Rentenreform gescheitert?
Es gibt verschiedene Gründe, die dazu geführt haben. Die Vorlage war zu komplex und es wurde zu viel miteinander vermischt. Zudem haben die Leute gemerkt, dass ihnen ein Kompromiss vorgesetzt wurde, der nicht aufgeht. Die Reform sollte die AHV sichern, aber gleichzeitig hat man sie ausgebaut. Die Reform war zwar gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht.
Die Vorlage ist auch wegen der Jungen gescheitert. Gibt es einen Graben zwischen den Generationen?
Einen eigentlichen Graben sehe ich nicht. Aber man sieht schon, dass die Jungen sich immer stärker bewusst werden, dass sie ihre Interessen vertreten müssen. Sie merken auch, dass sie in der zweiten Säule immer höhere Beträge den Rentnern abführen müssen. Dass sie sich dagegen wehren, ist verständlich.
ASt Swiss Life mit neuen Anlagegruppen
Am 29. September 2017 lanciert die Anlagestiftung Swiss Life die beiden neuen Anlagegruppen «Obligationen Emerging Markets Unternehmen (CHF hedged)» und «Obligationen Emerging Markets Unternehmen Short Term (CHF hedged)». Diese investieren in ein hoch diversifiziertes Portfolio mit über 200 Einzelpositionen in über 30 Schwellenländern. Die konservative Anlagestrategie beschränkt sich auf Anlagen in Hartwährungsanleihen mit Investment-Grade-Qualität.
Zudem lanciert die Anlagestiftung Swiss Life per 1. Dezember die neue Themen-Anlagegruppe «Immobilien Schweiz Alter und Gesundheit». Diese wird in Liegenschaften in der ganzen Schweiz in den Bereichen altersgerechtes Wohnen, betreutes Wohnen, Pflegeeinrichtungen, Gesundheitsimmobilien und spitalnahe Liegenschaften investieren.
Versicherer und AV2020: “Entlastung und neue Schikanen”
Werner Enz geht in der NZZ den Folgen der AV2020 für die Assekuranz nach. Enz schreibt:
Bauchschmerzen bereitet den Lebensversicherern die geplante Verschärfung der Legal Quote. Neu sollen Überschüsse säuberlich so aufgeteilt werden müssen, dass, getrennt in die Prozesse Kosten, Risiko und Sparen, dieselben Gewichtungen erfolgen wie bei der Prämienberechnung. Das tönt fürchterlich kompliziert und ist es auch. Im Prinzip hat sich mit diesem Votum die Linke durchgesetzt, die die verbliebenen sechs Lebensversicherer aus dem Markt drängen möchte. In dasselbe Kapital gehört die Auflage, Tarife für Todesfall- und Invaliditätsleistungen dürften den erwarteten Schaden (wer kennt ihn?) nie um mehr als 100% übersteigen.
Die Lebensversicherer hoffen, es werde bei der Ausformulierung der Verordnung noch Gegensteuer gegeben, wenn die Vorlage denn durchkommt. Abgesehen von der Wettbewerbsverzerrung – unabhängige Sammelstiftungen sind diesbezüglich frei – kommt hinzu, dass diese ideologisch motivierte Feinregulierung die Vollversicherung weiter verteuern würde. Man muss bedenken, dass Lebensversicherer gesprochene Renten in der Laufzeit der Verträge auf den Rappen genau zahlen müssen und mit ihrem Eigenkapital dafür haften; wenn unabhängige Sammeleinrichtungen in Unterdeckung geraten, sind Sanierungen die Folge. Lebensversicherer bemängeln, die Finma sei schon bisher dafür verantwortlich gewesen, bei missbräuchlichen Tarifen zu intervenieren. Es wird somit doppelt und widersprüchlich reguliert.
Axa Winterthur steigt bei 1e-Plänen ein
In der 1e Vorsorgelösung Flex Invest der AXA Winterthur können Lohnanteile über 126’900 Franken versichert werden. Die versicherte Person wählt ihrem persönlichen Risikoprofil (Alter, Risikobereitschaft, Anlagehorizont etc.) entsprechend aus verschiedenen Anlagestrategien aus. Die Anlageerträge und die Kosten werden individuell aufgeführt. Sämtliche Anlageerträge fliessen in das persönliche Vorsorgevermögen. Durch zusätzliche Einkäufe können dabei auch Steuern optimiert werden.
Das Angebot richtet sich an Unternehmen mit Mitarbeitern im oberen Lohnsegment und Selbständige mit mindestens einem Mitarbeiter oder Verbandsmitgliedschaft in den Branchen Medizin, Recht und Finanz. Das Produkt können Personen abschliessen, die mehr als das 1,5-fache des BVG-Maximallohnes verdienen (aktuell 126’900 Franken). Personen in dieser Vorsorgelösung profitieren von den Chancen ihrer Anlagestrategie, tragen aber auch deren Risiko.
Den Versicherten stehen Anlagegefässe mit unterschiedlicher Gewichtung der Anlagekategorien (Obligationen, Aktien und Immobilien) zur Auswahl. Welche Anlagestrategie für den einzelnen Versicherten sinnvoll ist, wird mittels eines Fragenkatalogs eruiert. Daraus wird ein individuelles Risikoprofil des Versicherten erstellt sowie eine entsprechende Empfehlung abgeleitet. Für die Investition des Vorsorgevermögens stehen den Versicherten verschiedene Anlagestrategien zur Verfügung. Die Auswahl reicht von defensiven Anlagegefässen ohne Aktien bis zum dynamischen Profil mit maximal 50 Prozent Aktienanteil. Die Lohnbestandteile in Flex Invest sind zudem gegen Tod und Invalidität versichert.
Axa pro AV2020
Axa Winterthur und Helvetia unterstützen die Altersvorsorge 2020. Im Interview mit der Handelszeitung erklärt Axa CEO Antimo Peretta weshalb.
Sind Sie dafür oder dagegen?
Wir befürworten das Reformpaket.
Als einer der wenigen Versicherer äussern Sie sich zur Reform. Ihre Kollegen sind auf Tauchstation, der Verband laviert. Wieso?
Da müssen Sie den Verband und meine CEO-Kollegen fragen. Ich kann Ihnen nur sagen, weshalb wir selbst dafür sind und uns auch öffentlich dazu äussern. Ich schaue das Ganze als Lebensversicherer an und frage mich: Ist der Status quo wirklich besser? Nein, das ist er nicht. Die Reform verbessert die Lage.
Ist es nicht störend, wenn man die AHV sogar noch ausbauen will?
Auch ich finde gewisse Dinge nicht toll, gerade die 70 Franken für Neurentner. Aber ich verstehe, dass man einen Konsens hinkriegen musste, um auch Gewerkschaften und Linke abzuholen. Nochmals: Die Vorlage löst keineswegs alle Probleme, aber der Status quo ist schlechter. Wir schätzen die jährliche Umverteilung von Jung zu Alt in der beruflichen Vorsorge auf rund 7 Milliarden Franken. Es kann so nicht weitergehen.
Folgt der Versicherungsverband zu blind den bürgerlichen Parteien? Wollte er sich daher nicht für ein Ja aussprechen?
Nein. Die Branche hatte sich eigentlich für die Reform ausgesprochen, aber sie stellte No-Gos auf. Am Ende wurden genau diese verletzt. So wurden die Risikoprämien begrenzt und die Zuteilung der Überschüsse explizit definiert. Da wird uns Versicherern etwas verboten, das in der Welt der autonomen Pensionskassen ganz normal ist. Im Verband hat man daher beschlossen, neutral zu bleiben und es den einzelnen Versicherern zu überlassen, sich zu äussern. Wir als Axa haben uns – so wie die Helvetia – dazu entschlossen, die Vorlage zu unterstützen.