
Die nächste Zinswende?
Nach einem Tief haben die langfristigen Zinsen eine Wende vollzogen. Steckt mehr als Donald Trump dahinter? Und hat das Folgen für die Schweizerische Nationalbank? Auf CH-Media schreibt Niklaus Vontobel:
Doch hinter dem Trump’schen Chaos könnte sich der «Beginn einer neuen Ära» verbergen. So geht jedenfalls die Theorie von Isabel Schnabel von der EZB. In einer Rede sagte die Topökonomin, höhere Realzinsen seien das «wahrscheinlichste Szenario für die Zukunft.»
Diese Investitionen könnten laut Schnabel so gross sein, dass an den Zinsenmärkten zu einer Wende kommt. Früher gab es eine Schwemme an Spargeldern und eine Knappheit an Staats- oder Unternehmensanleihen. Neu würde so viel investiert, die Staaten und die Unternehmen würden so viele Schulden aufnehmen müssen, dass die Spargelder knapp werden und es eine Schwemme an Staatsanleihen gibt. Schnabel: «Die globale Sparschwemme scheint sich in eine globale Anleihenschwemme zu verwandeln.»
Hat diese neue Ära schon begonnen? Steigen die Zinsen deshalb gerade an? Bei der Bank J. Safra Sarasin sagt Chef-Ökonom Karsten Junius, die Aussichten für einen konjunkturellen Aufschwung in der Schweiz und in Europa hätten sich verbessert, auch wegen der sich abzeichnenden höheren Investitionen in Deutschland. Dieser Trend spreche für höhere langfristige Zinsen und habe den Handlungsbedarf für die SNB gesenkt.
Risiken bei Anlagen in den USA sind unvermeidlich
Der AHV-Ausgleichsfonds wie auch Pensionskassen lassen ihr Vermögen von einer US-Depotbank verwahren. Das ruft die Politik auf den Plan. Bankprofessor Peter V. Kunz erklärt in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger die Risiken. Auszüge:
Herr Kunz, gesetzt der Fall, die USA erlassen aus irgendeinem Grund Sanktionen gegen die Schweiz: Würden nur Gelder auf US-Banken eingefroren?
Es wären sämtliche Vermögenswerte, die sich ausserhalb der Schweiz befinden, gefährdet. Nicht nur Konten bei US-Banken, sondern bei allen Banken. Auch eine UBS wäre betroffen.
Wie findet so etwas faktisch statt, gäbe es eine Liste, auf der der AHV-Ausgleichsfonds oder Schweizer Pensionskassen aufgeführt sind?
Wir waren bis jetzt noch nie auf einer US-Sanktionsliste als Staat. Die Schweiz gilt nicht als Unrechtsstaat, anders als der Iran. Aber die USA schauen kritisch auf die Schweiz, etwa auf die Nationalbank wegen angeblicher Währungsmanipulationen. Es ist nicht davon auszugehen, dass Sanktionen gegen die Schweiz als Staat verhängt würden. Aber auf US-Listen könnten bestimmte Unternehmen aufgeführt werden, die Tätigkeiten in der Schweiz wahrnehmen. Die US-Depotbank State Street, UBS und andere einzelne Banken wie auch Firmen könnten betroffen sein.
Es ist also egal, ob es sich um eine US-Bank, eine Schweizer Bank oder eine andere ausländische Bank handelt, bei der Geld aus der Schweiz verwahrt wird?
Ja, es kommt nicht darauf an, ob es sich um eine ausländische oder inländische Bank handelt. Auch die UBS würde sich an US-Sanktion halten müssen.
Compenswiss hält gut 30 Prozent ihrer Vermögenswerte in US-Anlagen, verwahrt müssen sie vor Ort werden. Sie meinen, das ist wegen einer möglichen Verweigerung des Zugriffs zu riskant?
Wenn man den USA misstraut und das Risiko des Einfrierens sieht, darf man nicht mehr in US-Wertschriften investieren. Oder zumindest zu einem geringeren Anteil.
Was aber würde passieren, wenn der AHV-Ausgleichsfonds aus welchem Grund auch immer nicht an seine Vermögenswerte kommt, würde die Rentenauszahlung stocken?
Wenn Compenswiss über längere Zeit keinen Zugriff hätte, würde der Bund wahrscheinlich wieder über Notrecht Geld zur Verfügung stellen. Wir sprechen von rund 40 Milliarden Franken, das ist zwar sehr, sehr viel – aber nicht existenzgefährdend für die Schweiz. Bei der UBS-Krise im Jahr 2007 ging es um mehr als 60 Milliarden.
UBS: Verkauf eines Teils des Immobilien-Assetmanagements?
Die Grossbank UBS prüft Insidern zufolge den Verkauf eines Teilbereichs des Asset Managements – ein Geschäft im Umfang von bis zu knapp einer Milliarde Dollar. Cash schreibt dazu:
Die anscheinend infrage stehende Einheit umfasse hauptsächlich Schweizer Immobilienanlagen, sagten die mit der Sache vertrauten Personen. Einer der Insider sagte, das Geschäft könnte auf einen Wert von unter einer Milliarde Dollar kommen.
Unter der Führung des neuen Divisionschefs Aleksandar Ivanovic ist die UBS dabei, das Asset Management neu aufzustellen. So wurden im Juni vorigen Jahres Teile der Immobilienanlagen in eine neue Einheit eingebracht, die Asset-Management- und Vermögensverwaltungsprodukte umfasst. (…)
Das Asset Management, das Vermögensverwaltung für Profikunden wie Pensionskassen sowie das Fondsgeschäft umfasst, kam Ende 2024 einschliesslich der 2023 übernommenen Credit-Suisse-Einheiten auf verwaltete Vermögen von 1,7 Billionen Dollar. Davon entfielen acht Prozent auf Immobilien- und Privatmarktanlagen.
Im Februar sagte UBS-Finanzchef Todd Tuckner Analysten, dass die Bank den «Ausstieg aus nicht-strategischen Geschäftsbereichen» erwäge, um die Rentabilität des Asset Managements zu verbessern.
Schweizer Depotbank für die AHV?
Der Nationalrat hat knapp eine Motion der WAK-N abgelehnt, mit welcher der Compenswiss eine Schweizer Bank als Depotbank vorgeschrieben werden sollte. Der Nationalrat lehnte mit 98 Nein bei 89 Ja und acht Enthaltungen die Motion ab. Geschlossen oder grossmehrheitlich dagegen stimmten die Linke, die Grünliberalen und die FDP. Dafür stimmten die SVP und die Mehrheit der Mitte. Bei einer grösseren Geschlossenheit der Mitte wäre das Ergebnis anders herausgekommen.
NR Thomas Matter (SVP) hat das Geschäft für die Kommission vor dem Nationalrat vertreten. An seine Ausführungen schloss sich eine ausgesprochen muntere bis teilweise bizarre Fragerunde an, die im Detail im Ratsprotokoll nachzulesen sich durchaus lohnt und einigen Einblick in die politischen Befindlichkeiten der Ratsmitglieder erlaubt, ganz abgesehen von ihren anlagetechnischen Kompetenzen. Dazu ein paar Zitate:
MoreMatter: Was doch etwas befremden muss, ist das intensive Lobbying, das die Compenswiss im Vorfeld der Beratung dieser Vorlage betrieben hat. Das Parlament übt immerhin die Oberaufsicht über die öffentlich-rechtliche Compenswiss aus, und da scheint es doch ziemlich unüblich, dass diese ihre Interessen so massiv bei Ihnen und in den Medien zum Ausdruck bringt. Compenswiss mandatierte die deutsche State Street Bank International GmbH, deren Muttergesellschaft amerikanischem Recht untersteht. Auch wenn das Risiko zugegebenermassen klein ist, kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass die USA ihre Interessen gegenüber der Schweiz einmal durchsetzen, sollte dies aus Sicht der USA notwendig sein. (…)
Portmann Hans-Peter: Vielen Dank, Herr Matter, mein Kollege wird dann die Berufsehre hoffentlich hochhalten. Sie wissen, was Sie gesagt haben, stimmt so nicht, denn die Depotbank ist so oder so immer eine amerikanische.
Aber meine Frage als Banker an Sie lautet: Ist Ihnen bewusst, dass Sie mit diesem Vorgehen viele Schweizer Vermögensverwalter, die amerikanische oder andere ausländische Kunden haben, in Gefahr bringen und wir im Gegenzug ebenfalls viele Aufträge und Geschäfte hier verlieren werden, da die USA diesen Protektionismus natürlich auch gegenüber uns anwenden könnten?
Gemini-Sammelstiftung wird selbständig
Am 1. Juli 2026 übernimmt die Gemini Sammelstiftung den operativen Betrieb von der Avadis Vorsorge AG. Die Verwaltung und der Vertrieb der Stiftung werden ab diesem Zeitpunkt nicht mehr durch Avadis geführt.
Die Stiftung hat nach eigener Einschätzung eine Grösse erreicht, die ihr eine selbstständige Weiterführung der Tätigkeiten ermöglicht. «Dieser Schritt gibt uns die Möglichkeit, flexibel zu handeln und Abläufe optimal an unsere Bedürfnisse anzupassen», sagt Bruno Marroni, Geschäftsführer der Stiftung.
Die Avadis Vorsorge AG bedauert den Weggang und blickt auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. «Wir sind stolz, Gemini auf ihrem Weg begleitet und bei deren Weiterentwicklung mitgewirkt zu haben. Diese Veränderung eröffnet für beide Organisationen neue Entwicklungsmöglichkeiten», so Benno Halter, CEO von Avadis.
Der Übergang erfolgt in enger Abstimmung, um einen reibungslosen Wechsel sicherzustellen. Die betroffenen Mitarbeiter werden von Gemini übernommen.
Wohnschutz für wen?
Francesca Prader zeigt in der NZZ auf, was die Risiken und Nebenwirkungen des – vielleicht – gut gemeinten Wohnschtutzes sind, wie ihn Basel und Genf praktizieren.
MoreMit neuem Elan propagiert die Linke etwa ihre Wohnschutzinitiative, die bald im Zürcher Kantonsrat debattiert wird. Einen solchen Schutzartikel hat Basel 2022 eingeführt. Seither müssen Veränderungen an einem Wohnhaus von einem Komitee geprüft werden. Dieses entscheidet dann auch, wie stark die Investition auf die Mieter abgewälzt werden darf.
Die Bilanz ist schlecht. Die Basler Regierung will nachbessern und den verordneten Mietzinsdeckel nach oben anpassen.
Denn gewiss hilft Wohnschutz, Leerkündigungen zu verhindern. Doch ebenso sinkt die Bereitschaft von Eigentümern, bestehende Siedlungen zu verdichten oder energetische Sanierungen vorzunehmen, wenn sie auf den Kosten sitzenbleiben.
Verschiedene grosse Immobilienfirmen haben ihre Investitionen in Basel seither auf Eis gelegt. Das ist schlecht für das Klima, ebenso für all die Menschen, die auf der Suche nach einer Wohnung sind und nun noch viel weniger Chancen haben, eine zu finden. (…)
«Werden Investitionen in Waffenhersteller salonfähig?»
Im Rahmen der ESG-Philosophie sind Waffenhersteller für institutionelle Anleger und insbesondere Pensionskassen verpönt. Jetzt soll aufgerüstet werden. Die entsprechenden Titel erleben kräftige Kursavancen. Dürfen da auch PKs mitmachen? Im Echo der Zeit hat SRF das Thema aufgenommen und u.a. auch ASIP-Direktor Müller-Brunner befragt. Auf der Website heisst es dazu:
Pensionskassen und Anlagefonds haben klare Vorgaben, wie sie ihr Geld investieren. Es sind gesetzliche Vorgaben und auch interne Richtlinien, die sich die Kassen selber geben. Auch wenn sich nun die geopolitische Lage dramatisch verändert, werden die Pensionskassen ihre Grundsätze nicht einfach plötzlich über Bord werfen, sagt Lukas Müller-Brunner, Geschäftsführer des Branchenverbandes Asip.
Es sei ein Missverständnis zu glauben, dass Pensionskassen im Tagesrhythmus neu über ihre Anlagen befinden würden. «Die Realität ist vielmehr: Man hat langfristige Anlagerichtlinien, die einer klaren Grundlage folgen, die man vorgängig festlegt.»
In den Anlagerichtlinien ist zum Beispiel vorgegeben, wie viel Geld die einzelnen Pensionskassen in Aktien investieren, wie viel in Anleihen und wie viel in Währungen. Es gibt auch Vorgaben in Bezug auf die Nachhaltigkeit, zum Beispiel Umwelt, soziale Standards und Grundsätze im Umgang mit Investitionen in die Rüstungsindustrie.
Es gibt zwar etliche Anlagefonds und Pensionskassen, die Investitionen in Waffen ausschliessen, und es ist möglich, dass sich die zuständigen Gremien bei diesen Kassen Gedanken über eine Lockerung der internen Regeln machen. Die Mehrheit der grossen Pensionskassen allerdings hat bereits bisher in Aktien von Rüstungsunternehmen investiert, da ändert sich nichts.
«Politische Nebelpetarden»
Trump kommt bei den Schweizer Politikern nicht gut an, die USA aktuell generell nicht. Dass Compenswiss und neben der BVK wohl diverse weitere Pensionskassen als Depotbank amerikanische Institute gewählt haben, hält man für riskant. Das Thema hat jetzt auch das Zürcher Kantonsparlament in Form von zwei Anfragen erreicht. Die NZZ zitiert dazu ASIP-Direktor Lukas Müller-Brunner.
MoreIm Zürcher Kantonsparlament sind diese Woche dazu zwei Anfragen eingereicht worden. Eine stammt von Sibylle Marti und Tobias Langenegger von der SP. Sie wollen von der Kantonsregierung unter anderem wissen, wie sie das Risiko einschätzt, dass Zürcher Pensionskassengelder von US-Sanktionen erfasst werden. Weiter stellen sie die Frage, ob es noch sinnvoll ist, PK-Gelder von ausländischen Finanzinstituten verwalten zu lassen.
«Die Entwicklung in den USA ist sehr bedenklich», sagt Sibylle Marti. «Die US-Regierung handelt autoritär und willkürlich. Wir sehen neue Formen von Wirtschaftskriegen.» Es sei gut vorstellbar, dass dieser Druck auch die Schweiz erreiche, zum Beispiel über die riesigen Anlagevolumen bei US-Depotbanken. (…)
Lukas Müller-Brunner ist Direktor des Schweizerischen Pensionskassenverbands (Asip). Aus seiner Sicht sind die Unmutsbekundungen nicht mehr als eine politische Nebelpetarde, wie er im Gespräch mit der NZZ sagt.
Eine Depotbank sei ein administrativer Dienstleister für die Verwaltung der Wertschriften, mehr nicht. «Sie ist wie ein Hauswart», sagt Müller-Brunner. «Der ist auch jeden Tag da und macht seine Arbeit, aber es käme niemand auf die Idee, dass ihm das Gebäude gehört.»
It’s the demography, stupid.
Die dramatische demografische Entwicklung wird immer stärker zum wichtigen Thema. In der NZZ heisst es dazu in einem Beitrag von Peter Fischer:
MoreFür die Schweiz kommen die Wirtschaftsverbände in einer Simulation zum Schluss, dass in den nächsten zehn Jahren die Zahl der Vollzeitstellen um 163’000 zunehmen muss, wenn das BIP pro Kopf wie in der Vergangenheit weiterwachsen soll.
Gleichzeitig erwarten sie aber, dass das inländische Arbeitsangebot wegen des demografischen Wandels um 297’000 Vollzeitstellen sinken wird. Es würden also bis in zehn Jahren rund 460’000 Vollzeitstellen fehlen.
Um diese zu füllen, könnten Anreize geschaffen werden, damit Ehepartner mit Kindern mehr arbeiten. Das könnte laut dieser Simulation 48’000 zusätzliche Stellen besetzen. Beschäftigte länger im Arbeitsleben zu halten, könnte weitere 37’000 Vakanzen füllen.
E Gruess vo dr Basler Fasnacht
D’AGB-Fasnachtsclique (Alti Garde, basst) het d’Langläbigkeit oder modärner Longevity (s’Ghaimnis vom lenger läbe) als Sujet. Nätterwys hänn si ihri Latärne grad vor unser Hus ufgstellt, s’passt jo prima zu unserem Thema. S’goht unter Aktuarielles.
Unde hets no meh Helge. S’brucht aber starggi Närve.
More«Das Zeitalter der Entvölkerung naht»
Sinkende Geburtenraten dürften in Italien, Deutschland, China und Japan in den kommenden Jahrzehnten für einen starken Rückgang der Bevölkerung sorgen. Michael Ferber schreibt dazu in der NZZ:
More«Diese Entvölkerung oder ‹Depopulation› ganzer Länder ist ein Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit und in diesem Umfang noch nie da gewesen», sagt Hans Groth, Präsident des St. Galler World Demographic & Ageing Forum. Dabei sei diese Entwicklung aus demografischer Sicht schon lange absehbar gewesen. «Sie hat schleichend begonnen, wird sich über Generationen hinziehen und lässt sich kaum aufhalten – zumal die entsprechenden Nachkommen nicht geboren worden sind und auch nicht geboren werden», sagt er.
Besonders hart dürfte die Entwicklung Länder wie China, Italien, Japan oder Deutschland treffen (vgl. Grafik). Auch Schwellenländer wie die Türkei oder Brasilien dürften laut den Prognosen von der Entvölkerung betroffen sein. Hingegen dürfte es Industrieländern wie Frankreich, Grossbritannien und den USA gelingen, ihre Bevölkerungszahl trotz den sinkenden Geburtenraten zu steigern. Dasselbe gilt für Schwellenländer wie Indien oder Indonesien.
Die Pensionierung als Steuerfalle
«Der Bund will das Vorsorgekapital stärker besteuern. Damit wird es noch attraktiver, für den Ruhestand ins Ausland zu ziehen. Selbst ein Umzug nach Deutschland kann sich lohnen», schreibt Albert Steck in der NZZ.
MoreDoch warum fahren angehende Pensionierte besser, wenn sie die Schweiz verlassen, bevor sie ihr Vorsorgekapital beziehen? Der Grund liegt darin, dass die Kapitalbezugssteuer nur dann Gültigkeit hat, wenn sich der Wohnsitz im Inland befindet. Für alle andern kommt die Quellensteuer zum Einsatz. Und deren Tarife sind in der Regel deutlich tiefer.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die grossen Unterschiede zwischen den kantonalen Steuertarifen. Bei der Kapitalbezugssteuer allerdings kann man nur davon profitieren, wenn man effektiv in einen Tiefsteuerkanton umzieht. Ganz anders bei der Quellensteuer: Dort genügt es, das Vorsorgegeld einem Anbieter im Kanton Schwyz zu überweisen, welcher klar die tiefsten Tarife anbietet.
Rochade im Vorstand
Die PK-Netz Verbände haben sich am 6. März 2025, in Olten zur alljährlichen Mitgliederversammlung getroffen.
Adrian Wüthrich (Vize-Präsident PK-Netz, Travail.Suisse) und Susanne Oberholzer (Vize-Präsidentin PK-Netz, LCH) wurden vom PK-Netz Präsidenten Jordi Serra verabschiedet.
Die Mitgliederversammlung hat folgende Personen einstimmig in ihrem Amt bestätigt: Jordi Serra (vpod), Präsident; Brigitta Bernet (unia), Vize-Präsidentin; Matteo Antonini (syndicom), Vorstandsmitglied; Andreas Cabalzar (Öffentliches Personal Schweiz), Vorstandsmitglied.
Neu wurde Véronique Rebetez (syna) als Nachfolgerin von Adrian Wüthrich als Vize-Präsidentin gewählt. Marcel Santschi (LCH) wird ab Juni 2025 als Vize-Präsident die Nachfolge von Susanne Oberholzer antreten.
UBS PK-Performance Februar 2025
Die Pensionskassen im UBS-Sample erzielten im Februar nach Abzug von Gebühren eine durchschnittliche Performance von 0,25%, wobei sie bei einzelnen Pensionskassen zwischen -0,26% und 1,30% betrug. Die annualisierte Rendite seit der Lancierung der UBS Pensionskassen-Performance im Jahr 2006 liegt bei 3,28%.
Ständerat vertagt Entscheide über weitere Pensionskassenreformen
AWP. Mehrere Motionen für Anpassungen bei der beruflichen Vorsorge lagen dem Ständerat vor. Sechs davon wies er zur näheren Prüfung der zuständigen Kommission zu, auf Antrag von Charles Juillard (Mitte/JU). Es brauche ein koordiniertes Vorgehen in diesem sensiblen und emotionalen Bereich.
Der jüngste Versuch, die 1985 eingeführte berufliche Vorsorge zu reformieren, scheiterte im September 2024 am wuchtigen Nein an der Urne, nach jahrelanger Vorbereitung. Die Reform hätte die zweite Säule angesichts der steigenden Zahl von Rentnerinnen und Rentnern und sinkenden Renditen finanziell stabilisieren sollen.
Zudem hätten mit der Reform Menschen mit tiefen Einkommen im Alter besser abgesichert werden sollen, aber auch mehr in die zweite Säule einzahlen müssen.
Hingegen fordert der Ständerat, dass die Daten der Altersvorsorge für Versicherte digital und standardisiert einsehbar sind. Er nahm dazu eine Motion von Erich Ettlin (Mitte/OW) mit 35 zu 7 Stimmen an. «Es braucht mehr Wissen über die persönliche Rentensituation», sagte Ettlin. Ihm schwebt ein Dashboard zu den drei Vorsorgesäulen vor.
Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider wehrte sich gegen einen solchen Zwang und fügte an, dass die Digitalisierung bei der zweiten und dritten Säume vorankomme. Für die AHV wolle der Bundesrat die erforderlichen Rechtsgrundlagen im laufenden Jahr vorlegen. Die Motion geht an den Nationalrat.
Ratsprotokoll Motion Ettlin Standardisierter Zugang zu persönlichen Vorsorgedaten / Ratsprotokoll Motion Wasserfallen: Mehrfachbeschäftigte besser versichern / Berücksichtigung Care-Arbeit in der 2. Säule / Berufl. Vorsorge der Jungen verbessern / Kaufkraftverlust der Renten entgegenwirken / Freiwillige Sparmöglichkeit zur Erhöhung der Rente