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Prevanto Monitor 2024
Prevanto schreibt zu ihrer Zusammenfassung des Verlaufs des Anlagejahres 2024:
Im vergangenen Jahr erzielten die Vergleichsuniversen von UBS und Swisscanto positive Renditen von 7% bis 9%.
Der geschätzte Deckungsgrad der privatrechtlichen Pensionskassen beträgt per 31.12.2024 121.6%. Bei dieser Schätzung wurde für die Verzinsung der Sparkapitalien der BVG-Zins von 1.25% zu Grunde gelegt.
Aufgrund der guten erzielten Renditen und der hohen Deckungsgrade kann davon ausgegangen werden, dass die Vorsorgeeinrichtungen deutlich höhere Verzinsungen vornehmen werden und die Deckungsgrade per 31.12.2024 somit tiefer ausfallen werden.
Krypto nichts für PKs?
«Kryptowährungen sind Gift für Pensionskassen» heisst es in der Printausgabe der NZZ. Die Internet-Fassung ist etwas vorsichtiger mit «Nach der Wahl von Donald Trump sind Kryptowährungen populärer denn je – Pensionskassen sollten sich trotzdem fernhalten» überschrieben. Anlass für den Artikel von Michael Ferber ist das Referat eines PPCmetrics Vertreters an der Tagung der Zürcher BVG-Aufsicht. Ferber schreibt:
Zu den Pensionskassen passen Krypto-Anlagen schlecht: Die Einrichtungen verwalten Vorsorgegelder von Millionen Bürgerinnen und Bürgern, für viele von ihnen ist die berufliche Vorsorge der grösste Vermögenswert. Es geht um die Renten, und natürlich müssen die Kassen auch gewisse Risiken eingehen, um Rendite zu erzielen.
Die wenigsten Versicherten dürften es aber schätzen, wenn man mit ihren Vorsorgegeldern spekuliert, anstatt sie langfristig anzulegen – beispielsweise in Aktien oder Immobilien.
Zudem erfordern Krypto-Anlagen spezifisches Know-how, das in den meisten Stiftungsräten der Pensionskassen nicht vorhanden sein dürfte. Die Verwaltung der entsprechenden Gelder erfordert viel Aufmerksamkeit und bindet Ressourcen.
Viele Pensionskassen-Stiftungsräte dürften sich bei einem Entscheid für oder gegen Krypto-Anlagen auch daran erinnern, dass sie unter bestimmten Bedingungen bei Schäden, die aus ihrer Tätigkeit entstehen, mit ihrem ganzen Privatvermögen haften. Da kann die Musik bei den Krypto-Anlagen noch so laut spielen.
Risiko Langlebigkeit
Anlagestrategien und Ergebnisse 2024
Das PPCmectrics Researchpaper zu den Anlagestrategien im Jahr 2024 enthält eine Übersicht über die Anlagemärkte im Jahr 2024, die durchschnittlich erzielten Renditen von Portfolios für institutionelle Anleger mit Referenzwährung CHF und die wichtigsten Performancetreiber. In der Zusammenfassung heisst es u.a.:
MoreDie höchsten Renditen im Jahr 2024 wurden mit Aktienanlagen in den entwickelten Ländern erzielt. Strategien mit einem hohen Aktienanteil weisen daher tendenziell höhere Renditen auf und liegen zwischen +5.4% (15% Aktienanteil und 10% Immobilienanteil) und +12.2% (50% Aktienanteil und 30% Immobilienanteil).
Von hoher Bedeutung für das Anlageresultat war wie bereits im Vorjahr das Zinsrisiko. Die Schwankungen der kurz- und langfristigen Zinsen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Über das Gesamtjahr 2024 betrachtet sind die langfristigen Zinsen in CHF um -0.3%-Punkte gesunken.
«Vom Wohlfahrtsstaat zum Vollfahrtsstaat»
Der Schweizer Sozialstaat hat sich laut Beat Kappeler seit seiner Entstehung entscheidend verändert. Ursprünglich als Versicherung gegen Risiken wie Arbeitslosigkeit und Krankheit gedacht, basierte er auf dem Äquivalenzprinzip: Leistungen entsprachen den Einzahlungen. Dies verhinderte Verschwendung und Übernutzung.
Später wandelte er sich zum Wohlfahrtsstaat, der durch Umverteilung Wohlhabende zur Unterstützung der weniger Wohlhabenden heranzog. Die grosszügigere Definition von Armut schwächte Arbeitsanreize und führte zur Abhängigkeit.
Heute sei daraus ein Vollfahrtsstaat geworden, der auch die Mittelschicht unterstützt, wie während der Bankenrettungen. Dies weckt Erwartungen, dass der Staat alle Risiken trägt. Zwar begrenzen Schuldenbremse und Notenbank diese Entwicklung, doch sie sind nicht unangreifbar. Weitere Aspekte betreffen die Verteuerung der Arbeit und politische Verschuldungsstrategien.
Wachsende Anspannung bei den Pensionsverpflichtungen
Im 4. Quartal 2024 blieb der WTW-Pension Index weitgehend stabil, nur minimale Änderungen wurden verzeichnet. Der Diskontierungssatz ging um 0,08% von 0,95% auf 0,87% zurück.
Dies führte zu einem geringfügigen Anstieg der erwarteten Pensionsverpflichtungen (PBO), die um 1,7% zunahmen. Die Vermögenswerte verzeichneten einen Anstieg von 1,5%, woraus eine minimale Veränderung des Finanzierungsstatus der Pensionspläne resultierte.
Der Diskontierungssatz sank kontinuierlich seit seinem letzten Höchststand von über 2% Ende 2022, da die Renditen der Unternehmensanleihen weiter zurückgingen und Druck auf die Verpflichtungen ausübten.
Der Anstieg der PBO widerspiegelt diese Anpassung der Diskontierungssätze, während die moderate Zunahme der Vermögenswerte dazu beitrug, die steigenden Verpflichtungen wettzumachen. Dadurch blieb der Pension Index im letzten Quartal 2024 weitgehend stabil. Der Deckungsgrad (d. h. das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsrückstellungen) lag gemäss WTW-Pension Index per 31. Dezember 2024 bei 120,9%, gegenüber 121,1% per 30. September 2024.
Stichting Pensioenfonds ABP steigt bei Tesla aus
Der holländische Stichting Pensioenfonds ABP, Europas grösster Pensionsfonds, hat im 3. Quartal 2024 seine gesamte Beteiligung an Tesla verkauft. Der Grund: Musk. Die Handelszeitung schreibt:
Ein Grund für den Verkauf im Umfang von 571 Millionen Euro waren unter anderem Meinungsverschiedenheiten bezüglich dem Vergütungspaket von Konzernchef Elon Musk. «Wir hatten ein Problem mit dem Gehaltspaket von Musk», sagte ein Sprecher der Stichting Pensioenfonds ABP.
Der Fonds hat bei der Entscheidung, seine Investition zu verkaufen, aber auch die Kosten, die Rendite und die Anforderungen an verantwortungsvolle Investitionen berücksichtigt.
Über den ABP-Entscheid berichtete zuerst die niederländische Zeitung «Het Financieele Dagblad», die auch die schlechten Arbeitsbedingungen in dem Unternehmen als Grund für den Ausstieg von ABP aus Tesla nannte.
Kritische Stimme zum Anlagejahr 2024
Auf der neuen Wirtschafts-Website muula.ch werden die guten Ergebnisse der Vermögensanlage 2024 kritische kommentiert. Es heisst u.a.:
Doch das gute Jahr für die Kapitalanlage – immerhin eines der besten der vergangenen Jahre – darf nicht über die schlechte Performance der Schweizer Pensionseinrichtungen hinwegtäuschen. Die Grossbank UBS berechnete in ihrer Analyse die Renditen nach Gebühren für die vergangenen drei Jahre und da tritt Ernüchterung ein.
Alle Pensionskassen zusammen kommen dabei nur auf eine Jahresrendite von 0,72 Prozent. Sie treten quasi auf der Stelle. Kleiner Vorsorgeeinrichtungen kamen in den vergangenen 36 Monaten nur auf 0,43 Prozent an Gewinn auf das Anlagevermögen – die Grossen erzielten immerhin das Doppelte mit 0,82 Prozent.
Eine Langfristbetrachtung bringt das Problem zum Vorschein. Anleihen in Schweizerfranken sowie in Fremdwährungen bringen im Vergleich der UBS nur 1,7 Prozent ein. Doch darauf konzentrieren sich die Pensionskassen.
Gewiss, die Politik hat die Vorschriften zur Kapitalanlage für Pensionskassen bewusst so ausgestaltet, dass Pensionäre in wenig rentierliche Staatsanleihen investieren müssen und sich die Staaten damit günstig finanzieren können.
Obwohl sich 2024 die Hedgefunds mit 15 Prozent gut entwickelten, ist der Langfristvergleich ernüchternd. Im Schnitt erreicht diese Anlagekategorie nur 2,92 Prozent und lohnt sich da nicht einmal als Beimischung, weil es die Rendite sogar nach unten zieht. Private Equity kommt dagegen auf eine Durchschnittsrendite für die Jahre 2006 bis 2023 von 8,22 Prozent pro Jahr.
«Dreisäulen Kolumne» mit neuer Autorin
Im Januar 2024 von der Fachschule für Personalvorsorge lanciert, hat sich die «DreisäulenKolumne» bereits einen Platz in der Vorsorgewelt erarbeitet. Rückmeldungen zeigen, dass die Kolumnen zu aktuellen Vorsorgethemen in der Branche weitherum beachtet und gelesen werden. Neu stösst Helga Baechler zum Autorenteam. Die Finanzbloggerin löst den Wirtschaftsjournalisten Beat Schmid ab, der aus dem Team ausscheidet.
Helga Baechler schreibt seit 2020 auf dem Finanzblog liebefinanzen.ch über Aktien, ETFs, Dividenden, passives Einkommen und Selbstständigkeit. 2023 absolvierte sie die Ausbildung zur zertifizierten Vermögensberaterin IAF.
Zu den Autoren gehören weiter Claude Chatelain und Sandra Wilmmeroth.
Zahlen zu Einkauf und Steuern
Mischa Aebi schreibt in der SonntagsZeitung: «In mehreren Kantonen zahlt ein Drittel der Wohlhabenden je eine halbe Million steuerfrei in die Pensionskasse ein: Neue Daten zu Steuerprivilegien setzen Finanzministerin Karin Keller-Sutter unter Druck.»
MoreBis Ende Januar will der Bundesrat einen Vorschlag präsentieren, der schon im Vorfeld eine heftige Kontroverse entfacht hat: die Abschaffung von Steuerprivilegien der zweiten und dritten Säule. Bürgerliche Parteien wollen das mit allen Mitteln bekämpfen.
Das setzt Finanzministerin Karin Keller-Sutter unter Druck: Sie wird wohl einen Vorschlag präsentieren müssen, den ihre eigene Partei, die FDP, an vorderster Front bekämpft.
Jetzt erhöhen neue Steuerdaten aus Bern, Zug und Genf den Druck auf die Finanzministerin, trotz des Protests ihrer Partei, die Steuerbegünstigungen tatsächlich einzuschränken. Die Daten zeigen erstmals überhaupt, in welchem Mass Gutverdienende von den Steuerprivilegien der zweiten Säule profitieren.
«Die Pensionskassen schwimmen im Geld»
Der ausgezeichnete Abschluss des Jahres 2024 für die Vermögensanlage der Pensionskassen hat es bis auf die Frontseite der NZZ gebracht, allerdings verbunden mit einem Hinweis auf die «riesige Kluft zwischen den Pensionskassen. Die Verzinsungen reichen von 1,5 bis 9 Prozent», wie Albert Speck betont.
More«2024 ist ein Glanzjahr für uns», sagt Laurent Schlaefli und strahlt. Der Geschäftsführer der Pensionskasse Profond kann seinen Versicherten richtig viel Geld ausschütten: 8 Prozent beträgt die Zinsgutschrift für die Erwerbstätigen. Erst einmal, im Jahr 1997, war die Vergütung noch höher.
Wer beispielsweise eine halbe Million Franken an PK-Vermögen angespart hat, ist damit um 40’000 Franken reicher geworden. Die gleiche Summe auf dem Sparkonto hätte hingegen magere 2000 Franken an Zins abgeworfen.
Die grosszügige Ausschüttung kann sich Profond leisten, weil die Pensionskasse mit ihren 70’000 Versicherten an den Finanzmärkten eine Rendite von 9,6 Prozent erwirtschaftet hat. «Zwar hat die Schweizer Börse etwas enttäuscht», so Schlaefli, «dafür konnten vor allem amerikanische Aktien mit einer super Performance überzeugen.»
Profond gehört zu jenen Kassen, die einen besonders hohen Anteil in Aktien und Immobilien investiert haben. Festverzinsliche Gelder machen bei ihr lediglich 14 Prozent des Portfolios aus. (…)
UBS PK-Performance 2024
Die Pensionskassen im UBS-Sample erzielten im Dezember nach Abzug von Gebühren eine durchschnittliche Performance von -0,18%, wobei sie bei einzelnen Pensionskassen zwischen -1,02% und 0,99% betrug. Die annualisierte Rendite seit der Lancierung der UBS Pensionskassen-Performance im Jahr 2006 liegt bei 3,17%.
Profond mit 9,6 Rendite, 8% Verzinsung
Die Zürcher Sammelstiftung Profond hat im Anlagejahr 2024 eine nochmals stärkere Gesamtrendite erzielt als im Vorjahr. Gemäss provisorischen Angaben betrug die Rendite 9,6 Prozent (4,6 Prozent). Die Altersguthaben der Versicherten werden mit 8 Prozent verzinst. Der provisorische Deckungsgrad liegt neu bei 110 Prozent (VJ 107 Prozent).
Insgesamt ist die Anlagestrategie, die sich stark auf Realwerte wie Aktien und Immobilien abstütze, sehr erfolgreich gewesen. Die positive Performance spiegelt auch die generelle Marktentwicklung wider. «2024 war ein sehr gutes Jahr für Anlagen», kommentiert Andreas Häberli, Leiter Anlagen und Mitglied der Geschäftsleitung. Besonders positiv hätten sich US-Aktien entwickelt, Inflation und Zinsen seien spürbar gesunken und die diversen politischen Unruhen hätten die Märkte kaum beeinflusst.
Profond ist eine der grössten unabhängigen Sammelstiftungen der Schweiz mit über 69’000 Versicherten und einem verwalteten Vermögen von rund 12,8 Milliarden Franken per Ende 2024.
Profond hat für 2025 eine Reihe von Neuerungen für eine flexiblere Nutzung der 2. Säule eingeführt:
- Begünstigtenordnung: Neu können gewisse Begünstigtengruppen kombiniert und in ihrer Reihenfolge verschoben werden, wodurch Versicherte ihr Todesfallkapital flexibler aufteilen können.
- Lebenspartner mit separaten Wohnsitzen: Ab 2025 können Versicherte ihre Lebenspartnerin respektive ihren Lebenspartner auch ohne gemeinsamen Wohnsitz bei Profond anmelden, um ihren Anspruch auf Hinterlassenenleistungen zu sichern.
- Rente mit Kapitalschutz: Neu können Versicherte eine Rente mit Kapitalschutz wählen, der für zehn Jahre oder bis maximal zum 75. Lebensjahr gültig ist.
Masszahlen 2025 und frühere
Der Verlag vps.epas hat wiederum eine Liste mit den Masszahlen der beruflichen Vorsorge für 2025 sowie die letzten zehn Jahre zusammengestellt. Dabei wird nach den Rücktrittsaltern 64 (F) und 65 (M) unterschieden.
«KI wird die schlechten Fondsmanager ersetzen»
Die Bank Vontobel leistet sich einige Besonderheiten: Sie wird zum einen von einer Doppelspitze geführt, bestehend aus Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger. Zum anderen beschränkt sich das selbst ernannte «Investmenthaus» auf westliche Märkte und ist im Boommarkt Asien nicht präsent. Nach gut einem Jahr im Amt ziehen die beiden Co-CEOs eine erste Zwischenbilanz und erläutern in einem Interview mit der Handelszeitung ihre Pläne. Auszüge:
Bei allem Respekt, die Sparte der institutionellen Kunden verliert schon seit zwei Jahren Kundengelder. Wie lange schauen Sie dem noch zu, bis Sie Ihre Strategie anpassen?
CRL: Glauben Sie, dass Geld nicht mehr verwaltet wird? Wohl kaum, oder? Es wird immer Investmentmanagementaktivitäten geben. Noch einmal: Wir denken nicht in Assetmanagement oder Wealth-Management. Wir überlegen, ob wir die Investmentfähigkeiten haben, die wir unseren Kunden anbieten wollen. Und ob die Teams die Leistung erbringen. Das ist die wichtigste Frage. Der Rest ist Kundensegmentierung. Unsere Kundensegmente sind komplementär, sie werden weiterhin wachsen, wenn auch nicht unbedingt in einer gleich gerichteten Weise. Das hängt vom Zyklus ab.
Aber beim Geschäft mit Profikunden kommt es auch sehr stark auf die Kosten der Produkte an, und hier haben die Branchenriesen doch enorme Vorteile?
GS: Wir sind nicht im Skalenspiel. Wir sind im Kompetenzspiel. Und dafür sind wir gut aufgestellt.