In einem Interview mit Schweiz am Wochenende erläutert der neue Swiss Life-Chef Markus Leibundgut seine Einschätzung des Fortgangs der Rentenreform. Auszüge.
Herr Leibundgut, warum ist die Rentenreform gescheitert?
Es gibt verschiedene Gründe, die dazu geführt haben. Die Vorlage war zu komplex und es wurde zu viel miteinander vermischt. Zudem haben die Leute gemerkt, dass ihnen ein Kompromiss vorgesetzt wurde, der nicht aufgeht. Die Reform sollte die AHV sichern, aber gleichzeitig hat man sie ausgebaut. Die Reform war zwar gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht.
Die Vorlage ist auch wegen der Jungen gescheitert. Gibt es einen Graben zwischen den Generationen?
Einen eigentlichen Graben sehe ich nicht. Aber man sieht schon, dass die Jungen sich immer stärker bewusst werden, dass sie ihre Interessen vertreten müssen. Sie merken auch, dass sie in der zweiten Säule immer höhere Beträge den Rentnern abführen müssen. Dass sie sich dagegen wehren, ist verständlich.