imageAxa Winterthur und Helvetia unterstützen die Altersvorsorge 2020. Im Interview mit der Handelszeitung erklärt Axa CEO Antimo Peretta weshalb.

Sind Sie dafür oder dagegen?
Wir befürworten das Reformpaket.

Als einer der wenigen Versicherer äussern Sie sich zur Reform. Ihre Kollegen sind auf Tauchstation, der Verband laviert. Wieso?
Da müssen Sie den Verband und meine CEO-Kollegen fragen. Ich kann Ihnen nur sagen, weshalb wir selbst dafür sind und uns auch öffentlich dazu äussern. Ich schaue das Ganze als Lebensversicherer an und frage mich: Ist der Status quo wirklich besser? Nein, das ist er nicht. Die Reform verbessert die Lage.

Ist es nicht störend, wenn man die AHV sogar noch ausbauen will?
Auch ich finde gewisse Dinge nicht toll, gerade die 70 Franken für Neurentner. Aber ich verstehe, dass man einen Konsens hinkriegen musste, um auch Gewerkschaften und Linke abzuholen. Nochmals: Die Vorlage löst keineswegs alle Probleme, aber der Status quo ist schlechter. Wir schätzen die jährliche Umverteilung von Jung zu Alt in der beruflichen Vorsorge auf rund 7 Milliarden Franken. Es kann so nicht weitergehen.

Folgt der Versicherungsverband zu blind den bürgerlichen Parteien? Wollte er sich daher nicht für ein Ja aussprechen?
Nein. Die Branche hatte sich eigentlich für die Reform ausgesprochen, aber sie stellte No-Gos auf. Am Ende wurden genau diese verletzt. So wurden die Risikoprämien begrenzt und die Zuteilung der Überschüsse explizit definiert. Da wird uns Versicherern etwas verboten, das in der Welt der autonomen Pensionskassen ganz normal ist. Im Verband hat man daher beschlossen, neutral zu bleiben und es den einzelnen Versicherern zu überlassen, sich zu äussern. Wir als Axa haben uns – so wie die Helvetia – dazu entschlossen, die Vorlage zu unterstützen.