Die Pensionskassen im UBS-Sample erzielten im Dezember nach Abzug von Gebühren eine durchschnittliche Performance von -0,18%, wobei sie bei einzelnen Pensionskassen zwischen -1,02% und 0,99% betrug. Die annualisierte Rendite seit der Lancierung der UBS Pensionskassen-Performance im Jahr 2006 liegt bei 3,17%.
Kapitalanlagen
«KI wird die schlechten Fondsmanager ersetzen»
Die Bank Vontobel leistet sich einige Besonderheiten: Sie wird zum einen von einer Doppelspitze geführt, bestehend aus Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger. Zum anderen beschränkt sich das selbst ernannte «Investmenthaus» auf westliche Märkte und ist im Boommarkt Asien nicht präsent. Nach gut einem Jahr im Amt ziehen die beiden Co-CEOs eine erste Zwischenbilanz und erläutern in einem Interview mit der Handelszeitung ihre Pläne. Auszüge:
Bei allem Respekt, die Sparte der institutionellen Kunden verliert schon seit zwei Jahren Kundengelder. Wie lange schauen Sie dem noch zu, bis Sie Ihre Strategie anpassen?
CRL: Glauben Sie, dass Geld nicht mehr verwaltet wird? Wohl kaum, oder? Es wird immer Investmentmanagementaktivitäten geben. Noch einmal: Wir denken nicht in Assetmanagement oder Wealth-Management. Wir überlegen, ob wir die Investmentfähigkeiten haben, die wir unseren Kunden anbieten wollen. Und ob die Teams die Leistung erbringen. Das ist die wichtigste Frage. Der Rest ist Kundensegmentierung. Unsere Kundensegmente sind komplementär, sie werden weiterhin wachsen, wenn auch nicht unbedingt in einer gleich gerichteten Weise. Das hängt vom Zyklus ab.
Aber beim Geschäft mit Profikunden kommt es auch sehr stark auf die Kosten der Produkte an, und hier haben die Branchenriesen doch enorme Vorteile?
GS: Wir sind nicht im Skalenspiel. Wir sind im Kompetenzspiel. Und dafür sind wir gut aufgestellt.
Ein gutes Jahr, bescheidener Durchschnitt
Hans Kaufmann schreibt im Blog der Weltwoche zur Performance der Pensionskassen 2024:
MoreDas Anlagejahr 2024 war für die Schweizer Pensionskassen erneut ein Spitzenjahr, das fünftbeste in den letzten 25 Jahren. Ja nach Aktienanteil resultierte eine Performance des Pictet-Pensionskassenindex von 8,4 Prozent (25 Prozent Aktienanteil), 10,5 Prozent (40 Prozent Aktienanteil) oder sogar 13,8 Prozent (60 Prozent Aktienanteil).
Die realen Portfolios dürften etwas schwächer abgeschnitten haben, denn diese enthalten meistens auch Barmittel, deren Anlagertrag weit hinter jenen der Obligationen- und Aktieninvestments lagen.
Dennoch sind die Erträge der Pensionskassen-Indizes seit dem Jahr 2000 aufs Jahr gerechnet bescheiden. Der Wert hat sich zwar insgesamt mehr als verdoppelt, aber dies bedeutet dennoch lediglich Durchschnittserträge von 2,2 bis 2,6 Prozent pro Jahr.
PKBS wechselt zu Pictet und LGIM
(IPE) PKBS, the CHF15bn (€16bn) Pensionskasse of the city of Basel, has switched to Pictet Asset Management and Legal & General Investment Management (LGIM) to manage assets worth over CHF4.5bn to steer clear of concentration risks that surfaced following the emergency takeover of Credit Suisse by UBS.
“A tender [of asset management mandates] can have various reasons, such as inadequate performance, cost reduction or risk management. In this case we wanted to diversify risks,” said chief investment officer Max-Eric Laubscher in an interview with the scheme’s in-house publication Aspekte.
Laubscher explained that the emergency takeover of Credit Suisse by UBS in March 2023 triggered the decision of the pension fund to look for new asset managers.
The takeover meant that the asset management mandates already handed out by the scheme to Credit Suisse ended up with UBS, which already acts as fund manager and custodian bank for PKBS, the CIO added in the interview.
MoreÜberarbeiteter ESG-Reporting Standard
Der seit dem 1. Januar 2023 geltende Standard hat sich in der Schweizer Vorsorgewelt bereits erfreulich verbreitet. Zudem planen gemäss einer ASIP-Studie fast die Hälfte der befragten Vorsorgeeinrichtungen, im nächsten Jahr einen solchen ESG-Bericht einzuführen.
Im Bestreben, die Praxistauglichkeit weiter zu erhöhen, hat die zuständige ASIP-Arbeitsgruppe den Leitfaden überprüft und einige kleinere Anpassungen vorgenommen. Der überarbeitete ASIP ESG-Reporting Standard (Version 1.1) kann ab sofort unter diesem Link in Deutsch heruntergeladen werden.
Die französische und englische Übersetzung werden demnächst verfügbar sein, ebenso wie verschiedene Musterformulare (Templates) zur einfacheren Anwendung des Standards.
«MPK outlines riskier strategy»
Luigi Serenelli befasst sich auf IPE mit der Anlage-Strategie der Migros Pensionskasse.
MoreMigros Pensionskasse (MPK), the CHF29.3bn (€31.6bn) pension fund for the Swiss retailer, has designed a new, riskier strategic asset allocation for 2025-29, increasing its exposure to real assets and equities, while cutting nominal value investments.
“We have a long-term investment horizon and assume that real assets will generate higher returns over a longer period of time,” chief investment officer Christoph Ryter told IPE.
This is the right step to take for the pension fund, especially considering that national deficits in many industrialised nations are at historically high levels, and inflationary forces are at work, he added.
MPK’s new strategic asset allocation foresees a 2 percentage point increase in infrastructure and equity investments.
PKs ziehen sich aus Berner Immobilien-Projekt zurück
Erneut ist eine Pensionskasse als Partnerin aus dem Berner Immobilienprojekt «Vierfeld» abgesprungen. Nachdem sich letztes Jahr die Pensionskasse der Berner Kantonalbank zurückgezogen hat, macht nun auch die Personalvorsorgekasse der Stadt Bern (PVK) einen Rückzieher. Wahrscheinlicher Grund: der verlorene Glaube, eine angemessene Rendite erzielen zu können. Andres Marti schreibt im Bund:
MoreWas ist los bei Berns grösstem Wohnbauprojekt auf dem Viererfeld? Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, ist erneut eine Pensionskasse als Partnerin abgesprungen. Nachdem sich letztes Jahr die Pensionskasse der Berner Kantonalbank zurückgezogen hat, macht nun auch die Personalvorsorgekasse der Stadt Bern (PVK) einen Rückzieher.
Der Rückzug basiert laut Mitteilung der Stadt «auf der Feststellung, dass die Realisierung eines Projekts auf dem Viererfeld nicht mehr im Einklang mit den Zielsetzungen der PVK steht». Insbesondere, weil sich die wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen seit Projektbeginn geändert hätten.
Offenbar glaubt man bei der Pensionskasse aller städtischen Angestellten nicht mehr, auf dem Viererfeld dereinst eine angemessene Rendite zu erzielen. Es ist eine Befürchtung, die hinter vorgehaltener Hand auch beim Rückzug der Kantonalbank-PK geäussert wurde.
«Ultratiefe Hypozinsen»
Moneypark schreibt zur aktuellen Entwicklung auf dem Hypothekarmarkt:
- Ein erneuter Zinsrückgang führt zu ultratiefen Hypothekarzinsen. Sie erreichen ein Niveau, dass wir zuletzt Anfang 2022 gesehen haben. Die Zinsen von Festhypotheken mit kurzen Laufzeiten haben stärker nachgelassen als diejenigen von längeren Laufzeiten, womit die Zinskurve wieder etwas steiler geworden ist.
- Die Mehrheit der befragten Hypothekaranbieter erwartet am 12. Dezember 2024 die vierte Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank in diesem Jahr und damit auch einen erneuten Zinsrückgang bei Saron-Hypotheken. Festhypotheken mit kurzen und mittleren Laufzeiten dürften aber deutlich attraktiver bleiben als Geldmarkthypotheken.
- Im neuen Jahr könnte es im selben Stil weitergehen. Die Hypothekarzinsen dürften sich auf sehr tiefem Niveau einpendeln. Ein Drittel der befragten Hypothekaranbieter kann sich sogar vorstellen, dass wir 2025 wieder Negativzinsen sehen werden. Damit wäre die Rückkehr der ultratiefen Zinsen aus den Jahren 2016 bis 2021 vollbracht.
Auf dem Weg zu Negativzinsen?
Peter Rohner spekuliert in der Handelszeitung über die Aussicht, dass wir im kommenden Jahr wieder bei Negativzinsen landen.
MoreDass der SNB-Chef nun bereits wieder so offen über Negativzinsen spricht, hat am Frankenzinsmarkt ein kleines Beben ausgelöst. Die Zinsen schmelzen dahin. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen sind auf 0,18 Prozent gefallen, dem tiefsten Stand seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022.
Gemessen an Zinsderivaten wie Saron-Futures und Overnight Index Swaps (OIS) sind nun zum ersten Mal seit 2022 wieder Negativzinsen «eingepreist». Nicht in ferner Zukunft, sondern schon in einem Jahr.
Eine Zinssenkung um ein Viertelpunkt auf 0,75 Prozent im kommenden Dezember galt schon länger als ausgemachte Sache. Doch seit Schlegels Negativzinskommentar rechnen immer mehr Marktteilnehmer mit einem Jumbo-Schritt hinunter auf 0,5 Prozent.
«Zinsen sinken, Bauen nimmt zu»
Der Blick schreibt: «Institutionellen Anlegern und Investoren droht wegen der sinkenden Zinsen erneut ein Anlagenotstand. Für Mieter sind das gute Neuigkeiten, da damit der Bau von Wohnungen attraktiver wird. Doch ein Bauboom dürfte ausbleiben. Und die Angebotsmieten weiter steigen.»
MoreEin zentraler Grund für die höhere Bautätigkeit: Die Leitzinssenkungen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) machen den Bau von Mietwohnungen wieder attraktiver. Diese führen dazu, dass sehr sichere Anlagen wie Schweizer Staatsanleihen nur noch sehr geringe Zinsen abwerfen.
Die Zinserträge liegen sogar unter der Inflationsprognose der Raiffeisen von 0,5 Prozent fürs kommende Jahr. «Bereits jetzt und auch im kommenden Jahr ergibt das eine negative Realrendite. Wir können also von einem Anlagenotstand sprechen», sagt Matthias Geissbühler (49), Anlagechef bei Raiffeisen Schweiz.
KI erfasst die Finanzbranche
Die KI-Technologie fasst auch im Asset Management Fuss. Prasad Chandrasheker von Fidelity International beleuchtet in HZ Banking die Entwicklung.
MoreDer Einfluss von KI auf das Assetmanagement ist zweiseitig und hat Kritiker. Derzeit sind noch viele Aspekte unklar und werfen rechtliche, ethische, psychologische, philosophische und ökologische Fragen auf. Gleichzeitig gibt es ein grosses Erfolgspotenzial.
Dazu gehört die Transformation der Arbeit durch Unterstützung der Mitarbeitenden bei komplexen oder zeitintensiven Arbeitsschritten, Verbesserungspotenziale bei Investitionsentscheiden, Kundeninteraktionen, Risikomanagement, Marktanalysen und Produktentwicklungen, die operative Effizienz sowie die Förderung nachhaltiger und ethischer Investitionen.
Der demographische Wandel und der Kapitalmarkt
Langsam dringen Überlegungen zu den Konsequenzen des demographischen Wandels ins Bewusstsein der Akteure auf dem Anlagemarkt. Dabei stehen Gefahren neuen Chancen gegenüber. Michael Ferber hat sich des Themas in der NZZ angenommen.
MoreMit der Pensionierung dieser geburtenstarken Generation schrumpft die Erwerbsbevölkerung in vielen westlichen Industrieländern drastisch – wobei dieser Effekt aufgrund der höheren Zuwanderung in den Vereinigten Staaten weniger ausgeprägt ist als in Europa.
Für die Euro-Zone erwartet die Bank Morgan Stanley hingegen einen Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen bis 2040 um 6,4 Prozent. Die negative Folge davon könnte sein, dass das Wirtschaftswachstum in der Region jährlich um 0,25 Prozentpunkte niedriger ausfällt, schätzt das Finanzhaus.
PKs hoffen auf Erholung der Nestlé-Aktie
Die Nestlé-Papiere verbleiben trotz boomender Börsen im Tief. Angesichts der Bedeutung für die Vermögensanlage der Vorsorgeeinrichtungen ein Aergernis und beeinträchtigt die Performance. Die Bilanz schreibt dazu:
MoreGerade Schweizer Anleger hoffen auf einen neuen Aufschwung der Aktie. Sie hatte Anfang 2022 einen Rekord von fast 130 Franken erreicht, doch dann bis 21. November mehr als 40 Prozent an Wert verloren.
Durch den sogenannten Home Bias ist das besonders für Schweizer Anleger ärgerlich. Denn selbst wenn sie die Wertpapiere nicht in ihrem privaten Aktiendepot halten, ist der durchschnittliche Schweizer über die verschiedenen Säulen der Altersvorsorge in Nestlé investiert.
Die grössten Vermögen stecken in der Pensionskasse. Die wiederum investiert in den Schweizer Markt. Laut Luzius Neubert vom Pensionskassenberater PP-Cmetrics werden von Pensionskassen im Schnitt 10 Prozent der Vorsorgegelder meist nah am Index in Schweizer Aktien gelenkt. «Nestlé ist eine der grössten Positionen in den Portfolios von Pensionskassen», weiss Neubert.
Freiheit und Wohlstand
In einem Beitrag für die Schweizer Personalvorsorge schlägt Direktor Lukas Müller-Brunner eine Brücke zwischen dem diesjährigen Wirtschaftsnobelpreis, einer freiheitlichen Verfassung, den Schweizer Pensionskassen und dem ASIP. Es geht um nachhaltige Anlagen, zu deren Durchführung der Pensionskassenverband einen Nachhaltigkeitsbericht mit ESG-Standards entwickelt hat, dessen – freiheitliche – Anwendung bereits bei rund der Hälfte der Kassen registriert werden kann. Dazu schreibt Müller-Brunner:
Mittlerweile sind knapp die Hälfte aller Vermögensanlagen von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen in einem Nachhaltigkeitsbericht erfasst, wie eine Studie des Pensionskassenverbands ASIP dieser Tage aufgedeckt hat. Ebenfalls haben fast 80% der befragten Pensionskassen in ihren Anlagestrategien ESG-relevante Anlageansätze festgeschrieben.
Ausserdem weisen 38% eine Dekarbonisierungsstrategie als verbindliches Ziel in der Anlagestrategie aus. Und die Bewegung wird immer breiter, wollen doch 45% der noch Unschlüssigen in den nächsten zwölf Monaten ein ESG-Reporting einführen.
Unterstützt wird die Bewegung vom ASIP, der in enger Zusammenarbeit mit Experten aus der Praxis einen ganzheitlichen, breit akzeptierten und über die Kassen hinweg vergleichbaren «ESG-Reporting Standard für Pensionskassen» entwickelt hat.
Dieser Leitfaden hat zwar empfehlenden Charakter. Der ASIP als Schirmherr verbindet damit aber ein glasklares Bekenntnis: Eigenverantwortlich und sozialpartnerschaftlich getragen von der ganzen Branche soll der Standard das Mass der Dinge bei der ESG-Berichterstattung sein.
Mit dieser Selbstverpflichtung will der Verband dazu beitragen, dass die ohnehin immense Dichte an gesetzlichen Vorschriften und die Regulierungskosten in der beruflichen Vorsorge nicht weiter zunehmen. Wichtiger noch ist aber, dass mit diesem Engagement die Institution der beruflichen Vorsorge gestärkt wird – womit wir wieder bei den diesjährigen Wirtschaftsnobelpreisträgern wären.