Pensionskassen orientieren sich häufig an Benchmarks, was zu einem passiven, indexnahen Investitionsverhalten führt. Diese Praxis minimiert zwar das Risiko für Entscheidungsträger, schafft aber Klumpenrisiken und verhindert eine strategisch optimale Vermögensstruktur. Pirmin Hotz kritisiert in seinem Kommentar das „Benchmark-Kuscheln“: Die Fixierung auf kurzfristige Performancevergleiche verstellt den Blick auf das Wesentliche – die langfristig richtige Anlagestrategie. Entscheidend seien die Gewichtung von Aktien, der Umgang mit Währungsrisiken sowie der Verzicht auf ineffiziente, illiquide Alternativen. Ein Vorbild ist der norwegische Staatsfonds mit 72% Aktienquote, der ohne Orientierung an kurzfristigen Benchmarks überdurchschnittliche Renditen erzielt. Fazit: Nicht das Schlagen von Indizes zählt, sondern die stringente Umsetzung einer überlegten strategischen Allokation. Hotz schreibt in seinem Beitrag in der FuW:

Das passive Investieren und «Kleben» der Manager an der Benchmark hat Klumpenrisiken zur Folge. So nimmt der amerikanische S&P 500, der im Jahr 2024 in der Referenzwährung Franken 35,2% abgeworfen hat, im Weltindex ein Gewicht von über 70% ein. Davon machen allein die US-Tech-Riesen, die sogenannten Magnificent Seven, rund ein Drittel aus. Anhänger des passiven Investierens sollten konsequenterweise mit diesem Gewicht in den USA anlegen, sonst sind sie nicht passiv. (…)

Klumpenrisiken gibt es auch am Schweizer Aktienmarkt. Wer passiv anlegt, war Anfang 2024 mit einem Anteil von über 17% in Nestlé investiert und litt unter dem markanten Kursrückschlag. Bei aller Sympathie für diesen Qualitätstitel lassen sich die Klumpenrisiken des indexnahen Investierens mit einer simplen Gleichgewichtung der Aktien einfach eliminieren. (…)

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