pw. Die Baloise-Versicherung, Besitzerin von über 1000 Wohnungen in Basel, stoppt per sofort sämtliche Renovierungen. Grund: die Basler Wohnschutz-Gesetzgebungen, die Sanierungen zum Verlustgeschäft macht. Die Erfinder des Wohnschutzes sind empört. Aber die Konsequenzen waren von Beginn weg abzusehen. Der naive Populismus, der auch die Initiative zur 13. AHV-Rente antreibt, führt in eine Sackgasse, mit schwerwiegenden finanziellen und sozialen Folgen. Die Basler Zeitung schreibt dazu:
Der Baloise gehören über 1000 Wohnungen in Basel-Stadt. Dass sich eine Vermieterin in dieser Grössenordnung zu einem derartigen Schritt entschliesst, ist heftig.
Der Anlass zu dieser – man kann es kaum anders benennen – Eskalation im Basler Wohnschutzstreit ist, dass die Mietzinswächter und Mietzinswächterinnen in der Wohnschutzkommission jüngst ihre Praxis veröffentlicht haben. Darauf haben Eigentümer und Vermieterinnen im Kanton lange gewartet. Über ein Jahr lang arbeitete die Kommission sozusagen im Geheimen. Es gab keine öffentliche Praxis, keine Fallbeispiele auch, wie viel man die Miete denn nun für eine durchschnittliche Renovation erhöhen darf.
Credit Ratings liefern eine Indikation für die Bonität von Anleiheschuldnern. Doch was genau ist bei diesen Ratings zu beachten? Einige zentrale Zusammenhänge und Überlegungen hat Sven Ebeling von der UBS in einem Artikel zusammengestellt. Zusammengefasst heisst es:
Credit Ratings sind hilfreiche Indikatoren für die Beurteilung der Bonität von Anleiheschuldnern.
Das Bonitäts- bzw. Kreditrisiko wird mittels einer Risikoprämie finanziell entschädigt.
Werden Kreditrisiken bewusst eingegangen, sind sie zu steuern und zu überwachen.
Der Stiftungsrat sollte das zulässige Credit-Rating-Spektrum im Anlagereglement festlegen.
(Bafu) Im Jahr 2024 führen das BAFU und das Staatssekretariat für Internationale Finanzfragen SIF zum vierten Mal den umfassenden Klimatest des Finanzmarkts durch. Der sogenannte PACTA-Test analysiert Finanzportfolien auf ihre Klimaverträglichkeit. PACTA steht für Paris Agreement Capital Transition Assessment.
Alle Schweizer Banken, Vermögensverwaltenden, Pensionskassen und Versicherungen sind eingeladen, freiwillig und anonym ihre Portfolien testen lassen. Jedes teilnehmende Finanzinstitut erhält einen automatisch generierten individuellen Testbericht für jedes Portfolio sowie für das gesamte Institut. Neben dem Vergleich mit den weiteren Testteilnehmenden werden darin auch Indikatoren für die Swiss Climate Scores bereitgestellt. Über die Veröffentlichung dieser individuellen Ergebnisse entscheidet das Finanzinstitut.
(BR) Das revidierte Kollektivanlagengesetz (KAG) und die angepasste Kollektivanlagenverordnung (KKV) werden per 1. März 2024 in Kraft gesetzt. Damit werden die rechtlichen Grundlagen für den Limited Qualified Investor Fund (L-QIF) geschaffen. Der L-QIF trägt dazu bei, die Attraktivität und die Innovationsfähigkeit des Fondsplatzes Schweiz zu erhöhen.
Dabei handelt es sich um kollektive Kapitalanlagen, die von der Bewilligungs- und Genehmigungspflicht durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) befreit sind. Der L-QIF steht ausschliesslich qualifizierten Anlegerinnen und Anlegern zur Verfügung und muss von Instituten verwaltet werden, die durch die FINMA beaufsichtigt werden.
Die NZZ berichtet über die katastrophalen Folgen des Basler Wohnschutzes, die nach einer von der SP eingereichten Initiative auch in Zürich drohen. Das Blatt schreibt:
Das Konzept von begrenzten Mieten nach Sanierungen kennt man hierzulande vor allem aus Genf, wo seit 1983 sehr strikte Vorgaben gelten. 2022 hat dann Basel-Stadt eine noch strengere Regelung als in der Westschweiz eingeführt.
Jean-Pierre Valenghi ist Leiter Immobilien bei der am Rhein ansässigen Baloise-Versicherung, einem der grössten Bauherren in der Region. Valenghi findet nach etwas mehr als einem Jahr Basler Wohnschutz klare Worte: «Es ist ein komplettes Desaster für den Standort Basel-Stadt.»
Was die Initianten als Schutz vor Mietzinsauswüchsen verkauft hätten, entpuppe sich als Bürokratiemonster, mit desaströsen Auswirkungen auf die Mieter, Vermieter, Investoren und das Baugewerbe. «Selbst kleinste Sanierungen wie der Einbau eines Geschirrspülers müssen von der Wohnschutzkommission bewilligt werden.» Diese Kommission ist nicht nur für die Bewilligung von Sanierungs-, Renovations- und Umbauarbeiten zuständig, sondern legt auch fest, wie hoch der Mietzins danach sein darf.
Die AMAS – Asset Management Association – berichtet über ein erfolgreiches 2023. Dank Performancegewinnen und im schwächeren Ausmass auch dank Netto-Neugeldern stieg das Volumen im Schweizer Fondsmarkt um 3,7% auf CHF 1,37 Billionen. Für die verwalteten Vermögen des gesamten Schweizer Asset Management-Marktes (mit diskretionären Mandaten) geht die AMAS von einem Anstieg von rund 5% auf CHF 3020 Mrd. aus (Vorjahr: CHF 2878 Mrd.).
Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS erlebte auch das Schweizer Asset Management eine Zäsur, die sich in Veränderungen der Marktstruktur äusserten. An der Spitze der grössten Schweizer Asset Manager liegt die UBS mit einem Marktanteil von 25%. An zweiter Stelle liegt die Credit Suisse mit 12.6%. Die Statistik weist die Credit Suisse nach wie vor gesondert aus, solange die Fonds entsprechend benannt bleiben. Beide Institute haben im Jahresverlauf Marktanteile verloren, die sowohl von grösseren Asset Managern wie auch von kleineren absorbiert worden sind.
Der an dieser Stelle schon mehrfach behandelte Basler Wohnschutz und seine üblen Folgen sind auch Thema beim Nebelspalter, wo Daniel Wahl die Konsequenzen per Franken und Rappen beziffert.
Die Fakten: Das von den Baslern beschlossene Gesetz zum «Schutz von bezahlbarem Wohnraum» entfaltet knapp zwei Jahre nach Einführung seine volle Wirkung. Weil die Sanierungs- und Renovationskosten nur zu einem Bruchteil an die Mieter weitergegeben werden können,
lassen die Hauseigentümer die Liegenschaften verlottern,
beklagt das Gewerbe seit Wochen einen dramatischen Einbruch von Aufträgen,
ist die Stadt Basel um 1,62 Milliarden Franken ärmer geworden (die Rechnung dazu unten),
haben die Banken ihre Bestimmungen zur Kreditvergabe bei Sanierungen verschärft,
ist die Zahl von Wohnungsneubauten eingebrochen (Link).
Am Rheinknie herrscht Katerstimmung. Während sich Grossunternehmer im Abstimmungskampf nicht exponieren wollten, beklagen sie heute das linke Gesetz. (Link)
Warum das wichtig ist: Schweizweit kämpfen Mieterverbände für Mietzinsdeckelungen und wollen verhindern, dass gute Renditen erzielt werden können.
In Zürich hat der Mieterverband eine ähnliche lautende Wohnschutzinitiative wie in Basel im vergangenen August lanciert (Link).
Genf leidet seit 1983 unter dem strengen Wohnschutzgesetz. Liegenschaften werden sichtbar unzureichend saniert.
In einer Mitteilung zu ihrem Research-Papier “Performance 2023: Positive Anlageresultate für institutionelle Anleger” schreibt PPCmetrics:
Die positive Performance im vergangenen Jahr ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Aufgrund der hohen Renditen von Aktien entwickelter Länder verzeichneten Portfolios mit einem höheren Aktienanteil tendenziell eine höhere Performance. Eine Beimischung von Aktien aus Schwellenländern oder aber auch von kleinkapitalisierten Unternehmungen (Small Caps) führte hingegen nicht zu einer Mehrrendite.
Indexierte Entwicklung Anlagekategorien (31.12.2022 = 100)
Weiter wirkte sich das eingegangene Zinsrisiko, insbesondere durch einen hohen Anteil an CHF-Obligationen mit langen Laufzeiten, positiv auf die Anlageresultate aus. In CHF abgesicherte Obligationen in Fremdwährungen erzielten ebenfalls eine positive, aber im Vergleich zu CHF-Obligationen tiefere Per-formance.
Durch eine Beimischung von Schwellenländer-Anleihen konnte die Rendite gesteigert werden. Eine Währungsabsicherung hatte aufgrund der Aufwertung des CHF gegenüber sämtlichen Leitwährungen (trotz hoher Zinsdifferenz) einen positiven Effekt. Durch die Reduktion der Kreditspreads wurde das Eingehen von Kreditrisiken, vor allem bei Anleihen in Euro, bei Anleihen von Schuldnern mit tiefer Bonität sowie bei Unternehmensanleihen, mit einer Mehrrendite entschädigt.
Die Basler Zeitung zeigt in einem weiteren Beitrag, was für Konsequenzen der über jede Vernunft hinaus betriebene Mieterschutz im Kanton Basel-Stadt hat. Auslöser ist ein Brief, den Oscar Elias, CEO des Bauunternehmens Stamm, an die Basler Regierung geschickt hat.
Er stelle fest, dass «Projekte im Sanierungs- und Umbaubereich im Kanton Basel-Stadt in den letzten Monaten stark eingebrochen sind». Zwei Drittel des Umsatzes mache Stamm Bau mit Sanierungen – mit Umbauten, die auf den Erhalt von Liegenschaften abzielen würden. Leider seien diese Leistungen beim Wohnraum von privaten und institutionellen Vermietern in Basel-Stadt «vollkommen zum Erliegen gekommen». Die Ursache dafür sei das Wohnschutzgesetz, das auf die Initiative «Ja zum echten Wohnschutz» des Basler Mieterverbands zurückgeht.
Auf der anderen Seite entstehe kaum neuer Wohnraum, weil die Investoren «Basel meiden oder sich vom Markt verabschieden», schreibt Elias. Sie würden versuchen, ihre Immobilien in Basel abzustossen und in anderen Kantonen zu investieren. Die Planungssicherheit sei nicht mehr gegeben. Projekte würden «unberechenbar und übermässig risikobehaftet». (…)
Wie populär die Anlageklasse Private Equity weltweit ist, zeigt die Grafik eindrücklich: Seit 2012 sind die verwalteten Vermögen in Private Equity von ca. 2.4 Billionen US-Dollar auf geschätzt über 9.1 Billion US-Dollar per 31.12.2022 gewachsen.
Die Handelszeitung hat einen Beitrag von zwei UBS-Mitarbeitern zum Thema “Wie kommen Schweizer PK’s schnell zu Private Equity?” publiziert. Sie schreiben:
Laut der Schweizer Pensionskassenstudie von Swisscanto lagen bei den Schweizer Pensionskassen die Anlagequoten im Private Equity Bereich mit durchschnittlich 1.7% deutlich niedriger als in Ländern wie beispielsweise USA und Kanada, haben sich in den letzten 10 Jahren jedoch stetig erhöht. Der Vergleichswert lag 2013 bei lediglich 0.7%. Vorsorgewerke mit relativ hohen Anteilen an illiquiden Anlagen haben im generell schwierigen Anlagejahr 2022 gemäß Studie überdurchschnittlich performt. Private Equity in schweizdomizilierte und vor ort operativ tätige Unternehmen ist seit 2022 gemäß BVV2 außerdem als eigene Anlageklasse aufgeführt. Deshalb dürfte sich dieser Trend unserer Einschätzung nach weiter fortsetzen.
Lange sah es so aus, als setze sich ESG als ethischer Goldstandard in der Vermögensanlage durch. In den USA ist der Hype um die drei Buchstaben nun aber vorbei. Und die Schweiz geht bei der ESG-Regulierung wieder einmal den falschen Weg, wie Adriano Lucatelli in seinem Gastbeitrag auf finews.ch feststellt. Er schreibt:
Mit ESG-Kriterien den Faktor des guten Wirtschaftens in der Finanzwelt mess- und vergleichbar zu machen, ist eigentlich eine gute Idee. In Europa gibt es dementsprechend kaum ein Finanzinstitut, das sich heute nicht die drei Buchstaben auf die Fahnen schreibt. Doch in den USA erlebt diese Strömung derzeit eine Art Kernschmelze.
Nachdem die grossen Asset Manager noch vor drei Jahren die Firmen, in die sie investierten, zu mehr ESG ermahnten – und ihnen andernfalls mit finanziellen Konsequenzen drohten – ist der Begriff jenseits des Atlantiks mittlerweile zum Unwort geworden. Das «Wall Street Journal» bezeichnete ihn kürzlich gar als «Latest Dirty Word in Corporate America».
Wie ist das passiert? Zwar können sich die meisten Leute im Abstrakten darauf einigen, dass Firmen ökologisch und sozial verantwortlich sowie gut strukturiert sein sollten. Was dies aber im Konkreten heisst, ist Gegenstand ideologischer Auseinandersetzungen.
Avenir Suisse hat ein Interview des Immobilienunternehmens Crowdhouse mit Marco Salvi zum Wohnungsmarkt in der Schweiz publiziert. Salvi räumt mit einigen vorschnellen Urteilen und Schlussfolgerungen auf. Auszüge:
Crowdhouse: Sie haben im August 2023 eine Studie mit dem Titel «Mieten und Mythen» veröffentlicht. Die Publikation hat hohe Wellen geschlagen. Hat Sie diese Beachtung überrascht? Marco Salvi: Das Thema war sehr aktuell – auch in Hinblick auf die Nationalratswahlen im Oktober. Die Publikation erfolgte inmitten einer Phase, in welcher der Wohnungspolitik medial sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Nicht jede meiner Publikationen erhält gleich viel Beachtung. Umso besser, dass wir damit den Nerv der Zeit getroffen zu haben scheinen und eine entsprechende Resonanz erzielen konnten.
Eines der gängigen Schlagworte in diesen Narrativen ist jenes der Wohnungsnot. Sie plädieren dafür, dass man den Begriff differenziert betrachten sollte. Es geht um die Frage, ob wir in der Schweiz aktuell eine nationale Wohnungsnot haben. Und diese Frage muss man eindeutig mit «Nein» beantworten. Beispielsweise lag die Leerwohungsquote schon mal deutlich tiefer. Aktuell entspricht sie in etwa dem Wert, bei dem die Neumieten im Gleichgewicht sind, also im Landesdurchschnitt keine reale Verteuerung erfahren. Regional sieht es anders aus. Ich wohne in Zürich – natürlich unterscheidet sich dieser lokale Wohnungsmarkt vom schweizweiten Durchschnitt.
Die Basler Zeitung schreibt zum Kauf des Life Science Hub in Allschwil bei Basel durch die Turidomus:
Das Hauptgebäude im Life Science Hub in Allschwil wechselt die Hände. Wie der bisherige Eigentümer, der Immobilienentwickler Senn Resources AG, mitteilt, kauft die Anlagestiftung Turidomus das «Main Campus HQ». Die Stiftung gehört zur Pensimo Management AG. Zum Kaufpreis möchten weder Senn noch Pensimo Auskunft geben.
Zusammen mit den Architekten Herzog & de Meuron hatte das St. Galler Unternehmen Senn das Büro- und Laborgebäude mit rund 50’000 Quadratmeter entwickelt. Grundeigentümerin bleibt das Bürgerspital Basel. Turidomus erwirbt das Gebäude bloss im Baurecht.
Die Basler Zeitung befasst sich mit einem aktuellen Fall des Mieterschutzes, der lokal bereits weit über das vernünftige Mass hinaus ausgedehnt wurde. Mit der Konsequenz, dass Sanierungen kaum mehr möglich sind, und institutionelle Vermieter zunehmend den “Verleider” auf diesen Markt haben. Abschliessend heisst es in dem BaZ-Artikel:
Die Frage lautet letztlich, ob der Wohnschutz ein geeignetes Instrument ist, um grössere Vermieter dazu zu bringen, sich ans Mietrecht zu halten. Momentan sieht es eher so aus, als würden die Investoren versuchen, ihre Häuser abzustossen, oder aber darauf warten, dass der Mietzinsdeckel ausläuft.
Thomas Götz sagt, er beobachte, wie die «Stadt Basel gerade verkauft wird». Im November habe er «wöchentlich mehrere Angebote von institutionellen Investoren erhalten, die ihre unsanierten Liegenschaften in Basel-Stadt verkaufen möchten». Nicht nur private Hauseigentümer, sondern auch Banken, Versicherungen und Pensionskassen wollten Liegenschaften in Basel loswerden.
Unsere Befragung unter rund 50 Hypothekaranbietern zeigt, dass über 90 % damit rechnen, dass die SNB am 14. Dezember 2023 den Leitzins unverändert bei 1.75 % belässt.
Für die nächsten drei Monate rechnen die befragten Hypothekaranbieter mit gleichbleibenden Zinsen bei den kürzeren Laufzeiten bis 5 Jahre, für längere Laufzeiten ist mit mehr Volatilität und tendenziell tieferen Zinsen zu rechnen.
Für das anschliessende Quartal gehen die Meinungen eher auseinander. Hier erwarten etwa gleich viele Befragte, dass die kürzeren Zinsen gleichbleiben oder bereits sinken.
Richtsätze für drei- und fünfjährige Festhypotheken unterbieten seit Anfang Oktober den Saron-Zinssatz, für zehnjährige seit Anfang November.
Durch die Beibehaltung des Leitzinssatzes im September verhält sich die Saron-Hypothek stabil.
Die grössten Unsicherheiten bezüglich der weiteren Zinsentwicklung werden nach wie vor in der Inflation, einer möglichen Rezession und der wirtschaftlichen Situation in Europa gesehen.