«Linkspopulisten wollen die zweite Säule untergraben: Doch auch in turbulenten Zeiten sind die Pensionskassen ein Garant für Wohlstand», schreibt Michael Ferber in der NZZ und verweist auf den hohen Beitrag, den der 3. Beitragszahler an die PK-Leistungen erbringt.
Die Schwankungen an der Börse könnten dazu führen, dass die Skepsis in der Bevölkerung gegenüber der beruflichen Vorsorge noch steigt – und dass sie weiter durch Linkspopulisten untergraben wird.
Sie machen es sich zunutze, dass es um das Image der Pensionskassen im Volk besser bestellt sein könnte – trotz oftmals starken Leistungen und hohen Verzinsungen der Kassen in den vergangenen Jahren.
Dies hat sich auch bei den gescheiterten Reformvorhaben für die berufliche Vorsorge in den vergangenen Jahren gezeigt. Bei der Diskreditierung der zweiten Säule leisteten linke Kreise hier ganze Arbeit – beispielsweise mit unverantwortlichen Warnungen vor einem angeblichen «Renten-Bschiss» vor der Abstimmung im September vergangenen Jahres.
Dabei spielte aber auch die wachsende Staatsgläubigkeit in Teilen der Bevölkerung eine Rolle. Der beruflichen Vorsorge wird negativ ausgelegt, dass ihre Vermögen an den Finanz- und Immobilienmärkten angelegt sind und sie folglich mit dem Finanzsektor verbunden ist – während bei der AHV der vermeintlich «gute» Staat für die Menschen sorgt. Die enormen Finanzierungsprobleme der AHV durch die demografische Entwicklung werden hier gerne ausgeblendet.
Um die zweite Säule schlechtzureden, stimmen Linkspopulisten auch immer wieder die Leier von den zu hohen Verwaltungskosten der Pensionskassen an und reichen Milliardensummen herum, ohne sie in Relation zu setzen. (…)
Den Vorsorgeeinrichtungen, dem Finanzsektor und der Politik muss es gelingen, der Bevölkerung die Rolle des Kapitalmarkts als eines «dritten Beitragszahlers» neben Arbeitgebern und Arbeitnehmern besser zu erklären. Diese ist enorm wichtig: Pensionskassen-Indizes zeigen, dass die Kassen im Schnitt seit Anfang 2006 bis Dezember 2024 kumulierte Renditen von zwischen 80 und 85 Prozent erzielt haben. Dies geht aus einer Auswertung des Beratungsunternehmens Prevanto hervor.
Mit ihren Kapitalanlagen haben die Kassen ihre Vorsorgevermögen in diesem Zeitraum also fast verdoppelt. Dies hat einen wichtigen Teil zur Finanzierung der Renten beigetragen und die Zahlung von Zinsen auf dem Vorsorgevermögen ermöglicht. Wer die AHV zulasten der beruflichen Vorsorge stärken will und Letztere am liebsten ganz abschaffen würde, blendet aus, dass die AHV – sieht man vom AHV-Ausgleichsfonds ab – keine solchen Anlageerträge erzielt.
NZZ
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