Motion: BVG. Basis für Transparenz und Vertrauen schaffen
Eingereichter Text: Der Bundesrat wird beauftragt, eine strukturelle Korrektur in der Gesetzgebung der zweiten Säule einzuleiten. Ziel ist es, die Rolle der Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge anzupassen, um Transparenz, Wettbewerb und Vertrauen herzustellen.
Demnach sollen alle registrierten BVG-Vorsorgeeinrichtungen rechtlich, strukturell, organisatorisch und buchhalterisch vom übrigen Lebensversicherungsgeschäft getrennt verwaltet werden, mit eigenen Bilanzen und eigener Erfolgsrechnung. Die Lebensversicherer sollen die Funktion als Rückversicherer, Vermögensverwalter und Treuhänder weiterhin wahrnehmen, nicht aber freien Zugriff auf die Kapitalerträge der Aktiven erhalten. Die Beziehung zwischen den BVG-Einrichtungen und den Lebensversicherern ist in spezifischen, kündbaren Verträgen festzuhalten.
Der BVG-Sicherungsfonds einer Lebensversicherung zur Sicherung der Nominalwertgarantie und alle übrigen Reserven sind nach einheitlich standardisierten, gemeinnützigen Kriterien zu verwalten und mit einer Zweckbindung zugunsten der Versicherten zu versehen. Die Lebensversicherungen sollen eine dem effektiven Kapitaleinsatz entsprechende, transparente und risikogerechte Verzinsung ihrer Kapitaleinlagen erhalten, soweit sie tatsächlich Sicherheiten leisten, die über das ohnehin vorhandene Deckungskapital hinaus gehen.
Die Verwaltungskosten sind ex ante verbindlich festzulegen; Kapitalerträge sollen, nach Abzug der vertraglichen Risikoprämien, vollumfänglich den Versicherten zugute kommen.
Kommentar PW. Die SP hat ihre schon seit längerem angekündigte Motion eingereicht, deren Ziel eine weitgehende Reglementierung und Umgestaltung der Tätigkeit der Versicherer in der 2. Säule ist. Die Realisierung der Motion dürfte das Ende des Vollversicherungsmodells in der Beruflichen Vorsorge darstellen, das gegenwärtig von rund 150’000 KMU bevorzugt wird und dem etwa ein Viertel der Versicherten unterstellt ist. Wie die äusserst weitgehenden Vorstellungen der Initianten umgesetzt werden sollten, ist offen. Sie würden zweifellos endlose Streitereien um die gesetzlichen Formulierungen und deren Interpretation auslösen, wie das bereits vom leidigen Thema Legal Quote her bekannt ist. Ob den Versicherten damit schlussendlich auch nur ein Franken mehr Rente verschafft wird, darf bezweifelt werden. Anstelle endloser Forderungen an die Versicherer, die doch nie zu voller Zufriedenheit der Motionäre erfüllt würden, soll der Markt entscheiden. Konkurrierende Angebote zur Assekuranz gibt es genug.
Le modèle Vita comme alternative des assureurs
La formule d’assurance complète reste recherchée. Elle sera abandonnée si le coût du capital n’est plus couvert.
L’Agefi (login)
Mit PK-Geld ein Haus kaufen?
Frage an den Heissen Draht beim Blick: “Ich möchte in nächster Zeit Wohneigentum erwerben (Bezug Ende 2011). Der Kaufpreis ist 620 000 Franken, mein Eigenkapital beträgt 420 000 Franken, inklusive Pensionskasse. Soll ich die PK verpfänden oder auszahlen lassen? Wie soll ich mit meinem Sparen-3-Guthaben umgehen? Wie viel Steuern müsste ich zahlen, wenn ich PK und Säule 3 auszahlen lasse?” Gerd Löhrer findet in diesem Fall die Verwendung der PK-Gelder keine gute Idee.
More UK pension schemes use multiple funds
Most of the pension schemes sponsored by large British companies have turned to specialised asset management in the space of a few years, instead of relying on single providers for all their portfolios. Almost 80 percent of FTSE 100 defined contribution (DC) pension schemes, which pay out based on investment performance, now use platforms run by insurers which give access to "best-in-class" managers, consultancy Towers Watson (TW.N) said.
The figure has risen from virtually zero five years ago, when pension funds relied on a handful of chosen providers. The continued growth of the platform method will be a further catalyst to specialist asset managers as the industry caters for more alternative and liability-oriented management, said a spokesman for Towers Watson.
UK pensions body proposes rethink on retirement benefits
The UK’s National Association of Pension Funds (NAPF) had today called for a radical overhaul of existing UK pensions terms, in a bid to increase pensions coverage but at the same time ease funding pressures on employers.
Under the NAPF proposals, companies would be able to create core defined benefit (DB) schemes and pension funds would be freed of the legal obligation to provide indexation and benefits for spouses. The lobbying group also called for The Pensions Regulator (TPR) to be strengthened and given powers over group personal pensions that currently lie with the Financial Services Authority (FSA).
In a report entitled Fit for the future – the NAPF’s vision for pensions, the organisation argued certain benefits, such as spouses’ pensions and indexation, could be paid by DB schemes on a voluntary basis and said in the latter case they should be dependant upon each year’s funding level.
Pensionskassen um Millionen betrogen
Mutmassliche Betrüger haben aus Pensionskassen und Anlagefirmen 40 bis 50 Millionen Franken abgezweigt, wie die NZZ schreibt.
Zwei Brüder hatten vor knapp zehn Jahren damit angefangen, Anlagegelder zu akquirieren und ihr Firmenkonglomerat aufzubauen. Den Anlegern stellten sie garantierte Renditen von bis zu 15 Prozent in Aussicht. 2005 erweiterten sie ihr Angebot um eine Freizügigkeitsstiftung und eine erste Pensionskasse, 2008 um eine zweite Pensionskasse; dieser waren zuletzt rund 60 KMU angeschlossen.
Opfer der mutmasslichen Betrügereien sind mittlerweile 600 bis 700 Anleger und Versicherte; die Mehrheit von ihnen stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien. Rund 350 waren Versicherte der Freizügigkeitsstiftung, rund 250 Versicherte bei den Pensionskassen.
Spätestens ab 2005 brauchten die beiden Brüder die Anlage- und Versicherungsgelder vermutlich dafür, Renditen aus- und Anlagen zurückzuzahlen. Die Finma spricht in einem internen Bericht von einem klassischen Schneeball-System.
Das Strafverfahren des zuständigen Untersuchungsrichters Adrian Pfeiffer richtet sich gegen mittlerweile drei Personen: gegen einen heute 39-jährigen Mann, gegen dessen 36-jährigen Bruder sowie gegen eine 39-jährige Drittperson. Sie wohnen alle in der Ostschweiz. Die beiden Brüder stammen aus dem ehemaligen Jugoslawien, haben österreichische Pässe und sind in der Schweiz aufgewachsen. Die mutmasslichen Betrüger werden verdächtigt, aus dem Firmenkonglomerat 40 bis 50 Millionen Franken abgezweigt zu haben. 3 bis 4 Millionen stammen aus den beiden Pensionskassen, 5 bis 7 Millionen aus der Freizügigkeitsstiftung, die restlichen Gelder aus den Anlagefirmen.
Migros PK: Höheres Rentenalter und tieferer Rentensatz
Die Delegiertenversammlung des Migros-Genossenschaftsbundes (MGB) habe der Erhöhung des Rentenalters von 63 auf 64 Jahre mit überwältigendem Mehr zugestimmt, sagte Migros-Sprecherin Monica Glisenti auf Anfrage zu einem entsprechenden Bericht der "SonntagsZeitung". Es habe nur eine Handvoll Nein-Stimmen gegeben.
Betroffen von der Erhöhung des Rentenalters sind rund 55’000 Angestellte der Migros, ihren Industriebetrieben und der Reiseveranstalterin Hotelplan. Zusätzlich werde der Rentensatz der im Leistungsprimat geführten Migros-Pensionskasse von 1,95 auf 1,8 Prozent pro Jahr gesenkt. Ein Mitarbeiter erhält so bei der Pensionierung mit 64 Jahren 70,2 Prozent des Lohnes. Bisher sind es 74,1 Prozent gewesen. Für einen Angestellten mit einem Jahreslohn von 50’000 Fr. bedeute dies eine Einbusse von 1365 Fr. pro Jahr. Reduziert würden auch die Leistungen bei Frühpensionierungen.
Das neue Reglement wird 2012 in Kraft treten, voll umgesetzt werde es ab 2015. Die gekürzten Sätze gälten nur für Leistungen, die ab 2012 erworben würden. Die Migros-Pensionskasse (MPK) begründet die Kürzungen mit dem steigenden Rentnerbestand, der zunehmenden Lebenserwartung und tieferen Renditen.
Die Anpassungen seien keine Reaktion auf das Volks-Nein zur Senkung des Umwandlungssatzes von Anfang Monat, sagte Glisenti: Die Diskussionen seien bei der Migros-Pensionskasse schon seit über zwei Jahren gelaufen.
Le Temps: Les choix audacieux de Profond
Herbert Brändli, président fondateur de B + B Prévoyance SA et directeur de la fondation collective Profond (3 milliards de francs sous gestion), déclare au «Temps» que le taux de couverture est un chiffre «stupide».
IKS – Navigator für Pensionskassen
Kurt Gysin und Silvan Loser (KPMG) haben einen zweiteiligen Artikel zum Thema “Einführung eines IKS bei Vorsorgeeinrichtungen” in der Zeitschrift AWP publiziert. Dieser kann für PKs als Leitfaden für den Aufbau und die Dokumentation ihres IKS dienen. Sie entwickeln dafür einen “Projekt Navigator” für eine strukturierte Vorgehensweise beim Aufbau und die Weiterentwicklung von internen Kontrollsystemen. Die skizzierte logische Abfolge von
Projektschritten ist generisch und kann somit grundsätzlich von allen
Vorsorgeeinrichtungen angewandt werden.
AHV/IV/EO: Verbesserte Betriebsergebnisse
Das Umlageergebnis der AHV, welches die Versicherungstätigkeit widerspiegelt, fällt mit 1’087 Mio. Franken bedeutend geringer aus als im Vorjahr. Das Umlageergebnis der IV ist mit -930 Millionen zwar immer noch klar negativ, allerdings hält der schon seit mehreren Jahren festgestellte Trend zur Verbesserung weiterhin an. Die EO weist ein verschlechtertes Umlageergebnis aus.
Renditedruck der PK lockt Immobilienfonds-Anbieter
Obwohl Experten dem Markt für Immobilienfonds eine Konsolidierungswelle prognostizieren, kündigt sich ein Wiedereinsteiger an. Dieser macht sich den Renditedruck der Pensionskassen zunutze, schreibt Cash.
Besonders im Immobilienbereich gibt es derzeit zu viele Fondsanbieter», sagt Rolf Maurer von Bevag Better Value, der Organisatorin der Fondsmesse Fonds’10. Gerade kleine Vermögensverwalter, deren Investitionsvolumen unter 1 Milliarde Franken liege, hätten keine Chance, genügend zu diversifizieren und in Grossprojekte einzusteigen.
Trotz der Anbieterflut sieht die Axa Investment Managers aber gerade im Bereich der Immobilienfonds gute Chancen. Denn die kleinen Pensionskassen, deren Reglementierung nur Investments in AA-Rating-Investments zuliessen, haben derzeit ein Problem: Staatsanleihen bringen dieser Tage niemals die 4 bis 5 Prozent Rendite, die sie alleine zur Kostendeckung brauchen. Zudem ist ihr Interesse an Aktienprodukten, angesichts der Kursverluste in den letzten zwei Jahren, nach wie vor verhalten.
Das Investitionsvolumen der kleinen und mittleren Pensionskassen ist beachtlich: Sie machen rund 38 Prozent des 1270 Milliarden Franken schweren Markts der institutionellen Anleger in der Schweiz aus. Die Gefahr einer Immobilienblase, auf die Schweizerische Nationalbank (SNB) kürzlich hinwies, sieht Heitz nicht. Denn der schweizer Markt sei in den letzten Jahren «anders als der ausländische» kaum überbewertet worden.
Parlament. Initiative: PKs und Anlagestiftungen der 2. Säule der Aufsicht der Finma unterstellen
Eingereichter Text: Gestützt auf Artikel 160 Absatz 1 der Bundesverfassung und Artikel 107 des Parlamentsgesetzes reiche ich (Marlies Bänziger, G) folgende parlamentarische Initiative ein: Es sind die gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, dass private und öffentlich-rechtliche Pensionskassen sowie Anlagestiftungen der zweiten Säule der Aufsicht der Finma unterstellt werden.
Begründung: Nach dem wuchtigen Nein des Souveräns zur Senkung des Umwandlungssatzes im Rahmen der BVG-Revision, stellt sich die Frage nach möglichen Verbesserungsmöglichkeiten bei der Verwaltungstätigkeit der Pensionskassen. Pensionskassen unterstehen der Aufsicht des BSV. In fachlicher Hinsicht mag das Sinn machen, nicht aber in finanzieller Hinsicht. Die Pensionskassen horten unser Altersguthaben und verwalten es treuhänderisch.
Sie müssen es gewinnbringend anlegen. Die Anlagerichtlinien werden vom Bundesrat festgelegt. Ein wesentlicher Teil des Pensionskassenkapitals darf auch im Rahmen von Börsenquotierten Kapitalanlagen angelegt werden.
Dass die Praxis der Kapitalanlagen plus die Einhaltung der entsprechenden Richtlinien nicht in den Aufgabenbereich des BSV gehören, liegt auf der Hand. Ebenso, dass die Finma in diesem Bereich über das notwendige Handwerk verfügt. Darum rechtfertigt es sich, die Pensionskassen im Rahmen in finanzieller Hinsicht der Aufsicht der Finma zu unterstellen.
Kommentar PW: In der soeben beendeten Frühjahrssession hat das Parlament die sog. Strukturreform abgeschlossen. Das dürfte Frau Bänziger allerdings entgangen sein. Das BSV hat demzufolge keine Aufsichtsaufgaben mehr zu erfüllen. Auch nicht über die Praxis der Kapitalanlagen, nicht einmal der “Börsenquotierten” (was immer das sei). Schwebt Frau Bänziger vor, dass die Finma die PKs bei den Anlagen, die kant. Aufsichtsämter in den restlichen Bereichen beaufsichtigen soll?
Postulat Fluri: Mehr Wettbewerb und Sicherheit
Eingereichter Text: Der Bundesrat wird beauftragt, eine Ergänzung des Bundesgesetzes über die Freizügigkeit in der beruflichen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (FZG) in dem Sinne zu prüfen, dass im Bereich der Freizügigkeitskonti sowie -anlagen ein echter, offener Wettbewerb hergestellt wird und gleichzeitig dafür gesorgt werden kann, dass die geparkten Freizügigkeitsgelder der Versicherten über das Einlegerschutzgesetz abgesichert sind.
Tages-Anzeiger: PKs gegen Décharge bei UBS
Grosse öffentliche Pensionskassen und die Beratungsorganisationen Ethos und Deminor stimmen Nein zur geplanten Décharge. Verwaltungsratspräsident Villiger soll zudem «nicht mehr fähig» sein. schreibt der Tages-Anzeiger. Wenn UBS-Verwaltungsratspräsident Kaspar Villiger in drei Wochen vor die Aktionäre tritt, könne er keineswegs sicher sein, dass er genügend Stimmen bekommt, um sein umstrittenstes Anliegen durchzubringen: die Erteilung der Décharge für die Jahre 2007, 2008 und 2009. Sämtliche Aktionärsvertreter seien dagegen, und in einer vom TA bei den Pensionskassen durchgeführten Umfrage sprach sich keine einzige Pensionskasse – es waren mehr als ein Dutzend, die antworteten – für die Entlastung der Verantwortlichen aus.
Die Pensionskasse der Stadt Zürich, die sich durch Ethos vertreten lässt, will Nein stimmen. Beim Kanton Zürich heisst es zwar, man habe noch nicht ganz entschieden, doch hinter den Kulissen spricht man klar davon, dass es ein Nein geben wird. Normalerweise, so ist der Webseite zu entnehmen, stimmt man nach den Vorgaben von Ethos. Bei den grossen Kassen des Bundes, das heisst bei der Publica und bei den Pensionskassen von Post, SRG und SBB, haben die Gewerkschaften ein gewichtiges Wort mitzureden. Gemäss Giorgio Pardini, dem Vizepräsidenten der Gewerkschaft Kommunikation, ist klar, dass sich die Unia-Vertreter in allen Kassen gegen die Décharge aussprechen werden. Ebenso werden die Kassen von Ringier, Presev und Association St-Camille Nein stimmen. Deren Direktor, Jacques Tinguely, sagt, er werde auch noch gegen Villiger persönlich stimmen, «weil wir meinen, dass er nicht mehr fähig ist».
spn: Wo die Jungen die Alten subventionieren
Die spn – Schweizer Pensions- und Investmentnachrichten – beschäftigen sich u.a. mit dem Resultat vom 7.3. Redaktor Bernhard Raos wiederholt alle jene Argumente, welche offenbar kaum jemanden interessierten. Martin Freiburghaus von der Veska PK hat etwas dagegen, dass die Aktiven für die Rentner bluten müssen und ihr Redaktor hat ein paar wehmütige Überlegungen zum Thema Sozialpartnerschaft angefügt.