UBS: Keine Décharge für Ospel und Wuffli
Die Aktionäre der UBS haben der Bankführung der Ära Ospel und Wuffli (2007) die Décharge verweigert. Der Entscheid fiel mit 52 Prozent der Stimmen. Die Entlastung für die Jahre 2009 (Villiger und Grübel) sowie für 2008 (Kurer und Rohner) erfolgte dagegen klar.
Damit sind ehemalige UBS-Chefs wie Marcel Ospel, Marcel Rohner oder Peter Kurer vor persönlichen Klagen nicht geschützt. Über die Décharge ist in den vergangenen Wochen in der ganzen Schweiz ausgiebig diskutiert worden. Aktionärsgruppe wie Ethos und Actares und Beratungsfirmen von Pensionskassen wie die US-Amerikaner ISS und Glass Lewis hatten zu einem Nein aufgerufen.
UBS: Aktionäre für die umstrittenen Boni
Trotz grosser Kritik an den Boni der UBS haben die Aktionäre den Vergütungsbericht der Grossbank für das Jahr 2009 gutgeheissen. Die Zustimmung war allerdings relativ knapp. 54,72 Prozent der Stimmen waren für den Antrag des Verwaltungsrats, 39,4 Prozent dagegen, 5,85 Prozent enthielten sich der Stimme.
economiesuisse: “Die 1. Säule gerät ins Wanken”
24 heures: “Voici le réseau de Dominique Biedermann, le héros anti-UBS”
Handels-Zeitung: Swiss Life baut Kollektivgeschäft um
Bis 2015 sollen bis zu 20 Prozent der Kollektivversicherungsverträge der Swiss Life über die neue halbautonome Sammelstiftung laufen, schreibt die Handels-Zeitung.
Wir möchten uns in der beruflichen Vorsorge vom Vollversicherer zum Vollsortimenter entwickeln», sagt Ivo Furrer, CEO Swiss Life Schweiz, im Gespräch mit der «Handelszeitung». Aus diesem Anlass gründete der Lebensversicherer Mitte März die halbautonome Sammelstiftung «Swiss Life Business Invest». Dadurch kann Swiss Life künftig KMU auch halbautonome Standardlösungen in der 2. Säule anbieten. Zusätzlich lancierte das Unternehmen Anfang April in der Kollektivversicherung ein webbasiertes Offert- und Administrationssystem, welches die alten Systeme des Lebensversicherers ersetzen soll und wovon sich Swiss Life unter anderem hohe Kosteneinsparungen erhofft.
Bis 2015 sollen demnach 10 bis 20% der Kollektivversicherungsverträge über die halbautonome Sammelstiftung laufen. Das Vollversicherungsmodell werde jedoch nicht vernachlässigt. So gebe es noch immer viele Kunden, die eine Vollversicherung wünschen, sagt Furrer.
Damit dürfte Swiss Life nicht den gleichen Fehler machen wie die Zurich Financial Services im Jahre 2004. Der vollständige Rückzug aus dem Vollversicherungsgeschäft und die Gründung der halbautonomen Zurich Vita Stiftung wurden von vielen Kollektivversicherten nicht goutiert. Versicherungsexperten weisen darauf hin, dass Zurich durch diese Neustrukturierung rund 30% ihrer BVG-Kundschaft verlor.
Interpellation: Arbeitslosigkeit und BVG – eine problematische Beziehung?
Eingereichter Text: Ich stelle dem Bundesrat folgende Fragen:
1. Personen, die kurz vor der Pensionierung arbeitslos werden, verlieren einen wesentlichen Teil ihrer Rente. Ist sich der Bundesrat dieses Problems bewusst und hat er über eine Lösung nachgedacht?
2. Mit welchen Massnahmen könnte vermieden werden, dass eine Arbeitslosigkeit die wirtschaftliche Lage im Rentenalter verschlechtert?
3. Wie kann eine Gleichbehandlung in Bezug auf das BVG-Guthaben hergestellt werden zwischen Personen, die bei der Pensionierung eine Arbeit haben, und Personen, die kurz vor Ende des Berufslebens arbeitslos werden?
4. Besteht die Möglichkeit, das Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge so zu ändern, dass arbeitslose Personen bei einer Vorsorgeeinrichtung oder einer ergänzenden Pensionskasse bleiben können?
Interpellation Géraldine Savary
Motion: BVG. Versicherungsbeginn
Eingereichter Text: Der Bundesrat wird beauftragt, dem Parlament den Entwurf einer Änderung des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) zu unterbreiten, die das Mindestalter für den Versicherungsbeginn in der beruflichen Vorsorge mit demjenigen in die AHV harmonisiert.
Begründung: In der AHV werden Erwerbstätige am 1. Januar nach Vollendung des 17. Altersjahres beitragspflichtig. Nach BVG unterstehen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab dem 1. Januar nach Vollendung des 24. Altersjahres der Versicherung. Es erscheint sinnvoll, im Rahmen der Altersvorsorge (1. und 2. Säule) den Versicherungsbeginn ebenso zu harmonisieren, wie dies bei Bestimmungen zu anderen Bereichen geschehen ist. Überdies würde die Senkung des Alters für den Versicherungsbeginn in der beruflichen Vorsorge dazu beitragen, dass zum einen bei deren Finanzierung im Rahmen des Kapitaldeckungsverfahrens die Wirkungen der Umverteilung zwischen den Generationen reduziert würden, zum andern die plötzliche Verminderung der verfügbaren Einkünfte der jungen Versicherten beim Versicherungsbeginn nach BVG vermieden würde. Schliesslich würde die Verlängerung der Beitragsdauer dazu beitragen, dass die Versicherten künftig höhere Renten erwarten könnten.
Postulat: BVG-Umwandlungssatz. Weiteres Vorgehen
Eingereichter Text: Volk und Stände haben am 7. März 2010 die schrittweise Anpassung des BVG-Mindestumwandlungssatzes klar abgelehnt. Angesichts der Risiken, denen sich die Pensionskassen gegenübersehen – nämlich den Auswirkungen einer steigenden Lebenserwartung und den Unsicherheiten hinsichtlich künftiger Renditen auf dem Finanzmarkt -, scheint es dennoch angebracht, in dieser Sache Vorkehrungen zu treffen. Nun ist während des gesamten Abstimmungskampfes ein Punkt fast nie zur Sprache gekommen. Und zwar geht es um den Bericht über die Festlegung des Umwandlungssatzes. Dieser Bericht soll nicht wie bisher alle zehn Jahres, sondern neu alle fünf Jahre unterbreitet werden.
Der Bundesrat wird beauftragt, dem Parlament alle fünf Jahre einen Bericht über die Festlegung des Mindestumwandlungssatzes vorzulegen – der erste Bericht ist bereits für 2011 vorgesehen -, damit jeweils die bestmögliche Sicht auf den aktuellen Stand der Dinge in dieser wichtigen Sache gegeben ist.
California Pensions: Half-Trillion-Dollar Gap
An independent analysis of California’s three big pension funds has found a hidden shortfall of more than half a trillion dollars, several times the amount reported by the funds and more than six times the value of the state’s outstanding bonds.
The analysis was commissioned by Gov. Arnold Schwarzenegger, who has been pressing the State Legislature to focus on the rising cost of public pensions. Graduate students at Stanford applied fair-value accounting principles to California’s pension funds, using a method recently devised by two economists working in Illinois, Joshua D. Rauh of Northwestern University and Robert Novy-Marx of the University of Chicago.
BVS: Checkliste für die Erstellung eines Anschlussvertrages
Die neue Checkliste der Zürcher BVG-Aufsicht soll Auskunft geben über den erforderlichen Inhalt der Vereinbarung zwischen der Vorsorgeeinrichtung und der anzuschliessenden Arbeitgeberfirma. Sie zeigt auf, welche Punkte, die den Verhältnissen des konkreten Einzelfalles anzupassen sind, erfahrungsgemäss geregelt werden sollten. Die Checkliste ersetzt das Merkblatt zur Vereinbarung bei Anschluss an eine Sammeleinrichtung“ und das „Merkblatt zur Vereinbarung bei Anschluss an eine Personalvorsorgeeinrichtung für wirtschaftlich oder finanziell eng verbundene Arbeitgeberfirmen“, beide vom Mai 2007.
Publica nach ISO 9001 zertifiziert
Die Pensionskasse des Bundes Publica hat ihr ganzes Unternehmen prozessbasiert reorganisiert und konnte durch die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) nach ISO 9001:2008 zertifiziert werden.
SP-Parteiprogramm: Ambivalentes zur 2. Säule
Das neue Parteiprogramm der SP, das den Kerngedanken der “Ueberwindung des Kapitalismus” enthält, äusserst sich auch zur beruflichen Vorsorge. Da Pensionskassen ausgesprochen kapitalistische Erfindungen sind, kann es nicht überraschen, dass sich die Partei schwer tut mit dieser Institution, auf die selbst die grosse Mehrheit der SP-Anhänger wohl kaum verzichten möchte. Entsprechend gewunden und mehrdeutig äussert sich deshalb auch das Programm in diesem Punkt. So heisst es u.a.:
“Die Pensionskassen verwalten die Spargelder der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie legen an den Kapitalmärkten riesige Vermögen an. In den Stiftungsräten der Pensionskassen sind die Arbeitnehmenden paritätisch vertreten. Sie verfügen damit über ein bisher noch nie da gewesenes wirtschaftliches Machtpotenzial, denn Pensionskassen können sich mittels Beteiligung an Aktienkapital Einfluss auf die strategischen Entscheidungen von Unternehmen
verschaffen. Ob damit ein wirtschaftsdemokratischer Gewinn erzielt werden kann, ist allerdings eine offene Frage. Das Interesse der Pensionskassen an möglichst hohen Kapitalrenditen steht ihrem Engagement für andere betriebliche Ziele wie etwa die Erhaltung von Arbeitsplätzen im Wege. Es müssten also Mittel und Wege erst noch gefunden werden, um
das Machtpotenzial der Arbeitnehmenden für eine wirtschaftsdemokratische
Strategie fruchtbar machen zu können. So könnten und sollten Pensionskassen zur Finanzierung öffentlicher Infrastrukturvorhaben herangezogen werden.”
Dass der Partei die AHV aber näher am Herzen liegt, wird offen ausgesprochen: “ Organisation und Strukturierung der Sozialversicherungssysteme sowie deren Abstimmung aufeinander sind zu kompliziert, teilweise ineffizient und undurchschaubar geworden. Anzustreben sind die Zusammenfassung aller auf temporären Erwerbsausfall ausgerichteten Versicherungen in einer
einzigen allgemeinen Erwerbsversicherung (inkl. Elternschaft) und eine Gewichtsverlagerung von den Pensionskassen auf die AHV.”
NZZ: “Pensionskassenberater und Vermögensverwalter im Clinch”
Die Rolle der Schweizer Pensionskassenberater als «Torwächter» der Pensionskassen sorgt für Konflikte mit Finanzprodukt-Anbietern. Dabei stehen die Datenbanken der Beratungen PPCmetrics und Ecofin im Fokus, schreibt Michael Ferber in der NZZ.
In «fmbase» von PPCmetrics und «pmdb-online» von Ecofin können Banken, Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter gegen Gebühren ihre Finanzprodukte aufführen lassen. Diese Datenbanken dienen den Beratern als Basis für den Entscheid, welche Produkte den Kassen für die Placierung der Versichertengelder empfohlen werden. In der Schweiz teilen sich vier grosse Beratungsgesellschaften – PPCmetrics, Complementa, Ecofin und Coninco – rund 80% des Marktes auf.
Dominique Ammann, Partner bei PPCmetrics, bestätigt, dass jeder Selektionsprozess aufgrund der Prinzipal-Agent-Problematik einen potenziellen Interessenkonflikt enthalte. Mit seiner Mittlerrolle bewege sich PPCmetrics in einem Spannungsfeld zwischen den Kassen und den Produktanbietern. PPCmetrics sei sehr auf die Reputation als unabhängiger Berater bedacht. Deshalb sei es besonders wichtig, gegenüber dem Kunden völlig transparent zu sein und ihm jeden Schritt im Selektionsprozess offenzulegen. Den Vorwurf der Unvollständigkeit von «fmbase» weist Ammann zurück. Seine Gesellschaft verwende bei der Selektion auch andere Quellen als die eigene Datenbank, beispielsweise Daten von Morningstar und Bloomberg.
US: Pension Funds Still Waiting for Big Payoff From Private Equity
Private equity deal-makers, those kings of corporate buyouts, made billions for themselves when times were good. But some of their biggest investors, public pension funds, are still waiting for the hefty rewards they were promised.
The nation’s 10 largest public pension funds have paid private equity firms more than $17 billion in fees since 2000, according to a new analysis conducted for The New York Times, as the funds flocked to these so-called alternative investments in hopes of reaping market-beating returns. But few big public funds ended up collecting the 20 to 30 percent returns that private equity managers often held out to attract pension money, a review of the funds’ performance shows.