AWP-Nachrichten in der Post Hug-Aera
Mit Nummer 9/2011 ist die erste Ausgabe von AWP Soziale Sicherheit unter der neuen Leitung von HJ. Schenker und Daniel Schnyder erschienen. Ihre Zielsetzung umschreiben die Redaktoren wie folgt: “Aktuelle Informationen geben; Zusammenhänge und Hintergründe aufzeigen; Anregungen liefern; unterschiedliche Perspektiven vermitteln; Diskussionen anstossen und begleiten”. Zur künftigen Entwicklung halten sie fest: “Voraussichtlich im Herbst 2011 wird die «AWP Soziale Sicherheit» in einer neuen Form erscheinen. Zusammen mit Verleger und Marketingleiter wollen wir die Publikation weiterentwickeln, damit sie auch in den kommenden Jahren ihren Zweck erfüllen kann: Einen Beitrag leisten zur beruflichen Vorsorge und zur sozialen Sicherheit in der Schweiz.”
Verleger Hansjörg Saager schreibt vom “Abschluss einer Epoche” und trifft wohl den Nagel auf den Kopf, wenn er in seinem Rückblick auf die Redaktionszeit Hugs nicht nur dessen profunde Sachkenntnis hervorhebt, sondern auch seine bisweilen heftige Argumentationsweise. “Mit seinen Ecken und Kanten war es allerdings Werner Hug nicht in die Wiege gelegt worden, diplomatisch vorzugehen, wenn er seiner Meinung Ausdruck verleihen wollte. Aus diesem Grunde stiess er mit seinen Verlautbarungen bis weilen ihm an sich gutgesinnte Zeitgenossen vor den Kopf.”
Neue Website zu den 3 Säulen
Die “Liberty Vorsorge” hat unter dem Titel vorsorgeexperten.ch eine Website mit Aktualitäten zu den 2. Säulen der schweizerischen Altersvorsorge mit Schwerpunkt 2. Säule aufgeschaltet.
http://www.vorsorgeexperten.ch/
Strukturreform: Keine Chance für kleine PKs
Flashplayer (mp3)
Swisscanto-Umfrage 2011: Rekord-Teilnahme, mittelprächtige Resultate
An der Swisscanto-Umfrage 2011 mit Stichtag 31.12.2010 haben 361 (Vorjahr 278) Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögenstotal von 426 (379) Mia. Franken teilgenommen. Die Beteiligung hat damit ein Rekordniveau erreicht und unterstreicht die Bedeutung, welche der Umfrage beigemessen wird. Rund die Hälfte der Versicherten sowie rund 70% der von den Vorsorgeeinrichtungen verwalteten Vermögen werden von der Umfrage erfasst. Insbesondere im Bereich der mittleren und grossen Vorsorgeeinrichtungen weisen die Ergebnisse damit eine hohe Repräsentativität auf. Bis auf eine Ausnahme haben sich alle kantonalen Pensionskassen beteiligt und auch die Vorsorgeeinrichtungen der grossen Städte sind fast vollständig vertreten. Auf Seite der privaten Kassen ist zu vermerken, dass alle SMI-Gesellschaften mit eigener Pensionskasse teilgenommen haben.
Das Jahr 2009 war von einer raschen Erholung nach dem Crash von 2008 geprägt. Der vermögensgewichtete Deckungsgrad stieg in jenem Zeitraum von 85% auf 90% (öffentliche Kassen) und von 97% auf 105% (private Kassen). Diese Entwicklung hat sich 2010 nicht fortgesetzt: Die Deckungsgrade nahmen nur um je knapp einen Prozentpunkt auf 91% bzw. 106% zu. Die Deckungsgrade liegen damit weiterhin deutlich unter der Marke von 115%, welche von den teilnehmenden Pensionskassen (ohne Staatsgarantie) im Mittel als Ziel angegeben wird und die auch die notwendigen Schwankungsreserven enthält. Die Mehrheit der Vorsorgeeinrichtungen verfügt also nicht über eine ausreichende Risikofähigkeit für Aktienanlagen und andere Vermögenskategorien, die grösseren Kursschwankungen unterliegen.
Die unter den Erwartungen liegende Verbesserung der Finanzierungssituation ist eine Folge der schwachen Anlageperformance im Berichtsjahr. Der ermittelte Durchschnitt der 2 Performance beträgt für alle Pensionskassen-Segmente 2,95% (Vorjahr +10,3%). Dem steht eine Sollrendite von 3,7% gegenüber, mit welcher der bestehende Deckungsgrad gehalten werden kann. 41% weisen eine Rendite von unter 2,5% aus, 49% zwischen 2,5% und 5%. Das ist angesichts des hohen Renditeerfordernisses nicht genügend, um die Reserven zu verstärken. Das Ergebnis für 2011 ist auch im mittelfristigen Rahmen unbefriedigend. So zeigt die Entwicklung seit dem Jahr 2000, dass die Sollrendite nur gerade fünf Mal oder im Schnitt lediglich jedes zweite Jahr erzielt werden konnte.
Swisscanto Unterlagen zur Umfrage
Kathryn Graham, BT Pension Scheme Management, on Hedge Funds
Graham is a director of BT Pension Scheme Management (BTPSM), the £35 billion ($56.8 billion) pensions advisory arm of the BT Pension Scheme, the largest in the UK. Graham joined BTPSM in 2004 to help establish a team mandated to invest up to 5% of the BT scheme directly into single manager hedge funds.
Graham is enthusiastic about the returns hedge funds can give to institutional investors and in particular pensions funds. “We invest in hedge funds really for the diversification, the lack of correlation that they bring to a pension fund portfolio,” she said. Graham also said the skill of hedge funds managers gives her pension scheme access to “the sort of people we otherwise wouldn’t be able to access in a pension fund portfolio”.
Sacha Cahn neuer Leiter von Mercer Human Capital
Als Leiter des neuen Kompetenzteams Human Capital von Mercer (Switzerland) konnte Sacha Cahn gewonnen werden, der zuletzt bei Zurich Financial Services als Member of Executive Staff im Bereich Compensation und Performance Management tätig war. Er verfügt über eine langjährige und umfassende Berufserfahrung in der Finanzindustrie und im Human Capital Bereich.
PKBS mit 4,1% Performance
“Mit einer Jahresperformance von 4.1% auf dem Gesamtvermögen erzielte die Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS) auch im Jahr 2010 ein überdurchschnittliches Ergebnis”, heisst es in einer Mitteilung der Kasse. Durchgeführte Sanierungsmassnahmen führten zu einem Deckungsgrad, welcher nun nahe bei 100% liegt. Das Vermögen beträgt knapp 10 Mia. Franken. Damit sei das finanzielle Gleichgewicht zwischen Vermögen und Vorsorgeverpflichtungen im Bereich des Staatspersonals und bei einigen angeschlossenen Betrieben wieder hergestellt.
Im Bereich Staat wurde das vom Basler Grossen Rat beschlossene Sanierungsprogramm per 31.12.2010 wirksam. Danach erhielt die Kasse vom Kanton einen Betrag von 795 Mio. Franken, welcher zu 50% von den Destinatären refinanziert wird (höherer Arbeitnehmerbeitrag bei den Staatsangestellten und Teuerungsverzicht bei den Rentenbeziehenden über die nächsten ca. 12 Jahre).
UWS: BSV prüft Modell der Bonusrente
Trotz Volksnein ist eine erneute Senkung des Umwandlungssatzes unumgänglich, das hat man beim BSV längst begriffen. Die NZZamSonntag, schreibt, dass man in Bern ein Konzept für einen “fairen Umwandlungssatz” entwickelt. Dies bedeute, dass der Satz zwar wie gefordert sinken soll, diese Senkung aber zumindest für Menschen mit tiefen Einkommen abgefedert wird. Die NZZaS schreibt: In Frage kommt für BR Burkhalter dabei das Modell einer «Bonus-Rente». Nach diesem Konzept würde eine Rente künftig in zwei Teile aufgespalten, in einen garantierten Teil und einen «Bonus»-Teil, der von der finanziellen Lage der Pensionskasse abhängig wäre. In der Schweiz eingeführt wurde diese Idee von der Beratungsfirma PricewaterhouseCoopers, die sie bei der hauseigenen Pensionskasse anwendet. Dort erhalten die Rentner 88 Prozent ihrer Rente garantiert, der Rest wird alle drei Jahre der wirtschaftlichen Entwicklung angepasst. Bei der Einführung vor fünf Jahren belief sich der «Bonus» auf 14 Prozent, derzeit sind es nur noch 10 Prozent. Ein Vorteil dieser Lösung besteht laut BSV darin, dass bei finanziellen Schwierigkeiten automatisch auch die Rentner zur Sanierung ihrer Pensionskasse beitragen. Heute ist dies nur selten der Fall, was Burkhalter wegen der Alterung der Gesellschaft als problematisch einstuft.”
Über die Idee der Bonus-Rente hat sich am 12.5.11erstmals die zuständige Expertenkommission des Bundes gebeugt – und das Modell zur weiteren Abklärung empfohlen. Auch in diesem Gremium herrschte die Meinung vor, dass eine Senkung des Umwandlungssatzes nötig ist, dass diese aber politisch nur in Begleitung von flankierenden Massnahmen Chancen hat. Die Kommission unterstützt darum auch die anderen Kompensationsvorschläge, welche das BSV in seinem Entwurf zur Diskussion stellte. Darunter sind beispielsweise höhere Altersgutschriften und das Anheben des versicherten Lohnes. Gestützt auf diese Diskussion werden Burkhalters Fachleute ihre Vorschläge nun vertiefen, im Herbst möchte der Sozialminister dann die Anhörung dazu eröffnen. Schon heute ist freilich absehbar, dass sein Bericht heftige Kontroversen auslösen wird.
Artikel NZZaS / Das PwC-Modell
FuW: Reine Beitragsprimatpläne auf dem Vormarsch
Peter Zanella, Leiter Retirement Services von Towers Watson, behandelt in einem Beitrag in der Finanz und Wirtschaft die zunehmende Bedeutung reiner Beitragsprimatspläne. Aufgrund der gesetzlichen Struktur der 2. Säule sind solche zwar auf den überobligatorischen Bereich ab 125’00 Franken limitiert (wo sie keine Leistungen des Sicherheitsfonds mehr auslösen), doch ist dieses Segment insbesondere für die grossen, international tätigen Unternehmen von hoher Bedeutung. Dies nicht zuletzt aufgrund der sich verschärfenden IAS-Regelungen, welche die übrigen Verpflichtungen aus der BV bilanzwirksam machen. Als eines der ersten Unternehmen hat Novartis solche Pläne mit Wahl der Anlagestrategie auf Jahresbeginn eingeführt, weitere dürften folgen. Die Entwicklung ist von grossem Interesse, nicht zuletzt mit Blick auf die rasch fortschreitende Reglementierung der 2. Säule, welche diese für die Unternehmen immer weniger attraktiv macht.
Nachhaltige Anlagen: Zürcher Pionierin SPG gibt auf
14 Jahre nach der Gründung will die laut eigenen Angaben weltweit erste börsenkotierte Investmentgesellschaft für nachhaltige Anlagen ihre Beteiligungen in einen Luxemburger Fonds überführen. Die Verwaltung des Fonds werde der Schweizer Privatbank Globalance übertragen, sofern die SPG-Aktionäre an der Generalversammlung vom 6. Juni dem Schritt zustimmen. Die SPG AG solle danach liquidiert werden, teilte die Gesellschaft mit. Die SPG beteiligte sich an Unternehmen, die auf den Gebieten der nachhaltigen Nutzung von Energie und Wasser, der Gesundheit und der Ressourceneffizienz tätig sind.Die SPG-Aktionäre – zu den grössten Teilhabern zählen die Sulzer Vorsorgeeinrichtung sowie die Pensionskassen der Kantone Thurgau, Glarus, Zug und Wallis – erhalten nach den Plänen Anteile am Luxemburger Globalance Sokrates Fund. Sie können die Aktien aber auch verkaufen.
Als Grund für die Neuausrichtung nannte der Verwaltungsrat die enttäuschende Wertentwicklung der SPG-Aktie. Im Zuge der Finanzkrise war der Titel von gut 400 Fr. auf 105 Fr. gefallen. 2010 resultierte ein Kursverlust 26,3 Prozent, in der Erfolgsrechnung stand ein Minus von 12,2 Millionen Franken. Der Discount der SPG-Aktie zum inneren Wert betrug zeitweise über 20 Prozent. Das heisst, die Anlagen der SPG waren einzeln über 20 Prozent mehr wert als die SPG an der Börse insgesamt.
Tages-Anzeiger / SPG / Medienmitteilung
IPE: Hedge funds have $100 billion still locked up
Despite assurances to the contrary, a segment of hedge funds still has as much as $100 billion locked up and won’t allow redemptions. Most hedge fund managers that stopped all redemptions or put illiquid assets into emergency side pockets in 2008 and 2009 told investors they needed two to three years to clear their portfolios so they wouldn’t have to sell hard-to-value assets at fire-sale prices.
Industry observers said time’s up for hedge fund managers that aren’t finished liquidating their portfolios and honoring redemption requests. Most hedge funds that had liquidity problems “have gotten to the point where 95% to 99% of their portfolios are cleaned up,” said a hedge fund-of-funds manager who asked for anonymity. “There are these small dregs left in their portfolios, hedge fund rumps that don’t go away, that you don’t forget about, that are distracting and annoying, but which aren’t headline news.”
Gérard Fischer: PK-Renditen unter den Erwartungen
"Mit einer Rendite von durchschnittlich 2,95 Prozent für das Jahr 2010 sind die Erwartungen nicht erfüllt worden", sagte Swisscanto-CEO Gérard Fischer in der Sendung cash TV. Fischer verweist dabei auf das schwierige Marktumfeld, in dem bei Obligationen nicht viel verdient werden konnte und Anlagen von Aktien unter dem starken Franken gelitten hätten.
Fischer verwies dabei auf die Swisscanto-Pensionskassen-Umfrage 2011, deren Resultate diese Woche im Detail vorgestellt werden. An den Umfragen von Swisscanto, einem Tochterunternehmen der Kantonalbanken, beteiligen sich jeweils fast 300 Vorsorgeeinrichtungen. Damit deckt die Umfrage rund 60 Prozent der beruflichen Vorsorge ab und kann eine hohe Repräsentativität beanspruchen.
Eine Rendite von knapp 3 Prozent reiche nicht, sagte Fischer. Zum Vergleich: Die Pensionskasse des Bundes, Publica, erwirtschaftete 2010 eine Rendite von 5,16 Prozent. Dies sei Publica auch dank der Absicherung der Währungsschwankungen gelingen, wie die Pensionskasse vor einem Monat bekannt gab. Im Vorjahr waren es allerdings noch 10,1 Prozent Rendite gewesen.
Der Sonntag über die Verordnungen zur Strukturreform
“Bundesrat Burkhalter gewinnt Kampf gegen Pensionskassen” ist ein Artikel im “Sonntag” überschrieben, der sich mit der Ausgestaltung der Ausführungsbestimmungen zur Strukturreform auseinandersetzt. Der Artikel hält, was der Titel verspricht. Die Autorin bietet ihren Lesern eine von jeder Sachkenntnis freie Darstellung der Verhältnisse, ergänzt mit dürftiger Kritik an den unbelehrbaren Pensionskassen.
Norway wealth fund returns 2.1% in 1st quarter
Norway’s Government Pension Fund Global, returned 2.1% on its investments in the quarter ended March 31, driven primarily by equity returns. Total assets grew to 3.1 trillion Norwegian kroner ($560 billion), up 0.8% from the end of 2010.
Equities returned 2.9% in the quarter, 13 basis points above the fund’s custom benchmark, driven by strong corporate earnings, higher oil prices and global growth expectations. Equity returns were 8.4% in the last quarter of 2010. Fixed-income assets returned 0.7%, as positive gains in corporate bonds outpaced a decline in government bonds. Bond investments outperformed the fund’s custom benchmark by 48 basis points. Bond investments lost 2.5% in the previous quarter.
6. IV-Revision b: 2. Massnahmenpaket
Der Bundesrat hat die Botschaft zum zweiten Massnahmenpaket der 6. Revision der Invalidenversicherung zu Handen des Parlaments verabschiedet. Mit dieser "IV-Revision 6b" erfüllt er dessen Auftrag, die IV insbesondere mit Einsparungen zu sanieren. Das Paket stellt sicher, dass die IV ab Ende der befristeten Mehrwertsteuererhöhung, also ab 2018, finanziell auf eigenen Beinen steht. Die Revision 6b zielt überdies darauf ab, bis 2025 die Schulden der IV beim AHV-Fonds vollständig zurück zu zahlen, also bis zu einer Phase, in welcher die AHV auf genügend Liquidität angewiesen sein wird. Die Revision 6b soll 2015 in Kraft treten.
Obige Grafik zeigt die Entwicklung der Schulden der IV und des Umlageergebnisses (Rechnungsergebnis abzüglich Anlageerfolg) in den Jahren 2011 bis 2025, unter Einbezug der Revision 6b (in Mio. Franken, zu Preisen von 2011). Auf der Basis der Szenarien in Bezug auf die Demographie (Annahmen zur Fruchtbarkeit, zur Lebenserwartung und zur Wanderung), auf die Wirtschaft (Entwicklung von Löhnen und Preisen) und in Bezug auf die Invaliditätsfaktoren (Wahrscheinlichkeit, invalid zu werden respektive nicht mehr invalid zu sein), sowie unter der Bedingung, dass beide Massnahmenpakete der 6. IV-Revision ihre Wirkung vollständig entfalten können, erscheint die Entschuldung der Invalidenversicherung bis 2025 nach Ansicht des Bundesrates realistisch.
Die Behindertenorganisation Procap hat bereits ein Referendum angedroht, die SP sieht keinen Grund zum sparen und will neue Einnahmen für die IV. Für FDP und SVP gehen die Sanierungsvorschläge zu wenig weit.
Mitteilung BSV / Faktenblatt / Botschaft